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An einem Strang gezogen

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Politiker informierten sich vor Ort über den Stand des Campus-Projekts

ROTHENBURG – Des einen Freud  ist des anderen Leid: Die Klassenräume im Luitpold Schulhaus seien aufgrund ihrer großzügigen Maße ideal für die Zwecke des Campus Rothenburg, der dort in ein paar Jahren einziehen wird. Dies stellten die Teilnehmer bei einer von der CSU organisierten Vor-Ort-Begehung fest. Elisabeth Schirner, Rektorin der Rothenburger Grundschule, wird die Räumlichkeiten aus diesem Grund „nur sehr ungerne aufgeben“.

Aber noch hat sie den Schlüssel zu dem Gebäude fest in der Hand und führte die Besuchergruppe durch die Räumlichkeiten. Die CSU-Politiker Jürgen Ströbel, Stellvertretender Landrat Stefan Horndasch, Gudrun Brendel-Fischer als stellvertretende CSU-Fraktionsvorsitzende im Landtag, Stadträte Silke Sagmeister-Eberlein und Dr. Wolfgang Scheurer wollten sich vor Ort ein Bild von den baulichen Gegebenheiten machen. Hochschulleiterin Dr. Ute Ambrosius und Oberbürgermeister Walter Hartl gaben zudem Auskunft über die bisherigen Entwicklungen seit dem Gewinn des Wettbewerbs und was die nächsten Schritte sein werden. So habe es etwa zu Beginn der Ferien bereits einen Besuchstermin gegeben, bei dem auch ein Baufachmann dabei war, erklärte das Stadtoberhaupt. Auch wenn die detailgenaue Nutzung der Klassenzimmer noch nicht feststeht, gibt es Dinge, die auf jeden Fall angegangen werden müssen. So bedürfen etwa die Sanitäranlagen einer Anpassung auf die Stehhöhe von Studierenden. Ein Thema wird auch die Barrierefreiheit sein, die momentan nicht gegeben ist. Es bestehe aber die Möglichkeit, so Walter Hartl, das Erdgeschoss von hinten per Rampe zugänglich zu machen. Ebenso könne man auf der Rückseite des denkmalgeschützten Gebäudes einen Aufzug quasi „ankleben“.

Im Luitpold Schulhaus: Rektorin Elisabeth Schirner (li.) führt die Politiker durch das Gebäude.   Fotos: Scheuenstuhl

Im Luitpold Schulhaus: Rektorin Elisabeth Schirner (li.) führt die Politiker durch das Gebäude. Fotos: Scheuenstuhl

Auf dem großzügigen Areal befindet sich auch eine Turnhalle. Laut Dr. Ute Ambrosius könne man sich hier eine mehrfunktionale Lösung vorstellen. Zum einen biete sich die Halle als eine Art Aula an, um größere Veranstaltungen durchzuführen. Zum anderen spiele man auch mit dem Gedanken, die Sportmöglichkeiten zu erhalten und diese eventuell in das Studienangebot zu integrieren. Das Konzept werde im Moment aber noch im Detail ausgearbeitet. Auch der Oberbürgermeister mahnte zu Geduld. Nach der Besichtigung zu Beginn der Ferien „wäre es verfrüht“, jetzt schon ein endgültiges Konzept zu erwarten. Die Hochschule möchte zudem auch mit der Industrie-und Handelskammer und dem Gastronomischen Bildungszentrum (GBZ) zusammen das Konzept weiter ausgestalten. Die einzelnen Vorstellungen müssen deshalb in nächster Zeit erst abgestimmt werden. Die insgesamt neun Klassenräume haben eine geradezu ideale Größe für die angedachten Arbeitsgruppen von 20 bis 30 Studierenden. Angesichts der heutigen deutlich reduzierten Schulbaurichtlinien könne man verstehen, dass Elisabeth Schirner traurig sei, fühlt Walter Hartl mit der Schulleiterin. Die Klassenzimmer im Neubau der Grundschule seien einige Quadratmeter kleiner. Im Laufe der Zeit werden insgesamt deutlich mehr als 30 Hochschüler den Campus bevölkern. Stadt und Hochschule sind optimistisch, dass das Angebot von Seiten der jungen Menschen gut angenommen wird. Gerade auch aufgrund des internationalen Bezugs, so die Hochschulleiterin. Walter Hartl plädiert dabei für ein „gesundes, langsames Wachstum“. Das Gegenteil wäre im Hinblick auf die vorhandene Infrastruktur, wie etwa Wohnraum für die Studierenden, problematisch. Bei einem anschließenden Pressegespräch im Hotel „Rappen“ wurden gegenseitige Dankesbekundungen ausgetauscht und noch einmal die Etappen des Wettbewerbs kurz in Erinnerung gerufen. Das Fazit von Jürgen Ströbel zum Erfolg: „Hier haben alle an einem Strang gezogen, sonst wäre es nicht möglich gewesen.“ Der CSU-Landtagspolitiker sieht seine Parteikollegen aus der Stadtratsfraktion dabei als „einer der Motoren“ bei der Bewerbung, ohne dabei das Stadtoberhaupt zu vergessen. Denn „wenn der Oberbürgermeister nicht mitzieht, dann ist es schwierig etwas zu erreichen“. Dem schloss sich auch Dr. Wolfgang Scheurer als Fraktionsvorsitzender an, indem er Walter Hartls Beitrag würdigte, unter anderem die Stiftungsprofessur auf die Beine gestellt zu haben. Dieser gab den Dank zurück, dass gerade die CSU den Campus sehr schnell als wichtiges Zukunftsthema für die Stadt erkannt hat. Stellvertretender Landrat Stefan Horndasch übermittelte das „klare Signal“, dass der Landkreis hinter dem Projekt steht: „Was der Landkreis dafür tun kann, das bieten wir an.“

Die Landespolitikerin Gudrun Brendel-Fischer sieht in der Außenstelle in Rothenburg einen Beitrag zu „gleichwertigen Lebensbedingungen im ländlichen Raum“. Sie lobte die Vorleistungen der Kommune, die fünf Jahre lang das Gebäude mietfrei zur Verfügung stellt und sich mit Investitionen einbringt. Man habe zudem einen „tollen Ansatz“ mit der heimischen Wirtschaft gefunden. Auch Dr. Ute Ambrosium lobte die „Gemeinschaftsleistung“, die zu diesem Erfolg geführt hat. Die Hochschule Ansbach verstehe sich in der gesellschaftlichen Verantwortung für die Region. Ihr Ansatz sei es, so die Hochschulleiterin, die „Kompetenzen in der Region genau herauszufiltern“ und dann durch Bildung eine Dynamik in die Region zu bringen. Mit dem Konzept möchte man junge Menschen in der Region halten, aber auch dorthin ziehen. Es soll ein Studiengang werden, den man individuell und flexibel studieren kann und der Menschen anspricht, die nicht unbedingt ein Präsenzstudium machen können. mes


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