Ein gebürtiger Rothenburger wird stellvertretender Dekan
ROTHENBURG/UFFENHEIM – Martin Luther, der 2017 anlässlich des 500-Jahr-Gedenkens an seinen Thesenanschlag das Zentrum eines jeden Reformationsgottesdienstes war, konnte sich in Uffenheim diesmal gewissermaßen entspannt zurücklehnen. Im Mittelpunkt des Interesses stand einer seiner Nachfolger: Johannes Keller, ein gebürtiger Rothenburger.

Uwe Rasp (li) und Johannes Keller freuen sich über das Lutherbild, gestiftet von Margareta Hauer. Es soll in Bronze gegossen und in der Kirche aufgehängt werden. Foto: syf
Dekan Uwe Rasp führte ihn im Rahmen des zentralen Gottesdienstes des Dekanats offiziell in sein Amt als stellvertretender Dekan ein. Als Krönung der Feierlichkeiten stiftete Margareta Hauer aus Gollhofen der evangelischen Kirchengemeinde ein Lutherbild, das künftig die Stadtkirche schmücken soll.
Johannes Keller teilt sich seit Anfang 2015 mit seiner Frau Sabine, die ebenfalls Pfarrerin ist, die Pfarrstelle von Wallmersbach, von der aus sie auch Hohlach und Welbhausen betreuen. Johann Keller wurde 1981 in Rothenburg geboren; sein Vater war damals Pfarrer in Langensteinach. Als er noch keine zwei Jahre alt gewesen sei, übersiedelte die Familie in den Westen von München. „Insofern bin ich gebürtiger Mittelfranke mit oberbayerischer Jugend und Schulzeit“, sagte Keller.
Sein Theologiestudium absolvierte er in Neuendettelsau und München. Nach Stationen in München-Milbertshofen, Prien, Bad Endorf und erneut München habe es ihn wieder nach Westmittelfranken gezogen. Er bewarb sich erfolgreich um die Pfarrstelle in Wallmersbach, wo er neben der Seelsorge auch für die Öffentlichkeitsarbeit und den Auftritt im Internet zuständig sei.
Zum stellvertretenden Dekan sei Keller auf Vorschlag von Rasp bereits im Juni – als Nachfolger von Jürgen Blum – für die nächsten sechs Jahre vom Pfarrkapitel gewählt und vom Dekanatsausschuss bestätigt worden. Da er sich zu diesem Zeitpunkt allerdings noch in Elternzeit befand, sei die Feier zur Einführung auf den Reformationstag verschoben worden, an dem Uffenheim jedes Jahr einen de-kanatsweiten Gottesdienst feiert.
In seiner ersten Predigt als Vize-Dekan betonte Keller, dass „der Fels, auf dem unser Leben steht, Gnade, Glaube, Geist und Hoffnung ist“. Man solle lächelnd und voller Hoffnung jeden neuen Morgen begrüßen, statt sich von Ängsten lähmen zu lassen. Anschließend unterzeichneten Margareta Hauer und Dekan Rasp eine Stiftungsurkunde für das Lutherbild, das der Rothenburger Künstler Peter Nedwal entworfen hat und das bis Weihnachten noch in Bronze gegossen werden soll. Ihrer Stiftung legte Hauer ihren Konfirmationsspruch aus dem Galaterbrief zugrunde: „Lasst uns also nicht müde werden, Gutes zu tun. Es wird eine Zeit kommen, in der wir eine reiche Ernte einbringen. Wir dürfen nur nicht vorher aufgeben.“
Nach ihren Beweggründen gefragt, erklärte Hauer: „Ich wollte schon immer etwas zur Verschönerung der Stadtkirche beitragen, deren Wände so kahl sind.“ Den letzten Anstoß habe das 2017 gefeierte Reformationsjubiläum gegeben. Von der Idee bis zur Realisierung habe es zwar etwas gedauert, aber sie freue sich, dass sie nun am Reformationstag die Stiftungsurkunde unterzeichnen konnte und das in Bronze gegossene Bild bis Weihnachten in der Stadtkirche aufgehängt werden könne.
Hermann Schuch vom Dekanatspräsidium gratulierte Keller zu dessen Wahl. Schuch hoffte, dass damit ein Generationswechsel eingeleitet worden sei, der die Probleme meistern werde, die durch den demografischen Wandel und den Landesstellenplan auf die Kirche zukämen. Für die musikalische Ausgestaltung des Gottesdienstes sorgte der Bezirksposaunenchor . syf