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Channel: Aus der Stadt – Fränkischer Anzeiger
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Bürgerinitiative untermauert ihre ablehnende Haltung

ROTHENBURG – Zusätzlich zu den Argumenten der FRV-Mehr­heits­fraktion gegen eine weitere Bebauung des Philosophenweges, appelliert die Bürgerinitiative an die Stadt, ihre weiteren Aspekte in die Entscheidung mit einzubeziehen.
Nachfolgend die Stellungnahme, die Christine Birmann im Auftrag der   Bürgerinitiative der Presse und den Stadtratsfraktionen an die Hand gegeben hat. „Allein die Maßnahmen für die Änderung der Umfahrungsstraße an der Turmseeleinbrücke für die Unterführung des neu zu schaffenden Fußwegs und die Neuanlage der öffentlichen Parkanlage mit Spielplatz, wie es im Bebauungsplan vorgesehen ist, werden den durch Spekulation erwirtschafteten Überschuss bei den Baugrundstücken zu einem erheblichen Teil aufbrauchen.
Ökologische Argumente: Es handelt sich hier nicht um Flächenverdichtung sondern um Flächenfraß, wie er immer wieder von den verschiedensten Gruppierungen in Bayern gefordert wird. Insbesondere die Grünen haben sich in ihrer Wahlwerbung gegen die weitere Landschaftszerstörung stark gemacht. Insektensterben, Bienensterben stoppen – nichts als hohle Worte?
Eine Frischluftschneise als städtebauliches Konzept geht verloren. Frischluftschneisen sind in Städten freigehaltene Flächen, die zur Versorgung der Stadtbezirke mit zirkulierender Luft dienen. In diesen Gebieten werden Bebauungen gezielt unterbunden, um Frischluftströmungen zu ermöglichen. Sie sind ein wichtiges Instrument der Klimaregulierung.
Eine weitere Lebensinsel für Insekten, Vögel, kleine Säugetiere geht verloren – jede Blüte zählt. Die fraglichen Flächen haben sich in den letzten Jahren zu einem Biotop mit einer Vielfalt an gefährdeter Flora und Fauna entwickelt. Auch die Streuobstbäume, ein zum Teil stark diskutiertes Thema beim NABU, sind wertvoller denn je – derartige Schätze müssen erhalten bleiben. Zwei oder auch drei vorgeschriebene Bäume pro Garten sind Augenwischerei und ersetzen nicht die ökologisch bestehende Vielfalt .
Der Grüngürtel der Stadt schrumpft. Wo bleibt das „pittoreske Rothenburg“ mit dem Anspruch einer „Gartenstadt-Rothenburg als Landschaftsgarten“ (Thema einer demnächst stattfindenden Tagung des Tourismusservice Rothenburg)  wenn, nach bereits erfolgter Bebauung größerer Flächen (Sterngarten, Topplerweg, Parkplatz Rappen, Parkplatz Bezoldweg) auch ökologisch und historisch bedeutsame Flächen, bebaut werden? In Zeiten rapide fortschreitender Erderwärmung zählt jeder Baum, jedes Grün, um dem Kohlendioxid- Ausstoß entgegenzuwirken, der beim Treibhauseffekt und Klimawandel eine wichtige Rolle spielt.
Der Philosophenweg war ursprünglich eine direkte, geradlinige Verteidigungslinie von der Brücke am Turmseelein zum abgebrochenen Toppler-Turm an der heutigen Mer-gentheimer-Straße. Also ein Relikt aus der glorreichen Topplerzeit. Auf dem Stadtplan von Rothenburg von 1897 ist der geradlinige Verlauf noch zu erkennen. Damit bildet die Brücke am Turmseelein zusammen mit dem Grünstreifen und den Resten des ehemaligen Walls mit Graben eine stadtgeschichtlich bedeutsame Einheit. Mit dem Bau der Erschließungsstraße mit Wendeplatz und neuen Gebäuden würde diese Einheit zerstört. Der Zusammenhang zwischen dem Grünstreifen (Philosophenweg) und der Brücke am Turmseelein wird nur durch den etwas unglücklich gestalteten Straßendamm zur Umfahrung der historischen Brücke gestört.
Zur Zeit der Erstellung des Bebauungsplans (2009) wurde davon gesprochen den provisorischen Straßendamm durch eine transparente Brückenkonstruktion zu ersetzen, da im Bebauungsplan eine direkte Fußwegverbindung vom Philosophenweg zur neu anzulegenden öffentlichen Parkanlage mit Spielplatz östlich der Turmseeleinbrücke verbindlich geplant wurde.“ sis

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