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Junge Fachkräfte für die Region

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Mit bestandenem Examen in der Tasche sind  die „neuen“ Krankenpflegekräfte sehr begehrt

ROTHENBURG – Nach drei Jahren Ausbildung an der Berufsfachschule für Krankenpflege Rothenburg des ANregiomed, können sie es nun in den Händen halten, ihr Zeugnis. Elf weibliche und drei männliche Schüler haben sich den Prüfungen zum Gesundheits- und Krankenpfleger unterzogen. Alle haben erfolgreich bestanden und haben nun sogar die Qual der Wahl. Sie können unter mehreren Stellenangeboten auswählen.

Zum ersten Mal fand der Abschluss der dreijährigen Pflegeausbildung in Rothenburg im Frühjahr statt. Eine Besonderheit. Und ein Vorteil bei der Arbeitsplatzsuche. In der Region sei die Berufsfachschule für Krankenpflege Rothenburg des ANregiomed als gemeinsames Kommunalunternehmen der Stadt und des Landkreises Ansbach die einzige, die im April mit der Ausbildung beginne und nun auch erstmals im Frühjahr ende, sagt Hans-Peter Mattausch, Direktor der 2015 gegründeten ANregiomed Akademie, unter deren Dach sich sieben Berufsfachschulen befinden. Und zwar an den Standorten Ansbach, Dinkelsbühl und Rothenburg.

Bürgermeister  Kölle gratuliert Jahrgangsbester Anna Rüttler.

Bürgermeister Kölle gratuliert Jahrgangsbester Anna Rüttler.

Dort hatten 17 Schüler die Ausbildung begonnen, von denen letztlich 14 die Probezeit erfolgreich überstanden hatten und nun auch die Abschlussprüfungen als letztes Hindernis auf dem Weg zum ausgebildeten Gesundheits- und Krankenpfleger, meisterten. Anna Rüttler war mit einem Notendurchschnitt von 1,3 die Prüfungsbeste, bekam daher besondere Anerkennung und ein Preisgeld. 2100 Stunden theoretischer und fachpraktischer Unterricht und 2500 Stunden praktische Ausbildung liegen nun hinter ihnen.

Mattausch gratulierte den Absolventen zu ihren guten Leistungen und zeigte sich besonders darüber erfreut, dass ein jeder der „neuen“ Krankenpfleger „mindestens zwei Stellenangebote“ vorweisen könne. „Es gab sogar Angebote, ohne sich auf die betreffende Stelle beworben zu haben“, erzählte er ein wenig schmunzelnd. Sieben Absolventen bleiben am Krankenhaus in Rothenburg. Eine stolze Zahl. Die große Nachfrage zeigt aber wohl auch deutlich den Arbeitskräftemangel auf, der in der Branche herrscht. Darauf ging auch Mattausch im Verlauf seiner Rede ein.

Vor allem die unregelmäßigen, nicht planbaren Arbeitszeiten, seien ein Problem in den Pflegeberufen. Hier müsse man ansetzen und Lösungen finden. Natürlich sei auch die Bezahlung nicht die beste, aber aus seiner eigenen Erfahrung heraus, seien die Arbeitszeiten das Hauptproblem. Insgesamt bemühte er sich, den Pflegeberuf positiv darzustellen. Dieser biete durchaus Chancen. Die große Arbeitsnachfrage und das eher geringe Arbeitsangebot werden in nicht allzu ferner Zukunft Änderungen erzwingen. Das Gehalt wie auch die Arbeitszeiten werden sich ändern.

Auch Bürgermeister Dieter Kölle sprach ein Grußwort und gratulierte den Krankenpflegern zu ihrer Leistung. Dabei zitierte er Alt-Oberbürgermeister Herbert Hachtel, der vor kurzem nach einer Operation im Rothenburger Krankenhaus, sicher mit einem Augenzwinkern sagte, er würde, falls erforderlich, sich gleich wieder in die Klinik am Ort zur Behandlung und Unterbringung begeben. Nicht nur das Haus, dessen Umbau unter seiner Führung zu Ende gebracht worden sei, weise heute noch besten Zustand auf. Es sei „eine Lust sich dort operieren zu lassen.“ Der Service und die Pflege scheinen also gut zu sein. Dieter Kölle sprach außerdem den Absolventen Mut für die Zukunft zu. „Die Grundlagen, die sie durch die Ausbildung genossen haben“, sagte er, seien eine „hervorragende Basis“ für alles, was da noch so komme. „Und denken Sie immer an den Menschen, der vor ihnen liegt“, betonte er.

Die geprüften Krankenpflegerinnen glücklich und zufrieden mit ihrem Zeugnis. Fotos: Götz

Die geprüften Krankenpflegerinnen glücklich und zufrieden mit ihrem Zeugnis. Fotos: Götz

Die Musikhalle Gebsattel, die aufgrund von Umbauarbeiten im Gastronomischen Bildungszentrum Rothenburg diesmal als Veranstaltungsort diente, zeigte sich gut gefüllt. Nicht nur die Geehrten waren anwesend, sondern auch die noch in Ausbildung befindlichen Schüler der Berufsfachschule für Krankenpflege. Die sorgten für einen reibungslosen Ablauf und für das Rahmenprogramm der Veranstaltung. Rothenburg ist ebenfalls Standort für die Ausbildung „Gesundheits- und Krankenpflegehilfe“, die auch im April startet, aber anstatt drei Jahre nur ein Jahr dauern wird. Für den Herbst 2016 sei außerdem die Einführung einer „Berufsintegrationsklasse Pflege“ in Dinkelsbühl und Rothenburg geplant, sagt Mattausch. Hier sollen speziell Asylsuchende aus der Umgebung an den Pflegeberuf herangeführt werden. og


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