Modernisiertes Altstadthaus am „Tag der Energie“ für Öffentlichkeit zugänglich
ROTHENBURG – Ein in die Jahre gekommenes Baudenkmal wieder auf Vordermann zu bringen ist eine ziemliche Herausforderung. Wie man dies dann auch noch energieeffizient hinbekommt, kann man sich am morgigen Samstag jeweils zur vollen Stunde von 14 bis 17 Uhr in der Judengasse 14 vom Fachmann am Beispiel eines konkreten Objekts zeigen lassen.

In Pastellfarbe und mit schmückenden Fensterläden hebt sich das Haus nun von den Nachbarn ab. Fotos: privat
Für den bayernweiten „Tag der Energie“, dessen Schirmherrin Energieministerin Ilse Aigner ist, öffnet Bauherr Andreas Konopatzki der Öffentlichkeit die Tür zu seinem modernisierten Altstadthaus. Der Rothenburger Architekt besitzt, wie sein Geschäftspartner Klaus-Jürgen Edelhäuser, die Qualifikation eines „Energieberaters im Baudenkmal“ und weiß deshalb, wie sensibel man bei den Veränderungen vorgehen muss.
Bei der Modernisierung des etwa Anfang des 15. Jahrhunderts gebauten Hauses wurden ausschließlich ökologisch verträgliche Baustoffe verwendet. Die Wärmeerzeugung erfolgt über Luft-Wärmepumpen und die Heizung kann zusätzlich über einen wassergeführten Ofen unterstützt werden. Das Raumklima wird über Flächenheizungen im Boden und an Wandbauteilen sowie mit Sockelleistenheizungen reguliert.
Durch die neue Aufsparrendämmung wurde die Dachkonstruktion des ehemaligen Rauchdaches sichtbar. Mit Hilfe von Lichtkaminen konnte die natürliche Belichtung zusätzlich verbessert werden. Zudem wurde die urprüngliche Raumstruktur wie sie im Grundriss ist wiederhergestellt.
Das wichtigste Kriterium aller Maßnahmen war der Erhalt der Denkmalsubstanz, die bislang zum Teil verkleidet war und nun wieder herausgearbeitet wurde. Das Gebäude befindet sich auf der Auffüllung des ehemaligen Stadtgrabens der inneren Mauer und war ursprünglich ein reiner Fachwerkbau. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde das Erdgeschoss massiv ausgebaut und das Fachwerk – wie bei vielen anderen Häusern in der Judengasse auch – zurückgebaut.
Ende des 19. Jahrhunderts kam ein Anbau an der Süd-Ost-Seite hinzu und Mitte des 20. Jahrhunderts wurde das Gebäude zur Spenglerwerkstatt umgebaut. Archäologisch belegt sind ein Brunnen zwischen den Häusern in der Judengasse 12 und 14 sowie ein Abwasserkanal aus dem 15. Jahrhundert, der sich durch die gesamte Judengasse zieht.
In dem modernisierten Bau soll das Erdgeschoss mit einem Büroraum und einer Werkstatt gewerblich genutzt werden. Im Ober- und Dachgeschoss befindet sich eine 4-Zimmer-Wohnung mit einem großem Dachraum und einer Dachterrasse. mes