Modernes Wohnen in urbaner Altstadtlage mit Aufzug
ROTHENBURG – Wie begehrt moderner Wohnraum in reizvoller Altstadtlage ist, zeigt die Denkmal-Immobilie vor dem Burgtor. Alle neun Wohnungen sind bereits vermietet, obwohl die Sanierung des Gebäudes noch in vollem Gange ist und die Bewohner mit den Nachbarn um die Anwohnerparkplätze konkurrieren. Lediglich die Dachgeschosswohnung hat einen eigenen Stellplatz.

In Kürze sollen die neun Wohnungen in dem sanierten Altstadtobjekt bezugsfertig sein. Fotos: Schäfer
Die besondere Lage und der bauliche Zuschnitt des Mehrfamilienhauses bilden Reizvolles. Ein Rothenburger Rentnerehepaar hat sich die Dachgeschosswohnung mit großer Terrasse in der Höhe gesichert – mit Sonne aus allen Himmelsrichtungen. Die Bewohner können den Blick schweifen lassen über die Altstadt und auf das Taubertal. Beneidenswert. Mit dem Aufzug, der in das mehrgeschossige Haus eingebaut wurde, kann das Rentnerpaar direkt in die lichtdurchflutete Wohnung fahren.
Der Aufzug ist auch für die anderen Mieter ein großes Plus: neben der komfortablen Ausstattung mit Balkon oder Erdgeschossterrasse beziehungsweise reizvollem Innenhof. Die Wohnungen sind im Durchschnitt etwa 70 Quadratmeter groß: die kleinste misst 45, die größte 140 Quadratmeter. Der Mietpreis liegt für das Verhältnis der ortsüblichen Vergleichmiete im oberen Bereich. Offenbar ist die Wohnqualität ihren Preis wert.
Bei den Mietern handelt es sich um Einheimische und Neubürger, die nach Rothenburg zuziehen. Auch ein ausländischer Arbeitnehmer, der in leitender Funktion in einem ortsansässigen Unternehmen arbeitet, zieht in das Haus ein. Ab 1. Mai soll es bezugsfertig sein. Die Handwerker arbeiten unter Hochdruck, um den Termin zu halten. Offen ist noch die Nutzung des rund 80 Quadratmeter großen Ladengeschäfts im Erdgeschoss, für das ein Pächter gesucht wird.
Mehr als zehn Jahre stand das Objekt leer. Es gehörte einst dem früheren Fernsehkoch Hans Karl Adam. Nach seinem Tod wechselten die Besitzverhältnisse. Rothenburger Eheleute wurden die neuen Eigentümer. Doch dann änderten sie ihre Pläne. Sie verkauften die Immobilie an die ProBau GmbH mit Sitz in Dinkelsbühl, die sich auf die Sanierung von denkmalgeschützten Gebäuden spezialisiert hat und bundesweit tätig ist.

Bauliche Besonderheiten – wie hier um das Wohnhausfenster – bereichern das Stadtbild.
Seit 2001 investierte der Bauträger in mehr als fünfzig Baudenkmäler und profitierte als Anleger von üppigen Steuervorteilen. In Rothenburg hat der Geschäftsführer der Firma, Gerald Kümmerle, schon so manchem Altbestand wieder Leben eingehaucht: im Klosterhof, im Alten Stadtgraben, in der Klingengasse und jetzt in dem Eckhaus vor dem Burgtor im Bereich Herrngasse und Trompetergässchen. Mit so mancher Kompromisslösung bei der Modernisierung historischer Bausubstanz haben Alt-Rothenburg-Bewahrer eine Kröte schlucken müssen, was ihnen nicht leichtgefallen ist. sis