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Bienen im Wildbad

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Die Tagungsstätte bietet künftig eine eigene Honigmarke

ROTHENBURG – Seit Neuestem befinden sich im Wildbad fliegende Völker. Genauer: vier Bienenvölker. Sie werden die Zahl der Lebewesen im Park schlagartig um mehrere Tausend erhöhen.

Emsig summend: Ein Freistand im Park bietet vier Bienenvölkern Platz.Fotos. wb

Emsig summend: Ein Freistand im Park bietet vier Bienenvölkern Platz. Fotos. wb

In der Hauptsaison, die von Mai bis Juli andauert, erwartet der Imker Volker Schüßler, Inhaber eines Imkerlädchens in Bockenfeld, pro Bienenvolk zwischen 60000 und 80000 Bienen. Die Gäste des Wildbads brauchen vor den bis zu drei Kilometer weit ausschwirrenden Insekten keine Sorge zu haben. Denn zum einen befindet sich der Bienen-Freistand, der langfristig auf bis zu zwölf Bienenvölker ausgelegt ist, hinter dem hangwärtigen Gebäudeteil und ist kaum auf eigene Faust zu entdecken. Zum anderen bilden Honigbienen innerhalb ihres Stockes ein arbeitsteilig fein ausgeprägtes System, sind bienenfleißig um ihre eigene in hoher Weise geregelte soziale Gemeinschaft bemüht und finden im Taubertal vor allem ein großes Spektrum an Nahrung. Das Angebot für die Bienen, sagt Schüßler, ist hier wesentlich vielfältiger als in anderer Umgebung. Vor allem bietet die naturbelassene Landschaft zum Sammeln von Nektar an diesem Ort noch verschiedene Blühstadien, von der Wildkirsche über Kräuter in Hanglage bis zur Lindenblüte. Das mit dem sprichwörtlichen Bienenfleiß Gesammelte soll künftig in der Küche des Wildbads verwendet und als eigene Marke auch verkauft werden. Denn da sind sich sowohl Wirtschaftsleiter Stephan Michels als auch Volker Schüßler einig: In den Bienenstöcken im Wildbad entsteht ein besonderer Honig. Grund sind das Tauberwasser, das gut für die Brut ist, die Hanglage und sogenannte Hutungen, nicht bewirtschaftete Flächen, auf denen Orchideen und eine Vielzahl von Kräutern wachsen – auch zur Freude der Bienen. Angeregt hat die Bienenstock-Idee die Leitung der Tagungsstätte selbst. Gemeinsam umgesetzt wird sie von Imker Volker Schüßler und Wildbad-Mitarbeiter Peter Krauthahn. Nach seiner Erst-Zertifizierung mit dem Umweltsiegel EMAS und EMASPLUS zu Jahresbeginn 2016 und der eigenen Rotweincuvée mit dem Weingut Sack aus Lauda-Königshofen ist das Imkern ein weiterer Schritt, in dem sich die Haltung des Wildbads gegenüber Lebensmitteln, Lieferanten, zu Lieferwegen oder zu nachhaltigem Anbau von Nahrungsmitteln manifestiert. Wirtschaftsleiter Stephan Michels: „Mit den Bienenvölkern sind wir thematisch dran an Fragen unserer Zeit, wie Monokultur in der Landwirtschaft, Flächenversiegelung, Trimmen auf Ertrag, Einsatz von Pestiziden, Wert von Lebensmitteln, Achtung der Schöpfung und Wertschätzung der Umgebung.“ cr


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