Die Musikschule zeigte ihre instrumentale Vielfalt
ROTHENBURG – Sie sind ein „Dreamteam“, die Lehrkräfte der Rothenburger Musikschule, und sie haben gemeinsam mit ihren Schülern ein zauberhaftes Nachmittagsprogramm in der Franziskanerkirche zusammengestellt, das Jung und Alt begeisterte.

Alida Bauer leitet das Sinfonische Orchester der Musikschule, das einen ungarischen Tanz von Johannes Brahms aufführte. Fotos: -sw-
Zum Auftakt erklang die Ouvertüre zu Mozarts Zauberflöte, temporeich und beseelt dargeboten von Rebekka und Kathrin Rank mit Lea Schneider und ihrem Lehrer Thomas Meyer. Von der Empore ertönten Klarinettenklänge – Nina Griesmeyer, Jule Wender und Sophia Holzinger gaben ein Menuetto in B-Dur, ebenfalls von Wolfgang Amadeus Mozart, zum Besten.
Ein Solitude von „Duke“ Edward Kennedy Ellington, einem äußerst einflussreichen amerikanischen Jazzmusiker, hatten das Saxophonquartett der Musikschule vorbereitet: Ben Wacker, Iris Müller und Jannik Göttfert musizierten gemeinsam mit ihrem Leiter Andreas Bunzel. Völlig unaufgeregt und souverän spielte das Trompetenensemble Max Keitel, Daniel Block und Lea Geißendörfer – sie brachten, begleitet von Dr. Peter Kamleiter, “A Trumpeter Lullaby” zu Gehör. Acht Minuten lang füllte Marlon Model klanggewaltig den Kirchenraum – mit einem äußerst anspruchsvollen Percussion-Solo von Aiko Miyanmoto. Hohes musikalisches Niveau zeigten die Gitarristen: Johanna Wittmann und Johanna Sudler widmeten sich dem Stück „Unanswered Questions“ gemeinsam mit ihrem Lehrer Oswin Voit, der anschließend mit der außerordentlich talentierten Xinru Guo im Duett „A Bluesy Day in Brazil“ interpretierte.

Saxophone: Musiklehrer Andreas Bunzel mit Ben Wacker, Iris Müller und Jannik Göttfert.
Von ganz klein bis ganz groß präsentierten sich die Blockflötistinnen Theresa Eilert, Anne Overmans, Karolin Dürr, Merle Knoll und Johanna Sudler mit dem Bassblockflötenspieler Jannik Göttfert: Neben dem berühmten Madrigal „An hellen Tagen“ musizierten sie gemeinsam mit ihrer Lehrerin Ruth Baum ein Rondo aus dem 16. Jahrhundert von Tielman Susato. Als Sopranblockflötensolistin konnte Karolin Dürr mit der Sonata Terza von Giovanni Battista Fontana (1589-1630) überzeugen, den Continuo-Part hatte Ruth Baum übernommen.
Für große Begeisterung sorgten die Momo-Kids unter der Leitung von Andreas Bunzel. Die jüngsten der Musikschüler hatten sich intensiv auf ihren Auftritt vorbereitet und spielten hinreißend. So gab es zunächst einen „Mickey Maus Marsch“, gefolgt von einer Promenade und dem „Bandroom Boogie“. Sogar eine Zugabe hatten die Kleinen vorbereitet und sie ernteten verdient tosenden Applaus für ihre wundervollen Darbietungen.
Dr. Peter Kamleiter betonte in seiner Begrüßung, bei der Musik käme es nicht auf die Perfektion an, sondern auf die Freude am Musizieren. Die Momo-Youngsters spielten unter seiner Leitung ausdrucksstark, sie zeigten Reife im Spiel bei der Darbietung von Eric Claptons „Tears in Heaven“ und Fritz Neuböcks „Fiesta“. Und es gelang ihnen, die Zuhörer mit ihrer Musik zu berühren.
Das Dirigat im großen Finale hatte Alida Bauer inne, die mit dem Sinfonischen Orchester der Musikschule den Ungarischen Tanz Nr. 5 von Johannes Brahms einstudiert hatte – ein überaus anspruchsvolles Werk. Konzentriert folgten die „Jungen Symphoniker“ den präzisen Anweisungen ihrer Leiterin, sie spielten beherzt und waren absolut begeistert bei der Sache. Kein Wunder also, dass das Publikum hier auf einer Wiederholung des finalen Werkes bestand, was die Orchestermusiker gerne in die Tat umsetzten.
Ursprünglich war das Konzert als „Open Air“ im Reichsstadtmuseum geplant, was zweifellos eine wunderschöne Kulisse geboten hätte, die Wetterkapriolen geboten jedoch eine Verlegung in die Franziskanerkirche. Die verschiedenen Aufführungsorte innerhalb der Kirche und die Akustik des Raumes kamen den jungen Musikern und den Zuhörern grundsätzlich sehr entgegen.
Neben Eltern, Großeltern und Freunden der Musikschule fanden immer wieder Touristen den Weg in die Kirche und ließen sich von der Musik der jungen Künstler inspirieren. Und – schließlich ist aufgeschoben nicht aufgehoben – vielleicht klappt es ja mit der Freiluftaufführung im nächsten Jahr. -sw-