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Channel: Aus der Stadt – Fränkischer Anzeiger
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Regelmäßige Kontakte

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Einstige „Goethe-Studenten“ halten Gastfamilie die Treue

ROTHENBURG – Ehemalige „Goethe-Studenten“ haben sich an den Reichsstadttagen in Rothenburg eingefunden. Zu dem Treffen im privaten Kreis eingeladen hatten Gisela und Michael Severini, die sich vor allem darüber freuten, dass sich mit Professor Dr. Akira Yasui auch ihr „allererster japanischer Gast von 1972“ eingefunden hatte.

Gastgeber Gisela und Michael Severini.

Gastgeber Gisela und Michael Severini.

„Bei den meisten dieser Gäste können wir jetzt auf eine weit über 40-jährige Freundschaft und Verbundenheit zu Rothenburg zurückblicken“, lässt Gisela Severini wissen. Sehr traurig sei man allerdings darüber, dass der für die Tauberstadt wohl einflussreichste „Student“ Katsuyuki Takaguchi und seine Frau Hiroko kurzfristig den Besuch hier absagen mussten. Durch den in Japan schon lange im Denkmalrat Tätigen hatte sich dann auch die Freundschaft und spätere Partnerschaft entwickelt. Ihren ersten Gegenbesuch in Japan machten die Severinis im Jahre 1980. „Sehr glücklich“ ist man bei den Severinis, dass zu den Reichsstadttagen mit Professort Dr. Akira Yasui ihr „allererster japanischer Gast von 1972“ der Einladung gefolgt war, der in Rothenburg auch seine spätere Frau kennengelernt hatte. Gekommen war auch eine ehemalige „Mitstudentin“ von Dr. Yasui, ebenfalls aus Japan und ihr zweiter Ehemann. Er ist Schweizer und war auch im Kurs in Rothenburg. Sie hatten den Kontakt zueinender niemals verloren und fanden nach dem Scheitern ihrer Ehen wieder zusammen. Beide freuten sich sehr auf dieses Wiedersehen bei dem Ehepaar Severini.

Versammelt: Die große „Goethe-Familie“ aus vielen Ländern von Brasilien bis Japan.Fotos: Pfänder

Versammelt: Die große „Goethe-Familie“ aus vielen Ländern von Brasilien bis Japan. Fotos: Pfänder

Auch bei diesem Treffen wieder dabei war ein Ehepaar aus Versailles, für das Rothenburg bereits zur zweiten Heimat geworden war, wie Gisela Severini betonte. Ganz besonders erfreulich sei gewesen, dass jetzt auch Staatsskretär Dr. William und Anne-Lotte O’Dwyer mit von der Partie waren. Mit der Familie aus Brasilien verbindet Gisela und Michael Severini eine „ganz bessondere Freundschaft“. Eine von ihnen arrangierte wunderbare Reise durch Brasilien sei „bis heute unvergesslich“. Im Jahre 1972 hatte alles angefangen. Nachdem man zwei Jahre zuvor eine ehemalige Lagerhalle zu Gästezimmer umgebaut hatte und diese dann nicht mehr selbst nutzte, kam die Botschaft zu Ohren, dass die damalige Gründerin und Leiterin des Goethe-Instituts Rothenburg sich auf neue Zimmer für ihre Schützlinge aus aller Welt freute. Am zweiten Januar 1972 fuhren bei Severini die ersten Taxis vor und brachten die „Studenten“. „Besonders unsere Kinder Ute (8) und Horst (5) hatten großen Spaß, Leute aus ihnen bis dahin noch völlig unbekannten Ländern zu begrüßen“, erinnert sich Gisela Severini an diese Zeit. Dass in den späteren Jahren weit über einhundert Nationalitäten das Haus bevölkern würden, ahnte allerdings niemand. Ebenso hätte man nicht gedacht, dass hieraus weltumspannende Freundschaften entstehen, die bis zum heutigen Tag Bestand haben. So sind die Severinis nie gefeit vor angemeldeten oder auch spontanen Gästen aus den unterschiedlichsten Ländern. Auch heuer waren es allein im August ein langjähriger Student aus Polen sowie eine immerhin fünfzehnköpfige Familie aus Mexiko, deren Oberhaupt vor 42 Jahren seine Deutschkenntnisse in Rothenburg erwarb. Die Gattin betreibt seit Jahren in Leon das deutsche Cafe-Restaurant „Rothenburg“. Auch die anstehenden Pläne der Severinis können sich sehen lassen. Seit längerem werden sie vom japanischen Botschafter Seiji Morimoto in Stockholm erwartet. Sie selbst möchten heuer unter anderem die japanische Künstlerin Riyoko Ikeda erneut in der Tauberstadt zu begrüßen.

Bereits seit über einem Jahr einen neuen Besuch geplant hat auch Junichi Kosuga, der ehemalige Generalkonsul in München und Botschafter in Ungarn. „Die vielen weltweiten Einladungen – sei es zu Familienfeiern, Einweihungen, Rundreisen und vieles mehr – sind für uns von unschätzbarem Wert“, betonen Gisela und Michael Severini. Man könne hierfür nicht oft genug Danke sagen und nur hoffen, dieses noch lange erleben zu dürfen. hap


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