Rothenburger Inspektion zeigt einige Details am Rande des Sicherheitsgesprächs
ROTHENBURG – Bayernweit rüstet die Polizei auf. Davon profitiert auch die Rothenburger Inspektion. Mit besserer Personalausstattung und auch mit etlichen Neuerungen und Verbesserungen bei den Fahrzeugen samt Zubehör bis hin zum Digitalfunk und zu den Waffen, nicht zuletzt auch zur schusssicheren Schutzausrüstung.

Test: Ohrenbachs Bürgermeister Johannes Hellschmidt zieht sich – assistiert von Polizeihauptkommissar Michael Zankl – unter den Augen seiner Kollegen die neuen Sicherheitswesten über. Fotos: Weber
Das jüngste Sicherheitsgespräch mit den Bürgermeistern und Ordnungsamtsvertretern von Stadt und Verwaltungsgemeinschaften (VG) nutzte der Rothenburger Polizeichef Stefan Schuster vor diesem Hintergrund dazu, die Teilnehmer sozusagen als Schlusspunkt mit Details vertraut zu machen.
Auf dem Hof stand als Demonstrationsobjekt ein nagelneues, 230 PS starkes Streifenfahrzeug der BMW-5er-Serie mit viel Blau und Gelb auf silbernem Untergrund mit all dem künftig gängigen Inventar bereit. Schon in den nächsten Wochen werde die Rothenburger Inspektion, abgesehen von kleinen Ausnahmen mit Spezialfunktion, ihren gesamten Fuhrpark auf diesen Typ umstellen, betonte Schuster. Hochmodern werde die Polizei dann in Rothenburg und Umgebung samt dem zugeteilten Autobahn-Abschnitt der A 7 zwischen Biebelried und der Grenze zu Baden-Württemberg bei der Anschluss-Stelle Dinkelsbühl unterwegs sein. Die Fahrzeuge werden alle vom Freistaat geleast und nach zwei Jahren wieder ausgetauscht. Als Neuerung liegt in jedem Wagen – neben vielen platzsparenden und hochfunktionalen Details wie Hütchen, deren Korpus aus einer stoffüberzogenen Stahlfeder sich platzsparend versenken lässt, und flachen Markierungsplatten, die blinken – eine militärische Schutzausrüstung bereit. Eine Reaktion auf die Terror- und Amoklagen der jüngsten Zeit. „Es wird viel investiert, auch personell,“ lobt Schuster.
Johannes Hellenschmidt, Bürgermeister von Ohrenbach, schlüpfte – unterstützt von Polizeihauptkomissar Michael Zankl – in diese schweren Schutzwesten und zog sich den schusssicheren Helm über, um sich und seinen Kollegen einen möglichst guten Eindruck über dieses neue Kapitel der Polizei-Ausstattung zu verschaffen.

Neu: Hütchen mit versenkbarem Korpus.
Nicht mehr so beweglich
Resümee dieser Vorführung mit dem Ohrenbacher Gemeindeoberhaupt: Die Ordnungshüter müssen etwas Zeit fürs Anziehen dieser Montur einkalkulieren. Sie sind außerdem, weil die Ausrüstung ziemlich aufträgt und auch ihr Gewicht hat, nicht mehr so beweglich wie ohne.
Schon bis Pfingsten und dann Stück für Stück in den Wochen und Monaten darauf werde die Ergänzung und Erneuerung der Ausstattung greifen, bis hin zur Uniformierung, sagte Polizeichef Schuster. Nicht alles auf einmal könne komplett umgestellt werden. Zu den Feiertagen werde die Rothenburger Polizei vielleicht noch etwas bunt unterwegs sein, meint er mit Blick auf die dann schon in Teilen auf das neue Blau umgestellte neue Dienstkleidung und die in Resten noch getragene in Grün. Zum Jahreswechsel stellt die bayerische Polizei auch auf neue Dienstwaffen um. Neben der Pistole gehört auch ein Maschinengewehr zur Ausrüstung. Unter dem Strich bedeutet das: wesentlich mehr Schuss zur Verfügung pro Beamtem für den Fall des Falles. Ein neues Computerprogramm wird kommen für die Polizei. Auch für die Rothenburger Inspektion kündigte Schuster „Body-Cams“ an, an der Uniform der Ordnungshüter befestigte Kameras. Dabei wird auf den Effekt der Deeskalierung gesetzt, besonders bei Auseinandersetzungen und größeren Konflikten zwischen Gruppen.
Das sogenannte digitale Streifenfahrzeug ist in Sichtweite. Die Polizei führt dort ein Tablet mit, das den EDV-Arbeitsplatz in der Inspektion 1:1 abbildet und alle Funktionen aus dem Auto heraus möglich macht. Auch läuft der Cash-Card-Pilot- Versuch, bei dem die Rothenburger Inspektion seit Januar 2018 als erste in Bayern das Bezahlen von Ordnungsgeldern per Karte anbietet, wie bisher weiter.
Zahlen melden Positives
Viele der Zahlen aus dem Sicherheitsgespräch für den hiesigen Bereich sind erfreulich. Polizeichef Stefan Schuster hat allen Grund, ihnen Positives abzugewinnen. Die Menge der Straftaten, die „die Bevölkerung unerwartet treffen“, sei im letzten Jahr kleiner geworden und dementsprechend habe sich das Sicherheitsgefühl weiter gebessert.
Vor allem die Zahl der Wohnungseinbrüche, die mit Diebstahl einher gehen, hat abgenommen. Auch die Unfallzahlen waren, gemessen an ihrem Anteil im gesamten Altkreisgebiet der Rothenburger Polizeiinspektion, zuletzt im Sinken. -ww-