Alternative Bestattungsform trifft den Zeitgeist: Waldbestattung im Ruheforst

Ein Altar in der freien Natur: Die Andachtsstätte ist am Eingang zum Ruheforst gelegen. Fotos: Heißwolf
Im November 2008 hatte der Rothenburger Stadtrat zum ersten Mal die Fläche des Waldes in Augenschein genommen. Damals war der Ruheforst gerade im Entstehen. Erste Parkplätze wurden angelegt und die nötigen Verträge entworfen. Im Dezember 2009 folgte dann die Eröffnung mit einer ökumenischen Andacht. Seit dem Eröffnungsjahr ist die Zahl der jährlichen Beisetzungen kontinuierlich gestiegen. Im letzten Jahr waren es 74. Insgesamt fanden im Ruheforst fast 400 Bestattungen statt und über 1700 weitere Grabstätten sind bereits verkauft. Um den Zahlen gewachsen zu sein, wurden zusätzliche Parkplätze gebaut, damit auch für größere Trauergesellschaften genügend Platz ist, und ein eigener Mitarbeiter wurde eingestellt. Dieser ist unter anderem für die Vorbereitung und Begleitung der Bestattungen zuständig.

Die vergangenen Jahre sichtbar: Der Wegweiser zum Ruheforst.
Viele Wälder hatten oder haben Probleme mit diesen Bedinungen. Auch weil viele Schädlinge dadurch gefördert werden. Der Ruheforst steht dagegen den Umständen entsprechend gut da. Die vorhandenen Eichen oder Hainbuchen leiden zwar auch unter der Trockenheit, aber weit weniger als Nadelbäume. Und auch vor Schädlingen blieb der Wald verschont. Sollte es in den nächsten Jahren zu einem Befall des Ruheforstes kommen, stellt das, durch die besonderen Begebenheiten vor Ort, ein Problem dar. Eine chemische Bekämpfung scheidet hier aus, auch weil der Wald in einem Wasserschutzgebiet gelegen ist. So bleibt für den Leiter des städtischen Forstamtes Daniel Gros nur zu hoffen, dass sich die Natur im Falle eines Schädlingsbefalls selbst zu helfen weiß.