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Channel: Aus der Stadt – Fränkischer Anzeiger
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Starke emotionale Wirkung

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Kurze Botschaften künstlerisch verpackt beim „Sundowner“-Festival

ROTHENBURG – Wer früher kulturell hervorstechen wollte, hörte besonders anspruchsvolle Klassik. Heute bedeutet Fortschritt eine möglichst hohe Toleranz. Junge Menschen hören eine sehr durchmischte Musik – und schaffen es trotzdem, sich soziologisch abzugrenzen.

Das große Leuchten: Künstler vereinten die verschiedenen Facetten elektronischer Musik zu einem großen Kangteppich. Foto: Schäfer

Das große Leuchten: Künstler vereinten die verschiedenen Facetten elektronischer Musik zu einem großen Kangteppich. Foto: Schäfer

Das Programm des Vereins „Grenzkunst“ in den letzten Jahren im Wildbad, in der Projektschmiede oder als Naturschauspiel in Waldlichtungen zeigt die Vielfalt der jugendlichen Emotionen in einem breiten Stimmungsbild. Jede Veranstaltung der jungen Leute, meist Studenten, ist anders. Als ob die Klangmeisterwerke nicht schon groß genug wäre.

Die elektronische Musikszene hat sich rasant entwickelt und es entstehen immer neue Stile und Richtungen. Die Kombination von klassischen Themen und die Vielzahl an technologischen Möglichkeiten machen es möglich. Geschmack ist etwas ganz persönliches. Es gibt keine objektiven Maßstäbe. Das ist wie beim Essen, man findet Geschmack an etwas oder eben nicht.

Die vierte Auflage des erstmals über zwei Tage stattfindenden „Sundowner“-Festivals mit dreizehn Künstlern auf drei Bühnen am Wochenende im Wildbad zählte rund 1400 meist jugendliche Besucher. Bekannte Namen der Szene lockten sogar Großstädter aus Berlin, Konstanz, Frankfurt und dem Ruhrpott aufs Land. Die Leidenschaft für anspruchsvolle elektronische Musik hat sie zusammengebracht. Immer auf der Suche nach dem Sound und dem gewissen Etwas. Auch in Sachen ­Performance. Neben der markan ten Lichtmalerei mit beweglichen Schein­werfern gefaltete Kunstwerke aus Papier. Als Dekoration hatten fleißige Hände über zweihundert fliegende Origami-Vögel gebastelt.

Die vielseitigen Szenarien und neuen überraschenden Elemente verstärkten die kraftvollen Botschaften, die Welt ein wenig besser zu machen. Künstlerisch umgesetzt mit Gedichtfragmenten von Goethe und Eichendorff, ergänzt durch Selbstaussagen von Johannes Keitel und seiner Freundin Laura, und aufgesprochen von Raquel Cannati. Der eingängige Text wurde durch Melodie und Rhythmus der Musik verstärkt. Gefühle entfachen mit fantastischen Details. Wirkungsvoll gelungen. sis


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