Personalwechsel in der Kläranlagenleitung
ROTHENBURG – Neuer Posten, bekanntes Gesicht: Innerhalb von 17 Jahren hat es Klaus Neidenberger (36) bei der Stadt Rothenburg vom Auszubildenden zum Chef gebracht. Der staatlich geprüfte Abwassermeister ist der neue Leiter der kommunalen Kläranlage und trägt damit eine hohe Verantwortung.
Der Diebacher kennt den Betrieb und alle praktischen Abläufe und Aufgaben in- und auswendig. Er hat dort 1997 seine Ausbildung als Fachkraft für Abwassertechnik begonnen und sich beruflich weiter qualifiziert. In den letzten fünf Jahren war Klaus Neidenberger bereits als Stellvertreter in die Arbeit involviert. Er arbeitete eng mit seinem Vorgesetzten Manfred Gröner zusammen, der nach 29 Jahren bei der Stadt Ende Januar in den Ruhestand ging.
Klaus Neidenberger bewarb sich auf die freigewordene Stelle im Rahmen des Ausschreibungsverfahrens und kam als qualifizierte und zuverlässige Fachkraft zum Zuge. Die Stadt bestellte ihn zum 1. Februar 2015 zum Betriebsleiter der Kläranlage. Der beruflichen Beförderung folgte ein herausgehobenes privates Ereignis: die standesamtliche Trauung im Rathaus Diebach. Die Hochzeit in der Kirche folgt noch, erzählt der 36-Jährige. In seiner Freizeit baut er mit Ehefrau Andrea am gemeinsamen Haus. Nebenberuflich betreut er mit Genehmigung seines Arbeitgebers selbständig auf Stundenbasis die vier Kläranlagen seiner Heimatgemeinde.
Insgesamt sind drei Personen in der Rothenburger Kläranlage beschäftigt, darunter der Auszubildende Maximilian Unger (19) aus Faulenberg. Die junge, tüchtige Fachkraft beeindruckt mit hervorragenden Leistungen. Alle wichtigen Funktionen innerhalb der Kläranlage sind automatisiert. Trotzdem trägt das Kläranlagenpersonal eine große Verantwortung. Das Reinigungsergebnis der Anlage wird regelmäßig durch Kontrollmessungen und Untersuchungen im kläreigenen Labor überwacht. Im Betriebsgebäude werden alle wichtigen Maßnahmen und Messergebnisse registriert und ausgewertet. Die Messmethoden werden immer feiner und differenzierter. Die Einrichtung kann nur dann funktinonieren, wenn qualifiziertes Personal eingesetzt ist, das für einen optimalen Betrieb sorgt.
Monats- und Jahresprotokolle fassen die Ergebnisse übersichtlich zusammen. Auch Kontrollen und Wartung der einzelnen Maschinen und Anlageteile gehören zum Aufgabenbereich des Betriebspersonals. Es muss dafür sorgen, dass alles reibungslos funktioniert.Je intensiver und mit je weniger Rückständen die Reinigung erfolgt, desto besser bleibt die Gewässergüte des Vorfluters.
Die Kläranlage muss von Zeit zu Zeit immer wieder nachgerüstet werden. Aber auch moderne Klärwerke, die letzten Barrieren, können niemals alle Spurenstoffe eliminieren. Ein immer größeres Problem sind Medikamentenrückstände durch Ausscheidungen von Patienten, die über das Abwasser der Haushalte in die Kläranlage gelangen und von dort ins Grundwasser. Ein besonderes Risiko für die Umwelt stellen Medikamente zur Krebstherapie dar, die das Erbgut schädigen können. Zwar kommen die Stoffe meist in einer Verdünnung vor, die weit unter den bekannten Wirksamkeitsgrenzen liegt, aber ein Rest bleibt. Neue Methoden der Reinigung werden erforscht und erprobt. Zuletzt wurde bei der Kläranlage in moderne Lüftungstechnik des Belebungsbeckens investiert, damit jene Bakterien, die das Abwasser reinigen, mit Sauerstoff versorgt werden. sis