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Bier und Buch harmonieren

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Ein Prosit auf die Prosa zu „500 Jahre Reinheitsgebot“  in der Kulturhalle Korn

ROTHENBURG – Der Welttag des Buches und der Tag des deutschen Bieres waren Anlass eines geselligen Abends mit Lesungen und Musik veranstaltet von der Rothenburger Goethegesellschaft, dem Kulturforum und der Stadtbücherei in der Kulturhalle Korn. Eine Abordnung der Gallmersgarter Musikanten und der Geschäftsführer der Landwehr-Bräu Reichelshofen, Gerhard Ilgenfritz, sorgten für einen Hauch Festzelt­stimmung und dafür, dass die Thematik Bier nicht nur in der Theorie behandelt wurde.

Kulturforumsvorsitzender Jürgen Klatte freut sich über die geglückte Symbiose bei dem Abend.Fotos: Castelo

Kulturforumsvorsitzender Jürgen Klatte freut sich über die geglückte Symbiose bei dem Abend. Fotos: Castelo

Knapp 100 Besucher waren zur traditionellen Lesung zum Welttag des Buches erschienen. Aufgrund des 500. Jahrestags des mittlerweile ältesten Lebensmittelgesetzes der Welt, dem deutschen und eigentlich sogar bayerischen Reinheitsgebot, würdigten die Akteure dieses Mal zwei auf den ersten Blick ziemlich unterschiedliche „Erfindungen“.

Denn was haben Bücher und Bier außer dem Anfangsbuchstaben gemeinsam? In jedem Fall verbinden sie Menschen auf der ganzen Welt. Zu den positiven Eigenschaften des Bieres wussten auch zahlreiche bekannte Schriftsteller etwas zu erzählen.

H. Hochbauer und H. Krämer-Niedt (v.li.).

H. Hochbauer und H. Krämer-Niedt (v.li.).

Das reicht von Kurt Tucholsky über Joseph von Eichendorff zu Heinrich Heine und gar Johann Wolfgang von Goethe. Jutta Striffler, Hilde Kistenfeger, Hannelore Hochbauer, Peter Noack, Harald Krasser, Günther Strobl und Herbert Krämer-Niedt verliehen den Autoren ihre Stimme. Die Auswahl der Texte übernahmen Hannelore Hochbauer und Erich Landgraf. Durch den Abend führten gemeinsam Hannelore Hochbauer und Herbert Krämer-Niedt.

Um sich mit dem Thema Bier nicht nur literarisch auseinander zu setzen sprach Geschäftsführer der Landwehr-Bräu Reichelshofen und Präsident des Verbandes der privaten Brauereien Bayern, Gerhard Ilgenfritz, insbesondere über die aktuelle Situation im Bierland Mittelfranken.

Dort sind 500 der über 600 bayerischen Brauereien angesiedelt. Die zunehmende Abkehr des Verbrauchers vom Einheitsgeschmack und die Rückbesinnung auf das heimische Bier in all seiner Vielfalt trägt zum Erhalt dieser Kultur bei.

Im Vordergrund standen dann Anek­doten, Streiche und Rezepte mit Bierbezug, eine Umdichtung der Loreley in die Biereley (gesungen von Gün­ther Strobl, am Piano begleitet von Jürgen Klatte) oder anderem die Tatsache, dass Bierschaum zur Straffung der Haut verwendet wird.

Landwehr-Bräu Geschäftsführer Ilgenfritz.

Landwehr-Bräu Geschäftsführer Ilgenfritz.

Zwischen den erkenntnisreichen Texten gab Herbert Krämer-Niedt eine Auswahl fränkischer Kirchweihlieder in Begleitung der Gallmersgarter Musikanten zum Besten, hierbei durfte auch der in früheren Zeiten übliche Juchzer am Ende des Liedes nicht fehlen. Das Publikum sang schon vor der Pause (mit Freibierausschank) „In München steht ein Hofbräuhaus“ lautstark mit.

Für den Höhepunkt des Abends sorgte Günther Strobl, der in Lederhose und authentischem Münchner Dialekt Ludwig Thomas „Münchner im Himmel“ unglaublich amüsant frohlocken und schimpfen ließ.

Literatur und Bier, Bücher und Blasmusik, Dichter und Trinksprüche – auf den ersten Blick Gegensätzliches passt oft einwandfrei zusammen. Davon war das begeisterte Publikum überzeugt. Aus dessen Sicht war der Abend viel zu kurz und das Publikume versuchte, durch unermüdlichen Applaus, Bravo- und Zugabe-Rufen immer noch eine Verlängerung mehr zu erreichen. cas


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