Eröffnungsparty im Steinbruch erfreut sich immer größerer Beliebtheit
ROTHENBURG – Einmal mehr erwies sich die Warm-Up-Party im Steinbruch an der Reutsächser Steige als der perfekte Startschuss für drei Tage Festivalatmosphäre im Tal. Mit den Bands Da Rocka & Da Waitler, Massendefekt, Dicht & Ergreifend und der DJ-Combo Crux Pistols gab es einen musikalisch bunten Auftaktmix, der das Publikum ordentlich ins Schwitzen brachte. Fast schon traditionell kam es aufgrund des großen Andrangs zu kurzfristigen Einlassstopps.

Fand von Beginn an den Draht zum Publikum: die Rockband Massendefekt aus der Nähe von Düsseldorf.
Das Donnerstag-Warm-Up zu Beginn des Taubertal-Festivals wird für viele Besucher immer mehr zum Pflichttermin. Es ist als Programmpunkt nicht mehr wegzudenken und war auch dieses Jahr wieder überaus gut besucht. Früh anreisen, sich einen möglichst guten Standort auf den Campingplätzen „Berg“ und „Tal“ sichern und dann erstmal die Festivalfreiheit mit dem Auftakt im Steinbruch genießen. So läuft das bei vielen Besuchern und so hat sich der Donnerstag fast schon als vierter Festivaltag etabliert. Und auch dieses Jahr hielten die Veranstalter Wort und schufen mit einer mutigen Bandauswahl eine große Sause.
Den Anfang machten Florian Pfisterer und Florian Pledl aus München alias Da Rocka & Da Waitler. Mit ihren Pop-Rock-Covern, basierend auf einer Kombination aus Akkordeontönen, Gitarrenklängen und einer wunderbar rauen Stimme, sorgten sie für einen bayerisch angehauchten Auftaktspaß. Gegen Ende ihres Auftritts füllte sich das Steinbruchgelände zusehends.
Mit ihrem neuen Album „Echos“ auf Tour, brachte die Band Massendefekt im Anschluss den “Steinbruch“ richtig zum kochen. „Hier kommt eine Band, die Bock hat zu spielen.“, sagen sie von sich selbst und schreiben weiter: „Wenn andere Bands nah an ihren Fans sind, sind Massendefekt näher.“ Dass das keine leeren Worthülsen sind, bewiesen sie eine knappe Stunde lang ziemlich eindrucksvoll. Ihre deutschen Texte rissen mit. Ihre Melodien berührten. Und ihr Festhalten am Punk-Rock mit einem gewissen Pop-Einfluss machte einfach gute Laune.

Festivalgerechte Stimmung herrschte auf dem Steinbruchgelände. Sowohl auf als auch vor der Bühne hatten Bands und Publikum ihren Spaß. Fotos: Götz
Der langsam einsetzende Regen tat derweil der ausgelassenen Stimmung keinen Abbruch. Schnell war mit 3000 Besuchern die Kapazität des Geländes ausgereizt und so kam es immer wieder zu kurzfristgen Einlassstopps.
Musikalisch wurde es anschließend dann weniger rockig, dafür wieder bayerisch und Rap und Hip-Hop hielten Einzug. Die Band Dicht & Ergreifend aus München macht, wie deren Mitglieder es selbst zu sagen pflegen, „Mundart-Bayern-Rap“, sprich sie rappen Dialekt. Bayerischen Dialekt. Ein besonderes Merkmal ist dabei ohne Frage der Einsatz einer Tuba, die sich als überraschend gut geeignet zeigte, als es darum ging, tanzbare Beats zu erzeugen. Um wirklich zu erfahren was diese Jungs da genau machen und wie sich das anhört, muss man sie wohl live gehört haben. Eine musikalisch hochkreative und angenehm verrückte Bereicherung waren sie an diesem Abend auf alle Fälle.
Während Crux Pistols in der Folge versuchten mit einem partytauglichen DJ-Set das Publikum bei Laune zu halten, verabschiedeten sich nach Mitternacht immer mehr Besucher in Richtung Zeltplätze. Der Regen und die einsetzende Kälte machten sich dann wohl doch bemerkbar. Im Vergleich zum letzten Jahr mit Temperaturen von über 40 Grad im Schatten fiel der Start zur diesjährigen 21. Ausgabe des Taubertal-Festivals deutlich kühler aus. Für heute und für den Rest des Wochenendes werden Wärme und Sonne aber zurückerwartet.
Bereits seit gestern hallt der Lockruf nicht mehr nur vom Steinbruch aus, sondern auch von der Eiswiese in Richtung Festivalgemeinde. Mit der US-amerikanischen Band Limp Bizkit stand für viele schon am Freitag ein musikalisches Highlight an.
Insgesamt verlief der Festivalauf-takt vorgestern und gestern friedlich. Polizei und Sicherheitskräfte spechen von einem Abend in ruhigem Fahrwasser. og