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Alle 20 bestanden mit Bravour

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Grund zur Freude bei der Abschlussfeier an der Berufsfachschule für Kinderpflege

ROTHENBURG – Was ist Glück und was macht ein glückliches Leben aus? Mit dieser Frage konfrontierte Fachbereichsleiter Thomas Amann die scheidende 11. Klasse der Berufsfachschule für Kinderpflege – denn alle 20 zur Prüfung angetretenen Schüler haben ihre Abschlussprüfung mit Bravour bestanden und sind von nun an „Staatlich geprüfte Kinderpfleger bzw. Kinderpflegerinnen“.

Stolz auf das Erreichte: die Absolventinnen und Absolventen. Foto: Schwandt

Stolz auf das Erreichte: die Absolventinnen und Absolventen. Foto: Schwandt

„Haben“, „Lieben“ und „Sein“, materielle Dinge, soziale Beziehungen und der Lebenssinn bestimmen unser Glücksempfinden, so Amann, vieles hänge jedoch von der Persönlichkeit des Einzelnen ab. Eine bestandene Abschlussprüfung sei für jeden ein Glücksmoment und: Glück ist immer das, was sich gerade jemand darunter vorstellt.

Amann dankte der Klasse für ihr stets bereitwilliges Engagement. Ob beim Fest der Vielfalt oder bei den Kindergartenaktionstagen, beim Gestalten des Adventsfensters im Rathaus oder beim Kleidersortieren für Asylbewerber: Die Schülerinnen und Schüler hätten immer mit kreativen Ideen und großem freiwilligem Einsatz zum Teil auch in ihrer Freizeit die Schule nach außen optimal vertreten.

Schulleiter Oberstudiendirektor Dr. Friedhard Nichterlein betonte, der Erfolg der Berufsfachschüler sei kein Zufallsprodukt: Die Eltern hätten das Sozialverhalten ihrer Kinder geprägt, die Familie sei das Zentrum des „Lebenspuzzle“ des einzelnen Schülers. Weitere Puzzleteile zum gelingenden Leben sei die schulische Bildung, die persönliche Begleitung durch die Lehrkräfte, das Miteinander im Klassenteam.

Besonders wertschätzte der Schulleiter die hervorragende Zusammenarbeit mit den Kindertagesstätten und den weiteren Praktikumsstellen. Es habe sich herumgesprochen, dass die Berufsfachschüler mit guten Fähigkeiten ausgestattet seien, daher würden die KinderpflegerInnen auch gerne nach der Ausbildung übernommen. Die bestandene Berufsabschluss­prüfung füge dem Lebenspuzzle einen weiteren Baustein dazu.

Welche Talente sich in der Klasse verbergen, zeigte Irina Winterholler mit ihrer Darbietung „Comptine d’Un Antre Eté“ aus dem Film „Die fabelhafte Welt der Amélie“ am Keyboard. Jamie-Lee Hebauf und Juliane Thier moderierten charmant den Abend, Johannes Heubeck trug ein auf die Lehrer gemünztes Klassengedicht vor und auch ein Quiz durfte nicht fehlen, bei welchem die Schüler das Klassenwissen zweier Lehrerteams abprüften.

Individuelle und liebevoll gestaltete Geschenke gab es von Seiten der Klasse, so einen mit Unterschriften versehenen Boxsack für den Pädagogik- und Psychologie-Lehrer Thomas Amann oder ein Entspannungspaket für die Klassenlehrerin Sonja Roth. Diese beglückwüschte ihre Schülerinnen und Schüler zur bestandenen Prüfung und überreichte die Zeugnisse nebst einem Kochbuch für jeden Absolventen.

Nach Kambodscha

Naomi Krilles aus Bockenfeld hat im Zeugnis einen Schnitt von 1,4 erreicht: Sie möchte zunächst ins Ausland, möglichst nach Kambodscha, und dort im sozialen Bereich arbeiten. Spitzenleistungen erbrachte die Rothenburgerin Julia Schudt (1,26). Die aus Insingen stammende Sofie Grömer hat den Traumschnitt von 1,06 erzielt. Julia und Sophie möchten sich zur Erzieherin weiterqualifizieren. Die 1998 geborene Lea Berthold ist mit 17 Jahren die jüngste der Absolventinnen. Sie hat, wie 17 ihrer Mitschüler, neben dem Berufsabschluss auch die Mittlere Reife in der Tasche, aufgrund ihrer guten schulischen Leistungen.

Der Berufsabschluss der „Staatlich geprüften Kinderpflegerin“/des „Staatlich geprüften Kinderpflegers“ ist im EQR (Europäischer Qualitätsrahmen für lebenslanges Lernen) der Stufe 4 zugeordnet, wie eine dreijährige Berufsausbildung im dualen System. Diejenigen, die sich in drei weiteren Jahren zum Erzieher/zur Erzieherin weiterqualifizieren, erreichen damit die Stufe 6 des EQR, dies entspricht einer Meisterprüfung und berechtigt zu einem Studium an Fachhochschulen und Hochschulen aufgrund der beruflichen Qualifizierung.

Eine Klassenfahrt wollten die Schüler der Ki 11 übrigens nicht unternehmen, diese kostet Geld und schließlich ist es in Franken schön, man ist hier zu Hause. Warum also in die Ferne schweifen, wenn Nathalie Rautenberg in Oberoestheim ein Grundstück nutzen darf, auf dem man gemeinsam Zelten kann, mit allem, was dazu gehört?

Gemeinschaftssinn hatten die Absolventinnen und Absolventen auch beim Aufbau ihres vielfältigen Büffets bewiesen, das sie für ihre Familien und Freunde zusammengestellt hatten. So erlebten die frischgebackenen Kinderpfleger und Kinderpfleger­innen und ihre Gäste einen in jeder Hinsicht glücklichen Abend, an den sie sich lange erinnern werden – ein weiteres Teil im Lebenpuzzle. -sw-


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