Wie schnell die Zeit vergeht – Vorbereitung auf Abschlussklausuren am Campus Rothenburg
ROTHENBURG – Von wegen Lernpause an den Feiertagen: Drei Monate nach dem gelungenen Start des ersten Semesters ins Hochschulleben am Campus Rothenburg beginnt für die 45 Studierenden die Prüfungsplanung des Studiengangs „Interkulturelles Management“. Ab Mitte Januar wird in anspruchsvollen Klausuren der Leistungs- und Wissensstand in Form einer schriftlichen Abschlussarbeit und mehreren Tests am Computer überprüft.

Bürgermeister Dieter Kölle begrüßt das junge Campus-Team im Rathaus. Fotos: sis
Betriebswirtschaftlehre, Englisch und Innovationsmanagement stehen auf dem Lehrplan. In diesem Wintersemester gibt es vierzehn Präsenztage. Eine für gestern in Rothenburg geplante Veranstaltung, in der Tutoren der Hochschule mit den Studierenden Grundkenntnisse vertiefen sollten, wurde gestrichen. Die nächsten Präsenztermine der Modulwerkstatt finden erst wieder im Januar statt. Ansonsten erfolgt der Austausch von Informationen über das Internet.
Die neue innovative Lern- und Lehrstruktur „Blended Learning“ verknüpft elektronisches Lernen mit persönlichem Erfahrungsaustausch. Bildung wird immer digitaler. Das Lernen findet in Netzwerken statt – nicht nur im klassischen Uni-Umfeld. Diese größere zeitliche und räumliche Flexibilität wird in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen.
Das Internet ist die Eintrittskarte zu unzähligen Lernorten, in dem es allen gleichermaßen einen Zugang zum Weltwissen verschafft. Entscheidend ist der nachhaltige Lernerfolg. Ob das mit dem Handy in der Hängematte oder doch mit dem Buch am Schreibtisch passiert, ist jedem selbst überlassen. Der Frontalunterricht hat zum Erreichen bestimmter Ziele weiter seine Berechtigung.
Beim Einsatz digitaler Medien können die Studierenden selbst die Präsentationsplattform wählen und sich intensiv mit den Aufgaben auseinandersetzen. Diese Art des Lernens lässt Freiräume und gibt Möglichkeiten, selbst Verantwortung zu übernehmen. Lernen ist ein notwendiger Prozess, um sich in der Welt zurechtfinden zu können – und sich selbst, sein Verhalten und seine Position zu reflektieren.
Durch die Außenstellen in Rothenburg, Feuchtwangen, Weißenburg und Herrieden ist die Hochschule Ansbach stärker in Westmittelfranken verankert und spielt eine immer wichtigere Rolle für die wirtschaftliche Entwicklung. Der neue Studiengang „Interkulturelles Management“ nutzt die Besonderheiten der Tauberstadt für die Ausbildung. Die Internationalität der Stadt wird mit Branchenvielfalt kombiniert. Ein Kernthema des Grundstudiums widmet sich den Ansätzen, wie Unternehmen neue Ideen generieren und Innovationen umsetzen können. Dieses Vorhaben macht es erforderlich, neue Kompetenzprofile von Mitarbeitern zu erarbeiten.
Der Wettbewerb um Innovationen wird sich weiter verschärfen. Der Innovationsstandort Deutschland hat mit stark wachsender Konkurrenz zu kämpfen. Die Städte mit den meisten Forschungs- und Entwicklungszentren befinden sich heute nicht in Europa oder den USA, sondern in asiatischen Ländern. China ist weltweit führend in der Zahl der Patentanmeldungen und setzt auf eine klare Internationalisierungsstrategie.
Das Hochschulteam des Studienzentrums Rothenburg traf sich kürzlich zur Besprechung im Sitzungssaal des Rathauses. Bürgermeister Dieter Kölle hieß die Gruppe herzlich willkommen und lud sie nach getaner Arbeit zum Glühwein-Umtrunk auf den Weihnachtsmarkt ein. Zum Stab gehören Referentin Jessica Eizenhöfer, Studienassistentin Daniela Frank-Müller und die wissenschaftlichen Mitarbeiter Verena Gerner, Barbara Keller, Harald Rabenstein, Christoph Bitzl und der aus Jordanien stammende Ahmed Nashwan.
Sie sind von der Hochschule mit Lernbegleitung oder Unterricht betraut als Betreuer und Ansprechpartner für die Studierenden, um bei Problemen helfend einzugreifen. Ein Tutor kann auch ein fortgeschrittener Student sein, der Grundkenntnisse vertieft und -fertigkeiten einübt. Im Unterschied dazu, wird eine Lehrveranstaltung von einem Professor oder Mitarbeiter eines Lehrstuhls abgehalten. Stadtspitze und Hochschule bleiben im engen Dialog. Im Zusammenwirken von Verwaltung, Politik und Wirtschaft soll er ausgebaut werden. Im Januar wird der Aalener Dominik Kögel am Campus Rothenburg eingeführt. Der Doktor der Wirtschaftswissenschaften forschte nach seinem Auslandsstudium in London und mehreren Jahren der Berufstätigkeit (Projektmanager bei Hugo Boss) an der Universität Würzburg.
Die Nachfrage nach Studienplätzen in der Ansbacher Zentrale ist unvermindert groß. Präsidentin Dr. Ute Ambrosius könnte noch viel mehr Studierende aufnehmen, als es zur Zeit ihre Personal- und Raumsituation zulässt. Die Ausweichmöglichkeiten auf dem Gelände im Stadtzentrum Ansbach sind begrenzt. Neue Optionen ergeben sich mit der Nutzung der Kaserne an der Straße in den Ortsteil Meinhardswinden. Vor 20 Jahren fing die Hochschule mit 80 Studenten an, heute sind es 3500. Diese erfreuliche Entwicklung lässt auch Rothenburg hoffen. sis