Brandgeschädigte Familie Mirkovic ist dankbar für viel Mitgefühl und Unterstützung
ROTHENBURG – Es ist das Beispiel von großer Menschlichkeit und spontaner Hilfsbereitschaft. Schön, dass es diesen guten Reflex noch gibt. Wenn dringend Unterstützung gebraucht wird, weil es Betroffenen beispielsweise durch einen Unglücksfall von heute auf morgen an vielem Grundlegenden fehlt, dann scheint der Zusammenhalt zu wachsen. Menschen geben und tun dann, was sie können, um zu helfen.

Vor dem Brandhaus: v.li. Sascha, Soran senior, Rada, Soran und Gordana. Foto: Weber
Jener 20. Dezember des noch nicht lange hinter uns liegenden Jahres 2016 war der schwärzeste Tag für die Familie Mirkovic. Beim – vermutlich durch eine defekte elektrische Leitung verursachten – Brand ihres Hauses im Martin-Schwarz-Weg an jenem Morgen haben die dort wohnenden drei Generationen, Gordana (39) und Joe (43), Sascha (18) und Soran (19) sowie Soran senior (57) und Rada (60), kurz vor Weihnachten nicht nur das Dach über dem Kopf verloren. Auch alles, was sich an Hab und Gut dort befand, ist verloren beziehungsweise nicht mehr zu gebrauchen.
Unbewohnbar
Mittellos standen sie im wahrsten Sinn des Wortes auf der Straße und wussten gar nicht, wo sie unterkommen und bleiben konnten. Ins Haus, in dem die Feuerwehr alle Hände voll zu tun hatte, um der Flammen Herr zu werden, konnten sie auch nach den Löscharbeiten nicht zurück.
Es war durch den Brand völlig unbewohnbar geworden. Vom Erdgeschoss bis hinauf unters – zu Löschzwecken geöffnete – Dach vieles verkohlt und rußbedeckt. Das Feuer hatte tiefe Spuren hinterlassen. Beißender Brandgeruch steht bis heute in allen Räumen.
Umso größer ist die Dankbarkeit der Brandgeschädigten für alles, was sie damals und seitdem an tatkräftiger Unterstützung erfahren haben und was ihnen an Mitgefühl zuteil wurde.
Im Heckenacker wurde spontan gesammelt. Es kamen rund 2500 Euro zusammen. Auch bei Electrolux, zentraler Arbeitgeber der Familie Mirkovic, kursierte die Sammelbox. Ergebnis: 1800 Euro.
Das Unternehmen Electrolux hat zusätzlich als Soforthilfe 600 Euro bereitgestellt. Die Familie konnte sich von dem Geld etliches beschaffen, was sie nicht mehr hatte und dringend brauchte. Darüber hinaus wurden Kleider gespendet und Haushaltsausstattung bis hin zur Bettwäsche.
„So viel Menschlichkeit tut richtig gut. Da wird einem warm ums Herz,“ sagt Soran senior. Wir treffen Familie Mirkovic vor ihrem ausgebrannten Haus am Martin-Schwarz-Weg. „Wir sind richtig froh und dankbar, dass wir so gute Nachbarn hier haben, so gute Freunde und so viele Menschen, die uns geholfen haben,“ betont Gordana. Schon bald nach diesem Brand stand fest: Die aus Serbien stammende, aber schon in der dritten Generation in Rothenburg lebende Familie wird nicht mehr in ihr Haus zurückkönnen.
Wohin jetzt? Mehrere Anwohner hätten spontan angeboten, dass sie erstmal bei ihnen schlafen könnten, erinnern sich beide. Großes Glück für die Familie Mirkovic: Die befreundete Familie Itanculovic aus Gebsattel, ebenfalls aus Serbien stammend und schon lange bei uns heimisch, rückte zusammen und nahm die sechs Landsleute für einige Tage bei sich auf.
Bis den Brandgeschädigten von städtischer Seite eine 3-Zimmer-Wohnung in der Dinkelsbühler Straße zur Verfügung gestellt wurde. Dort ist die Familie inzwischen untergebracht. „Dafür sind wir sehr dankbar,“ sagt Gordana, wenngleich sie wie alle anderen aus der Familie weiß, dass das nur vorübergehend eine Lösung sein kann.
„Es fehlt dort einfach die Möglichkeit, sich in den eigenen Bereich zurückzuziehen,“ betont Soran senior, der dort auf einem Sofa in einem Durchgangsraum schlafen muss. Eine 4-Zimmer-Wohnung oder gar eine 5-Zimmer-Wohnung könnte Abhilfe schaffen. Die Familie Mirkovic ist seit Tagen auf der Suche danach. Entsprechende Angebote? Leider bisher Fehlanzeige. Wer etwas Passendes zu bieten hätte: Die Redaktion des Fränkischen Anzeigers (Telefon 400120) vermittelt gerne.
Nach dem Wochenende hat der Sachverständige der Brandversicherung seinen Besuch angekündigt. Dann wird entschieden werden, wie es weitergehen kann. Kommt eine Sanierung des ausgebrannten Hauses in Frage? Wird abgerissen und wieder aufgebaut? Oder wird die Familie an anderer Stelle neu bauen? Gordana: „Wir möchten nicht hier weg, sondern bleiben. Diese Nachbarschaft ist uns enorm viel wert.“ -ww-