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Bemühungen zahlten sich aus

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Krankenpflegehelfer haben Abschluss geschafft – Schule darf Modellversuch starten

ROTHENBURG – Die erste berufliche Etappe ist gemeistert: Elf junge Menschen haben erfolgreich ihre einjährige Ausbildung zum Pflegefachhelfer in der Krankenpflege absolviert. Bei einer Feierstunde im Rothenburger Krankenhaus wurden sie verabschiedet. Regierungsschulrätin Susanne Krapp von der Regierung von Mittelfranken überbrachte der Akademie für Pflegeberufe dabei ein besonderes Präsent.

Bereit für Kür: Absolventen der Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe.   Fotos: Scheuenstuhl

Bereit für Kür: Absolventen der Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe. Fotos: Scheuenstuhl

„Die Pflicht ist vorbei, jetzt kommt die Kür“. Diese Worte gab Dr. Christian Wacker, Ärztlicher Direktor der Rothenburger Klinik, den frischgebackenen Fachhelfern mit auf den Weg. Mit ihrer Wahl für einen sozialen Beruf hätten sie die „richtige Entscheidung“ getroffen. Man bekomme dabei von den Patienten für seine Arbeit „unmittelbar etwas zurück“.

Stefan Horndasch, Stellvertretender Landrat und Mitglied im Verwaltungsrat von „ANregiomed“ (kommunaler Klinikverbund der Kliniken Ansbach, Dinkelsbühl, Rothenburg und der Praxisklinik Feucht­wang­en) zollte den Absolventen Respekt für den „nicht einfachen Beruf“, der ihnen hoffentlich langfristig gefalle. „Ich könnte das nicht so machen“, gab er offen zu und wünschte ihnen Wertschätzung für ihre Arbeit sowie Mut und Kraft Neues positiv anzunehmen.

Eventuelle Euphorie der Schüler über ein Leben ganz ohne Schule dämpfte der Politiker. Auch wenn nun der Eintritt ins Berufsleben bevorsteht. So sei lebenslanges Lernen heutzutage wichtiger denn je. Auch weil sie mitunter auf eine sehr „kritikfreudige Kundschaft“ treffen können, die aber andererseit dankbar für jede „kleine Geste“ sei.

„Freundliches Hallo“

Dieser „menschlichen Komponente“ des Pflegeberufs maß Bürgermeister Dieter Kölle in seinen Grußworten ebenfalls einen besonderen Wert zu. Bei seinen amtsbedingten Besuchen älterer Mitbürger in Pflegeheimen macht er immer wieder die Erfahrung, dass den Bewohnern ein „freundliches Hallo“ von den Pflegekräften ebenso wichtig sei, wie der medizinische Aspekt.

Insgesamt elf Schüler haben heuer ihren Abschluss in der hiesigen Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe gemacht. Jahrgangsbeste war dabei Sevgi Köroglu aus Rothenburg mit einem Notendurchschnitt von 1,8. Hans-Peter Mattausch, Direktor der ANregiomed Akademie, sprach kurz das vergangene Jahr an. Er habe in dieser Zeit positive und negative Dinge erlebt, von denen er nicht zu träumen gewagt hätte, darin inbegriffen eine bestimmte emotionale Herausforderung für die Klassengemeinschaft, an derer seiner Meinung nach aber „alle gewachsen“ seien.

Gegenseitige Dankbarkeit

Mitarbeiterinnen der Stationen verabschiedeten sich bei den Absolventen mit einem Blumenstrauß. Und auch die Schüler, vertreten durch Bastian Binöder, zeigten auf herzliche, persönliche und humorvolle Weise ihre Dankbarkeit gegenüber jedem einzelnen Mitarbeiter des Rothenburger Schulzentrums, allen voran Klassenleiterin Simone Kniewasser.

Nachgeholt: Staatspreisträgerinnen in der Gesundheits- und Krankenpflege.

Nachgeholt: Staatspreisträgerinnen in der Gesundheits- und Krankenpflege.

Die Schulleitung nutzte die Veranstaltung, um einige Ehrungen nachzuholen. So bekamen drei letztjährige Absolventinnen der Rothenburger Berufsfachschule für Krankenpflege einen Staatspreis aus den Händen von Stefan Horndasch überreicht. Vanessa Horn aus Lehrberg, Daniela Diehn aus Geslau und Anastasia Schmauz aus Schillingsfürst haben jeweils einen Notendurchschnitt von 1,33 erreicht. Anja Schoner-Voß aus Schillingsfürst hat ihre Ausbildung in der Altenpflegehilfe in Dinkelsbühl mit einem hervorragenden Notendurchschnitt von 1,0 abgeschlossen und wurde dafür ebenfalls geehrt.

Auch Regierungsschulrätin Susanne Krapp beglückwünschte die Absolventen, die ein Jahr lang „intensiv gearbeitet haben“. Mit dem Zitat „Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast“ aus „Der Kleine Prinz“ mahnte sie an, dass die Pflegekräfte ihre Verantwortung „bewusst und sensibel ausfüllen“, und dabei den „Blick für die Menschen nicht verlieren“ mögen. Dies gelte auch für die Pflegeschule, die ein besonderes Präsent von der Regierung von Mittelfranken bekam.

Die Rothenburger Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe wird an einem Modellversuch zum abweichenden Schuljahresbeginn teilnehmen. Ab April 2016 wird es dort deshalb zwei Klassen der Krankenpflegehilfe geben. Hans-Peter Mattausch äußerte seine Freude über die Stärkung des „extrem ländlichen Raums“. Auf diese Weise werde eine „stringende Ausbildung“ aufgebaut, so dass Absolventen der Pflegehilfe in Rothenburg ohne Wartezeiten auch dort die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger anschließen können.

Doppelte Kapazitäten

Man erreiche damit in der Spitze eine Verdoppelung der Kapazitäten, was die Beschäftigungslage durchaus hergebe. Für den Direktor der Akademie ist bei allen Ideen und Veränderungen maßgeblich „Sinnhaftes zu machen“, um Leute in die Pflege zu bekommen. Bei dieser Gelegenheit dankte er dem Verwaltungsrat, der stets „in vollem Umfang hinter Vorschlägen“ stehe. Für die Zukunft sei man deshalb „halbwegs gut aufgestellt“, zumal durch die beschlossene Hebammenschule in Ansbach das Ausbildungsangebot abgerundet werde.

Für die musikalische Note bei der Feier sorgte Hans-Peter Nitt, Erster Vorsitzender des Krankenhausfördervereins „Mediroth“. Er konnte den Adelshofer Nico Bischoff von der Städtischen Musikschule dafür gewinnen, die Veranstaltung mit Musikstücken auf dem Marimbaphon zu bereichern. mes


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