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Channel: Aus der Stadt – Fränkischer Anzeiger
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Stets voll bei der Sache sein

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Polizei macht auf die Gefahren durch Ablenkungen im Straßenverkehr aufmerksam

ROTHENBURG – „Augen auf im Straßenverkehr“ – Generationen von Kindern und Jugendlichen sind mit diesem geflügelten Wort zur Vorsicht und Konzentration auf den Straßen und Gehwegen angehalten worden. Dieser Appell ist aktueller denn je, da die Möglichkeiten zur Ablenkung aufgrund des rasanten technischen Fortschritts heutzutage vielfältiger geworden sind.

Gemeinsam für Verkehrssicherheit: Vertreter von Polizei, Stadt und der Sparkasse. Foto: Scheuenstuhl

Gemeinsam für Verkehrssicherheit: Vertreter von Polizei, Stadt und der Sparkasse. Foto: Scheuenstuhl

Um auf die Gefahren hinzuweisen, wenn der Blick beim Autofahren, Radeln oder Spazierengehen nicht auf der Straße und den anderen Verkehrsteilnehmer liegt, sondern etwa auf dem Smartphone oder dem Navigationsgerät nahm auch die Rothenburger Polizeiinspektion an der alljährlichen Verkehrssicherheitsaktion „Bayern mobil – sicher ans Ziel“ des bayerischen Innenministeriums teil. Prominenter Unterstützer der bayernweiten Kampagne ist heuer Profifußballer Joshua Kimmich, der erklärt: „Am Ball und auf der Straße bin ich immer voll bei der Sache“.

An einem Infostand luden die hiesigen Beamten interessierte Passanten dazu ein, sich näher über die Risiken von Ablenkungen im Straßenverkehr zu informieren und vielleicht auch ihr eigenes Verhalten im Auto, auf dem Fahrrad oder zu Fuß zu hinterfragen. Und wer den Beamten dabei aufmerksam zuhörte legte nicht nur den Grundstein für seine eigene Sicherheit im Straßenverkehr, sondern erhöhte auch seine Chancen, die Fragen bei dem dazugehörigen Gewinnspiel richtig zu beantworten.

Zur Attraktivitätssteigerung steuerte das Polizeipräsidium wie gewohnt zusätzlich noch ein Fahrrad als Preis hinzu. Durch das spendable Zutun des Fahrradhauses Krauß (jedes Jahr kommt der Preis von einem anderen örtlichen Fahrradanbieter) darf sich der Gewinner über ein erstklassiges Modell freuen.

Neuer Standort gewählt

Damit heuer verstärkt Einheimische in den Genuss der Aufklärungsaktion kommen, entschied man sich, den Infostand strategisch günstig zu positionieren – nämlich im Foyer der Sparkasse am Kapellenplatz, da der Sparkassenverband Hauptsponsor dieser bayernweiten Aktion ist. Schon nach kurzer Zeit zeigte sich, dass durch den Standortwechsel weg vom Marktplatz eine größere Resonanz auf die Kampagne erzielt werden konnte.

Ablenkung gehört mittlerweile zu den größten Risikofaktoren beim Autofahren. Moderne Kommunikationsmittel wie etwa Smartphones, Tablets oder Navigationsgeräte, sind für viele Verkehrsteilnehmer heutzutage ständige Begleiter im Alltag. Laut einer Erhebung des Allianz Zentrums für Technik (AZT) aus dem vergangenen Jahr nutzt knapp die Hälfte aller Autofahrer ihr Mobiltelefon während der Fahrt. 24 Prozent gaben zu, Textnachrichten am Steuer zu lesen, 15 Prozent verfassen sogar Kurznachrichten. Und 40 Prozent aller Fahrer machen sich erst auf den Weg und bedienen dann erst während der Fahrt ihr Navigationssystem.

Neben den modernen Kommunikationsmitteln sind aber auch Stress oder Emotionen (ausgelöst beispielsweise durch einen Streit mit dem Beifahrer) sowie eine Vielzahl anderer Reize nicht zu unterschätzende Ablenkungsfaktoren. So durchlebt laut der bereits erwähnten Erhebung knapp die Hälfte der Autofahrer hinterm Steuer auch wütend machende oder belastende Gefühle. Ebenso viele suchen, greifen oder bücken sich beim Fahren nach Gegenständen. Und 75 Prozent der befragten Personen gaben zu, ab und an beim Fahren mit den Gedanken einfach woanders zu sein.

Ein abgelenkter Autofahrer, der mit 50 Kilometern pro Stunde unterwegs ist, legt etwa 15 Meter pro Sekunde im Blindflug zurück. Diese Zeit kann ausreichen, dass sich das Verkehrsgeschehen komplett ändert. Bei einer notwendigen Bremsung kann diese zum 40 Meter langen Anhalteweg (bei dieser Geschwindigkeit) zusätzliche Strecke fatale Folgen haben.

Deshalb wird bereits das bloße Halten eines Smartphones am Steuer von Kraftfahrzeugen geahndet. Seit kurzem werden dafür (sowie für das Lesen oder Schreiben von Kurzmitteilungen) ein Bußgeld von 100 Euro (bisher 60 Euro) und ein Punkt in Flensburg fällig – eine Reaktion auf die gestiegene Anzahl an derartigen Verstößen. Kommt es durch ein solches Fehlverhalten zu einem Unfall kann die Kaskoversicherung die Übernahme der Schäden verweigern. Telefonierende Radfahrer müssen mit einem Bußgeld von 55 Euro (bisher 25 Euro) rechnen. mes


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