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„Wunderbare Voraussetzungen“

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Nach einem Jahr in Nutzung wurde die Toppler-Grundschule nun offiziell eingeweiht

ROTHENBURG – Kindermund tut Wahrheit kund und somit steht außer Frage, dass die Toppler-Grundschule nach der Sanierung des alten Gebäudes und der Errichtung des Neubaus nun wirklich die „coolste, schönste, leckerste und modernste Schule“ ist. Im feierlichen Rahmen – mit anschließendem „Tag der offenen Tür“ – wurde die Einweihung der nun endlich an einem einzigen Standort befindlichen Bildungseinrichtung begangen.

Die Schüler bereiteten ein musikalisch-dynamisches Willkommen und umrahmten die offizielle Einweihungsfeier.  Fotos: Scheuenstuhl

Die Schüler bereiteten ein musikalisch-dynamisches Willkommen und umrahmten die offizielle Einweihungsfeier. Fotos: Scheuenstuhl

Eigentlich brachten es die Schüler mit ihrem Lied, das gespickt war mit kleinen Schauspiel-Einlagen, selbst am besten auf den Punkt: „Komm’ bau ein Haus, das uns beschützt; wo man lernen kann; das allen nützt; das uns bildet und das uns wachsen lässt; deshalb feiern wir heute dieses Fest.“ Voller Stolz und Verbundenheit zu ihrer Grundschule stellten sie dar, welche Schritte das Projekt vom Baubeginn im Jahr 2013 bis heute durchlaufen hat.

Dieses makellose Zeugnis für die Schule aus den Mündern der Schüler „entschädigt für vieles“, was während der Bauphase nicht so reibungslos lief, kommentierte Baudirektor Michael Knappe. Aus Anlass des großen Festtages hatte er sich im Archiv auf die Suche nach historischen Dokumenten zu dem Gebäude gemacht. Zu Tage kam unter anderem ein Plan von 1913, auf dem das „Projekt für den Neubau eines städtischen Pensionats“ dargestellt ist – der Grundstein sozusagen für die heutige Toppler-Grundschule.

Der Baudirektor erinnerte auch an die für manchen schwere, weil mit Emotionen verbundene Entscheidung, eines der beiden ursprünglichen Schulgebäude aufzugeben. Laut Oberbürgermeister Walter Hartl sei es die billigste Lösung gewesen, die Schulfamilie an einen einzigen Standort zu konzentrieren. Mit der Wahl für das Toppler-Schulgebäude habe man auch eine gute Lösung hinsichtlich der Busanbindung gefunden, so das Stadtoberhaupt weiter.

Die Gäste lernten die neuen Räumlichkeiten auch aus der Perspektive der Schüler kennen.

Die Gäste lernten die neuen Räumlichkeiten auch aus der Perspektive der Schüler kennen.

Zeichen für Bildung

Dem Stadtrat dankte er, dass dieser mit seinem Beschluss für das bislang teuerste Projekt der letzten 15 Jahre deutlich gemacht habe, dass ihm das Bildungsangebot in der Stadt wichtig sei. Die Gesamtkosten liegen derzeit (es ist noch nicht schlussgerechnet) bei 7,72 Millionen Euro. Damit befindet man sich nur 2,54 Prozent über dem Kostenansatz. Der Erweiterungsbau wurde mit 1,6 Millionen und die Sanierung des alten Toppler-Schulhauses mit 1,4 Millionen Euro gefördert.

Auch von Seiten der Regierung von Mittelfranken und des Staatlichen Schulamtes erhielten die Mitglieder des Stadtparlaments eine Würdigung für die „wunderbaren Voraussetzungen“, die zur Bildung und Erziehung der Grundschüler hier geschaffen wurden. Schulamtsleiter Hans Hauptmann zollte darüber hinaus auch dem Kollegium Respekt, das mit Flexibilität und einem immer wieder erforderlichem Umplanen die Umbau- und Umzugsphase mitgemacht habe. „Raum bildet unmittelbar“, ist er überzeugt. Mit den neuen Gegenbenheiten sei man in Rothenburg den unterschiedlichen Anforderungen, die eine Schule für Bildung und Erziehung zu leisten hat, gerecht geworden. So sei ein Unterricht mit modernsten technischen Mittel möglich. Zudem wurde ein Lebensraum für die Kinder geschaffen, der „Licht in den Alltag lässt“. Bewahren und Renovieren „Ich war von Anfang an von dieser Verbindung von Alt und Neu begeister“, fasste Schulleiterin Dr. Gertraud Eßel-Ullmann ihre Freude über die neuen Räumlichkeiten in Worte. Gerade dieser Aspekt könne symbolisch für die Arbeit der Schulfamilie gelten: „Wir bewahren, was wir für wertvoll halten und ‘renovieren’ es, damit es weiter verwendet werden kann.“ Einiges erfordere aber auch einen kompletten Neubau, räumte sie ein. Mit „Ideenreichtum“ und „Weitsicht“ haben sich, laut der Schulleiterin, ihre Vorgängerinnen bei der Planung und Ausführung dieses Projektes ebenfalls mit eingebracht. Während Christa Volkamer-Spatze verhindert war, konnte immerhin Elisabeth Schirner die Dankesworte von Dr. Eßel-Ullmann persönlich entgegennehmen, Gemeinsame Segenswünsche Dekan Hans-Peter Kunert und Pfarrer Ulrich Winkler sprachen gemeinsam die Segenswünsche, bevor der Schulchor musikalisch den offiziellen Teil der Einweihungsfeier been-dete. Natürlich gab es für die Gäste auch Gelegenheit, sich selbst einen Eindruck von den neuen Räumlichkeiten zu machen. Bei einer Führung durch das Schulgebäude konnten sie mit eigenen Augen sehen, unter welchen Bedingungen die Rothenburger Grundschüler ihre ersten schulischen Jahre verleben.

Bereits im Schuljahr 2016/2017 wurden erstmals alle Klasse am Topplerweg unterrichtet. Einige Fachräume standen aber erst im Laufe jenes Schuljahres beziehungsweise beim darauffolgenden Schulbeginn zur Verfügung. Insgesamt 307 Schüler besuchen in 12 Klassen derzeit die Toppler-Grundschule. Die dritten und vierten Klasse sind alle gemeinsam im Neubau untergebracht, erklärte Schulleiterin Dr. Eßel-Ullmann in einem der Klassenzimmer. Zum einen sollten die beiden Jahrgangsstufen zum Zwecke des „Team-Teaching“ beieinander liegen. Zum anderen wollte man den jüngeren Schülern aufgrund ihres noch gesteigerten Bewegungsdranges die größeren Räume im Altbau zugestehen.

Baulich ist mittlerweile alles, wie es sein soll. Lediglich die Akustikbilder fehlen an manchen Stellen noch, damit die lautstarke Freude der Schüler über den Unterricht (oder vielleicht eher über die Pause) nicht allzu sehr durch das Gebäude hallt. Zudem fehlen noch in den Fachräumen die sogenannten „Whiteboards“, also die interaktiven Tafeln, die bereits in allen Klassenräumen installiert sind. Wie sich die „Schieferplatte 4.0“ sinnvoll in den Unterricht einbringen lässt, führten die beiden Lehrerinnen Isabell Zanati und Kerstin Kohl vor.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Mittagsbetreuung beziehungsweise der offene Ganztag, den 130 Schüler besuchen. Eine Klasse (22 Schüler) wird zudem im gebundenen Ganztag beschult. Das dort angebotene Essen scheint, zumindest laut ihres Liedtextes, bei den Kleinen besonders gut anzukommen. mes


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