Die Oberbürgermeister von Rothenburg und Dinkelsbühl warnen im Interview mit unserer Zeitung
ROTHENBURG – Wer die Geburtshilfeabteilungen in Rothenburg und Dinkelsbühl schließen oder gar die Kliniken ganz dicht machen will, muss mit massivem Bürgerprotest und möglicherweise mit seiner Abwahl als Politiker rechnen. So deutlich warnten jetzt die beiden Oberbürgermeister Walter Hartl und Dr. Christoph Hammer ihre Kollegen im Landkreis und in der Stadt Ansbach vor entsprechenden Sparmaßnahmen.

Im Interview: die Oberbürgermeister Walter Hart und Dr. Christoph Hammer. Foto: Albright
Im Interview mit unserer Zeitung (siehe die Seite „Kreis Ansbach“) warnten Hartl und Dr. Hammer davor, den Krankenhausstandort Ansbach auf Kosten von Rothenburg und Dinkelsbühl stärken zu wollen. Dies werde nicht funktionieren.
Viele Patienten würden eher nach Baden-Württemberg ausweichen als sich in Ansbach behandeln zu lassen. Im Übrigen gebe es eine große Hürde, bevor eine Geburtshilfeabteilung oder ein gesamter ANregiomed-Standort geschlossen werden könne. Immerhin sei dafür eine Drei-Viertel-Mehrheit im Verwaltungsrat notwendig.
Das Thema ist derzeit aktuell, nachdem laut der ANregiomed-Chefetage in der Region Ärzte und Hebammen fehlen. Hartl und Dr. Hammer fordern jetzt von der Verwaltung, praktikable Lösungen zu finden, die es ermöglichen, die Geburtshilfeabteilungen in Rothenburg und Dinkelsbühl langfristig zu erhalten. Beide Oberbürgermeister betonten im Interview mit unserer Zeitung außerdem, dass die Kliniken in den beiden Landkreis-Städten eine höhere Marktabdeckung haben als das zentrale Krankenhaus in Ansbach, das laut Dr. Hammer auch das höchste Defizit einfährt. rei