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Genuss im Kulturformat

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Dinner-Konzert im Wildbad erneut das perfekte Erlebnis für Gehör und Gaumen

ROTHENBURG – Es ist in vielfacher Hinsicht zum perfekten Genuss geworden – das Dinnerkonzert am Donnerstagabend im Rokokosaal des Wildbads. Einziger Wermutstropfen: diese Spur von wehmütiger Abschiedsstimmung, die über diesem Abend lag.

Bescheren Hörgenuss: v.r. Marco Gorencic (Klarinette), Elena Polyakova (Flügel) und Miroslaw Bojadzijew (Violine).

Bescheren Hörgenuss: v.r. Marco Gorencic (Klarinette), Elena Polyakova (Flügel) und Miroslaw Bojadzijew (Violine).

Doch der Reihe nach. Es war schon eine besondere, wunderschöne Mischung aus verlockendem Gaumenschmaus und herrlichem musikalischem Erlebnis in edler Atmosphäre in diesen Stunden im Rokokosaal des Wildbads.

Solche Glücksstunden, in denen eins punktgenau zum anderen passt, sind einem selten genug beschert. Das Trio „Klangwelt“ mit Gründer Marco Gorencic an der Klarinette, Elena Polyakova am Flügel und Miroslaw Bojadzijew an der Violine gab den Ton vor und verstand dabei die Hörer richtiggehend zu begeistern.

Es entführte die Genießer zunächst – passend zum schönen Wildbad-Saal – in die Welt des Rokoko. Mit Mozartschen Sonaten. Melodien von Robert Stolz, Vittorio Monti, Brahms und Lehar ließen die ein ums andere Mal für ihre Virtuosität umjubelten Musiker folgen, bevor sie mit Klezmer-Klängen zum klingenden Finale baten.

Überaus ansprechend

An den fein gedeckten Tischen wurde zu dieser musikalischen Abfolge ein überaus ansprechendes und wohlschmeckendes Vier-Gänge-Menü serviert. Als Vorspeise: geräuchertes Bachsaibling-Filet auf Linsen-Salat. Das Süppchen als Zwischengang: Consomme von Steinpilzen mit Wildkräuterklößchen. Der Hauptgang: Medaillons vom Wildschweinrücken in der Maronenkruste, Schokoladensauce, Polentataler, Schwarzwurzel und Rosenkohl. Das Dessert: lauwarmer Kartoffel-Mohnknödel mit Ingwer-Zwetschgenchutney.

Stoßen mit gutem Tauberschwarz an: von links Pfarrer Dersch und Winzer Sack. Fotos: Weber

Stoßen mit gutem Tauberschwarz an: von links Pfarrer Dersch und Winzer Sack. Fotos: Weber

Heimischer Wein

Dazu wurde Wein aus unterfränkischen Lagen beziehungsweise von den Hängen der Tauber in Baden-Württemberg gereicht. Weißer Burgunder brut vom Weingut Johann August Sack (der Winzer war an dem Abend persönlich mit von der Partie) aus Lauda-Königshofen, danach trockener Silvaner (Erste Lage Alte Reben) vom Weingut Hans Wirsching Iphofen, gefolgt von Rotem der Rebsorte Spätburgunder („S“, trocken) aus dem Weingut Wirsching und der alten Rebsorte Tauberschwarz (Spätlese, trocken) aus dem Weingut Sack. Das i-Tüpfelchen setzte eine Gewürztraminer-Spätlese aus dem Hause Sack.

Seit Jahren Moderator des Dinnerkonzerts und als solcher nicht wegzudenken mit seiner unnachahmlichen Art, dies alles zu verbinden und mit humorigen Worten in Szene zu setzen: Dr. Blagoy Apostolov, Intendant der Radio Opera Veitshöchheim.

Er geizte auch diesmal nicht mit Schmonzetten, verstand es aber auch, die eine oder andere wissenswerte Anmerkung zu den Menüzutaten oder zur Musik und ihren Histörchen unterzubringen.

Pfarrer Herbert Dersch nutzte das Dinner-Konzert, um sich in diesem Rahmen auch zu bedanken für die Unterstützung für das Wildbad in der zurückliegenden, nicht ganz unproblematischen Zeit. Für ihn war diese Folge dieses nun schon traditionellen kultur-kulinarischen Abends die letzte unter seiner Führung im Wildbad, weil er im ersten Quartal des nächsten Jahres in den Ruhestand geht. Für ihn sei es ein besonderer Ansporn gewesen, diese Einrichtung mit einem anspruchsvollen Kulturprogramm zum „Palast der Freude“ zu machen, betonte er sichtlich und hörbar gerührt. Dies wäre ohne sein Team, das ihn immer so unterstützt habe, nicht möglich gewesen.

Flammendes Lob

Tourismusdirektor Dr. Jörg Christöphler hob in einer flammenden Stegreifrede die Leistungen von Pfarrer Dersch bei der Entwicklung des Wildbads zum Kulturfaktor hervor. Nicht zuletzt mit dem Programm „Residence of Artists“ sei ein Markstein gesetzt worden, besonders auch im Hinblick auf das Programm „Pittoresque“ der bildenden Künste, mit dem Rothenburg in den kommenden Jahren national und international für Aufmerksamkeit sorgen wird. Mit dem Festival des Liedes, dem Krippenweg und vielem mehr habe Dersch bleibende Verdienste erworben und Rothenburg im besten Sinne gedient. -ww-


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