Quantcast
Channel: Aus der Stadt – Fränkischer Anzeiger
Viewing all 1548 articles
Browse latest View live

Sphärische Flügelschwünge

$
0
0

„Eulenflug“ in seiner 3. Auflage noch erfolgreicher als in den Vorjahren

ROTHENBURG – Einfach genial, was die Grenzkunst-Macher am vergangenen Wochenende wieder auf die Beine gestellt haben. Der dritte „Eulenflug“ in noch erheblich erweiterter Form ist zum großen Erfolg geworden.

Ein idyllisch gelegenes Waldstück zwischen Linden, Windelsbach und Nordenberg verwandelte sich von Samstagnachmittag 14 Uhr bis Sonntagmorgen um zwei Uhr in ein Festivalareal, bevölkert von Menschen, die dort eine Riesenparty feierten und dabei mit allen Sinnen genossen. Elektronische Musik vom Feinsten. Dafür sorgten zehn DJs beziehungsweise DJ-Gruppierungen.

Von tanzenden „Eulen“-Scherenschnitten umrahmt: DJ Joshua Hesse auf der „Sternwarte“.

Von tanzenden „Eulen“-Scherenschnitten umrahmt: DJ Joshua Hesse auf der „Sternwarte“.

Auf der Hauptbühne „Sternenwarte“ und auf dem selbstgezimmerten „Eulendeck“ präsentierten mit Jo­shua Jesse aus Berlin, Lukas Koch (Erlangen), Rentner & Rieder (Konstanz), Zweikörpersystem (Würzburg), Kommaweil (Ludwigsburg), Ennio Stjröng (Nürnberg), Namen aus der Szene. Zur Freude des Publikums kamen auch drei Lokal-Matadore aus Rothenburg zum Zug: Home Alone, ÜNI und Selector Krowd. Großes „Highlight“ im Musikangebot: der weltweit bekannte Headliner „Adana Twins“ (Friso). An alles war gedacht bei dieser großen Party. Um sicher zu stellen, dass auch für Nichtortskundige der Weg mit dem Auto leicht zu finden ist, war bereits ab Rothenburg mit kleinen Eulensymbolen am Straßenrand ausgeschildert. Die gängigen Sicherheitsvorkehrungen waren selbstverständlich getroffen worden. Mitgebrachte Taschen und Rucksäcke wurden intensiv kontrolliert. Das Rote Kreuz war in diesem Jahr das erste Mal mit kleiner Mannschaft dabei.

Nicht nur musikalisch hatte der dritte „Eulenflug“ einiges zu bieten. Auch fürs Auge: wunderschöne Lichteffekte und fließende Gestaltungs-Elemente wie Eulenfahnen oder in den Bäumen angebrachte Riesen-Traumfänger. Festivalbesucher konnten sich auch kreativ einbringen, beispielsweise beim Gestalten von Taschen. Einfach nur Künstlern über die Schulter zu schauen war sehr beliebt.

Zwei eigens angereiste Graffiti-Profis aus Konstanz zeigten ihr Können an großen Bretterwänden und gestalteten im Lauf des Nachmittags und Abends farbenfrohe Kunstwerke. Die Menge tanzte und feierte ausgelassen zum Beat. Kostümierte Eulen flogen zum Takt, blieben nicht nur in ihren Nestern. Das Motto war durchgängig greifbar – Eulenfahnen, scherenschnittartige Eulenprojektionen, kleine Holzskulpturen des Nachtvogels, Geheimnisvolles und Sphärisches in den Klängen. Auch zu kulinarischen Ausflügen luden die Eulen ein. Es gab warmes und kaltes Essen, darüber hinaus eine noch viel größere Auswahl an Getränken – kurz: alles, was das Eulenflügler-Herz begehrt.

Das meiste hiervon ist selbstgemacht, wirkt aber professionell und verleiht der Veranstaltung einen ganz besonderen Flair. Zwei Bühnen, „Eulendeck“ und „Sternenwarte“, inklusive hochklassiger Technik, verschiedener Pavillons, Sanitäranlagen und mehr: schon zehn Tage vor Beginn hatte der Aufbau begonnen. Am Wochenende zuvor machte sich dann die Kerngruppe von „Grenzkunst“ (15 bis 20 Leute) gemeinsam mit einer ebenso großen Anzahl Helfer daran, den Wald in die perfekte „Eulenflug-Location“ zu verwandeln. Großartig, mit welchem Engagement hier alle, nicht nur im Voraus, unentgeltlich für den reibungslosen Ablauf der Großveranstaltung sorgten. Super, dass dabei auch noch etwas Karitatives bezweck wird. Der Großteil des Erlöses kommt traditionell einem wohltätigen Zweck zugute. Im letzten Jahr durfte sich ein SOS-Kinderdorf in Afrika freuen. Wohin das Geld in diesem Jahr fließen wird, steht noch nicht ganz fest.

Im Eulenkostüm und mit Eulenmaske: Franzi und Melina. Fotos: RoRot

Im Eulenkostüm und mit Eulenmaske: Franzi und Melina. Fotos: RoRot

Am Samstag waren es über 600 Besucher auf dem Gelände. Die Hitze sei kein Thema gewesen für die und bei der Veranstaltung, erklärt uns einer der Organisatoren: „Keine Überdachung notwendig. Im Schatten der Bäume lässt es sich gut aushalten“. Im Vergleich zum letzten Jahr habe sich enorm viel verändert: der gesamte Aufbau und Aufwand habe sich in etwa verdoppelt, mehr und dazu noch bekanntere DJs waren beim dritten Eulenflug angereist.

Entstanden ist das Eulenflug-Festival als eine Art „kleiner Bruder“ zum Sundowner-Festival, das zuletzt Anfang April im Rothenburger Wildbad stattfand. Eine ähnliche Aktion im Sommer scheint dazu die perfekte Ergänzung. Deutlich kleiner und mit weniger Besuchern als beim Ursprungs-Festival hatten die Grenzkunst-Macher in Detwang angefangen. Schon beim zweiten Mal war klar gewesen, dass aufgrund des riesigen Andrangs eine andere Örtlichkeit nötig sein würde. Mehr durch einen Zufall stießen sie dann auf das kleine Waldstück, auf dem der dritte „Eulenflug“ nun stattfand. Inzwischen ist dieser mit über 600 Besuchern nur wenig kleiner als das Sundowner-Festival. Ob die vierte Ausgabe des Eulenflugs schon geplant ist? Auf jeden Fall wollen die Organisatoren weitermachen, Das Wie, Wann und in welcher Größe steht freilich noch etwas in den Sternen. Viele Besucher freuen sich auf jeden Fall schon auf das nächste Mal. RoRot


Riesige Hallen

$
0
0

Marktprojekt Bodelschwinghstraße bringt neue Dimensionen

ROTHENBURG – Neue Dimensionen vor der Altstadt. Das große Marktprojekt an der Bodelschwinghstraße wächst in Windeseile aus dem Boden.

Das ist Millimeter-Arbeit: Am Haken des Krans schwebt ges­tern eines der schweren Beton-Module für den Stauraumkanal zur Montage in die vorbereitete Grube. Fotos: Weber

Das ist Millimeter-Arbeit: Am Haken des Krans schwebt ges­tern eines der schweren Beton-Module für den Stauraumkanal zur Montage in die vorbereitete Grube. Fotos: Weber

Wenn man bedenkt, dass sich der Abriss des früheren AEG-Altbaus und die vorbereitenden Erdarbeiten auf dem Gelände etwas länger hingezogen hatten als erwartet, ist es doppelt erstaunlich, was die Hochbauer in kurzer Zeit bewegt haben. Sicher nicht zuletzt dank vieler verwendeter Großbauteile. Träger, Stützposten und Co. werden von Betonfirmen auf Maß gegossen, auf Sattelschleppern (oft im überlangen oder überbreiten Schwertransport) zur Baustelle gekarrt und hier am Haken eines Schwerlastkrans in Position gebracht.

Am Dienstag hat auf dem Areal ein riesiger Stauraum-Kanal für das Marktprojekt Formen angenommen. Er besteht aus zwei Handvoll Betonteilen, die zu einer rechteckigen und zu allen Seiten geschlossenen Kammer zusammengefügt werden, das in einer Grube steht und komplett in der Erde verschwinden wird. Einer dieser Einzelteile allein wiegt über 25 Tonnen. Der Stauraum-Kanal nimmt das vom Dach des Marktprojekts kommende Niederschlagswasser auf und gibt es gedrosselt an das Kanal­system weiter. -ww-

Unter guten Freunden

$
0
0

Blick ins Album der Städtepartnerschaft Athis-Mons/Rothenburg

ROTHENBURG – Es ist ein Jubiläum, bei dem sich die beiden Städte an diesem Wochenende dankbar an die Anfänge ihrer Beziehungen erinnern. Auch an die vielen Stationen, bei denen man sich weiter näher gekommen ist. Zu den Reichsstadttagen wird „40 Jahre Städtepartnerschaft Athis-Mons/Rothenburg“ gefeiert.

Im Juli dieses Jahres: Athis-Mons’ Bürgermeisterin und der Rothenburger Oberbürgermeister.

Im Juli dieses Jahres: Athis-Mons’ Bürgermeisterin und der Rothenburger Oberbürgermeister.

Gründungsväter wie Oskar Schubart und Rene L’Helguen, die als Oberhäupter der beiden Städte die Partnerschaftsurkunde unterzeichnet haben, können nicht mehr dabeisein. Sie sind inzwischen verstorben. Ihnen, die den 2. Weltkrieg noch erlebt hatten, war der Beitrag zur Aussöhung und Völkerverständigung wichtig. Mehr als nur Symbol: Unter Schubarts Nachfolger Herbert Hachtel ist als sichtbares Zeichen der guten Beziehungen zum „20-Jährigen“ der Grünbereich vor dem Galgengor Athis-Mons-Anlage benannt worden.

1996: Prominenz beim Festakt zur Benennung der Athis-Mons-Anlage in Rothenburg.

1996: Prominenz beim Festakt zur Benennung der Athis-Mons-Anlage in Rothenburg.

Vor 50 Jahren hatten die Schäfertänzer Beziehungen zum „Cercle Celtique“ geknüpft und den Grundstein gelegt. Oberbürgermeister Walter Hartl freut sich darauf, seine Kollegin Christine Rodier zu den Feierlichkeiten begrüßen zu können. Beide haben beim Fest zum 40 -Jährigen im Juli in Frankreich eine Verpflichtungsurkunde zur weiteren Pflege der guten Beziehungen unterzeichnet. -ww-

Es nimmt Formen an

$
0
0

In der Mehrzweckhalle läuft das Finale bei den Innenarbeiten

ROTHENBURG – Es ist nicht mehr lange hin. Im Dezember soll die neue Mehrzweckhalle eingeweiht werden. Im Innern des Gebäudes arbeiten die Handwerker auf Hochtouren an der technischen und sonstigen Ausstattung. Wir schauten uns um auf der Baustelle.

Viel Licht fällt bei Tag auch ohne Beleuchtung über die Fensterfront im Osten in die Halle. Raffstores sind schon montiert. Fotos: Weber

Viel Licht fällt bei Tag auch ohne Beleuchtung über die Fensterfront im Osten in die Halle. Raffstores sind schon montiert. Fotos: Weber

Längst hat das Innere der Halle in weiten Teilen Gesicht angenommen. Es lässt sich relativ gut vorstellen, wie es dort einmal im fertigen Zustand aussehen wird. In etlichen Bereichen haben die beauftragten Firmen die Arbeiten abgeschlossen und können Vollzug melden. Das betrifft etwa den Unterbau des Sportbodens mit Schüttung und Dämmschicht. Auch die Fliesenarbeiten der Wandflächen in den Umkleiden und in den WC-Bereichen sind abgeschlossen.

Bereits in ihrer endgültigen Form und damit „oberflächenfertig“ zeigt sich die Hallendecke. Die Architekten Gunther Hebling vom Stadtbauamt und Sebastian Lewin vom Planungsbüro Baurconsult in Haßfurt erläutern die Einbauten: Lautsprecher-Boxen, Licht, Notbeleuchtung, Brandmelder und Rauchabsaugung, alles eingepasst in zur Schallabsorbierung gelochte, helle Oberfläche.

Stöße als Gestaltungselement

Beidseits der über die gesamte Hallenbreite laufenden Leimholzbinder zeigen sich breite Stöße in der Akustikdecke. Sie lassen ganz absichtlich – auch als Element der Auflockerung und Gestaltung – den Blick frei auf das darüber gespannte Elementdach. Seit dem Einsturz der Eissporthalle in Bad Reichenhall müssen Leimbinder dieser Größenordnung entsprechend einsichtig sein, um im gewissen zeitlichen Abstand Prüfungen zu ermöglichen.

Nach unten stehen größere Metallkonstruktionen ab. Dabei handelt es sich um Halterungen für Basketballkörbe der drei durch Vorhang abzutrennende Einzelfelder. Sie werden bei Bedarf per Motor heruntergefahren.

Elektromeister Karl Lochner beim Anklemmen.

Elektromeister Karl Lochner beim Anklemmen.

Am Kabinentrakt zeigen sich über Türhöhe runde Öffnungen, die an Augen erinnern. Sie sind Teil des Heizsystems. Über diese Weitwurfdüsen gelangt warme Luft in die Halle. Sie wird in der Lüftungs- und Heizanlage im Keller der Halle von draußen angesaugt, über die dorthin geleitete Fernwärme in sogenannten Registern des großen Wärmetauschers aufgeheizt und über Rohre an die Düsen geleitet.

Über den Absaugschacht und seine sechs Gitteröffnungen geschieht der Austausch der Raumluft. Die verbrauchte Luft wird über Rohre nach oben geleitet und gelangt dann über kaminartige Auslässe auf dem Dach nach draußen. Mit im Boot ist bei der Geäudeleittechnik übrigens die Firma Neuberger.

Drei Kellerräume

Fertig ist inzwischen auch die Decke im großen Foyer am Hauptzugang vom Süden her. Gleiches gilt für die Decken der Umkleiden und WC-Bereiche. Im Rohzustand abgeschlossen zeigt sich die Unterkellerung mit drei jeweils 100 Quadratmeter Fläche. Sie sollen als Depot fürs Archiv, als Jugendraum und auch als noch nicht näher definierte, zusätzliche Lagermöglichkeit Verwendung finden.

Abgeschlossen ist inzwischen darüber hinaus auch die gesamte Rohinstallation in den Bereichen Elektro, Sanitär, Heizung und Lüftung.

Gearbeitet wird dagegen noch an den Bodenbeläge in den Umkleiden, im Foyer und im WC-Bereich. Bei der Fertiginstallation Elektro bringen Leute wie Karl Lochner mit seinem in Oberscheckenbach angesiedelten Betrieb Ordnung in den scheinbar unentwirrbaren Wust von Kabeln.

In den Bereichen Sanitär, Heizung und Lüftung läuft ebenfalls der abschließende Teil der Ausstattung und Installation. Die Schreinerarbeiten in den Bereichen Umkleiden und Foyer, der Einbau der kleinen Küche hinter dem Kiosk des Foyers, der Einbau der WC-Trennwände stand zum Zeitpunkt unseres Baustellenbesuchs noch ebenso aus wie die Montage der Prallwände an den inneren Seitenwänden.

Andreas Wetzel von der Firma Hoppe aus Holzgerlingen war bei unserer Vistite gerade damit beschäftigt, auf dem genoppten Schaumstoff der „lastverteilenden“ Dämmschicht die ersten Elemente des Holzbodens zu verlegen. Die Konstruktion besteht aus zwei übereinander liegenden Schichten gegeneinander versteifter Seekieferplatten, schwimmend verlegt. Darüber wird Linoleum gezogen.

Zu den Arbeiten, die noch zu erledigen sind, zählen der Einbau der mobilen Tribüne und die Montage der Innentüren. Auch die Lieferung loser Möblierung und der Sportgeräte wird noch erwartet. Die beiden Trennvorhänge, mit denen das große Hallenfeld gedrittelt werden kann, werden in der Endphase der Innenarbeiten auf Maß gefertigt.

In einem Bereich seitlich zum Foyer entsteht ein Toilettentrakt, der für 24 Stunden zur öffentlichen Nutzung (nicht zuletzt auch für Bustouristen) vorgesehen ist. Drehkreuz und Gebührenautomat werden noch eingebaut.

„Wir sind voll im Zeitplan,“ freuen sich Hebling und Lewin. Auch der Kostenrahmen von etwas mehr als 7 Millionen Euro für die gesamte Halle könne gehalten werden. -ww-

Medizin gegen nationalistische Bestrebungen

$
0
0

Städtepartnerschaft Athis-Mons/Rothenburg zum „40-Jährigen“ als Beispiel für gelungenes Europa gefeiert

ROTHENBURG – Es war ein entschiedenes Bekenntnis zum europäischen Gedanken und gegen nationalistische Bestrebungen. Vom Festakt „40 Jahre Städtepartnerschaft Athis-Mons/Rothenburg“ am Freitagabend im Kaisersaal ging nicht zuletzt der Auftrag aus, die von Freundschaft und Brüderlichkeit getragenen Beziehungen weiter zu pflegen, um in diesen krisenhaften Phasen den Geist Charles de Gaulles und Konrad Adenauers allen Anfechtungen entgegenzuhalten.

Oben: Christine Rodier (rechts) freut sich über die „Überraschungsbox“. OB Walter Hartl, Doris Gröner und Jeannine Centmayer (von rechts) schauen zu. Foto: Weber

Oben: Christine Rodier (rechts) freut sich über die „Überraschungsbox“. OB Walter Hartl, Doris Gröner und Jeannine Centmayer (von rechts) schauen zu. Foto: Weber

„In dieser Zeit, wo die Europäische Union zu oft in Kritik gerät, wo nationalistischer Rückzug und Angst vor dem Anderen wieder an Stärke gewinnen in unseren Ländern, hat dieses Europa der Städte, der Partnerschaftsvereine, der Frauen und Männer von gutem Willen, mehr denn je seine Berechtigung und seinen Nutzen,“ betonte Christine Rodier in ihrer Ansprache. Die Bürgermeisterin von Athis-Mons nannte dabei die Partnerschaften zwischen den Städten auf beiden Seiten des Rheins den „Eckstein der Versöhnung zwischen den Völkern“. Sie zeigte sich verliebt in die Stadt Rothenburg, für die sie unendlich schwärme.

„Gerade die jüngere Vergangenheit zeigt, wie schnell Konflikte eskalieren können. Aktive Städtepartnerschaften sind ein Mittel, um solchen Entwicklungen vorzubeugen. Wer sich kennen und schätzen gelernt hat, wo persönliche Freundschaften über Ländergrenzen hinweg entstanden sind, engt sich der Raum für Vorurteile und Missgunst ein,“ sagte Oberbürgermeister Walter Hartl in seiner Ansprache.

Es sei Aufgabe, aus der Geschichte zu lernen, unterstrich er. Das Wiedererwachen nationalistischer Tendenzen in vielen westlichen Staaten nannte er besorgniserregend: „Wohin ein solches Gedankengut führen kann, haben wir in der der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts leidvoll erlebt.“

Voller Kaisersaal

Bei dem Festakt im vollbesetzten Kaisersaal versicherten sich die Partnerschaftsjubilare zu beiden Seiten der weiteren stabilen Freundschaft als Zeichen für das friedliche Zusammenleben der Völker. Sie erinnerten an Oskar Schubart und René L’Helguen als Gründungspioniere. Die beiden Stadtoberhäupter hatten die Partnerschaften nach vorherigen Kontakten zwischen der Folkloregruppe „Cercle Celtique“ und dem Schäfertanz im Geiste der Aussöhnung zwischen den beiden Ländern aus der Taufe gehoben. Die Namen von Louis und Huguette Perigot und Kurt Hanel wurden genannt. Sie haben die komplette Zeit der Städtepartnerschaft vom ersten Tag an bis heute durchlebt. Alt-OB Herbert Hachtel gehörte zusammen mit seiner Frau Anna zu den geladenen Gästen. Er habe dazu beigetragen, dass die Beziehungen weiter vertieft werden konnten, lobte Bürgermeister Kurt Förster als Vorsitzender des Partnerschaftsvereins Rothenburg in seiner Begrüßung.

Neben Landrat Dr. Jürgen Ludwig mit seiner Frau Karin, Bezirkstagspräsident Richard Bartsch und Landtagsabgeordneten waren viele Bürgermeister aus umliegenden Städten und Gemeinden bis aus dem Württembergischen und zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens zu dem Festakt gekommen.

Besonders weitgereiste Gäste: eine große Delegation des mit Rothenburg besonders verbundenen japanischen Inlandsflughafens Haneda mit Vorstandsvorsitzendem Isao Takashiro und Präsident Nobuaki Yokota an der Spitze, Piotr Iwanus als Stadtoberhaupt von Susdal und auch Bürgermeister befreundeter Rot(h)enburgs. Mit Japans Generalkonsul Idenao Yanagi und Chinas Generalkonsulin Jinqain Mao fanden sich Vertreter des internationalen diplomatischen Corps in den Reihen der Gäste.

Bürgermeisterin Christine Rodier und die Delegation aus Athis-Mons trugen sich ins Goldene Buch der Stadt Rothenburg ein. Präsente wurden ausgetauscht. Rothenburg schenkte einen von Austauschschülern um Susanne Nagy genähten Quilt mit den Wappen der beiden Partner, Athis-Mons ein Standmodell der Concorde sowie fotografische Erinnerungen an den ersten Teil des Jubiläums im Juli in Frankreich. Jeannine Centmayer sorgte beim Festakt mit ihren Übersetzungen dafür, dass der jeweilige Partner auch verstand, was der andere sagte.

Auf der Treppe hinauf zur Bühne des Kaisersaals dominierten in den Arrangements mit Rosen, Nelken, Lavendel, Enzian, Lilien und Lobelien die Farben Blau, Weiß und Rot. Städte- und Nationalfahnen der Partner sowie ein großes Jubiläums-Banner umrahmten die Zeremonie, zu der ein Bläserensemble unter der Leitung von Jan-Peter Scheurer die feierliche musikalische Note beisteuerte. Die intonierten und vom Saal gesungenen Nationalhymnen standen am Ende, bevor es zum Empfang und persönlichen Austausch hinauf ging in den zweiten Stock des hohen Hauses.

Weißwürste unter Freunden

Am späteren Abend flackerte es angesichts des Jubiläums blau, weiß und rot vom Rathaus beim Fassadenfeuerwerk. In großen, pyrotechnisch aktiven Lettern war dort in einem dreizeiligen Block am Treppenturm zu lesen: „40 Jahre/Athis-Mons/Rothenburg“. Am nächsten Tag mischten sich die Freunde aus Frankreich und aus den anderen Ländern nach einem Weißwurstfrühstück und einer Runde im Klettergarten mit Freuden ins historische Treiben.

Bretonische Note ins Spiel brachte der „Cercle Celtique“ beim Auftritt auf dem Marktplatz. Wir hatten die Gruppe in unserem kleinen Bilderbogen vor dem Fest gezeigt. Beim gemeinsamen Abend mit Büfett im Wildbad wurde die Freundschaft vertieft. Von dort ging es hinüber an die Doppelbrücke, wo Höhenfeuerwerk und Co. bestaunt wurden.

Gestern hieß es dann schon Lebewohl sagen für die Gäste – natürlich mit dem Versprechen, sich so bald wie möglich wiederzusehen und in der Zwischenzeit natürlich in Kontakt zu bleiben und die Partnerschaft weiter zu pflegen. -ww-

Historie lockt die Massen

$
0
0

Reichsstadttage: Großaufgebot an Darstellern und Besucherandrang

ROTHENBURG – Die gute alte Zeit wurde am Wochenende in der Tauberstadt von den über 1000 Mitwirkenden der Historien-Gruppen wieder zum Leben erweckt. Die Reichsstadt-Festtage erwiesen sich erneut als Besuchermagnet für Historien-Freunde und Rothenburg-Begeisterte aus Nah und Fern.

Publikumsmagnet auf der Stöberleinsbühne: Ritter im Kampf Mann gegen Mann. Fotos: Scheuenstuhl

Publikumsmagnet auf der Stöberleinsbühne: Ritter im Kampf Mann gegen Mann. Fotos: Scheuenstuhl

Die meisten Besucher kamen in Zivilkleidung angereist. Daneben kann man von Jahr zu Jahr eine immer größere Anzahl an Pärchen oder Grüppchen ausmachen, die auf eigene Faust sich in ihr – mal mehr, mal weniger authentisches – Gewand werfen und als Individualisten durch die Tauberstadt flanieren. Andere Touristen wiederum fanden sich frisch vom Kreuzfahrtschiff herunter plötzlich unvermittelt in dem Rothenburger Mittelalter-Trubel wieder.

Das Gros der Gäste kam aber bewusst, um den bunten und vielseitigen Streifzug durch die Geschichte mitzuerleben, angefangen bei der Ernennung Rothenburgs zur Reichsstadt durch König Rudolf von Habsburg 1274 bis hin zum Niedergang infolge des Anschlusses an das Königreich Bayern durch Napoleon 1802. Diese für das Schicksal der Stadt entscheidenden Ereignisse wurden für die Besucher als Schlaglichter auf dem Marktplatz aufgeführt.

Ansonsten hieß es die verschiedenen teils ortsgebundenen, teils herumziehenden Gruppen bei einem Spaziergang durch die Stadt zu entdecken. Wobei man sich einfach mit dem internationalen Besucherstrom treiben lassen konnte. Denn sobald irgendwo eine Trommel, Pfeife oder Glocke ertönte, wurde man wie magisch in diese Richtung gezogen. So konnte man eigentlich die meisten Historien-Szenen gar nicht verpassen.

Neben der Darstellung des damaligen täglichen Lebens sowie Musik, Tanz, Gerichtsverhandlung und Gaukelei gab es auch Schaukämpfe und ein Ritter ließ sich sogar unter seine Rüstung schauen. Abgesehen von den vielen einheimischen Mitwirkenden, zog es auch auswärtige Gruppen nach Rothenburg. So sammelten sich besonders viele Historien-Gäste um König Rudolf I., dessen Hofstaat an der Schafscheune sein Lager aufgeschlagen hatte. Die Reichsstadttage seien für sie der krönende Abschluss der Saison, meinte eine der dort siedelnden Sarazenen.

Zeitenwende: Frauen erobern ihren Platz in der Malerei.

Zeitenwende: Frauen erobern ihren Platz in der Malerei.

Thematisch ein wenig abseits des derben, bodenständigen Mittelalters mutet der Malerwinkel am Plönlein an, der die Aufbruchstimmung in der Malerei Anfang der 20. Jahrhunderts zeigt. Freitag und Samstag war der Wettergott den Teilnehmern und Besuchern noch gewogen. Am Sonntag trübte das unbeständige Wetter jedoch die Lust am Historien-Spektakel. mes

Stadtgeschichte im lebendigen Museum

$
0
0

Illustrierter Streifzug durch die Reichsstadt-Festtage

ROTHENBURG – Auf Schritt und Tritt wurde man in Rothenburg an den Reichsstadttagen wieder ein Stück weit in längst vergangene Zeiten versetzt. Junge und ältere, einheimische und auswärtige Mitwirkende stellten zusammen ein besonderes Historien-Spektakel auf die Beine.

In früheren Zeiten (und auch heute) gern gesehene Gäste für die leichte Muse: Die Musikanten aus dem Mittelalter trillierten in ihrem Lager.  Fotos: mes

In früheren Zeiten (und auch heute) gern gesehene Gäste für die leichte Muse: Die Musikanten aus dem Mittelalter trillierten in ihrem Lager. Fotos: mes

Unser Bilderbogen zeigt einen kleinen Ausschnitt sowohl der umherziehenden als auch der fest verorteten Gruppen. Darunter haben sich auch ein paar extra dafür angereiste „Einzelkämpfer“ gemischt, die ohne einer Gruppe zuzugehören dennoch den mittelalterlichen Charme in passender Kleidung erleben wollten. Neben vielen „alten Historien-Hasen“ zieht gerade auch der Nachwuchs die Blicke und vor allem die Film- und Fotokameras der internationalen Besucher auf sich. Früh übt sich, wer ein Leben lang dem Rothenburger Geschichtsspektakel treu bleiben will. So mancher fängt bereits im frühesten Kleinkindalter an. Nicht selten sorgt trotz lautstarken Trubels die Fahrt mit dem Bollerwagen über das holprige Kopfsteinpflaster für den bes-ten Schlaf bei den jüngsten Mitwirkenden.

Zeitvertreib: Reifen rollen lassen und Haare flechten.

Zeitvertreib: Reifen rollen lassen und Haare flechten.

Auch dem Charme der Tiere konnten sich – je nach Art – nur wenige Besucher entziehen. Der Viehmarkt ist mit Kuh, Hasen und Schafen für viele der tierische Höhepunkt. Klappernde Hufe kündigten schon von weiten ein prächtiges Ross samt Reiterin an. Mit etwas mehr Abstand dürften einige das Ratten-Roulette beim Hofstaat Rudolf I. betrachtet haben. Als Alternative gab es nebenan die Greifvögel zu bestaunen. Musik, Tanz, Tiere, zünftige Brotzeit, Kämpfe und die zeitgetreue Kleidung sind und bleiben das Erfolgsrezept für das Historien-Spektakel. mes

Alarm ist nicht gleich Alarm

$
0
0

„Löschübungen anno dazumal“ der Rothenburger Feuerwehr sind Zuschauer-Magneten

ROTHENBURG – Mit ihren „Löschübungen anno dazumal“ trifft die Rothenburger Feuerwehr den Nerv. Auch bei den zurückliegenden Reichsstadttagen hat sich das gezeigt. Die Schau-Einsätze in historischer Montur und in der Gangart um 1900 zogen die Blicke auf sich und erfreuten das Publikum.

Der Strahlrohrführer in seinem Element.

Der Strahlrohrführer in seinem Element.

Es hat seinen speziellen Reiz, wenn die Floriansjünger mit diesen Vorführungen sozusagen die Zeiger der Uhr um ein paar Runden zurückdrehen und ganz in die Anfangszeit der Löschtruppe zurückblenden. Neben den alten Helmen und Jacken holen sie dazu mit Begeisterung Gerätschaften der damaligen Zeit aus dem Depot und reaktivieren sie. Verstärkt kommen dabei – um das wertvolle Material zu schonen – allerdings auch Nachbildungen zum Einsatz. Unter den Originalen im Ausrüstungsaufgebot: die große Handdruck-Spritze. Sie löste die Eimerkette ab, mit der vorher Wasser zum Brandort geschafft wurde. Ein wesentlicher Fortschritt in der Entwicklung. Dabei handelt es sich um einen Bottich. Er wird über eine Schlauchleitung mit Wasser gefüllt, das mittels spezieller Pumpvorrichtung per Hebelgestänge unter Druck gebracht wird. Ergebnis: Ein Strahl, der gezieltes Löschen des Feuers auch auf eine gewisse Distanz ermöglicht. „Alarm, Alarm. Feuer, Feuer“, tönt es durch die Galgengasse und aus einem Fenster im ersten Stock eines Hauses dringt dicker Qualm. Signaltrompeter Torsten Haack „stößt ins Horn“ und ruft zum Einsatz. Es kommt Bewegung in die Feuerwache, die beim „Ochsen“ 21 Kopf hoch ihr Lager aufgeschlagen hat.

Die alte Technik will beherrscht sein: die Löschtruppe an der Handdruckspritze.Fotos: Weber

Die alte Technik will beherrscht sein: die Löschtruppe an der Handdruckspritze. Fotos: Weber

Dass ausgerechnet in dieser Sekunde auch noch ein tatsächlicher Alarm ausgelöst wird, kann die erprobten Floriansjünger nur ganz kurz aus der Ruhe bringen. Eine Ölspur in der Altstadt. Darum kümmern sich jetzt andere aus der Feuerwehr-Riege. Die „historische Abteilung“ macht sich mit Gerätschaften und genauer Aufgaben- und Zuständigkeitszuteilung auf in Richtung Brandort. Commandierer Rainer Moll, Fähnrich Hermann Junker, Bezirkshauptmann i.R. Hans Hauf sowie Strahlrohrführer Roland Gerich an der Spitze. Mit von der Partie außerdem Strahlrohrmann Hermann Rippstein, Spritztruppführer Christian Huprich und sein Spritztrupp mit Jürgen Holstein, Jürgen Lindner, Uli Müller und Florian Ehrmann, Wassertruppführer Jochen Hiermann und sein Wassertrupp mit Markus Halbauer, Christian Kanis, Michael Treuheit und Martin Ploke. Auch Leon und Ingrid Moll (Enkel und Ehefrau des Commandierers) sowie Claudia Junker und Erika Späth sind als Unterstützung des Wassertrupps mit im Boot, die Damen auch mit als Art psychologischer Dienst zur Verbreitung von Zuversicht am Brandort. Die etwas undankbare Rolle der Brandstifter spielten Daniel Schulz, Michael Wittmann, Manuel Gerich und Fin Gerich (Nachkommen des Strahlrohrführers). Als „historischer Feuerwehr-Fotograf“ ist Dieter Koch im Einsatz. Der Brand ist zum Glück schnell gelöscht. Das Opfer kann gerettet werden, obwohl – Teil der Inszenierung – es da und dort schon etwas hakt bei den Floriansjüngern. Marina Haack (Tochter des Signaltrompeters) gibt die Rolle des Bürgerkinds, das da im ersten Stock des Hauses in der Galgengasse in Not gerät, im Tragetuch auf die Straße geschafft und dann auf einem der Außengastronomie-Tische erstversorgt wird.

Gerettet: Das Brandopfer wird von den Floriansjüngern auf dem Tisch erstversorgt.

Gerettet: Das Brandopfer wird von den Floriansjüngern auf dem Tisch erstversorgt.

„Anspruch auf Authenzität spielt bei uns nicht die entscheidende Rolle,“ sagt Rainer Moll. Viel wichtiger ist der „historischen Löschtruppe“, dass sie in unterhaltender Weise den Blick auf die Anfänge der Feuerwehr lenkt und damit nicht zuletzt auch ganz beiläufig das Bewusstsein zur Bedeutung des Wirkens der Freiwilligenriege in heutiger Zeit schärft. Als die Löschtruppe später antritt, um die zweite Aufgabe des Tages anzugehen, hat sie großes Publikum. Der Marktplatz ist voll. In Anlehnung an die heute gängige Leistungsprüfung wird eine „historische Leistungsprüfung“ durchgezogen. Alle bestehen den Test. Als Belohnung gibt es eigens gefertigte Erinnerungsmedaillen. -ww-


Ein gläsernes Vermächtnis

$
0
0

Rothenburgs Wappen auf Fenster in der Schlosskirche von Wittenberg entdeckt

ROTHENBURG – Welchen Rang Rothenburg als eine der am frühesten reformierten Städte im 16. Jahrhundert hatte, zeigt ein Glasfenster in der Wittenberger Kirche. Der Rothenburger Pfarrer und Religionslehrer in Ruhestand, Georg Krause, hat es bei einer Reise an die Stätten der lutherischen Konfession entdeckt.

Schlosskirche von Wittenberg: Martin Luthers Grab zu Füßen der Kanzel.

Schlosskirche von Wittenberg: Martin Luthers Grab zu Füßen der Kanzel.

Im 19. Jahrhundert hatte man die Idee, die Schlosskirche in Wittenberg, die im Laufe ihrer Geschichte mehrfach durch Kriege zerstört worden war, zu einer ganz besonderen Gedenkstätte der Reformation umzubauen. Von 1883 bis 1892 wurde diese Idee dann schließlich umgesetzt und der Innenraum der Kirche in neugotischem Stil völlig neu gestaltet. Dabei wurden auch Glasfenster eingebaut mit den Wappen zahlreicher deutscher Städte, die sich frühzeitig der Reformation angeschlossen hatten. Die Gruppierung erfolgte dabei nach regionalen Gesichtspunkten. So sind auf diesem Fenster neben dem Wappen Rothenburgs unter anderem auch die von Nürnberg, Augsburg, Bayreuth, Ansbach, Dinkelsbühl, Weißenburg und Kitzingen zu sehen. Zu Zeiten der DDR, des bis 1990 bestehenden östlichen Teils Deutschlands, waren diese Wappen nicht gerne gesehen, vor allem die der preußischen Städte, stand doch alles Preußische für den Klassenfeind schlechthin und so wurden die Glasfenster mit den Wappen aus der Kirche entfernt. Allerdings brachten es die Handwerker nicht übers Herz, die Fenster zu zerstören.

Zeugnis früher Reformation: Glasfenster mit dem Wappen Rothenburgs.Fotos: Krause

Zeugnis früher Reformation: Glasfenster mit dem Wappen Rothenburgs. Fotos: Krause

Sie sicherten sie beim Ausbau und lagerten sie wohl in einer alten Fabrik ein. Bei der jetzigen, fast abgeschlossenen Renovierung aus Anlass des 500. Jubiläums des Thesenanschlags vom 31. Oktober 1517 konnten sie deshalb wieder eingesetzt werden. Die Wiedereinweihung ist für den 2. Oktober vorgesehen. Unterhalb der Kanzel befindet sich das Grab Martin Luthers. Darüber ist eine erste Reihe von Glasfenstern mit Wappen, zum Beispiel von Amberg, Erlangen, Altdorf und Kulmbach. In der Ebene darüber erblickt man schließlich das Fenster bei dem auch das Wappen Rothenburgs zu finden ist. gk

Regelmäßige Kontakte

$
0
0

Einstige „Goethe-Studenten“ halten Gastfamilie die Treue

ROTHENBURG – Ehemalige „Goethe-Studenten“ haben sich an den Reichsstadttagen in Rothenburg eingefunden. Zu dem Treffen im privaten Kreis eingeladen hatten Gisela und Michael Severini, die sich vor allem darüber freuten, dass sich mit Professor Dr. Akira Yasui auch ihr „allererster japanischer Gast von 1972“ eingefunden hatte.

Gastgeber Gisela und Michael Severini.

Gastgeber Gisela und Michael Severini.

„Bei den meisten dieser Gäste können wir jetzt auf eine weit über 40-jährige Freundschaft und Verbundenheit zu Rothenburg zurückblicken“, lässt Gisela Severini wissen. Sehr traurig sei man allerdings darüber, dass der für die Tauberstadt wohl einflussreichste „Student“ Katsuyuki Takaguchi und seine Frau Hiroko kurzfristig den Besuch hier absagen mussten. Durch den in Japan schon lange im Denkmalrat Tätigen hatte sich dann auch die Freundschaft und spätere Partnerschaft entwickelt. Ihren ersten Gegenbesuch in Japan machten die Severinis im Jahre 1980. „Sehr glücklich“ ist man bei den Severinis, dass zu den Reichsstadttagen mit Professort Dr. Akira Yasui ihr „allererster japanischer Gast von 1972“ der Einladung gefolgt war, der in Rothenburg auch seine spätere Frau kennengelernt hatte. Gekommen war auch eine ehemalige „Mitstudentin“ von Dr. Yasui, ebenfalls aus Japan und ihr zweiter Ehemann. Er ist Schweizer und war auch im Kurs in Rothenburg. Sie hatten den Kontakt zueinender niemals verloren und fanden nach dem Scheitern ihrer Ehen wieder zusammen. Beide freuten sich sehr auf dieses Wiedersehen bei dem Ehepaar Severini.

Versammelt: Die große „Goethe-Familie“ aus vielen Ländern von Brasilien bis Japan.Fotos: Pfänder

Versammelt: Die große „Goethe-Familie“ aus vielen Ländern von Brasilien bis Japan. Fotos: Pfänder

Auch bei diesem Treffen wieder dabei war ein Ehepaar aus Versailles, für das Rothenburg bereits zur zweiten Heimat geworden war, wie Gisela Severini betonte. Ganz besonders erfreulich sei gewesen, dass jetzt auch Staatsskretär Dr. William und Anne-Lotte O’Dwyer mit von der Partie waren. Mit der Familie aus Brasilien verbindet Gisela und Michael Severini eine „ganz bessondere Freundschaft“. Eine von ihnen arrangierte wunderbare Reise durch Brasilien sei „bis heute unvergesslich“. Im Jahre 1972 hatte alles angefangen. Nachdem man zwei Jahre zuvor eine ehemalige Lagerhalle zu Gästezimmer umgebaut hatte und diese dann nicht mehr selbst nutzte, kam die Botschaft zu Ohren, dass die damalige Gründerin und Leiterin des Goethe-Instituts Rothenburg sich auf neue Zimmer für ihre Schützlinge aus aller Welt freute. Am zweiten Januar 1972 fuhren bei Severini die ersten Taxis vor und brachten die „Studenten“. „Besonders unsere Kinder Ute (8) und Horst (5) hatten großen Spaß, Leute aus ihnen bis dahin noch völlig unbekannten Ländern zu begrüßen“, erinnert sich Gisela Severini an diese Zeit. Dass in den späteren Jahren weit über einhundert Nationalitäten das Haus bevölkern würden, ahnte allerdings niemand. Ebenso hätte man nicht gedacht, dass hieraus weltumspannende Freundschaften entstehen, die bis zum heutigen Tag Bestand haben. So sind die Severinis nie gefeit vor angemeldeten oder auch spontanen Gästen aus den unterschiedlichsten Ländern. Auch heuer waren es allein im August ein langjähriger Student aus Polen sowie eine immerhin fünfzehnköpfige Familie aus Mexiko, deren Oberhaupt vor 42 Jahren seine Deutschkenntnisse in Rothenburg erwarb. Die Gattin betreibt seit Jahren in Leon das deutsche Cafe-Restaurant „Rothenburg“. Auch die anstehenden Pläne der Severinis können sich sehen lassen. Seit längerem werden sie vom japanischen Botschafter Seiji Morimoto in Stockholm erwartet. Sie selbst möchten heuer unter anderem die japanische Künstlerin Riyoko Ikeda erneut in der Tauberstadt zu begrüßen.

Bereits seit über einem Jahr einen neuen Besuch geplant hat auch Junichi Kosuga, der ehemalige Generalkonsul in München und Botschafter in Ungarn. „Die vielen weltweiten Einladungen – sei es zu Familienfeiern, Einweihungen, Rundreisen und vieles mehr – sind für uns von unschätzbarem Wert“, betonen Gisela und Michael Severini. Man könne hierfür nicht oft genug Danke sagen und nur hoffen, dieses noch lange erleben zu dürfen. hap

Endgültig Schluss

$
0
0

Vereine müssen Schlachthofgelände verlassen

ROTHENBURG – Das Einzelhandelsprojekt auf dem Gelände des ehemaligen Schlachthofs nimmt immer mehr Form an. Der Bauantrag wartet nur noch auf seine Genehmigung. Und so müssen bis zur kommenden Bauausschusssitzung am 19. September sowohl die Projektschmiede als auch der Alpenverein endgültig raus aus ihren Räumlichkeiten. Ein neues Zuhause hat bisher nur die Beschäftigungsinitiative gefunden. Wohin der Alpenverein dagegen mit seinem Boulderraum wandert, ist ungewiss.

Der Boulderraum des Alpenvereins: Von außen unscheinbar, innen für Sportbegeisterte ein Erlebnis.Fotos: Götz

Der Boulderraum des Alpenvereins: Von außen unscheinbar, innen für Sportbegeisterte ein Erlebnis. Fotos: Götz

Seit dem 1. September sind die Verkaufsräume der Projektschmiede auf dem Schlachthofgelände nun endgültig geschlossen. Kleider und Haushaltswaren gibt es im ehemaligen Farbenlager der Firma Schopf in der Ansbacher Straße. Und auch der Möbelverkauf wurde nun vollständig in die Industriestraße verlagert. Im Zuge des Bauprojektes erwischt es aber nicht nur die Projektschmiede, sondern auch den Alpenverein mit seinem Boulderraum. Erst im Juni 2013 nach unzähligen, freiwilligen Arbeitsstunden eröffnet, muss das Gebäude nun geräumt werden. „Grundsätzlich wäre das gar kein Problem“, sagt Felix Puchinger, Vorstandsvorsitzender in der Rothenburger Sektion des deutschen Alpenvereins. Da immer mehr Kinder, Jugendliche und Erwachsene das Boulder-Angebot angenommen hätten, sei der Raum ohnehin allmählich zu klein gewesen. Was den erzwungenen Auszug zum wirklichen Problem macht: Es gibt noch immer keinen Ersatz. Seit einem halben Jahr wisse man von einem möglichwerweise bevorstehenden Auszug, sei seitdem auf der Suche nach Räumlichkeiten in Rothenburg und Umgebung und auch in Gesprächen mit der Stadt, erzählt Puchinger. Diese zeigte sich anfangs bereit zum Dialog, versprach, sich um eine Alternative zu bemühen oder zumindest dabei zu helfen, einen temporären Lagerraum für die verbauten Materialien zu suchen, bis ein neuer Standort gefunden ist. Passiert allerdings ist nichts. Einmal mehr zeigt sich Rothenburg in Sachen verfügbarer Räume für örtliche Vereine von seiner schlechten Seite. Es gab Angebote, doch die waren entweder nicht finanzierbar oder die Räumlichkeit war zu klein und zu niedrig. Freilich ist es nicht leicht, etwas in ausreichender Dimension zu finden. Puchinger zeigt Verständnis und betont, der Verein wolle mit der Stadt zusammenarbeiten und eine gerechte Lösung finden. Vor allem enttäuscht sei er aber, dass bisher nicht einmal ein Zwischenlager für die Kletterwände und die teuren Bodenmatten gefunden werden konnte. Gerade die Matten sind privat kaum lagerbar. In Sachen Raumsuche möchte er nun auch auf die umliegenden Gemeinden zugehen. Ebenso freue man sich über Angebote von privater Seite. Eine alte Scheune würde schon reichen. Viel brauche man nicht. „Wir sind Sportler“, sagt Puchinger. „Wir brauchen nicht einmal eine Heizung, solange es im Raum selbst nicht gefriert.“ Eine Raumgröße von etwa 100 Quadratmetern und eine Raumhöhe von sechs Metern aufwärts, wäre schön, fügt er an. Der Boulderraum ist ein äußerst wichtiger Bestandteil im Angebot des Rothenburger Alpenvereis. Seit seiner Eröffnung ist die Mitgliederzahl im Verein von 790 auf 950 gestiegen. Natürlich sei das nicht nur darauf zurückzuführen. Einen großen Anteil daran habe der Boulderraum aber ohne Frage, so Puchinger. Wenn geöffnet, kamen zwischen zehn und dreißig begeisterte Kletterer an einem Tag in den Raum auf dem Schlachthofgelände. Die nächsten Angebote dieser Art gibt es erst wieder in Ansbach, Würzburg oder dann in Nürnberg und Erlangen.

Was das „Bouldern“ überhaupt so besonders macht? Erst einmal ist es eine Form des Kletterns, nur ohne Seil und Gurt. Allein das übt schon einen gewissen Reiz aus „Und es ist ein wenig das Gegenteil von Mannschaftsportarten wie Fußball oder Handball“, sagt Puchinger. Jeder könne alleine seinen Weg gehen, seinen für sich selbst als richtig empfundenen Schwierigkeitsgrad wählen und je nach Lust und Laune gezielt seine Balance trainieren oder sich mal richtig auspowern. Und vielleicht das Wichtigste: „Man lernt viel, was den sozialen Umgang miteinander angeht. Gerade Kinder helfen sich mit der Zeit immer mehr gegenseitig, überlegen sich gemeinsam Strategien, die zum Erfolg führen.“ Solch ein Angebot sollte eine Stadt wie Rothenburg eigentlich nicht verlieren. Finanziell ließe sich auch von Vereinsseite aus etwas stemmen. Beim Bau eines neuen Raumes könne man wohl einen Zuschuss von zehn Prozent vom Hauptverband aus München erwarten. Bevor dann aber irgendwo und irgendwann neu aufgebaut wird, muss erst einmal abgebaut werden. Und das irgendwie mit der Hoffnung im Gepäck, dass das Sprichwort „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“ in diesem Fall nicht nur ein Sprichwort bleibt, sondern ernst genommen wird. Sowohl von allen Vereinsmitgliedern selbst, als auch von der Stadt. og

Mit stilvoller Note

$
0
0

„Eisenhut“ begeistert am „Tag des offenen Denkmals“

ROTHENBURG – Eine besondere Mission war gestern Isabella und Katharina, beide in Ausbildung zur Hotelfachfrau, beim „Tag des offenen Denkmals“ aufgetragen. Sie führten  Geschichtsinteressierte und Freunde alter Gebäude durch „ihr“ Traditionshotel „Eisenhut“. Dabei machten sie auf viele liebevolle Details aufmerksam, die das weithin gerühmte Flair des Hauses ausmachen. Mit viel Charme und Herz verstanden sie es, an ruhmreiche Zeiten des Hotels  zu erinnern, für eine Einkehr oder eine Übernachtung dort zu werben und der immer noch verbreiteten Schwellenangst entgegenzuwirken.

Beim Rundgang im Haus: Zimmer 108 gehört sicher mit zu den schönsten im „Eisenhut“. Fotos: Weber

Beim Rundgang im Haus: Zimmer 108 gehört sicher mit zu den schönsten im „Eisenhut“. Fotos: Weber

„Einfach ein herrliches Haus. Ganz wunderbar.“ Teilnehmer des Rundgangs zeigten sich begeistert. Einer hatte vor 30 Jahren hier in feierlichem Rahmen bei einem Auftritt der Hans Sachsern seinen Meisterbrief entgegengenommen und war seitdem nicht mehr hier. Eine gewisse Schwellenangst. Die befällt Einheimische und auch Gäste noch heute viel zu häufig beim „Eisenhut“. Dabei hat sich das Haus längst verabschiedet von der früheren Attitüde als Adresse, die sich „dem einfachen Volk“ verschließt. Einfach nur auf einen Kaffee vorbeikommen oder vielleicht beim Brunch am Sonntagvormittag? Jederzeit gern. Letzteres geht nicht ohne Reservierung, so groß ist inzwischen die Nachfrage. Mit großem Aufgebot und Riesen-engagement stellt sich die Auszubildenden-Riege an diesem „Tag des offenen Denkmals“ der Aufgabe, die Nachricht vom anderen „Eisenhut“ unters Volks zu bringen. „Die Führungen werden sehr gut angenommen. Besonders die Schautische und Banketträume beeindrucken die Besucher,“ zeigt sich vor der vierten von insgesamt fast zwei Handvoll Runden durchs Haus Hotelchefin Steffanie Schlag erfreut. Neben Katharina und Isabella sind mit von der Partie: Paul, Susanne und Diana in der Küche, Selim und Orcun Atestepe (beide Restaurantfachleute) bei den Cocktails sowie Carmen, Celina, Tim, Christian, Celine, Victor, Shadi, Lukas, Miguel und Ksenia in der Sparte Bankett und Tagungen. Es gibt viel zu erzählen über die Geschichte des Hauses für die beiden angehenden Hotelfachfrauen bei den Führungen. 1890 erö̈ffnete Georg Andreas Eisenhut eine Weinstube, um seine im Taubertal angebauten Weine zu verkaufen. Nachdem er keine mä̈nnlichen Erben hatte, was in der Folge Tradition werden sollte im Haus, ü̈bergab er das „Gasthaus Eisenhut“ seinem Schwiegersohn Johann Andreas Ploss.

Reizvoller Blick durch den Lichthof aufs Brunch-Büfett.

Reizvoller Blick durch den Lichthof aufs Brunch-Büfett.

Im Jahre 1924 war es wieder ein Schwiegersohn der die Nachfolge antrat. Georg Pirner und seine Frau Paula Pirner fü̈hrten mit Fingerspitzengefü̈hl das Hotel zu wahrem Weltruf. Einst gingen hier Prominente, Adelige und Politiker ein und aus. Die vier großen Patriziergebä̈ude aus dem 15. und 16. Jahrhundert in der Herrngasse waren viel mehr als repräsentative Fassade. Der hier zusammengefasste „Eisenhut“ stieg auf zum ersten Haus am Platz und hatte als eines der ersten Hotels fließendes Wasser und Strom. Die Zeit der Grand Hotels war auch in Rothenburg angekommen. Paula Pirner gestaltete mit ihrem ganz persö̈nlichen Stil jedes Zimmer und machte geschmackvolle Unikate daraus. Bis heute ist ihr Vermächtnis unumstößliches Programm im Haus. Antiquitä̈ten und Stilmö̈bel in unterschiedlichen Designs, florale Teppichen, marmorierte Bäder, geschmackvolle Tapeten – keines der 78 Zimmer gleicht dem anderen. Und dann dieser einzigartige Blick ü̈ber das Taubertal! Seit 2006 gehö̈rt der „Eisenhut“ zur Gruppe der Arvena Hotels. Die familiä̈r geleitete Hotelkette führt das Schmuckstü̈ck im Sinne der Familie Pirner weiter. Sie hat einen Wintergarten mit zwei modernen Tagungsrä̈umen angebaut und die Terrasse erweitert. Die historische Linie des Hauses ist davon unberührt geblieben. Mit viel Feingefü̈hl wird Stück für Stück und Zimmer für Zimmer renoviert ohne den Charme zu verfä̈lschen. Vor neun Jahren wurde die Rü̈ckfassade unter Berücksichtigung denkmalschützerischer Anliegen restauriert und mit Balkonen versehen. Vor sieben und sechs Jahren schloss sich unter gleichen Vorzeichen die liebevolle Restaurierung der Hausfassade an. Die Patriziergebä̈ude sind wieder zum Blickfang geworden. Vor zwei Jahren wurde die komplette Kü̈che saniert, umgebaut und mit neuen Kü̈chengerä̈ten, Boden, Fliesen und einer Lü̈ftungsdecke ausgestattet. „Pro Jahr werden zwischen fü̈nf und zehn ausgewä̈hlte Zimmer mit neuen hochwertigen Teppichen und Tapeten bestü̈ckt, “ betont die Hotelchefin. Die wertvollen Stilmö̈bel machen dabei eine Jungkur durch und können danach dem „Eisenhut“ ein Stü̈ck seines Glanzes zurü̈ckgeben. Das Hotel hat sich einen hohen Standard gesetzt. Nicht nur Freundlichkeit am Gast oder die Qualitä̈t von Speisen und Geträ̈nken sind Prinzip, sondern auch der Erhalt von besonderer Geschichte in schö̈nem Gewand und damit das Bewahren der stilvollen Note des Hauses. Eine Führung im Reichsstadtmuseum, Aktionen im Wildbad um die dort auf dem Außengelände zur Wiedererrichtung vorgesehene historische Kegelbahn, Führungen in der Judengasse, eine Hofschmiede-Aktion in der Schillingsfürster Ludwig-Doerfler-Galerie und eine Führung in St. Jakob zum großen Erhaltungsprojekt für das kirchliche Bauwerk in Rothenburg rundeten das Angebot des gestrigen „Tags des offenen Denkmals“ ab.

Am heutigen Montag bieten Bernhard Mall und der Schwäbische Albverein zum „Tag des offenen Denkmals“ ein besonderes Schmankerl für alle Interessierten an: eine Landhegewanderung zum Rohrturm Hilgartshausen. Treffpunkt ist am Busbahnhof Rothenburg um 13 Uhr. Vom Ziel der Wanderung besteht gegen 18.30 Uhr Rückfahrmöglichkeit nach Rothenburg. Die Instandsetzungsmaßnahmen im Bereich des Rohrturms werden der Vorsitzende des historischen Vereins Rot am See, Horst Herzig, und Friedrich Schinko vom Schwäbischen Albverein erläutern. -ww-

Imposante Farbwelten

$
0
0

Kunstkreis zeigt bei Jahresschau repräsentativen Querschnitt des Schaffens

ROTHENBURG – Auf überaus große Resonanz ist die Eröffnung der Jahresausstellung des Kunstkreises Rothenburg gestoßen. Zahlreiche Besucher gaben sich im Rathausgewölbe ein Stelldichein und zeigten sich angetan. Insgesamt zweiundzwanzig Aussteller sind heuer vertreten und zeigen einen repräsentativen Querschnitt ihres umfangreichen Schaffens.

Ein interessiertes Publikum applaudiert zu den Ausführungen von Vorsitzender Ruth Bücker. Fotos: Pfänder

Ein interessiertes Publikum applaudiert zu den Ausführungen von Vorsitzender Ruth Bücker. Fotos: Pfänder

In ihrer Ansprache verwies die Kunstkreis-Vorsitzende Ruth Bücker zunächst auf zwei vorangegangene Aktivitäten. So habe der Verein im Juli eine Ausstellung mit dem Titel „Balsam für die Seele“ in den Räumen des Wildbades eröffnet, die noch bis Mitte Oktober läuft. Ebenfalls zum jährlichen Programm würde die Beteiligung bei den Reichsstadttagen gehören, und zwar mit der Gruppe „Malerei im Aufbruch“ am Plönlein. „Unsere wichtigste Ausstellung im Jahresprogramm ist aber diese hier im Rathausgewölbe“, betonte die Vorsitzende. Hier könnten die Mitglieder vor heimischem Publikum über einen längeren Zeit-raum ihre Werke präsentieren. „Wir hoffen, dass viele die Gelegenheit ergreifen, uns hier zu besuchen“, sagte Ruth Bücker und bedankte sich bei Oberbürgermeister und Stadtrat für die Unterstützung des Vereins. Die Jahresausstellung des Kunstkreises zeige einen repräsentativen Querschnitt des umfangreichen Schaffens der aktiven Mitglieder. Bei dieser Ausstellung jetzt würde man bei einigen Mitgliedern „das eine oder andere Überraschende finden“, äußerte die Vorsitzende. Jeder verändere sich schließlich im Laufe der Zeit und suche nach neuen Wegen. Insgesamt 22 Aussteller seien heuer vertreten, ließ Ruth Bücker wissen und freute sich, auch in diesem Jahr neue Mitglieder vorstellen zu können. Mit Doris Schmitz, Petra Piesche-Marzell und Franz Xaver Kuchler sind es drei, die zum ersten Mal hier beim Kunstkreis ausstellen. Die Vorsitzende bedankte sich bei Kuchler, der für den Verein einen „sehr gelungenen Flyer“ gestaltet habe. Besonders herausgestellt hat Ruth Bücker auch, dass sich Hubert Kilian bei seinem Figurenzyklus mit dem aktuellen Thema „Flucht“ beschäftigt habe. Mit seinen ausgestellten Werken möchte er „Verhältnisse kritisch hinterfragen und zum Nachdenken anregen“, so die Vorsitzende.

Petra Piesche-Marzell malt durchwegs in Acryl-Mischtechnik (rechts „Irrwege“).

Petra Piesche-Marzell malt durchwegs in Acryl-Mischtechnik (rechts „Irrwege“).

Der Titel der jetzigen Ausstellung ist „Farbwelten“. Das von Corinna Bran gestaltete Plakat für die Ausstellung sei ein schönes Beispiel für solche Farbwelten. „Farben haben eine unbewusste Bedeutung, die jeden von uns beeinflusst“, sagte Ruth Bücker. Die Wirkung könne individuell sehr unterschiedlich sein und werde auch vom Kulturkreis beeinflusst. Farben würden nicht nur Assoziationen auslösen, sondern auch Empfindungen und Gefühle, was sich auch die Werbung zu Nutze mache, äußerte Bücker. Es sei die emotionale Befindlichkeit des Künstlers, die den Farbklang eines Bildes bestimmt. „Und ebenso ist es die emotionale Befindlichkeit des Betrachters, die ihm das Bild erschließt“, äußerte die Vorsitzende des Kunstkreises. Nicht nur die leuchtenden Primärfarben würden unseren Alltag beeinflussen. „Es ist die emotionale Befindlichkeit des Künstlers, die den Farbklang eines Bildes bestimmt und ebenso ist es die emotionale Befindlichkeit des Betrachters, die ihm das Bild erschließt“. Zu dem Thema Farbwelten hat sich dann auch Mitglied Fritz Klingler geäußert sowie Gedichte vorgetragen. Im Zusammenhang mit der Ausstellung sprach Stadträtin Jutta Striffler in Vertretung des Oberbürgermeisters in ihrem Grußwort von einer „Kunstreise“ und hob die Bedeutung für die Rothenburger Kunstszene hervor. „Wir sind stolz darauf“, bedankte sie sich bei der Vorsitzenden Ruth Bücker „von ganzem Herzen“. Wie schon des öfteren zuvor hat das Trio „Cross over“ aus Leutershausen – dieses Mal neben Friedrich Bach und Andreas Bachmann mit der neuen Sängerin Iris Ballheim – die Ausstellungseröffnung schwungvoll begleitet. Die Kunstkreis-Ausstellung läuft noch bis zum 3. Oktober und ist montags bis freitags von 13 Uhr bis 19 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet, am Samstag und Sonntag jeweils von 11 Uhr bis 19 Uhr. hap

Aufregung und etwas Vorfreude

$
0
0

Gestern war für ABC-Schützen ein besonders großer Tag – In Rothenburg und Gebsattel dabei

ROTHENBURG/GEBSATTEL – Am gestrigen Dienstag war es  wieder so weit. In Bayern und damit auch in Rothenburg und Umgebung begann das neue Schuljahr. Damit auch das allererste für die ganz Kleinen in der Topplerschule und in der Gebsattler Grundschule. Stellvertretend für die anderen Einrichtungen in unserem Verbreitungsgebiet schauten wir dort vorbei.

Eltern und Schüler bei der Begrüßung in der Aula des neuen Schulgebäudes am Rothenburger Topplerweg. Fotos: Götz, Pfänder.

Eltern und Schüler bei der Begrüßung in der Aula des neuen Schulgebäudes am Rothenburger Topplerweg. Fotos: Götz, Pfänder.

Aufregung, ein kleines bisschen Angst und die Vorfreude auf das, was kommt, wechselten sich ab, als die Kinder zum ersten Mal das neue Schulgebäude am Topplerweg betreten durften. Natürlich noch in Begleitung ihrer Eltern, die teilweise wohl mindestens genauso aufgeregt waren, wie die Erstklässler selbst. Mit vollbepackten Schultüten im Gepäck ging es zunächst für ein kurzes „Hallo“ in die Klassenzimmer, ehe die Schulleitung in Person von Dr. Gertraud Eßel-Ullmann die neuen Schüler willkommen hieß. Anschließend stand der gemeinsame Gottesdienst mit den Eltern an. Mit Dr. Gertraud Eßel-Ullmann hat die Grundschule nicht nur neue Schüler bekommen, sondern auch eine neue Direktorin. Acht Jahre lang arbeitete und forschte sie an der Universität, beschäftigte sich in erster Linie mit Schul- und Unterrichtsentwicklung. Bereits seit 40 Jahren ist sie im Lehrberuf tätig, kann auf über zehn Stationen, von Haupt- bis Grund- und Förderschule, zurückblicken und bringt viel Erfahrung mit. Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung erfolgte nun der Schulwechsel von Lipprichhausen-Gollhofen nach Rothenburg. An ihrem neuen Arbeitsplatz wolle sie die „Chancen und Möglichkeiten, die eine größere Schule bietet, nutzen,“ sagt sie. Damit einhergehend reize sie die vorhandene, sehr heterogene Schülerschaft. „Das macht ein breites Spektrum an Fördermaßnahmen möglich und Bemühungen in der Sprach- oder Leistungsförderung können ausgebaut und intensiviert werden“, so Dr. Eßel-Ullmann. Vorrangig möchte sie sich auf den Aufbau des schulischen Ganztag-Angebots konzentrieren, erzählt sie. Hinzu kommen die Herausforderungen, die mit der Renovierung der Topplerschule einhergehen, die sich „bestimmt noch ein halbes Jahr hinziehen wird.“ Viel Wert legt die neue Schulleiterin auf die Sprachförderung der Kinder. Außerdem wolle sie in ihrer Zeit als Direktorin die vorherrschende und bereits sehr gute Unterrichtsqualität noch weiter voranbringen und weiterentwickeln. An dieser ehrgeizigen Aufgabe werden dann auch die neuen Erstklässler ihren Anteil haben dürfen. Einen mehrheitlich fröhlich und motivierten Eindruck hinterließen diese zu Beginn ihrer schulischen Laufbahn schon einmal.

Zum ersten Mal am Platz im Klassenzimmer: Die Schultüte darf da nicht fehlen.

Zum ersten Mal am Platz im Klassenzimmer: Die Schultüte darf da nicht fehlen.

Auf diesen Tag hatten die kleinen Buben und Mädchen auch in Gebsattel und Umgebung schon lange gewartet: Gestern durften die ABC-Schützen zum ersten Male die Schulbank drücken. Die Schulstunde war mehr unterhaltsam und schon wieder vorbei, noch ehe die Kinder so richtig Schulzimmerluft geschnuppert hatten. Die beiden Erstklasslehrerinnen der Volksschule Gebsattel haben sich alle Mühe gegeben, den angehenden Pennälern den ersten Schritt so leicht wie möglich zu machen. Die Volksschule Gebsattel – Insingen – Neusitz (Grundschule) besuchen in diesem Schuljahr insgesamt 181 Kinder in acht Klassen. Das sind drei Kinder mehr ein Jahr zuvor. Die Kinder kommen aus drei Gemeinden. Aus Gebsattel sind es 62 Kinder, aus Neusitz/Schweinsdorf 69 und aus Insingen, Lohr, Kirnberg und Bockenfeld sind es 50 Kinder. Alle Klassen sind zweizügig. Erfreulich sind die Klassenstärken, die zwischen 18 und 25 Schülern liegen. Die beiden ersten Klassen besuchen heuer 47 Kinder, und zwar 27 Jungen und 20 Mädchen. In den beiden zweiten Klassen sind insgesamt 37 Schüler und Schülerinnen, in den dritten sind es 48 Kinder und im vierten Jahrgang zählt man 49 Kinder. Mit 181 Schülern und Schülerinnen insgesamt habe man „ein kleines Plus“, nämlich drei Kinder mehr als ein Jahr zuvor, lässt Rektor Markus Erlinger wissen. Seit fünf Jahren ist er Schulleiter von Gebsattel-Insingen-Neusitz. An dieser Grundschule sind acht Klassenlehrkräfte tätig, nämlich sieben Frauen und ein Mann. Es gibt drei Fachlehrkräfte für Hauswirtschaft und Handarbeit. Heuer wird noch eine Lehramtsanwärterin (erstes Dienstjahr) aus Großhabersdorf nach Gebsattel kommen. Je zwei Fachlehrkräfte gibt es für evangelische und katholische Religionslehre. Die Schule bietet Mittags- und Hausaufgabenbetreuung an, und zwar jeden Wochentag jeweils bis 16 Uhr. Gebäude-, raum- und inventarmäßig ist man überaus gut ausgestattet. In den Sommerferien wurde der Sportplatz im Freien mit einem neuen Allwetter-Belag saniert. Die Turnhalle wurde einer Sicherheitsprüfung durch eine Spezialfirma unterzogen. „Alles war in Ordnung“, betont Schulleiter Erlinger. Kleinigkeiten seien sofort behoben worden. Sicher werde man auch in diesem Schuljahr wieder ein Fest machen, lässt er wissen. Weitergeführt werde das Selbstbehauptungstraining in der vierten Jahrgangsstufe.

Am ersten Schultag gestern haben wir uns in der ersten Klasse von Lehrerin Alexandra Humpfer umgeschaut. Sie kommt aus Gailnau und ist seit 1998 in Gebsattel. Bisher hatte Alexandra Humpfer immer dritte und vierte Klassen. „Heute ist mein erster Schultag mit Erstklässern“, lässt sie wissen. Zu ihren Lieblingsfächern zählt vor allem Musik, schließlich kann sie singen und Gitarre spielen. Am ersten Schultag hat sie gezeigt, dass sie auch mit den Jüngsten in der Schule gut umgehen kann. Alexandra Humpfer hat 23 Kinder in der Klasse, zehn Jungs und 13 Mädchen. Von Aufregung am ersten Schultag ist heutzutage wenig zu spüren. Wichtig ist den Kindern vielleicht die Überlegung, neben wen setze ich mich an dem Schultisch? Die großen und bunten Schultüten liegen bereits zu einem Kreis geordnet am Boden. Eine Handpuppe spielt bei den ersten Kontakten von der Lehrerin zu den Kindern eine führende und hilfreiche Rolle. Endlich dürfen die Kinder eine ers-te Aufgabe erledigen, nämlich das große Namenschild schön auszugestalten. Dazu holt man aus der Büchertasche das Mäppchen mit den Buntstiften heraus. Schon sind die Buben und Mädchen mit Eifer bei der Sache und wählen die entsprechende Farbe gut aus. Ob Elaine oder Lisa, David oder Milan, Jara oder Marlene, jedes der Schilder wird das schönste. Da vergeht die Zeit einfach zu schnell – und die Schule ist schon wieder aus. Als dann die Eltern und Bekannten die Schulanfänger wieder in die Arme schließen dürfen, gibt es natürlich viel zu erzählen. hap/og

Toller Schluss-Spurt im Freibad

$
0
0

Heißer Spätsommer mit Temperaturen um die dreißig Grad rettet die Saison

ROTHENBURG – Nach trübem und regnerischem Beginn zeigte sich der Sommer nun doch noch von seiner besten Seite. Und sorgt so am Ende für eine gute Rothenburger Freibadsaison.

Der Sprungturm war mit seinem Fünf-Meter-Brett einmal mehr stark frequentiert.                     Fotos: Götz

Der Sprungturm war mit seinem Fünf-Meter-Brett einmal mehr stark frequentiert. Fotos: Götz

Recht zufrieden zeigen sich die Verantwortlichen mit der diesjährigen Freibadperformance. Von Mai bis September hätten über 40000 Besucher das Freibad-Angebot angenommen, berichtet Detlef Neumann, Betriebsleiter des Bads.

Das seien zwischen zehn und fünfzehntausend weniger als im vergangenen Jahr. Trotzdem handle es sich um zufriedenstellende Zahlen, fügt er an. Im letzten Jahr schließlich waren hochsommerliche Temperaturen ja fast an der Tagesordnung. In diesem dagegen startete der Sommer spät. Die Hauptsache aber war, dass er überhaupt noch startete. Und so zählte Neumann an einem der heißesten Tage rund 2500 Besucher. Kein schlechter Wert. Auch, so betont er, sei in diesem Jahr alles friedlich und ohne nennenswerte Zwischenfälle abgelaufen. Heute nun schon, öffnet das Hallenbad wieder Tür und Tor. Das Freibad bleibt derweil noch übergangsweise geöffnet. og


Rappen-Ausbau auf Touren

$
0
0

ROTHENBURG  – Die Bagger sind angerückt und nun wird Realität, was zunächst nochmal auf Eis gelegt worden war: der großzügige Aus- und Erweiterungsbau des Tagungshotels Rappen. Für sechs Millionen Euro soll bis zum Sommer 2018 ein Hotel-Gebäudekomplex entstehen, der viele Ansprüche befriedigt. Vor allem aber wird die Investition für mehr Kapazität und Wirtschaftlichkeit des Hauses sorgen.

Diese monatelange Baulücke und Grube wird nun bald der Vergangenheit angehören.  Foto: diba

Diese monatelange Baulücke und Grube wird nun bald der Vergangenheit angehören. Foto: diba

Schon im November 2014 hatte der Eigentümer und Bad Windsheimer Investor Dr. Peter Hahn ein beeindruckendes Erweiterungskonzept für ein Haus mit 180 Zimmern vorgestellt. Vorgesehen war auch noch ein Parkhaus im rückwärtigen Bereich, das jetzt aber wegfällt, weil es zum einen die Baumasse zu stark erhöht hätte, andererseits aber auch nicht zwingend benötigt wird. „Wir haben nach Abschluss des Baues rund hundert Parkplätze und vierzig neue Zimmer, was ausreichend ist”, stellt Hoteldirektor Milodrag Grubisic fest. Der Rappen wird dann insgesamt 144 Zimmer bieten. Erhöht wird die Tagungskapazität auf bis zu 700 Plätze in einem Saal, der teilbar ist. Nach Problemen im Genehmigungsverfahren und monatelangen Stillstand fand eine überarbeitete Planung Zustimmung und bereits im letzten September war klar, dass es weitergeht und die Investition entsprechend reduziert erfolgen kann. Wesentlich bleibt die Schließung der Baulücke (dem ehemaligen Metzgereigebäude) zwischen Altbau und dem heutigen Gästehaus (früher Hospiz). Erheblich ist ferner die Aufstockung des bisherigen Toppler-Gästehauses, das im Winkel zum Finanzamtsbau steht und einst Vermessungsamt war. Für entscheidend hält man in erster Linie die künftige direkte Verbindung sämtlicher Gebäude. „Dass dies bisher nicht gegeben ist, sehen wir als größtes Manko an“, sagt der Hoteldirektor. Vom Bettenhaus zum Hauptkomplex wird es über die Riemenschneiderstraße sogar einen überdachten Fußgängersteg geben, so dass Gäste und Personal später sichere und trockene Verbindungswege in dem sehr weitläufigen Areal (6700 Quadratmeter) nutzen können. Bereits im Januar wurde ein Aufzugbau am Altbau angegliedert, der in die Planung integriert ist. Der neue Rappen wird einen wesentlich effizienteren Personaleinsatz erlauben, als das heute in Einzelhäusern der Fall ist. Einige Neueinstellungen sind angepeilt, von künftig 45 Mitarbeitern ist die Rede, die dann auch moderne Sozialräume vorfinden. Der Empfangsbereich wird vom Alt- in den Neubau erweitert und es entsteht ein neuer Frühstücksraum. Auch sonst tut sich einiges, so ein Bierkeller im 1. Untergeschoss und aus einem bisherigen Weinlager soll ein Weinkeller werden. Dabei stellt sich dieses Untergeschoss als Hanggeschoss dar, das rückwärtig angefahren werden kann. Im zweiten Untergeschoss findet die zentrale Wärmezentrale mit Gasversorgung und Stromerzeugung aus Abwärme ihren Platz.

Wie aus den (bereits veröffentlichten) Plänen ersichtlich, entsteht hier bis 2018 Rothenburgs größter Hotelkomplex als Tagungshaus mit flexiblen Möglichkeiten. Die moderne Mittelbau-Fassade wird dann den neuen Haupteingang gleich optisch signalisieren. Nachdem aus dem Brauhaus-Hotelprojekt wohl nichts mehr wird und dort die Träume längst die Realität überholt haben, erfährt mit der Rappen-Investition nun der Tagungs- und Übernachtungsort Rothenburg eine deutliche Stärkung. Dabei bleibt man sternemäßig auf dem Teppich wie Milodrag Grubisic betont: „Wir sind ein Haus für alle und bewegen uns im 3- bis 4-Sternebereich”. Der künftige Mittelbau soll eine 4-Sterne-Qualität aufweisen. Wie gut das Vermarktungs-Konzept aufgeht, hat der Hotelmanager durch die auf über 80 Prozent gesteigerte Auslastung bewiesen – dies bei einem Busanteil, der unter vierzig Prozent liegt und weiter gesenkt werden soll. Als Aufgabe, die angesichts des Zieles Spaß macht, sieht Milodrag Grubisic die Bauphase und lobt das unternehmerische Engagement von Dr. Hahn. Der Hotel- und Tagungsbetrieb läuft sogar unterbrechungsfrei weiter: „Wir bauen ohne üblichen Zeitdruck und planen so, dass lautere Arbeiten möglichst zwischen 8 und 17 Uhr stattfinden”, kündigt die Hotelleitung an, was die Gäste freuen dürfte, denn die sollen nicht um ihre Abendruhe gebracht werden. diba

Für mehr Sicherheit auf dem Schulweg

$
0
0

Zum Schulbeginn traditionelle Übergabe der „Gelben Mützen“ an die neuen Erstklässler

ROTHENBURG – Mit Beginn des Schuljahres lauert auch wieder die ein oder andere Gefahr auf den Schulwegen. In diesem Zusammenhang gab die Gebietsverkehrswacht Rothenburg ob der Tauber einmal mehr die „gelben Mützen“ an die neuen Erstklässler aus, die zu deren besserer Erkennbarkeit beitragen sollen.

Oberbürgermeister Walter Hartl verteilt die Mützen. Foto: Götz

Oberbürgermeister Walter Hartl verteilt die Mützen. Foto: Götz

Vorgestern zum ersten Mal Schüler, seit gestern nun auch stolze Träger der „gelben Mütze“, welche für mehr Sicherheit auf dem Schulweg sorgen soll. Morgens um die Zeit des Schulbeginns ist viel los auf den Rothenburger Straßen und gerade für die neuen Erstklässler kann das gefährlich werden. Mit den Gegebenheiten des Straßenverkehrs sind diese noch wenig vertraut und der Schulweg ist wohl einer der ersten Wege, den man ohne Erwachsene geht. Es ist also Vorsicht geboten. Sowohl bei den Kindern selbst als auch und natürlich ganz besonders, bei allen Verkehrsteilnehmern. Die Mützen der hiesigen Gebietsverkeherswacht machen dieses Vorsichtig sein einfacher, Autofahrer und Co. erkennen schneller, dass es sich um Erstklässler auf ihrem Schulweg handelt.

Stefan Schuster mit Nachwuchspolizistin?

Stefan Schuster mit Nachwuchspolizistin?

Stefan Schuster, Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Rothenburg und erster Polizeihauptkommissar, gab gemeinsam mit Kollegen, Oberbürgermeister Walter Hartl, Schuldirektorin Gertraud Eßel-Ullmann, weiteren Lehrkräften und Stellvertretern der Sparkasse Rothenburg, welche die Mützen sponsorte, jene an die Kinder weiter. Oberbürgermeister Hartl wünschte den Erstklässlern in diesem Zusammenhang gleich noch „viel Spaß in der neuen Schule, ein gutes Verstehen untereinander und viel Lernerfolg.“ Und fügte mit Blick in Richtung der Kinder die Bitte an, die Mützen „auch wirklich aufzusetzen.“ Auch Stefan Schuster wünschte stellvertretend für die Verkehrswacht „viel Erfolg und Freude in der Schule.“ Polizist Peter Körner richtete derweil auch noch einen Dank für die Einrichtung eines neuen zu Schulzeiten durch Schülerlotsen gesicherten Überwegs in der Adam Hörber Straße an die Stadt. Diese freut sich wohl auch über neue Lotsen. Wer mag, darf sich gerne melden. Die Arbeit wird entlohnt. og

Den Wolken etwas näher

$
0
0

Flugplatzfest Aeroclub hat erfolgreich die Tradition der früheren Hallenfeste belebt

ROTHENBURG – Bei optimalem Flugwetter konnte der Aero Club Rothenburg jetzt die Bevölkerung der Region sowie eine Vielzahl von Besuchern mit eigenem Fluggerät aus nah und fern begrüßen. Selbst Gäste aus der Schweiz und aus Österreich kamen zu dem Ereignis angereist.

Zugnummer in der Luft: der Transporthubschrauber vom Typ Chinook der US-Army.

Zugnummer in der Luft: der Transporthubschrauber vom Typ Chinook der US-Army.

Absolute Attraktion des Tages war der durch die amerikanischen Streitkräfte eigens aus dem nahe gelegenen Standort Katterbach eingeflogene Transporthubschrauber vom Typ Chinook.  Pünktlich zum Start der Veranstaltung flog die Maschine über den  Anflug 03 (nordöstliche Lande-richtung) an. Als sogenanntes statisches Display stand die imposante Transportmaschine den Besuchern für eine Besichtigung zur Verfügung. Interessierten war es sogar gestattet auf den Pilotensitzen Platz zu nehmen. Gegen 17 Uhr verließ die Maschine den Platz und verabschiedete sich von den begeisterten Zuschauern mit einem Überflug.

Eine ganze Flotte Motorflugzeuge ist aufgefahren vor Hangar und Tower.  Fotos: privat

Eine ganze Flotte Motorflugzeuge ist aufgefahren vor Hangar und Tower. Fotos: privat

Erst im März dieses Jahres war im Verein die Entscheidung gefallen, noch im gleichen Jahr eine Veranstaltung für die Öffentlichkeit zu veranstalten, und zwar in Anlehnung an die Tradition der so erfolgreichen Hallenfeste vergangener Jahre. Das Wetter belohnte die Anstrengungen der Vereinsmitglieder. Trotz einer Vielzahl von Veranstaltungen in der Region bescherte die Bevölkerung einen unerwarteten Zustrom. Auch viele Gäste mit eigenem Fluggerät wurden vom Turm des Aero Club Rothenburg mit einem freundlichen Funkspruch bestehend aus dem Rufzeichen des ankommenden Fluggeräts und dem Zusatz „Rothenburg Info – Hallo“, sowie Angabe der Landerichtung und Winddaten willkommen geheißen. Aufmerksamkeit erweckte eine kleine Hubschrauberflotte aus dem Standort Egelsbach. Einige Flugschülerinnen nutzten die Gelegenheit, zusammen mit ihren Ausbildern in Rothenburg einen kurzen Zwischenstopp einzulegen. Die Kenner historischer Fluggeräte bewunderten einen Doppeldecker der Marke Stempe. Aus Coburg war eigens eine Zlin 26 eingeflogen. Ein früher beim italienischen Militär eingesetzter zweisitziger Bell 47 Helikopter mit Glaskuppel konnte zur Besichtigung geparkt zwischen Flächenflüglern ausgemacht werden. Für Flugbegeisterte wurde ein Programm geboten, das über den ganzen Tag hinweg begeistert angenommen wurde.

Wie droben in den Wolken: Mit dem Cockpit-Simulator lässt sich’s auf dem Boden realitätsnah segeln.

Wie droben in den Wolken: Mit dem Cockpit-Simulator lässt sich’s auf dem Boden realitätsnah segeln.

Mit Rundumsicht Versierte Vereinspiloten flogen ihre Gäste mit den vereins-eigenen Remorqueur DR40, unter einer Cockpitglaskuppel mit bester Rundumsicht, in die Umgebung des Platzes. Ein Helikopter des Typs Jet-ranger stand für eine flotten Runde um Rothenburg bereit. Jeweils vier Fluggäste konnten zusteigen. Seit kurzem beherbergt der Verein eine Flugschule für Gyrocopter mit dem klangvollen Namen „ Die Aeronauten“ am Platz. Auch von diesem Unternehmen standen zwei Fluggeräte zur Verfügung, die nahezu ununterbrochen jeweils einem Passagier die Lust und Leidenschaft am Fliegen näher brachten. Wer dem Fliegen schon einen Schritt näher gekommen war, konnte sich von den Fluglehrern des Vereins an einem am Vorfeld eingerichteten Infostand über den Weg hin zum Privatpiloten aufklären lassen. Die Segelfluggruppe des Vereins hatte für die Veranstaltung eigens einen Cockpitsimulator aufgebaut. Hier konnte man am Steuerknüppel im Cockpit eines Segelflugzeuges erste Eindrücke vom Fliegen gewinnen, sicher am Boden stehend, aber eine relativ realistische Darstellung im Bildschirm vor sich. Den ganzen Tag über war für Speis und Trank gesorgt. Schon ab 10 Uhr wurde der Tag mit einem Weißwurstfrühstück eingeläutet. Musikalisch umrahmt von einer Abordnung der Burgbernheimer Stadtkapelle, die bis hin in die späten Mittagsstunden mit flotten Klängen das Publikum unterhielt.

Selbstgebackener Kuchen und Torten der Vereinsmitglieder fanden ebenso reißenden Absatz, wie die knusprigen Hähnchen und Haxen einer Grillstation. Bestens frequentiert war an dem heißen Tag der Getränkeausschank. Selbst für die Jüngsten war mit einer Station für Kinderschminken für Kurzweil gesorgt. Jung und Alt wurden den ganzen Tag bestens unterhalten. Die Vereinsmitglieder und die Vorstandschaft um ihren Vorsitzenden Stephan Zorn schauen auf eine gelungene Veranstaltung zurück. Das Ziel, der Bevölkerung den Verein und seiner fliegerischen Ziele näher zu bringen, ist mehr als erreicht worden. Von den Besuchern sei besondere Zustimmung zum Ausdruck gebracht worden und der Wunsch, eine solche Veranstaltung im nächsten Jahr auf jeden Fall zu wiederholen, teilt der Verein mit. fb/-ww-

Ein Problemfall?

$
0
0

Denkmalamt und Dr. Bedal: Nein zum Schlachthof-Projekt

ROTHENBURG – Da scheint sich noch Klärungsbedarf abzuzeichnen. Bei ihrem Vorhaben, auf dem Schlachthofareal drei Märkte anzusiedeln, so versichert die „asp Projektsteuerung GmbH & Co KG“ mit Sitz in Hasselünne (Emsland) erneut, wolle sie den historischen Bestand weitgehend erhalten und einbinden. Aber dem Landesamt für Denkmalpflege und auch dem Stadtheimatpfleger Professor Dr. Konrad Bedal geht das nicht weit genug. Sie lehnen das Konzept ab.

Nach dem letzten Stand soll bei dem Vorhaben das Hauptgebäude des Schlachthofs zu einem Großteil entkernt werden. Übrig bleiben werden nach den Plänen des Bauherrn voraussichtlich nur noch die Gebäudehülle und einige Ausstattungsdetails. Hinzukommen soll ein großflächiger Flachdachanbau als Erweiterung nach Osten. Durch einen baulichen Versprung setzt er sich vom vorhandenen Bestand ab.

Kann der Schlachthof denkmalgerechter als bisher im Konzept Teil des kommenden Marktprojektes werden?   Foto: Weber

Kann der Schlachthof denkmalgerechter als bisher im Konzept Teil des kommenden Marktprojektes werden? Foto: Weber

Abgerissen werden sollen laut Konzept die Anbauten aus den 50ern und 60ern des letzten Jahrhunderts. Auch die erst zuletzt in die Denkmalliste aufgenommene Freibank soll dem Erdboden gleichgemacht werden. Was von den drei Pächtern (voraussichtlich Drogeriemarkt Rossmann, Biomarkt Denns und Deko-Ausstatter Depot) nicht für den Verkaufsbereich benötigt wird auf dem Areal, soll zu Stellplätzen gemacht werden beziehungsweise zur Warenanlieferungszone.

Bauplanungsrechtlich und auch bauordnungsrechtlich sieht die Verwaltung im Rathaus, speziell die von Stadtbaumeister Michael Knappe geführte Bauabteilung, keinerlei Grund, dem Projekt die Zustimmung zu verweigern. Um dem Immissionsschutz genüge zu leisten, muss zur Wohnbebauung Sportplatzsiedlung eine zwei Meter hohe Schallschutz-wand errichtet werden.

In einer ausführlichen Stellungnahme hat das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege die Planung als „nicht denkmalgerecht“ eingestuft und entschieden abgelehnt. Dabei weist die Münchner Behörde auf die Baugeschichte, die Gestaltung und die Funktion des Gebäudes sowie auf ihren Rang in der Rothenburger Baukultur hin. Stadtheimatpfleger Professor Dr. Konrad Bedal stört, dass der Hauptbaukörper nicht als Solitär erlebbar bleibt. Wenn schon Erweiterungsbau, dann solle dieser abgerückt oder höchstens durch einen überdachten Gang angeschlossen werden.

Vom Stadtrat ist in einer früheren Sitzung signalisiert worden, dass die denkmalschutzrechtliche Erlaubnis für die baulichen Veränderungen entgegen der fachlichen Stellungnahmen von Landesamt und Stadtheimatpfleger vom Stadtbauamt als Untere Denkmalschutzbehörde erteilt werden soll. Aus städtebaulichen Gründen: Das Fachmarktzentrum an dieser Stelle sei stadtplanerisch sinnvoll und ohne weitere Flächenversiegelung möglich. Es sei hier einer Ausweisung auf der grünen Wiese vorzuziehen. Für das historische Anwesen gebe es eine sinnvolle Nutzung und damit eine Perspektive für die Erhaltung, wenn auch in veränderter Form. Die Funktion des Schlachthofs bleiben auch künftig durchaus ablesbar. Ein Abrücken des Neubaus sei nicht erforderlich, weil er sich durch seinen Baustil, die flache Ausführung und den Versprung deutlich abhebe.

Oberbürgermeister Walter Hartl, der gestern Sitzung in München hatte, signalisierte gestern auf unsere Anfrage, dass er noch Gesprächsbedarf sieht. Eigentlich sollte im Bauausschuss am kommenden Montag schon der Beschluss erfolgen. Er habe mit dem Stadtbaumeister vereinbart, den Punkt von der Tagesordnung zu nehmen, teilte uns der Rathauschef gestern per E-Mail mit. -ww-

Spannende Fahndung

$
0
0

Eine finnische Adelsfamilie auf Rothenburger Ahnensuche

ROTHENBURG – Internationale Kontakte und Besuche sind im Stadtarchiv nichts Ungewöhnliches, eine finnische Adelsfamilie auf der Suche nach ihrem Gründungsvater ist aber einmalig.

Im Rahmen der Reichsstadttage feierte der Adelsverein von Schantz sein Jubiläum in Rothenburg. Denn von hier aus soll der skandinavische Zweig seinen Anfang genommen haben. Kurios erscheint auf den ersten Blick nicht nur, dass die junge finnische Republik, die nächstes Jahr ihr 100jähriges Bestehen feiert, eine Aristokratie besitzt, sondern auch, dass Rothenburg Ausgangpunkt dieser Familiengeschichte ist. Um diese Zusammenhänge zu verstehen, muss tiefer in die Geschichte eingetaucht werden.

Die von Schantz sind als altes fränkisches Adelsgeschlechts zweifellos nachweisbar. Der Amtmann Wolf Schantz von Wertheim wurde 1541 vom Kaiser Karl V. in den Adelsstand erhoben. Das Wappen zeigt auf einem verstümmelten Ast einen schwarzen Raben, der im Schnabel einen Ring mit einem türkisfarbenen Stein trägt. In Schwäbisch Hall gehörte die Familie dem Patriziat an. Über das Schragsche Wappenbuch im Stadtarchiv ist eine Heirat zwischen Justina Öffner und Friedrich Schantz von Schwäbisch Hall dokumentiert.

Bindekraft Familienbande: Auf Entdeckungsreise in die eigene Vergangenheit. Foto: ta

Bindekraft Familienbande: Auf Entdeckungsreise in die eigene Vergangenheit. Foto: ta

Im schwedischen Adelskalender wird Johann Eberhard von Schantz (1614-1665) als Gründungsvater angegeben. Während des Dreißigjährigen Krieges- so die Überlieferung- soll er sich in Rothenburg dem schwedischen Herr angeschlossen haben. In Schweden legte Johann Eberhard von Schantz eine steile Karriere hin und wurde Staatssekretär von Carl X. Gustaf. Seine Söhne bekleideten ebenfalls hohe Ämter im schwedischen Königshaus und erhielten den Ritterschlag. Sein Nachfahre Oberstleutnant Anton Wilhelm von Schantz (1740-1814) wurde in das finnische Regiment nach Pori (Björneborg) versetzt und begründete die finnische Linie. Die von Schantz sind mit der Nr. 95 im finnischen Adelsregister gelistet. Finnland gehörte seit 1323 dem Königreich Schweden an. In den Kriegen um die Vormachtstellung im Ostseeraum musste Schweden im 18. Jahrhundert weite Teile Finnlands an Russland abtreten. Nach dem schwedisch-russischen Krieg 1808-1809 fiel Finnland an Russland und wurde zum autonomen Großfürstentum erhoben.

Die erste Station ihres Aufenthalts führte die Nachfahren der Familie von Schantz, die in vier Generationen angereist waren, ins Stadtarchiv. Die Hoffnungen Dokumente zu Johann Eberhart von Schantz zu finden, mussten leider enttäuscht werden. Trotz aller Bemühungen der Archivarin Angelika Tarokic konnten keine Archivalien ermittelt werden. Ein Großteil der Militärakten mussten Anfang des 19. Jahrhunderts mit dem Verlust der Reichsfreiheit an das Hauptstaatsarchiv in München abgegeben werden oder wurden zur Vernichtung freigegeben.

In den vorhandenen Amtsbüchern ist Johann Eberhard von Schantz nicht nachweisbar. Zwar gibt es Bürgerbucheinträge zum Namen „Schantz“ aus dem 16. Jahrhundert und eine Einstellungsurkunde des Söldners Hans Schanz von 1497. Ob die ermittelten Personen aber zur Adelsfamilie gehören, ist nicht gesichert.

Da in den 1630er Jahren schwedische Truppen in Rothenburg lagen, ist hingegen denkbar, dass Johann Eberhard von Schantz als junger Mann in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges in das schwedische Heer eintrat. Die Landwehr war Großteils zerstört, die Stadt geplündert und die Bevölkerung stark dezimiert, was hatte er schon zu verlieren. Um Licht in das Leben von Johann Eberhard von Schantz und seiner Vor- und Nachfragen zu bringen, steht die Familie vor einer großen Recherchearbeit. Die Unterlagen von Archive in Deutschland, Österreich, Schweden und Finnland müssen gesichtet werden, um kleinste Puzzelteile in ein Ganzes zu bringen. Gesprochen wird nicht Finnisch, sondern Schwedisch. Die Familie gehört zur schwedischsprachigen Minderheit. ta

Viewing all 1548 articles
Browse latest View live