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FA-Interviewreihe Standpunkte (23): Karl Herrscher engagiert sich für die Opferhilfe

ROTHENBURG – Ehrenamtliches Engagement macht unsere Gesellschaft menschlicher. Der gebürtige Rothenburger Karl Herrscher (73) hat sich im Ruhestand seiner sozialen Ader besonnen. Als geschulter Mitarbeiter des Weißen Ring und zuständiger Außenstellenleiter in Stadt und Landkreis Ansbach berät der lebenserfahrene und weitgereiste ehe­malige Personalchef großer Un­ter­nehmen heute Kriminalitätsopfer. Betroffenen fällt es oft schwer, über das zu sprechen, was sie erlebt haben. Sie brauchen neben professioneller Hilfe vor allem menschlichen Beistand.

Karl Herrscher hat oft genug erlebt, dass sich Menschen schutzlos fühlen, dass sie denken, man glaubt ihnen nicht. Oder sie fühlen sich von Ämtern und Behörden unzureichend wahrgenommen. Nach Straftaten stehen die Opfer oft allein da. Wären da nicht engagierte Menschen, die in der Opferberatung arbeiten. Hauptaufgaben sind Trost, Verständnis und nützliche Ratschläge. Durch den Weißen Ring haben Be­troffene einen Zugang zu einem umfang­reichen Hilfsangebot, um Rat und Beistand zu finden.

Aktiv im (Un-)Ruhestand: Karl Herrscher ist eine gefragte Institution. Foto: Schäfer

Aktiv im (Un-)Ruhestand: Karl Herrscher ist eine gefragte Institution. Foto: Schäfer

1976 gründete Eduard Zimmermann, jahrelang Moderator des ZDF-Klassikers „Aktenzeichen XY … ungelöst“ den gemeinnützigen Opferhilfeverein, der sich durch Mitgliedsbeiträge, Spenden, Stiftungen sowie Zuweisungen von Geldbußen finanziert. Wie viele Vereine kämpft er gegen Mitgliederschwund. Das 40-jährige Bestehen der Organisation wird am kommenden Samstag in der Frankfurter Paulskirche gefeiert. Karl Herrscher gehört zum geladenen Gästekreis.

Es hat sich viel getan in den letzten Jahren. Opfer haben im Strafprozess mehr Rechte als früher und Anspruch auf sensible Betreuung nach der Tat. Aber in der öffentlichen und medialen Wahrnehmung dreht sich zu häufig noch immer alles um den Täter. Das Opfer bleibt in seiner Not, mit seinen Belangen und Bedürfnissen außen vor. Der Weiße Ring fordert eine Reform des Opfer­ent­schä­di­gungs­gesetzes. Wenn Gesetze opferfreundlicher gestaltet werden, hilft das konkret. Etwa indem belastende Mehrfachvernehmungen vermieden werden.

Was hat Sie veranlasst, sich für den Weißen Ring zu engagieren?

Herrscher: Seit 2005 bin ich im Ruhestand. Zunächst habe ich mich für die Bonner Senioren-Experten-Service engagiert, der von der deutschen Wirtschaft und dem Staat gesponsert wird. Da war ich in Auslandseinsätzen unter anderem in China, an der Wolga, Sibirien, Bulgarien, Mazedonien in Sachen strategisches Personalmanagment aktiv. Aber dann wollte ich etwas Soziales machen und habe den Kontakt zur Hilfsorganisation Weißen Ring gesucht. Ich wurde Mitglied und 2010 Leiter der Außenstelle im Landkreis Ansbach nach dem gesundheitlichen Ausscheiden von Inge Holzberger (eine ehemalige Juristin am Landratsamt, Anm. der Red.). Mittlerweile gibt es acht Helfer im Landkreis, die ehrenamtlich für den Weißen Ring tätig sind, darunter zwei Rothenburgerinnen. Neben Berufstätigen und Rentnern gehören auch Studenten zum Helferkreis der Opferhilfeorganisation. Rund 200 Opferfälle hat die Außenstelle in den letzten sechs Jahren betreut.

Welche Aufgaben übernehmen die Mitglieder des Vereins?

Herrscher: Wir bieten Opfern einer Straftat, die unter den seelischen, körperlichen und wirtschaftlichen Folgen leiden, Rat und Hilfe. Manchen Betroffenen reicht ein Telefonat oder ein Treffen, bei dem sie ihr Herz ausschütten können. Andere werden über Jahre betreut. Auch spät am Abend klingelt noch das Telefon des Vereins. Zu den Opfern gehören alle Altersgruppen, vom Jugendlichen bis zum Senior, die von Körperverletzung, psychischen Delikten, etwa Nachstellung oder anderen Bedrohungen betroffen sind. Wir begleiten sie zu Terminen bei Polizei, Staatsanwaltschaft und Gericht, geben Hilfestellungen im Umgang mit weiteren Behörden und vermitteln zu sozialen Netzwerken. Bei sexuellem Missbrauch von Kindern wird an die speziell geschulten Mitarbeiter vom Kinderschutzdienst vermittelt.

Wie sieht die Unterstützung bei materiellen Notlagen im Zusammenhang mit Straftaten aus?

Herrscher: Wir geben Hilfeschecks für frei wählbare anwaltliche und psychotraumatologische Erstberatung sowie für eine rechtsmedizinische Untersuchung. Der Weiße Ring übernimmt in bestimmten Fällen auch Anwaltskosten und Erholungsmaßnahmen für Opfer beziehungsweise hilft bei der Überbrückung tatbedingter Notlagen. Einer alleinerziehende Mutter von drei kleinen Kindern, die unter dem gewalttätigen Übergriff mit einem Tapeziermesser litt und als zweite Extremheit den sexuellen Missbrauch eines ihrer Kinder verarbeiten musste, finanzierte der Weiße Ring einen Badeurlaub an der Küste.

Welche Voraussetzungen müssen die Helfer mitbringen?

Herrscher: Sie sollten mit beiden Beinen fest auf dem Boden stehen und auf Menschen zugehen können, die Hilfe brauchen. Neben der Opferhilfe halten die Mitarbeiter auch auf dem Feld der Kriminalpävention in Schulen und Seniorenkreisen Vorträge, um zu verhindern, dass Menschen Opfer von Straftaten werden. Wir brauchen dringend personelle Verstärkung. Die Arbeit geht uns nicht aus. Es besteht ein dringender Aufklärungsbedarf bei Jugendlichen über die verschiedenen Formen des Internetmobbing wie beleidigen, bedrohen oder bloßstellen.

Der Umgang mit Opfern und ihren möglicherweise Traumatisierungen ist sicher nicht einfach.

Herrscher: Wir schulen die Ehrenamtlichen intensiv in einem Grund- und Aufbauseminar und in weiteren Fortbildungen. Sie lernen mit Traumasituationen umzugehen und müssen auch viele rechtliche Hindergründe kennen. Erfahrene Mitarbeiter begleiten sie dabei. Auch die Grenzen der Beratung müssen klar sein. Wir selbst übernehmen keine medizinische oder Rechtsberatung.

Nach der Kriminalitätsrate liegt die Zahl weiblicher Opfer deutlich höher als bei Männern.

Herrscher: Bei häuslicher Gewalt, Nachstellung und sexuellem Missbrauch sind vor allem Frauen die Opfer. Aber es gibt auch andere Fälle. Eine Akademikerin aus dem juristischen Bereich verprügelte ihren Lebensgefährten immer wieder und drohte ihm mit der Abschiebung zurück in seine Heimat. In anderen Fällen wurden Kinder und Jugendliche potentielle Opfer sexueller Übergriffe durch Angehörige, Freunde der Familie oder Nachbarn. Immer wieder werden ahnungslose Menschen auch mit Hilfe von K.o.-Tropfen hilflos oder handlungsunfähig gemacht.

Warum vertrauen sich Opfer dem Weißen Ring an und gehen nicht gleich zur Polizei?

Herrscher: Wir müssen nicht von Amtswegen tätig werden. Sobald die Polizei von einer Straftat erfährt, ist sie verpflichtet Ermittlungen aufnehmen. Dann nimmt das Verfahren seinen Lauf bis zur Klärung. Dort wo der Einzelne als Opfer aus Scham, Hilflosigkeit, Verzweiflung, Angst und fehlendem Vertrauen überfordert ist, greift die Arbeit unseres gemeinnützigen Vereins. Mir saßen schon Betroffenen gegenüber, die vor lauter Weinen und Schluchzen nicht antworten konnten. Ich erinnere mich an eine Geschäftsfrau, die in ihrem Laden mit einem Messer attackiert wurde und als quälende Folgeerscheinung über einen längeren Zeitraum keinen Ton mehr herausgebracht hat.

Der Weiße Ring hilft auch, wo das Leid und die Schäden von Opfern immer noch nachrangig behandelt werden wegen unzureichender Gesetze zum Opferschutz.

Herrscher: Die Witwe und die Waisenkinder eines Mordopfers hatten bei der Rentenversicherungsanstalt Probleme und waren froh, mit einem Helfer vom Weißen Ring eine Vertrauensperson vor Ort an der Seite zu haben. In einem anderen Fall hat die Berufsgenossenschaft einen Gewaltakt zunächst nicht als Arbeitsunfall anerkannt. In einer Hähnchenverarbeitungsfabrik waren zwei Mitarbeiter wegen der Pausenregelung aneinandergeraten. Ein 23-Jähriger schlug seinen älteren Kollegen zu Boden. Durch den Sturz auf harten Beton erlitt der 50-Jährige eine schwere Kopfverletzung, die zu einer Blutung im Inneren des Gehirns führte. Das Opfer lag tagelang im Koma und blieb für sein Leben gezeichnet. Wir haben ihm geholfen. sich gegen alle Widerstände durchzuboxen. Bei dem Angreifer handelte es sich um kein unbeschriebenes Blatt. Er war vorbestraft und stand unter Bewährung, als er erneut straffällig wurde.

Wann endet Ihre Arbeit?

Herrscher: Zu dem Zeitpunkt, wo das Opfer unsere Hilfe nicht mehr braucht. Die Unterstützung kann über Jahre gehen.

Wie schützen sich die Helfer selbst davor, ausgenutzt zu werden?

Herrscher: Versuche gibt es immer wieder. Ein Mann, der nicht zimperlich mit anderen umging, war selbst verprügelt worden. Mit Hilfe des Weißen Ring wollte er Anwaltskosten sparen. Als das nicht funktionierte, wurde er aufsässig und rabiat. Wir mussten diesem Vorgehen Einhalt gebieten und wurden eindringlich gewarnt, vorsichtig zu sein. Sein Bruder war ein Rotlichschreck mit brutalen Gewalttaten, der unliebsamen Zeitgenossen die Ohren abschnitt. sis

 

Beistand aus Solidarität

Auf der Suche nach etwas „Sinnvolles“ stieß der rüstige Rentner Karl Herrscher auf den Weißen Ring und absolvierte eine Ausbildung, um das nötige Rüstzeug für seine neue Funktion zu bekommen. Er ist immer wieder betroffen von dem Leid, das den Menschen angetan wurde, um die er sich kümmert. In seinem Wirkungskreis kann Karl Herrscher auf einen breiten Wissens- und Erfahrungsschatz zurückgreifen. Durch den frühen Tod seines Vaters musste er als Ältester von drei Geschwistern schnell erwachsen werden und auf eigenen Beinen stehen. Er lernte Buchdrucker und absolvierte in Weinheim eine Weiterbildung zum Offsetdrucker.

Um in der Heimat dem Wehrdienst zu entgehen, zog es ihn in die Schweiz und schließlich nach Südafrika. Zurück in Deutschland arbeitete er in Fürth und dann in Nürnberg im Druckbereich, ließ ein Studium der Betriebswirtschaft und -psy­chologie folgen und bekam eine Anstellung im öffentlichen Dienst bei der Bundesdruckerei in Berlin. Später wechselte Karl Herrscher zum Verband der Druckindustrie und wurde Personalchef in Unternehmen mit bis zu viertausend Beschäftigten. Mit seiner Frau, einer ehemaligen Ausbildungsleiterin für Hauswirtschaft in großen Krankenhäusern, lebt er in der Nähe von Dinkelsbühl.


Großer Jubiläumsabend

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Rotarier feierten fünfzigste Charter – Im Jahr 1966 gegründet

ROTHENBURG – Mit dem herrlichen Theatersaalambiente des Wildbads im Rücken, feierte der Rotaryclub Rothenburg vergangenes Wochenende seine fünfzigste Charter. Musikeinlagen, lockere Gespräche, Grußworte, Ansprachen und Reden, sorgten für eine festliche Atmosphäre. Unbeschwerter Abendgenuss und ein ernsthafter Blick auf sich selbst und sein Tun, hielten sich die Waage.

Eines sticht einem bei jedem Rotaryclub sofort ins Auge. Das Logo des Dachverbands „Rotary International“. Ein großes Zahnrad. Seit 1905 dreht es sich, in Gang gesetzt vom US-Amerikaner Paul Percy Harris. Über die Jahre entstanden so, verteilt über die ganze Welt, unzählige kleine und größere Rotaryclubs. Über diese Clubs als Basis, hat die Nichtregierungsorganisation inzwischen über 1,2 Millionen Mitglieder und verfolgt konsequent ihre Ziele, wie den Einsatz für Frieden und Völkerverständigung, das Leisten humanitärer Dienste und die Dienstbereitschaft im täglichen Leben.

Geselliges Beisammensein und reger Austausch: Die Rotarier feierten ihr Jubiläum in stimmungsvoller Atmosphäre.          Fotos: Götz

Geselliges Beisammensein und reger Austausch: Die Rotarier feierten ihr Jubiläum in stimmungsvoller Atmosphäre. Fotos: Götz

Einer von weltweit rund 34.000 Clubs hat seinen Sitz in Rothenburg. Und inzwischen dreht sich das hiesige Rotary-Rad schon seit über einem halben Jahrhundert. Dass es in all den Jahren nie aufgehört hat sich zu drehen, mit der Zeit nie an Schwung verlor und sich auch 2016 mit dem diesjährigen Präsidenten Björn Krüger am Steuer, weiterdreht, ist eine bemerkenswerte Leistung. Vieles ist passiert in all den Jahren. Sowohl im Club selbst als auch im Wirken nach außen in die Region, Deutschland und die Welt. Die Jubiläumsfeier zu Ehren des 50jährigen Bestehens im Theatersaal des Wildbads war also eine mit vielen Geschichten über die Vergangenheit, aber auch mit dem wichtigen Blick in die Zukunft.

An diesem Abend feierte man sich selbst, sein Bestehen, seine Freundschaften und seine Taten. Ohne dabei moralisch überheblich zu wirken. Es war ein Abend voller Menschen mit Rang und Namen, die den Gedanken an das, was um sie herum geschieht, nicht verloren haben. Die in einer Zeit für Gemeinsamkeit und gemeinsame Hilfe stehen, in der genau das immer weniger selbstverständlich wird. Das sollte im Verlauf des Abends noch sehr deutlich werden, als Udo van Kampen, Onkel von letztjähriger Rotaryclub-Präsidentin Dr. Heike Siebenbürger und ehemaliger Redakteur beim ZDF, sowie Korrespondent und Leiter dessen Studios in New York und Brüssel, ein kurzes Referat darüber gab, wie es im Augenblick um die Europäische Union bestellt ist. Gemeinsamkeit scheint dort immer mehr zum Fremdwort zu werden (wir berichten noch).

Das Malen solch düsterer Bilder, wie es van Kampen von der EU und ihrer Zukunft zeichnete, wurde an diesem feierlichen Abend aber an­sons­ten vermieden. Björn Krüger, amtierender Präsident des Rothenburger Clubs, begrüßte zu Beginn die 125 geladenen Gäste und wünschte „allen einen festlichen Abend in freundschaftlicher Atmosphäre“. Er bedankte sich besonders bei den Rothenburger Bläsern und dem Pianisten Thomas Kandert, die den Jubiläumsabend musikalisch begleiteten.

Auch Oberbürgermeister Walter Hartl, selbst Mitglied im Rotaryclub, sprach ein kurzes Grußwort und freute sich über das, was der Club über die Jahre geleistet hat. Viel „Segensreiches“, getreu der rotarischen Grundsätze und der „Vier-Fragen-Probe“ mit eben jenen Fragen, die da lauten: „Ist es wahr? Ist es fair für alle Beteiligten? Wird es Freundschaft und guten Willen fördern? Wird es dem Wohl aller Beteiligten dienen?“, habe man bereits bewirkt. Es wäre schön, so Hartl weiter, „wenn diese vier Fragen Allgemeingut wären.“ Die inzwischen wieder aufstrebenden nationalistischen Strömungen und das rechtspopulistische Politikangebot passten da nicht dazu. Einen Glanzpunkt der Rotary-Projekte stellte über die Jahre sicherlich das vom Rotaryclub Rothenburg gemeinsam mit der Rotary Foundation und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit geförderte Projekt zur Ausbildung junger Menschen in Tansania dar. Treibende Kraft hierfür, so Pressebeauftragte Chrissy Klinke-Götz, war der in diesem Jahr verstorbene „rotarische Freund“ Vinold Vogt.

Präsident Björn Krüger bei der Begrüßung.

Präsident Björn Krüger bei der Begrüßung.

Weiteres Engagement bringe man seit dem letzten rotarischen Jahr dem Projekt der „Ein-Dollar-Brille“ entgegen. „150 Millionen Menschen auf der Welt bräuchten eine Brille, können sich aber keine leisten. Die Lösung: Eine leichte Brille mit Gläsern aus Kunststoff und Materialkosten von gerade mal einem US-Dollar und dazu noch leicht selbst herzustellen.“, erläutert Klinke-Götz das Projekt.

Das Thema Flüchtlingsintegration soll derweil der Schwerpunkt des rotarischen Jahres von Präsident Björn Krüger sein. Am 28. Oktober wird es dazu in der St.Jakobs-Kirche ein Benefizkonzert geben. Zusätzlich sollen die Einnahmen für das Rotary Thema „PolioPlus“, die weltweite Ausrottung der Kinderlähmung, eingesetzt werden. Jubiläumsgratulationen kamen am Abend auch von Rotary -Governorin Christine Bühring und dem Rotaryclub aus Würzburg, der damals die Rothenburger Vereinigung erst gründete. Die ersten 50 Jahre habe man nun sehr gut gemeistert und überstanden, was nur mit einer großen Portion Selbstlosigkeit und sicher auch harter Arbeit einhergehen konnte, so Stefan Wilhelm Fischer, Präsident der Würzburger Rotarier.

Auch Andrea Lechner, Präsidentin des Patenclubs aus Uffenheim, lies es sich nicht nehmen ein Grußwort zu sprechen. Der 50. Geburtstag sei immer ein besonderer. Man befinde sich „mitten im Leben“ und fühle sich „fähig und bereit, noch viel zu tun und zu erleben. Über die Jahre hätte man außerdem mit Freunden viel bewegt, was „einzelne nicht hätten bewegen können“. Damit einhergehend sprach sie davon, dass der Club weiter ein „gutes Beispiel für die Zuversicht und das soziale Miteinander unserer Kinder“, sein möge. Als kleines Jubiläumspräsent übergab sie eine goldene Glocke an Präsident Björn Krüger und den Club, wünschte im Anschluss noch „viel Glück, Geschick, Kraft und Begeisterung für die Zukunft“.

Besonderer Besuch und auch Dank an den hiesigen Club kam aus dem tschechischen Trebic. Durch die Partnerschaft konnten dort viele wohltätige Projekte realisiert werden. „Vielen Dank dafür, eure Freunde sein zu dürfen. Gerade auch die persönlichen Freundschaften sind uns viel Wert.“, so Martin Saitl, der stellvertretend für den Partnerclub sprach. Für die Menschen in Trebic habe man gemeinsam viel getan. Als Dankeschön brachten die Freunde ein Bild der Kirche St. Martin aus ihrer Heimatstadt mit.

Einen ebenfalls besonderen Auftritt bekam Gerhard Neuberger, der als einer von acht noch heute aktiven Gründungsmitgliedern eine lange und an vielen Stellen emotionale Rede über die Vergangenheit des Clubs, seine Werte, Projekte und Veränderungen hielt. Er holte weit aus und erzählte viel über das, was in 50 Jahren Clubgeschichte passiert ist. „Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Zukunft erfolgreich gestalten“, so seine Worte.

Damit einhergehend sprach er auch von einer sehr wichtigen und richtigen Entscheidung, als man sich, wie er mit ein wenig Augenzwinkern formulierte, „für die Integration der Frauen in einen ursprünglich nur als frauenfreundlichen Männerclub gegründeten Club“ entschied. Inzwischen nehmen acht Frauen am Clubleben teil, von denen die ersten drei 2005 aufgenommen wurden. Insgesamt umfasst Rotary in Rothenburg 67 Mitglieder. Das Alterskarussell reicht von 30 bis hin zu 88 Jahren.

Im weiteren Verlauf seiner Rede ging Neuberger ausführlich auf vergangene Veranstaltungen und Events ein, erwähnte zurückliegende Faschingsfeiern, den noch immer stattfindenden „Schwarz-Weiß-Ball“ oder die Clubinternen Reisen nach New York, Prag, Brüssel oder Hamburg, die es seit 1982 jährlich gibt. Er würdigte des Weiteren die eigene Club-Leistung, sprach in diesem Zusammenhang auch von der „guten Betreuung vieler ausländischer Gäste“ in Rothenburg. Der Bekanntheitsgrad der Tauberstadt sei für diese Begegnungen „natürlich eine große Hilfe gewesen.“

Für Gerhard Neuberger selbst waren die bisherigen 50 Jahre „eine lange Zeit voll toller Erlebnisse, verbunden mit dem Gewinn wertvoller Freundschaften“. 32 Mitglieder seien über die Jahre verstorben, darunter viele Freunde. Dieser Punkt seiner Erzählungen bewegte Neuberger selbst sehr, kurz hielt er inne, um dann anzufügen: „Ihr Engagement muss noch heute gewürdigt werden“. Was Freundschaft und Gemeinsamkeit wert sein können, zeigte sich eindrucksvoll genau in diesem Moment, als Gerhard Neubergers Stimme brüchig wurde.

Van Kampens Rede im Anschluss setzte dann den informativen Schluss­punkt des Programms. Beim anschließenden Festessen durften nun die Tischgespräche intensiviert, sich noch besser kennen gelernt, und vielleicht auch neue Freundschaften geschlossen werden, damit das Rothenburger Rotary-Zahnrad mindestens noch 50 Jahre weiterdrehen kann. og

Im Sog wird investiert

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Kommende Marktprojekte bringen Bewegung ins Spiel – Bauausschuss stimmt zu

ROTHENBURG – Unverkennbar: Die kommenden Marktprojekte im südöstlichen Bereich der Spange um die Altstadt bringen Bewegung ins Spiel. Jetzt gibt es plötzlich für Märkte auch in anderer Lage vor der Mauer Neubau-, Umbau- oder Renovierungspläne. In seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause hat der Bauausschuss des Stadtrats grünes Licht dafür gegeben.

Das „Kaufland“ möchte seinen Supermarkt im „Zentro“ gründlich modernisieren und in diesem Zug auch gleich seine Werbeanlagen im Außenbereich überarbeiten. Letzteres hat in der jüngsten Sitzung ein kleines Hin und Her um Grundsätze und Konsequenz ausgelöst. Und auch die Frage aufgeworfen, wo sich Ausnahmen machen ließen. Statt der laut Bebauungsplan maximal zugelassenen drei Meter soll eine Werbepylone laut Wunsch des Antragsstellers gleich sieben Meter in den Himmel ragen. Gegen eine Stimme hat sich der Bauausschuss dagegen ausgesprochen. Was wiederum Dieter Seiferlein (Bündnisgrüne) an der Linie zweifeln lässt. Schließlich seien die Werbepylonen draußen an den Werbemärkten Würzburger Straße deutlich höher als drei Meter.

Darf abgerissen und neu gebaut werden: Netto-Markt in der Ansbacher Straße. Foto: Weber

Darf abgerissen und neu gebaut werden: Netto-Markt in der Ansbacher Straße. Foto: Weber

Freilich handle es sich in diesem Fall, ganz abgesehen davon, dass es hierzu keine derart restriktive Festlegung im Planungsrecht gebe, um eine Gemeinschaftsanlage, betont Oberbürgermeister Walter Hartl. Ein Fahrradständer oder ein entsprechende Abstellbereich für Drahtesel fehle an den neuen „Kaufland“-Plänen, moniert Dieter Seiferlein. Keine Gegenstimme gibt es zum Neubau eines Lebensmittelmarktes samt Bäckerei und Café in der Ansbacher Straße 69. Der dortige „Netto“-Markt ist technisch, gestalterisch und hinsichtlich der Kundenfreundlichkeit veraltet. Der Altbestand soll abgerissen werden. Dabei entfallen die Spielhalle und die Imbissbude.

Eine Ausnahme macht der Bauausschuss bei einem geplanten Einfamilienhaus hinter den Wohnblocks im Bereich „An der Landhege“. Hier lässt er statt der sonst auf ein Stockwerk beschränkten Bebauung zwei Stockwerke zu und darüber hinaus noch Abweichungen in der Dachneigung des Nebengebäudes. Das sei aufgrund der Umgebungsbebauung zu begründen, heißt es. Außerdem hätten sich die Nachbarn per Unterschrift einverstanden erklärt.

Zurückgestellt hat der Bauausschuss neben dem Marktprojekt auf dem Schlachthofareal (wir berichteten) auch das Hofladen-Vorhaben an der Ansbacher Straße. Die Sitzung hatte mit einem Ortstermin am dortigen „Bratwursthäusle“ begonnen. Einstimmig befürwortet hat das Gremium die Erweiterung des Schuhhauses Hellenschmidt (Hafengasse) in das rückwärtig direkt anschließende Gebäude Milchmarkt 1. Mit einem Durchbruch ab Frühjahr 2017 stehen dort 60 Quadratmeter zusätzlich zur Verfügung. Sie werden für die bessere Präsentation des Schuh-Sortiments genutzt, was vor allem in der Übergangszeit, wenn sich Jahreszeitenkollektionen schneiden und mehr Platz gebraucht wird, willkommen ist.

Ebenfalls ohne Gegenstimme, in diesem Fall begleitet vom besonderen Interesse eines dort wohnenden Stadtrates, hat das Gremium grünes Licht für die Wohnbebauung Pürck-hauerstraße 14 und 16 gegeben. Auf dem dortigen Grundstück, das bisher als Baulücke wirkt, soll im Süden eine „Stadtvilla“ als Einfamilienhaus, anschließend ein längerer Riegel mit einem Doppelhaus und einem Mehrparteienhaus und im Norden ein Einfamilienhaus errichtet werden. Abgelehnt und damit das gemeindliche Einvernehmen verweigert hat der Bauausschuss zwei Anträge auf Umnutzung von Wohngebäuden zu Ferienwohnungen. Betroffen war ein Projekt in der Rödergasse 22 (hier ging es um das Rückgebäude) und eines in der Erlbacher Straße 69.

Vergeben worden sind Bodenbelagsarbeiten (Kosten: knapp 62000 Euro statt geplanter rund 102000 Euro) beim Umbau des Spitalgebäudes zum Schülerwohnheim, Maurerarbeiten (neue Kostenschätzung: 41000 Euro statt bisher rund 46500 Euro) an der Stadtmauer im Bereich Alte Burg sowie Nachträge bei den Bodenbelagsarbeiten und Elektroarbeiten im Topplerschulhaus im Gesamtumfang von 11500 Euro. Angesprochen wird unter anderem von Stefan Reihs (SPD) der aus seiner Sicht unzureichend ausgeschilderte und deshalb von anderen Autos blockierte Abstell- und Ladebereich für Elektro-Mobile am Bezoldweg. Auch zu den Dachgauben am Anwesen Wenggasse 1 gibt es Fragen. -ww-

Wohin steuert die Europäische Union?

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Fernseh-Journalist Udo van Kampen über eine EU nahe am Abgrund und mit unsicherer Zukunft

ROTHENBURG – Im Rahmen ihrer Jubiläumsfeier zeigten sich die Rotarier politikinteressiert und luden einen besonderen Gast ins Wildbad ein. Udo van Kampen, ehemaliger Fernsehjournalist des ZDF und Onkel von Dr. Heike Siebenbürger (die noch im letzten Jahr das Präsidentenamt des Rotary-Clubs inne hatte), hielt einen Vortrag über die EU als fragiles Gebilde, das zu zerbrechen droht, fängt man nicht bald an es wieder zu festigen.

Freilich ist es unmöglich innerhalb weniger Minuten die momentane Situation der EU und ihre Zukunft zu erklären. Udo van Kampen aber kam mit deutlichen Worten und klarer Meinung „nahe ran“. „Die 27 Mitgliedsstaaten schauen in den Abgrund.“, stellte er gleich eingangs fest. Vor zwei bis drei Jahren hätte er auf die Frage, ob Europa jemals scheitern könnte noch entschieden mit „Nein“ geantwortet: „Heute nicht mehr.“

Dr. Heike Siebenbürger und Udo van Kampen  Foto:Götz

Dr. Heike Siebenbürger und Udo van Kampen Foto:Götz

Die Europäische Union stecke in der tiefsten Krise seit ihrer Gründung. „Freundschaft, Solidarität, die Bereitschaft anderen zu helfen und Zusammenzustehen. Das ist verloren gegangen“. Am deutlichsten zeigt sich das am Bewältigungversuch der Flüchtlingkrise. Und das Wort Versuch ist da schon wohlwollend. Nur 12 von 27 Mitgliedsstaaten seien im Augenblick bereit zu solidarischem Handeln, sagt van Kampen.

Kann man da noch von einer Union, von einer Gemeinschaft sprechen? Die EU zerbricht an einer Krise, die keine wäre, würden ihre Mitgliedsstaaten gemeinsam gegensteuern. Stattdessen tagten die 27 Staats- und Regierungschefs – zum ersten Mal ohne Großbritannien – am vergangenen Wochenende in Bratislava mal wieder ohne Ergebnis. Das hat sich also auch mit dem Austritt der Briten nicht geändert. „Die Werte der EU stehen nun auf dem Prüfstand.“, sagt van Kampen. „Wenn die EU beispielsweise bei Verhandlungen um die Visafreiheit mit der Türkei zögert, verkauft sie diese Werte und ihre Zukunft. Und liefert sich noch dazu einem Despoten aus.“ Aber was tut man nicht alles, um die momentane Flüchtlingssituation zu lösen, ohne dabei selbst Lösungen anbieten zu müssen?

Aber nicht nur die Flüchtlingskrise rückt die EU immer näher an den Abgrund. Das Problem hat das Fass womöglich nur zum Überlaufen gebracht. Die EU sei, so wie sie jetzt ist, mit ihren 27 Mitgliedsstaaten und ihren vertraglichen Regelungen nicht überlebensfähig, mahnt van Kampen. Eine gemeinsame Währung gepaart mit einer Wirtschaftsstärke, die von Land zu Land teils erheblich schwanke, das könne nicht funktionieren.

Das Beispiel Griechenland zeige eindrucksvoll, wie die bisherigen Finanzhilfen vor allem eines bewirken: nämlich nichts. Über 220 Milliarden Euro an Rettungsgeldern seien inzwischen ausgezahlt, die Situation aber sogar noch schlechter geworden. „Die Wettbewerbsfähigkeit Griechenlands geht gegen Null.“ Die Schulden, so van Kampen weiter, könnten die Griechen niemals zurückzahlen. Und so sei es nur noch eine Frage der Zeit, bis der Schuldenschnitt komme. Griechenland brauche definitiv ein neues Rettungspaket. Das sei auch in der Bundesregierung jedem klar. Nur aussprechen wolle das dort niemand. Nächstes Jahr feiert man 60 Jahre römische Verträge und 60 Jahre Europäische Union. „Insbesondere Deutschland, hat von dieser Union profitiert und tut es auch von der Krise.“

Hohe Exportüberschüsse, hohe Binnennachfrage, eine niedrige Arbeitslosenquote und fast Vollbeschäftigung. Es kann einem Land wie Deutschland derzeit fast nicht besser gehen. „Überhaupt haben wir als Land durch die EU einen Aufschwung erlebt, den so niemand erwartet hätte“. Und so fragt van Kampen: „Soll dieses Europa in seine Nationalstaaten zerfallen?“ Wenn es nach ihm ginge, wäre dies eine ganz schlechte Idee. Es gebe keine Alternative zur EU, auch nicht in ihrem derzeit desolaten Zustand, sagt er. Selbst Deutschland wird mit über 80 Millionen Einwohnern ohne die EU in Zukunft keine Rolle mehr spielen im Vergleich mit den USA oder den aufstrebenden BRIC-Staaten, Brasilien, Russland, Indien und China.

Man müsse sich sehr bald Gedanken machen wie „vor allem die Jugend wieder dazugebracht werden kann, für Europa zu brennen.“ Ein erster Schritt wäre, selbst den Glauben an die EU und ihre Werte nicht zu verlieren. Und so fordert van Kampen genau dies in seinem letzten Satz emotional und eindringlich: „Tun Sie es für die Zukunft ihrer Kinder“. Vielleicht ist es sonst bald zu spät. Wie so oft merkt der Mensch womöglich erst dann, wenn er es verloren hat, was er davon hatte. og

„Klangtal“ belebt Rothenburg

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Auch 2016 mischt der „Noise Club“ mit seinem Festival die örtliche Musikszene auf

ROTHENBURG – Zum zweiten Mal entstand vergangenes Wochen­ende „unter den Linden“ eine herrliche Klang- und Kunstkulisse. Die Veranstalter vom „Noise Club“ erschufen einen abwechslungsreichen Spielplatz für Erwachsene voll künstlerischer Elemente und elektronischer Musik, die es einem mehr als nahelegte das Tanzbein zu schwingen. Der früh einsetzende Dauerregen tat der Stimmung auf dem Gelände derweil wenig Abbruch.

Trotz des nasskalten Wetters sprachen die Veranstalter im Nachhinein von einem „vollen Erfolg“ und einer „sehr guten Besucherresonanz“. Der erhebliche Mehraufwand, den das über 50 Helfer umfassende Festival-Team auf sich nehmen musste, um das Festival wetterfest zu machen, habe sich somit „mehr als ausgezahlt“. Nach Angaben der Veranstalter wurden trotz der Wetterkapriolen knapp 900 Karten verkauft. Auf dem Gelände selbst hielten sich zur Hauptzeit geschätzt um die 700 Tanzbegeisterte auf.

Aufgrund der widrigen Witterungsverhältnisse kam ein Zirkuszelt zum Einsatz: Eine gute Entscheidung. Fotos: Götz

Aufgrund der widrigen Witterungsverhältnisse kam ein Zirkuszelt zum Einsatz: Eine gute Entscheidung. Fotos: Götz

Um seinen Besuchern auch etwas bieten zu können, hat sich das Noise Club Team in diesem Jahr wieder schwer ins Zeug gelegt. Das Herzstück und den Höhepunkt bildete am Abend das große Zirkuszelt, welches einen, mit Planeten geschmückt und elektronischen Beats bestückt, in die Schwerelosigkeit des Weltraums entführte. Eine zweite und kleinere Bühne, ebenfalls wetterfest mit Zelt überdacht, zeigte sich in retrodekorativem Gewand mit alten Stehlampen, Traumfängern und einer Dame mit „Schallplattenafro“ als Bühnenhintergrund.

Für gewohnt starke Lichteffekte, die so vieles erst emotional Erleben ließen, und perfekte Soundverhältnisse, sorgte das Team um Johannes und Stephan Keitel. Einmal mehr lieferte es einen eindrucksvollen Beweis dafür, was alles entstehen kann, wenn man das, was man macht, mit Liebe und einer fortwährenden Suche nach Perfektion macht. Den Line-Up-Höhepunkt, schaut man nur auf die Bekanntheit der DJs, stellte am Abend Katermukke-Labelchef Dirty Doering aus Berlin dar. Musikalisch und stimmungstechnisch ein wenig nach stand ihm das „Noise-Club Resident Team“ um „Home Alone“, „Guggerson“, „L.W.U.D.“ und „Üni“.

Auf der kleineren Nebenbühne lieferten „Nomadic Herbalist Sound“ aus der Schweiz neben „DubWorXx“ und „Selector Krowd“ ein angenehmes Kontrastprogramm, durch das ein in sich rundes Klangbild entstand. Bereits frühzeitig – die Veranstaltung begann um 15 Uhr – tanzte sich ein bunt gemischtes Publikum „unter den Linden“ warm. Über den Nachmittag und Abend, so die Veranstalter, hielten sich Rothenburger und auswärtige Festivalgäste die Waage. Das, so die Klangtalmacher, zeige, dass es „wichtig ist, eine Plattform für Jung und Alt und für genau diese Art von Kultur in Rothenburg anzubieten“.

Trotz des schlechten Wetters war das Festivalgelände gut besucht und wieder ein Hingucker.

Trotz des schlechten Wetters war das Festivalgelände gut besucht und wieder ein Hingucker.

Erfreut zeigte sich der Noise-Club auch darüber, dass die im Festivalpreis enthaltenen Pendlerbusse, die nach Veranstaltungsende im Tal die feierlaunigen Besucher zur Aftershow-Party ins Rothenburger Kino fuhren, „sehr gut angenommen wurden“. Bis fünf Uhr morgens wurde dort weitergetanzt und ausgelassen gefeiert. Die Veranstalter legten außerdem viel Wert darauf zu betonen, dass das Klangtal-Festival ohne die Unterstützung vieler externer Helfer und Freunde niemals hätte stattfinden können.

Gut, dass es diese Hilfe gab, denn kulturell erfrischende Ereignisse, wie es auch das „Klangtal“ in diesem Jahr wieder war, sind für Rothenburg Glanzlichter. Keineswegs nur für die Jugend. Sondern für alle, die sich für Neues begeistern können, die Änderungen und Andersartigkeit mögen und offen sind für musikalische und künstlerische Überraschungen. Es darf sich auf die nächste Ausgabe gefreut werden. og

Den eigenen Stil entwickelt

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Spiel mit Formen, Farben, Licht und Raum harmonisch-gegensätzlich

ROTHENBURG – Auf den ersten Blick könnten die Objekte der beiden Künstler Willy Kammleiter und Pat­rick Riefer-Kraus nicht unterschiedlicher sein. Der eine erschafft außergewöhnliche Lichtobjekte und kinetische Skulpturen aus Abfallprodukten mit erfinderischen wie innovativen Lösungsmöglichkeiten, Mechanismen und Inhalten. Der andere macht sich an Leinwänden zu schaffen. Ebenso vielfältig wie seine Darstellungsweise sind die Themen, denen er sich widmet. Davon können sich die Besucher der Ausstellung in der Korn-Halle selbst überzeugen und die Werke im runden Glasbau betrachten und auf sich wirken lassen.

Die gut besuchte Vernissage war zugleich Start in die neue Kultursaison des Rothenburger Traditionsunternehmens. In seinem Grußwort meinte Bürgermeister Dieter Kölle, dass alle gewinnen, wenn Künstler gefördert werden. Lob ziert, nährt aber nicht. Für Willy Kammleiter mit seinen Lichtobjekten und Patrick Riefer-Kraus mit Malerei und Grafik ist die Ausstellung jeweils eine Art Mini-Retrospektive, denn sie zeigen neben aktuellen Arbeiten auch Werke aus den letzten zehn bis sechzehn Jahren, die schon in vielen Kunstschauen in der Region zu sehen waren.

Strahlendes Auge: Willy Kammleiters unerschöpflicher Facettenreichtum von Licht. Fotos: Schäfer

Strahlendes Auge: Willy Kammleiters unerschöpflicher Facettenreichtum von Licht. Fotos: Schäfer

Die städtische Kulturbeauftragte Johanna Kätzel, die selbst künstlerisch tätig ist im Rothenburger Künstlerbund, führte sachlich fundiert in die Ausstellung ein. Die eindrucksvolle Schau gewährt einen guten Überblick über das Schaffen der beiden Künstler, über ihre vielfältigen Themen und Gestaltungsweisen und gleichzeitig über typische Charakteristika ihrer Arbeiten. Eine jede davon ist ein Unikat. In der Würdigung der Künstler skizzierte Johanna Kätzel die Biografien der beiden kreativen Macher.

Vor etwa zwanzig Jahren begann der in Fins­terlohr lebende, vielseitig handwerklich und technisch begabte Willy Kammleiter, ein gelernter Elektriker und Werkzeugmacher, neben seinem Beruf künstlerisch tätig zu werden. Er sammelte Materialien und Objekte, von Industrieabfällen über verschie­dens­te Gebrauchs- oder Dekorationsgegenstände, weggeworfen oder angeboten auf Antiquitätenmärkten, Schrottplätzen und Recyclinghöfen, die er bearbeitet und neu zusammenfügt. Seinen Objekten schenkt er ein leuchtendes Innenleben, das durch die zahlreichen Perforationen nach außen strahlt und faszinierende Schattenrisse an die Wände malt.

„Bluefin“ heißt eine Installation. Das Wandobjekt besteht aus dem Relief eines Thunfisches, dessen Schuppenkleid aus bunten, durchleuchtenden Kachel- und Fliesenstücke zusammengesetzt ist. Die vom Wellengang rund geschliffenen Strandfunde aus Sizilien sollen deutlich machen, dass die Weltmeere immer weniger Fische und immer mehr Schutt und Müll enthalten. Bei der „Schmetterlingsfrau“ handelt es sich um sein erstes figürliches Leuchtobjekt: ein Frauentorso mit Schmetterlingsflügeln. In verschiedenen Sprachen prangt auch das Wort „Licht“ auf seinen Objekten. Die Buchstaben hat er aus Kupferplatten herausgeschnitten und mit farbigen Glasstücken und Metallrasterfolien hinterlegt. Die gestaltete Platte sitzt auf einem angestrahlten Messingrahmen mit aufgeschraubten Halogenlämpchen. Inspirieren lässt sich Willy Kammleiter auch durch Literatur, wie beim Hesse zitierenden Lichtbaum namens Herrmann“. Aus einer ausrangierten Schreibmaschine lässt er einen beleuchteten Baum emporwachsen. Die Verquickung von Kunst und Müll als eine altbewährte Liaison reizt ihn immer wieder aufs Neue, sich kreativ damit auseinanderzusetzen.

Rolle und Macht internationaler Konzerne.

Rolle und Macht internationaler Konzerne.

Der Wahl-Rothenburger Patrick Riefer-Kraus stammt aus Bergen im Chiemgau, wo sein Vater als Lüftlmaler arbeitete, wodurch er schon früh mit der Kunst und insbesondere der Malerei in Berührung kam. Über den Umweg einer Schreinerlehre wurde er dann selbst Lüftl- und Illusionsmaler, der sich das nötige Handwerkszeug autodidaktisch beibrachte. Daneben ist er Kunst- und Portraitmaler, Graphiker und Designer. Meist arbeitet er figürlich. Dabei reicht die Bandbreite von realistisch über surrealistisch bis hin zu Pop-Art-Anklängen oder seinem persönlichen Comic-Stil. Seit einigen Jahren kommen außerdem immer wieder Ausflüge in die abstrakte Malerei vor. Neben Portraits von Mensch und Tier darf freilich der klassische Akt nicht fehlen. Aber auch mal mehr, mal minder bekleidete Damen sind zu sehen – in stillen, bisweilen bewusst provokanten Szenerien, bei denen sich der Betrachter in der Situation des Voyeurs wiederfindet.

Immer wieder greift Patrick Riefer-Kraus zu dem Stilmittel des Plakativen, der Übertreibung und Karikatur. Häufig nutzt er dabei auch Tiere als eine Art Zerrspiegel und spöttisches Mittel zur Selbsterkenntnis des Betrachters. Doch auch ganz ernst kann der Künstler sein, etwa im Triptychon „Der vielen Hunger ist der Wenigen Wohlstand“. Hin und wieder nimmt sich der Künstler und rührige Künstlerbund-Funktionär selbst auf die Schippe wie im „Selbstportrait als Tukan/Frühpolynesische Vogelgottheit“.

Hausherr Peter Korn freute sich, den beiden Künstlern als gute Bekannte erneut eine Plattform für ihre Kreativität und Expressivität zu bieten. Mit der Ausstellung startete das Autohaus in seine 22. Kultursaison, die wieder einiges zu bieten hat. Wie bisher trägt das Programm an Musik und Kabarett die deutliche Handschrift von Robert Hellenschmidt, der für sein Engagement mit einem herzlichen Dankeschön und kräftigen Beifall bedacht wurde. sis

Weindozenten stillen Wissensdurst

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Spannende Vorträge und ausgewählte Kostproben geben Einblicke in den wahren Genuss

ROTHENBURG – Vor 25 Jahren startete die Rothenburger Winzerfamilie Thürauf ihre besondere Weinseminarreihe. 200 Seminarabende hatten sich Karl und Albert Thürauf zum Ziel gesetzt – mittlerweile dürfen die beiden Vollblutwinzer auf 1221 Seminare zurückblicken.

Karl Thürauf erinnerte an die ers­ten Themen, die wöchentlich feinsäuberlich auf einem langen Papierstreifen festgehalten werden. Man startete mit der Vorstellung der Rebsorte “Gewürztraminer”, gefolgt vom “Blauen Portugieser”. Fällt der Donnerstag auf einen Feiertag, wie den 3. Oktober 1991 oder das Fest “Christi Himmelfahrt”, findet an diesem Abend kein Weinseminar statt – doch nur 83 solche Gedenk- oder Feiertage gab es in den zurückliegenden 25 Jahren.

Das kleine Wein-ABC: Glockenwirts unterhaltsame Lehrstunde im Johanniterhof. Fotos: Schwandt

Das kleine Wein-ABC: Glockenwirts unterhaltsame Lehrstunde im Johanniterhof. Fotos: Schwandt

Nicht nur Rebsorten stehen auf dem Abendprogramm im Johanniterhof – die Seminaristen durften allerlei rund um den Schnitt der Reben, verschiedene Tankvarianten, Kreuzungszüchtungen oder das Weinland Franken erfahren, Feiertags-, Frühlings- und Frauenweine verkosten. Weine aus anderen Ländern, wie Israel, Mexiko, Kuba, Ecuador, Usbe­kis­tan, Indonesien, Georgien, Japan oder China stellten Karl und Albert Thürauf ebenfalls vor und sie hielten ein ganz besonderes Seminar im Rothenburger Weinberg mit einem Vogelstimmenexperten ab.

Aus Anlass des 750. Weinseminar konzertierte Kirchenmusikdirektor Ulrich Knörr in der Spitalkirche und interpretierte dort die “Californian Wine Suite” von Hans Uwe Hielscher vortrefflich. 250 Besucher fanden zum 1000. Weinseminar den Weg in die Jakobskirche. Hans Uwe Hielscher begeisterte die Zuhörer mit der Uraufführung seiner “Fränkischen Weintänze”. Die unterschiedlichen Geschmacksnuancen der verschiedenen Rebsorten hatte er in Orgelklänge gefasst und deren Charakter in modernen Rhythmen, wie Blues, Slowfox oder Tango dargestellt – eine “musikalische Degustation” von vier weißen und einer roten Rebe, dazu einem Winzersekt, passend zum Bibelwort “Der Wein erfreut des Menschen Herz”.

Weinkeller gibt es ebenfalls in Rothenburg zu entdecken – ob in den Bürgerhäusern oder den Klosteranlagen – der größte sei der des Franziskanerklosters, so Karl Thürauf. Und man habe während eines Seminar­abends vorbildlich gelagerte Glocken-Weine aus solch einem Keller trinken dürfen, die allesamt aus dem Nachlass des verstorbenen Wolfgang „Muffel“ Weth stammten. Es handelte sich um Weine aus elf aufeinanderfolgenden Jahren von 1980 bis 1990. Eine Kostbarkeit, denn alle Weine waren von hoher Qualität und mundeten hervorragend.

Wein genießen leicht gemacht: Verschiedene Sorten kosten und Genuss empfinden.

Wein genießen leicht gemacht: Verschiedene Sorten kosten und Genuss empfinden.

“Die erste Lese 2016 fällt auf den Jubiläumstag”, so Albert Thürauf, der mit Sohn Johannes zu den Seminarteilnehmern stieß. Er wolle sich nicht dem Zeitgeist beugen, sondern immer bewusst eine eigene Linie fahren. Die Entscheidung, den Weinberg in Rothenburg wieder zu errichten, sei richtig und gut gewesen, trotz zunächst erheblicher Widerstände. Die Weine aus der Eich sind sehr begehrt, und der „gemischte Satz“, der von den 170 verschiedenen Rebsorten stammt, die dort angebaut und gleichzeitig gelesen werden, ist inzwischen „das Kultgetränk“ im Weindorf.

Er dankte im Namen der Familie Thürauf den Seminarteilnehmern für ihre Treue und die vielen Ideen, mit denen sie die Abende mitgestaltet hatten, die Themen gehen auch künftig nicht aus. Studiendirektorin Maria Middendorf vom beruflichen Schulzentrum ergriff das Wort: Sie sei äußerst beeindruckt von dem schier unerschöpflichen Wissen zum Thema Wein, mit dem Albert und Karl Thür­auf jede Woche ihre Zuhörer inspirierten, auf fachlich höchstem Niveau, mal locker, mal philosophisch, gelegentlich garniert mit einem Schuss Ironie.

Das Weinseminar am Donnerstag um 19 Uhr sei nicht nur bei ihr ein fester Bestandteil des Terminkalenders. Und immer ist eine Weindegus­tation dabei. Am Jubiläumsabend schenkte Klaus Beyer, der seit Beginn der Weinseminare mit von der Partie ist, sieben besondere Weinraritäten aus dem Thüraufschen Weinkeller in die Gläser. So startete der Abend mit einer 2012er Domina Spätlese aus dem Sulzfelder Cyriakusberg und endete mit einem schier göttlichen Tropfen, einer 2005er Trockenbeerenauslese einer Tauberzeller Bacchusrebe, die bei der Lese mit 225 Grad Oechsle aufwartete. 25 Sonnenblumen für 25 wunderbare Weinseminarjahre als Dankeschön überreichte Ilse Jünger stellvertretend für die Weinseminaristen und eine “Chronik der Menschheit” hatte Hans Hetzel dabei – schließlich ist der Wein eines der ältesten Kulturgüter der Menschheit.

Der 23-jährige Johannes Thürauf, von seinem Großvater liebevoll “Johann, der Junge” genannt, ist bereits Weinküfer und hat sich viel vorgenommen: Er will die nächsten 25 Jahre des Weinseminares aktiv mitgestalten. Derzeit besucht er die Staatliche Technikerschule in Veitshöchheim mit dem Ziel, Techniker für Weinbau und Oenologie zu werden und er hat schon viele Themen im Kopf, die er den Weinseminaristen künftig mit auf den Weg geben will. -sw-

Nördlinger Batzen geprägt

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Münzer von Rothenburg waren im Ries unterwegs – Geldstück aus dem Jahr 1514

ROTHENBURG – Zum ersten Mal waren die „Münzer von Rothenburg“, Mitglied im Historischen Festspiel „Der Meistertrunk“, beim Stadtmauerfest in Nördlingen mit von der Partie.

Dabei konnten Kinder und Erwachsene an ihrem Stand direkt auf dem Nördlinger Marktplatz echtes Geld aus früherer Zeit selbst prägen. Fast 400 mal wurden mit großer Freude zwei seltene historische Münzen vor Ort geprägt. Alle drei Jahre findet das Nördlinger Stadtmauerfest statt. Dass die „Münzer von Rothenburg“ auch Geld aus vergangenen Tagen in der Stadt im Ries geprägt haben, fand großen Widerhall.

Beim Nördlinger Stadtmauerfest: Das Angebot der Münzer erfreut sich großer Beliebtheit.

Beim Nördlinger Stadtmauerfest: Das Angebot der Münzer erfreut sich großer Beliebtheit.

In guter Zusammenarbeit mit dem Historischen Verein Alt-Nördlingen, vertreten durch Stadtarchivar Dr. Wilfried Sponsel, hatte man sich für den Nördlinger Batzen von 1514 entschieden. Beide Münzen – den „Rothenburger Kupferpfennig von 1622“ und den „Nördlinger Batzen von 1514“ konnten Interessierte selbst auf einer historischen Münzspindelpresse und auf einer nachempfundenen Hammerpräge prägen.

Hierzu wurden Kinder und Erwachsene nach alter Münzer-Tradition mit Bundhaube und Münzerschürze gewandet. Echte Ledergeldbeutel zum Selbermachen oder Kaufen rundeten die praxiserprobte, museumspädagogische Aktion der „Münzer von Rothenburg“ stilvoll ab. Einige wenige dieser „Nördlinger Batzen von 1514“ haben sie – frisch geprägt – mit nach Rothenburg gebracht und bieten sie Geschichts- und Münzinteressierten zum Kauf an. Die „Münzer von Rothenburg ob der Tauber“ prägen seit 2003 in und um ihre Heimatstadt und bei ausgewählten Veranstaltungen den sogenannten „Rothenburger Kupferpfennig“. Der war ab 1622 echtes Zahlungsmittel, mithin das einzige Geld, das die Freie Reichsstadt Rothenburg in Nürnberg prägen ließ. Bereits damals war Geldprägen eine teure Angelegenheit. je/-ww-


Vielfältige Poesie aus aller Welt

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„Ort der Vielfalt“ und Goethe-Gesellschaft luden zu gemeinsamer Veranstaltung

ROTHENBURG – Die zweite Interkulturelle Woche startete unter dem Motto „Heimat – Sprache – Poesie“ mit Kostproben von Gedichten aus den Heimatländern einiger hier nun heimisch gewordenen Menschen.

Herbert Krämer-Niedt, Vorsitzender der Goethe Gesellschaft Rothenburg leitete den Abend mit einer sachlichen thematischen Einführung zum Thema Migrations- und Fluchtursachen ein und bereitete die Beiträge der Teilnehmer mit prägenden historischen Gegebenheiten und kulturellen Leistungen des jeweiligen Landes auf. Moderator Peter Noack erinnerte dabei an den 3000 Jahre alten Mythos von der Babylonischen Sprachverwirrung (Turm von Babylon), und wies in diesem Zusammenhang auf ein tieferes Verständnis über die Menschlichkeit hin, das über die Sprache hinausgehe, auf das Lachen, über Freundschaften, über Spiele und weitere.

:Kulturelle Vielfalt leben: Dazu sind nicht nur die Politik, sondern auch die Bürger gefordert. Fotos: akg

:Kulturelle Vielfalt leben: Dazu sind nicht nur die Politik, sondern auch die Bürger gefordert. Fotos: akg

Die Babylonier wussten wohl auch schon und wir heute wissen natürlich, dass es nie eine Menschheit gab, die mit einer Zunge gesprochen hätte. Aber aus der Geschichte spricht die Sehnsucht, dass wir Menschen uns verstehen, auch wenn wir verschiedene Sprachen sprechen. Die Wirklichkeit dieser Welt sei gottseidank nicht nur schwarz und weiß, sondern auch rot, grün, blau, braun, gelb… Musikalisch wurde der Abend von karibischen Klängen des Künstlers Nelson Cruz begleitet.

Hailing Shen (China), Hamit Sol­tani (Iran), Makiko Mura (Japan), Antonia Nakamura (Kroatien),Mihaela Silaghi (Rumänien), Ksenia Miroshnikova (Russland), Abdulrahman Aljomaa Aldakhiel (Syrien), Aylien Ertop (Türkei), Ildiko Ortolino (Ungarn) und Hung Van Le (Vietnam) trugen Gedichte in ihrer Heimatsprache vor und vermittelten deren Thematik und Inhalte anschließend in Deutsch.

Konzentriert und aufmerksam lauschten die Zuschauer den Klängen fremder Worte und Verse, und lernten bei dieser Gelegenheit die Worte „guten Abend“ und „Danke“ in der jeweiligen Landessprache. Die Unterschiedlichkeit der Weltländer, Weltsprachen und Weltbürger und dennoch diese literarischen Gemeinsamkeiten, die sich in der Sehnsucht nach Frieden, in der Liebe zum Leben und zur Heimat, der Dankbarkeit und der Suche nach dem Verständnis des Seins beschäftigten, beeindruckte und rührte die anwesenden Zuschauer, darunter auch zahlreiche Stadträte.

Oberbürgermeister Walter Hartl betonte als Schirmherr der interkulturellen Woche stellvertretend für die Stadt Rothenburg als bekennender Ort der Vielfalt, wie bereichernd es für Rothenburg ist, dass hier Menschen aus über 70 Nationen leben. Er lobte den Einsatz der Bürgerinnen und Bürger, die sich im Arbeitskreis Ort der Vielfalt und im Migrationsbeirat engagieren, denn gerade in diesen Zeiten ist es sehr wichtig, sich für unsere demokratischen Werte und Verständigung einzusetzen. Im Rahmen der interkulturellen Woche bis Montag, 3. Oktober, veranstaltete der Arbeitskreis Ort der Vielfalt des Weiteren einen Spielnachmittag im integrativen katholischen Kindergarten St. Johannis.

Geplant ist ein Abend der Begegnung in der Reichstadthalle am morgigen Freitag, ab 17 Uhr. Der Tag der offenen Moschee und Kirche findet am Montag, 3. Oktober, ab 10.30 in Heilig Geist mit anschließendem Gespräch in der Moschee und gemeinsamen Essen zum Abschluss statt. Am kommenden Samstag veranstaltet der Migrationsbeirat ein internationales Fußballturnier unter dem Motto „Respekt“ in der Sporthalle Bleiche. Die Organisatoren freuen sich auf zahlreiche Besucher und jede Menge Gelegenheit zur Begegnung. akg

Die nächste Premiere

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Bedeutende Sammlung in Rothenburg zu sehen

ROTHENBURG – Am kommenden Wochenende wird den Aktivitäten Rothenburgs im Rahmen der Reformationsdekade mit der Eröffnung der Sonderausstellung zu den Medien in der Reformation im Reichsstadtmuseum ein weiterer Höhepunkt hinzugefügt.

Freilich schon aufgrund der räumlichen Kapazitäten in einem kleineren Format als die große Sonderausstellung im Mittelalterlichen Kriminalmuseum, wird die Ausstellung im Reichsstadtmuseum dennoch mit herausragenden Ausstellungsobjekten aufwarten. Hervorzuheben ist, dass die Flugschriftensammlung, aus der verschiedene Exemplare gezeigt werden, eine der bedeutendsten und umfangreichsten Sammlungen dieser Art in Süddeutschland ist und zum ersten Mal überhaupt der Öffentlichkeit präsentiert wird.

Gute Vorbereitung ist alles: Handwerk und Museumsleitung arbeiten dabei Hand in Hand. Fotos: Schäfer

Gute Vorbereitung ist alles: Handwerk und Museumsleitung arbeiten dabei Hand in Hand. Fotos: Schäfer

Zur Lutherdekade widmen sich gleich zwei außergewöhnliche Sonder-Ausstellungen dem Thema. Während man im Mittelalterlichen Kriminalmuseum bereits seit Mai die Ausstellung „Luther und die Hexen“ besuchen kann, wird nun im Reichsstadtmuseum die Ausstellung „Medien der Reformation – Kampf der Konfessionen“ eröffnet. Diese beleuchtet die Konflikte jener Zeit und zeigt, welche Rolle gerade dem gedruckten Wort zukommt, denn die Reformation wäre wohl niemals zu einem so umwälzenden Ereignis für Europa, ja für die ganze Welt geworden, hätte es die Fortschritte im Buchdruck nicht gegeben.

Luthers Schriften machten in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts ein Drittel der deutschen Buchproduktion aus. Seine Bibel erreichte eine Auflage von gut 500000 Exemplaren. Daneben wurden massenweise Flugschriften gedruckt, die reißenden Absatz fanden und von Protestanten wie Katholiken genutzt wurden, um neben Lehrmeinungen auch derbe Schmähungen und Hasspredigten über das jeweils andere konfessionelle Lager im Volk zu verbreiten. Verführung beziehungsweise der Aufruf zu Terror und Zerstörung sowie „Shitstorms“ sind also keine Erfindung der modernen Medien.

In Rothenburg wird seit Jahrhunderten eine überaus wertvolle und umfangreiche Sammlung solcher Flugschriften aufbewahrt, die der Ansbacher Kanzler Georg Vogler der Stadt nach seinem Tod 1550 hinterließ. Die teils aufwändig illustrierten Flugschriften, darunter Drucke von Albrecht Dürer oder Lucas Cranach der Ältere, veranschaulichen in der Ausstellung gemeinsam mit modernen Medien, die zum Beispiel den Glaubensstreit des 16. Jahrhunderts in die heutige Welt von Facebook und Co. verlegen, den erbittert geführten Glaubens- und Kulturkampf der Reformationszeit. Darüber hinaus vermitteln ausgewählte Objekte der herausragenden Waffensammlung der Stiftung Baumann Eindrücke von einer blutigen Folge des Glaubensstreites, dem Bauernkrieg, der auch vor den Toren der Stadt Rothenburg tobte.

Vernissage für geladene Gäste ist am kommenden Samstagabend. Die kunsthistorische Einführung hält Museumsleiter Dr. Hellmuth Möhring. Jutta Striffler, Pflegerin des Reichsstadtmuseums, wird als Vertreterin der Stadt ein Grußwort sprechen. Für die Öffentlichkeit zugänglich ist die Ausstellung ab Sonntag. Die Öffnungszeiten im Oktober sind von 9.30 bis 17.30 Uhr, in den Wintermonaten von 13 bis 16 Uhr. sis

Andere Art Musizieren zu vermitteln

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Am 1. Oktober eröffnet in der Gesnerstraße „Musica convivo“ – Hohes Ideal der Vernetzung

ROTHENBURG – Ihr neues Atelier in der Gesnerstraße 10 eröffnet die familiengeführte Klavier-Musikschule „Musica convivo“ am Samstag, 1. Oktober, mit einem Sektempfang, mit Kaffee, Kuchen und anderen Gaumenfreuden sowie mit Live-Musik. Wer möchte, kann dabei gleich in die Tasten greifen: Klavierspielen erwünscht oder, wie man es in Musikerkreisen nennt: Open Pianos.

David Kreiselmeier Rosenzweig (30) und seine Frau Marie Luise Kreiselmeier (30) haben beide in Wiesbaden Musik studiert und dort auch zehn Jahre lang gemeinsam eine Musik-Klavierschule betrieben.

Kreiselmeiers mit Johann und Valentin im offenen Musizierraum vor Flügelgemälde mit Rothenburg-Silhouette.  F.:ww

Kreiselmeiers mit Johann und Valentin im offenen Musizierraum vor Flügelgemälde mit Rothenburg-Silhouette. F.:ww

Sie wünschten sich mehr Lebensqualität. Die Überzeugung für den neuen Berufs- und Familienstandort, der unweit vom Geburtsort der Frau entfernt liegt, hat sie nach Rothenburg verschlagen. Beide wollen die etwas andere Art Musik lernen vermitteln und dabei ihren Schülerinnen und Schülern besonders auch kreatives Klavierspiel in einem stilübergreifenden Lern- und Unterrichtskonzept nahebringen. Nicht zuletzt haben sie mit und in ihrer „Musica convivo“ auch das hohe Ideal der Vernetzung mit anderen Künsten im Auge. Das wird gleich bei der Eröffnung deutlich. Als Wandschmuck sprechen Bilder von Sabine Joas an. Eine Klavierlehrer-Kollegin aus Mannheim stellt eigens zum Auftakt von „Musica convivo“ Exemplare ihrer Bücher mit Klavierstücken für Kinder zur Verfügung.

„Das hier soll eine Begegnungsstätte sein, in der jeder Musik machen kann. Wir sehen uns überhaupt nicht in Konkurrenz zur städtischen Musikschule, sondern als Ergänzung. Es besteht ein guter Kontakt,“ betont der gebürtige Geraer David Kreiselmeier Rosenzweig. Im unteren Raum lädt einer von insgesamt drei Flügeln zum Spielen ein. Die zwei anderen stehen nebeneinander in einem Unterrichtsraum einen Stock höher. Schüler und Lehrer sollen beim Griff in die Tasten auf Augenhöhe agieren. In einem weiteren Raum der Unterrichtsetage warten zwei Klaviere darauf bespielt zu werden. Geübt werden soll von den Schülerinnen und Schülern möglichst vor und nach dem Unterricht gleich an Ort und Stelle.

Die beiden Söhnchen Johann (3) und Valentin (1) gehören zum experimentierfreudigen, sympathischen und ganz jungen Nachwuchs in der Klavier-Musikschule „Musica convivo“. -ww-

Eine zweite Kostbarkeit

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Verein Alt-Rothenburg ließ Turmspitze aufwändig instand setzen

ROTHENBURG – Im Rahmen der Verein-Alt-Rothenburg-Reihe „Kleine Kostbarkeiten“ konnte bereits das zweite Projekt realisiert und zum Abschluss gebracht werden. Nach der Instandsetzung des „Türchens am Schrannenplatz“, folgte nun die Steinsanierung der Turmspitze im Klostergarten. Mit seinem Bestreben trägt der Verein einen nicht unwichtigen Teil zur Altstadt-Erhaltung bei. 22 weitere „kleine Kostbarkeiten“ sollen mindestens noch saniert werden.

Wie kommt eine ehemalige Turmspitze der St. Jakobs-Kirche in den Rothenburger Klostergarten? Das weiß keiner so genau. Um die Jahre 1913 und 1914 wurde die Kirche renoviert. Gut möglich, dass die damalige Nordturmspitze damit einhergehend in den Klostergarten wanderte. Sehr genau dagegen scheinen die Mitglieder des Vereins Alt-Rothenburg zu wissen, wie wichtig es ist, auch die kleinen Kostbarkeiten einer Stadt wie Rothenburg zu erhalten. Und so wurde nun in Zusammenarbeit mit der Firma Herzig aus Schnelldorf jene Turmspitze vor dem Verfall bewahrt. Ohne sie dabei in ein neues Gewand zu stecken. Ziel der Maßnahme, betonen die Verantwortlichen, sei keineswegs „die komplette Re­kons­truktion beziehungsweise Reprofilierung des historischen Steinbauteils“ gewesen. „Viel mehr stand der Erhalt und die Konservierung des Ist-Zustands im Vordergrund.“

Zufrieden mit dem Ergebnis: Julia Schüttler, Wolfgang Brück, Gudrun Knoll-Schäfer, Dr. Hellmuth Möhring und Andreas Hauf (von links) an der frisch sanierten Turmspitze.      Foto: Götz

Zufrieden mit dem Ergebnis: Julia Schüttler, Wolfgang Brück, Gudrun Knoll-Schäfer, Dr. Hellmuth Möhring und Andreas Hauf (von links) an der frisch sanierten Turmspitze. Foto: Götz

Am Abnahmetermin präsent zeigten sich Gudrun Knoll-Schäfer vom Verein Alt-Rothenburg, Wolfgang Brück und Julia Schüttler von genanntem Atelier, Dr. Hellmuth Möhring vom Reichsstadt-Museum und Andreas Hauf für die Stadt Rothenburg. Den Erhalt zu sichern, gestaltete sich als eine zeitaufwändige Aufgabe. Die gesamten Kosten übernahm die Firma Herzig, spendete damit die Sanierung. „Es war an der Zeit einer solch schönen Stadt wie Rothenburg mal etwas zurückzugeben“, begründet Wolfgang Brück, Restaurator und Geschäftsführer des Ateliers, die Spende. Zwischen 150 und 200 Stunden Arbeit hat Restauratorin Julia Schüttler in die Renovierung investiert. Ein gutes viertel Jahr dauerte die Sanierung, da im Zuge der sachgemäßen Instandsetzung nicht alles am Stück erledigt werden konnte. Eine Vielzahl an Maßnahmen wurde über diese drei Monate hinweg durchgeführt.

Dazu zählte unter anderem die Natursteinfestigung. Primäres Ziel war im Zuge dessen, „die Festigung der Schadensbereiche, also der Mürbzonen, durchzuführen, damit wieder ein tragfähiges Korngerüst im Naturstein gegeben ist“, heißt es im Bericht des Ateliers. Hierzu war ein aufwändiges Verfahren, unter anderem mit der Nutzung von Kieselsäureester verbunden, notwendig.

Außerdem wurde in einem weiteren Verfahren der „stark biogen besiedelte Naturstein mittels eines biologischen Fungizids, basierend auf Mikroorganismen, beseitigt.“ Es folgten eine Heißdampfreinigung, die Rostschutzbehandlung der in der Turmspitze vorhandenen Eisenteile, Rissinjektionen, Steinergänzungen mit Restauriermörtel und noch einiges mehr. Abschließend erfolgte die Verfugung. So wurden „defekte Fugenbereiche händisch geöffnet, jedoch vorhandene, historische Verfugungen belassen.“ Die geöffneten Fugen wurden gereinigt und vorgenässt, von Hand wurde der neue Fugenmörtel eingebracht. Der Mörtel ist sowohl in „Körnung und Härte auf den Naturstein abgestimmt, als auch in Körnung, Farbe und Zusammensetzung speziell an die historische Rezeptur angelehnt.“

Der Verein Alt-Rothenburg legt viel Wert darauf, dass im Zuge der Sanierung die Originalität im Vordergrund stand und weniger die Ästhetik. Als nächstes Projekt ins Auge gefasst, haben die Alt-Rothenburg-Verantwortlichen die Sanierung des Treppengeländers am Weißen Turm. Das wäre dann schon Kostbarkeit Nummer drei, die saniert mit dazu beiträgt, dass am Ende auch das Gesamtbild Rothenburgs kostbar bleibt. og og

Unterhaltungs-und Pflegeaufwand

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Maßnahmen werden als selbstverständlich erachtet – Es darf auch mal gelobt werden

ROTHENBURG – Die städtischen Bauhofmitarbeiter machen es sich nicht leicht. Selbst in unwegsamem Gelände oberhalb der alten Tauberbrücke bei Detwang auf dem Höhenweg zur „Himmelsleiter“ stiegen sie in die steilen Hänge zu Pflegearbeiten.

In der extremen Schräglage ist das Freischneiden der Wege von Ästen und Gestrüpp zeitintensiv – und der Effekt nur von begrenzter Dauer während der üppigen Vegetation. Für die einen sind stark wuchernde Pflanzen lediglich Gestrüpp und Gehölz, die die Sicht auf die Stadtkulisse versperren. Andere sehen den Bewuchs als wertvolle Stadtnatur für Kleintiere und halten ein massives Ausschneiden erst dann für notwendig, wenn Wege bereits überwuchert sind.

Oberhalb der „Himmelsleiter“ mit ihren 180 Natursteintreppen mussten die Bauhofleute ein Wegstück an der Hanglage abstützen. In einer steilen Passage installierten sie ein Seilgeländer, damit sich die Spaziergänger durch Festhalten sicherer fühlen. Das Gelände wird von Naturfreunden rege genutzt und ist als ausgewiesene Wanderroute gepriesen. Im Rahmen der Rothenburger Herbstwanderwoche vom 8. bis 16. Oktober ist sie bestens geeignet als Einstimmung herrlicher Wanderungen und schöner Spaziergänge – vorausgesetzt das Wetter spielt mit und der Anstieg ist nicht recht glitschig.

180 Stufen: Wanderführer Bernd Edelhäuser auf der „Himmelsleiter“. Fotos: Schäfer

180 Stufen: Wanderführer Bernd Edelhäuser auf der „Himmelsleiter“. Fotos: Schäfer

Die Eröffnungswanderung beginnt am kommenden Samstag um 14 Uhr am Marktplatz und dauert – einschließlich Vesperpause – etwa drei Stunden. Richtung alte und neue Burg geht es auf der kurzen Steige nach Detwang zur Turnierwiese und dann die „Himmelsleiter“ hinauf zum Aussichtspunkt am „Brunnenhölzle“, wo Vertreter des Hotel- und Gaststättenverbandes eine zünftige Brotzeit spendieren. Über Dürrenhof, Vorbach, Felsenkeller und Doppelbrücke geht es dann zurück zur Stadt. Wegen der Unwägbarkeiten mit dem Wetter hat Wanderführer Bernd Edelhäuser einen „Plan B“ ausgearbeitet: mit einer bewirteten Rast unter einem Scheunendach am Kletterwald. Die Strecke zum Hochzeitswald, Blinktal und Wildbad ist nicht weniger reizvoll. Beim Wandern muss man flexibel sein. Die richtige Kleidung leistet gute Dienste für die Bewegung an der frischen Luft.

Die Tageswanderung am Montag, 10. Oktober, führt nach dem Start um 10 Uhr am Marktplatzbrunnen diesmal über das Ruhbachtal, Gattenhofen, Ellwingshofen nach Reichelshofen in den Brauerei-Gasthof „Landwehrbräu“. Zurück geht es über Steinsfeld, ein Stück auf dem Jakobsweg und am Lindleinsee vorbei wieder nach Rothenburg. Die ehrenamtlichen Wanderführer engagieren sich freiwillig und laden bei ihren Streifzügen dazu ein, die Geselligkeit unter Gleichgesinnten zu erleben und die Region aus dem Blickwinkel der Natur ganz neu zu betrachten.

Zweimal im Jahr, im Herbst und im Frühjahr, finden die einst von Franz Metschl initiierten Rothenburger Wanderwochen ihre Fortsetzung. Das ganze Jahr über sorgen „gute Geister“ dafür, dass die Routen freigeräumt und ausgeschildert sind. Eine liebgewonnene Einrichtung seit über zwanzig Jahren sind die wöchentlichen Mittwochs-Wanderungen. Außerdem gehören eine Mühlenwanderung hinab ins Taubertal (9. Ok­tober), eine Waldwanderung mit dem Rothenburger Förster (11. Oktober), Nordic Walking (13. Oktober), eine Wanderung mit anschließendem Wassertreten an der Kneippanlage (13. Oktober) zum Programm.

Das weitere Angebot: eine IVV-Wanderung (14. Ok­tober, 14 Uhr Alte Sporthalle) und eine fachkundige Führung durch die Rothenburger Weinberganlage mit der Winzerfamilie Thürauf (15. Ok­tober). Die Abschlusswanderung gestalten Mitglieder des Alpenvereins (16. Oktober). Alle Angebote sind kostenlos. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. sis

Der Kampf der Konfessionen

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Sonderausstellung zu Medien der Reformation wurde im Reichsstadtmuseum eröffnet

ROTHENBURG – Von den schier unbegrenzten Möglichkeiten eines weltweiten virtuellen Netzwerkes konnte man früher nicht einmal träumen – in der neuesten Rothenburger Ausstellung zur Reformation geht es um eine Medien-Revolution, die im Mittelalter stattfand und bei der die Druckkunst die entscheidende Rolle spielt. Um die Medien der Reformationszeit (Kampf der Konfessionen) geht es in der aktuellen Ausstellung im Reichsstadtmuseum.

Viel Interesse bei der offiziellen Eröffnung im Refektorium des Reichsstadtmuseums. Fotos: diba

Viel Interesse bei der offiziellen Eröffnung im Refektorium des Reichsstadtmuseums. Fotos: diba

Wie Museumsleiter Dr. Hellmuth Möhring erfreut feststellen kann, besitzt Rothenburg eine stattliche Sammlung historischer Flugschriften aus der Luther-Zeit. Auf der gut besuchten Ausstellungseröffnung mit geladenen Gästen am Samstagabend spannte er den Bogen von der Gegenwart in die Vergangenheit. Es sei schon möglich, sich die Kommunikationstechnik als Chip unter die Haut pflanzen zu lassen. Ohne E-Mail-Adresse fühle man sich abgekoppelt „wie ein pleistozänisches Digitalfossil”. Und von Teenagern höre man skurille Fragen wie die, wie man denn vor hundert Jahren ohne Computer und Handy ins Internet gekommen sei.

Dagegen kannte man in der vorreformatorischen Zeit das geschriebene und später das gedruckte Wort. Jede Nachricht sei mühselig durch Boten überbracht worden. Die reichen Handelshäuser der Medici oder Fugger bauten um 1600 das erste Postnetz auf. Wie Dr. Möhring betonte, seien auch Reisende, Mönche und fahrendes Volk als Informationsüberbringer wichtig gewesen. Märchen und Sagen seien nur durch Weitererzählen übermittelt worden.

Die Drucktechnik war revolutionär, Bücher und Schriften seien den Druckern aus den Händen gerissen worden. Die Reformation sei begünstigt worden durch die angestrebte Reichsreform unter Maximilian I. und der humanistischen Bewegung, die verzögert in Deutschland ankam. Und dann entstand der Buchdruck, der das entsprechende geistige Klima beflügelte. Immerhin hätte Ende des 15. Jahrhunderts schon fast ein Drittel der Nürnberger Bevölkerung lesen können.

Wertvolle Bücher aus den Beständen der Stadt Rothenburg sind in Vitrinen zu bestaunen.

Wertvolle Bücher aus den Beständen der Stadt Rothenburg sind in Vitrinen zu bestaunen.

Als „letzten Punkt der reformatorischen Brandbeschleunigung“ bezeichnete Möhring die Krise der Kirche und den damit verbundenen Machtverlust. Am Ende führte alles in die Katastrophe des Bauernkrieges. Zwischen 1501 und 1530 seien rund zehntausend unterschiedliche religiöse und politische Flugschriften erschienen, Wittenberg sei das Zentrum des Buchdrucks gewesen. Luthers Schriften wurden in hunderten Editionen herausgebracht und verkauft.

Harte Bandagen

Das man im Streit zwischen Reformatoren und Papst-Vertretern nicht zimperlich war machte Dr. Möhring daran deutlich, dass Luther seinen katholischen Gegner Dr. Eck als „die Sau von Ingolstadt“ oder unter Namensverkürzung als „Dreck“ übel beschimpfte. Erst in den 1520er Jahren sei die Medienproduktion abgeflaut und mehr als dreißig Jahre später erst habe sich Rothenburg zur neuen Konfession bekannt. Danach seien viele Städte aufgeblüht. Als „eine Mär“ bezeichnete es Dr. Möhring zu behaupten, dass Rothenburg nach Toppler nichts Bedeutendes mehr geschaffen hätte: „Wenn man die architektonischen Besonderheiten Rothenburgs aufzählt, müsste sie eigentlich die Perle der Renaissance heißen!”

Stadträtin Jutta Striffler dankte in ihrem Grußwort als offizielle Vertreterin der Stadt allen Beteiligten für die gelungene Ausstellung, die in idealer Weise die Sonder-Ausstellung des Mittelalterlichen Kriminalmuseums über Luther und die Hexen ergänzt. Sie verwies besonders auf die originalen Flugschriften, die erstmals der Öffentlichkeit gezeigt werden. Beide Ausstellungen seien Vorreiter zum kommenden Lutherjahr und in den Medien präsent.

Beide Schauen seien auf hohem Niveau und „hervorragend geeignet alle Besucher in Teilbereiche der Reformation eintauchen zu lassen und sich auf eine spannende Reise zu begeben”. Die Ausstellung sei sehr anschaulich im Refektorium des Reichsstadtmuseums angelegt, so dass man sie sich auch ohne Führung aneignen könne.

Oswin Voit und Ruth Baum sorgten wie häufig bei solchen Gelegenheiten wieder für die passende musikalische Einstimmung in die Zeit vergangener Jahrhunderte. Die Klänge aus der Reformation vermittelten so auch einen beeindruckenden akustischen Zugang zum Thema. Vorrangig durch die vielen Schautafeln, aber auch anhand von Vitrinen mit wertvollen jahrhundertealten Druckschriften sowie den Flugschriften, die vor allem die Decke des Raumes zieren, kann sich der Besucher einen guten Überblick zum Thema verschaffen. Noch bis weit ins Luther-Jahr, dem 30. September 2017, bleibt die Sonderausstellung zu den üblichen Museumszeiten geöffnet. diba

Kleider machen Leute

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Mode auf dem roten Teppich – Boulevard Fußgängerzone

ROTHENBURG – Zugegeben, nach dem schönen Spätsommer müssen wir uns erst an die kalte Jahreszeit gewöhnen. Mit der passenden Kleidung ist man bestens gerüstet. Sie sieht schick aus, ist vielseitig kombinierbar und hält schön warm.

Die kommende Saison ist keine Zeit für winterliche Tristesse: Mode lebt von Veränderung. Foto: Schäfer

Die kommende Saison ist keine Zeit für winterliche Tristesse: Mode lebt von Veränderung. Foto: Schäfer

Für alle, die noch Inspiration für die Auswahl brauchen, dürfte die Modenschau auf dem roten Teppich in der Fußgängerzone das Richtige gewesen sein. Stadtkulisse und Dutzende zarte weiße Lampions, die aufgereiht wie Perlen auf einer Kette über der Zuschauermenge schwebten, bildeten einen schönen Rahmen.

Die beiden Geschäftsfrauen aus der Hafengasse, Heidi Treiber und Tina Hellenschmidt, ergreifen schon seit Jahren die Initiative, im kreativen Zusammenspiel ihre Branche für Bekleidung und Schuhe mit ihren Formen, Farben und Materialien zur jeweiligen Saison in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu rücken. Gerade wenn die Kollektionen wechseln, will die Kundschaft wissen: Was gibt es Neues? Gedeckte Farben wie Rosa, Braun und Beige in unterschiedlichen Nuancen, dominieren die Herbst- und Wintermode – kombiniert mit Grau, Oliv und Schwarz. Für Akzente sorgen kräftige Rottöne. Ebenso quadratische und florale Muster, Streifen und Graphisches – sie zeigen sich vielfältig wie nie.

Und es geht in die Verlängerung: mit langen Schnitten bei Mänteln, aber auch bei Strickjacken oder Strickwesten als Kombinationsstück. Etwa zu Stoffhosen aus Jersey und fließenden Stoffen oder in weicher Lederoptik. Die Jeans – verkürzt, mit geradem Bein oder ausgestellt – bleibt die Nummer 1. Der heimliche Star in diesem Herbst ist die Bomberjacke als der neu interpretierte Blouson: mal aus Satin, Pailettenstoff, geblümt, bestickt oder uni. Außerdem zeigt sich die Mode von ihrer kuscheligen Seite mit weichen Strickstoffen aus flauschigem Bouclégarn oder Plüsch beziehungsweise Pelz aus Kunstfaser. Sie gehen eine wärmende Liaison ein mit den neuen Stiefeletten, Stiefeln und Boots.

Die Haarschneiderei Flex sorgte für die kreativen Frisuren. Mit passend ausgewählter Musik rundete Keitel-Technik die Inszenierung ab. Dafür gab es viel Applaus. sis


Ein zweites Leben

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Je größer der Einschnitt, desto größer ist der Kraftaufwand

ROTHENBURG – Der Verein „Mein zweites Leben in Rothenburg“ kümmert sich ehrenamtlich um Menschen, die durch schwere Krankheiten und Verletzungen mit ganz neuen Herausforderungen und gewaltigen Änderungen im sonst so normalen Alltag zurecht kommen müssen.

Im Hegereiterhaus wurde das neue Beratungsangebot vorgestellt. Fotos: Götz

Im Hegereiterhaus wurde das neue Beratungsangebot vorgestellt. Fotos: Götz

Neben der Selbsthilfegruppe, bieten Silke Ebert und Ralph Dürr – beide sind Mitglieder der Gruppe – nun alle 14 Tage, immer dienstags von 13 bis 15 Uhr im Hegereiterhaus, beratende Worte für Betroffene oder deren Angehörige an. Egal ob Schädel-Hirn-Verletzung, Schlaganfall, Parkinson oder andere seltene Krankheiten, der Verein „Mein zweites Leben in Rothenburg“ bietet Hilfe an. Sowohl den Betroffenen selbst, als auch deren Familien, Freunden und Angehörigen. Eine Selbsthilfegruppe bietet schon seit langem die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, seine Ängste und Sorgen miteinander zu teilen und gemeinsam Antworten zu finden, auf die Fragen, wie es nun weitergehen und wie man umgehen soll mit einem plötzlichen Schlaganfall oder anderen Erkrankungen, die das bisherige Leben auf einmal durcheinanderwirbeln.

Silke Ebert und Ralph Dürr: Sie kennen die Realitäten.

Silke Ebert und Ralph Dürr: Sie kennen die Realitäten.

Von nun an gibt es unter der Leitung von Ralph Dürr und Silke Ebert nun auch eine Beratungsstelle für betroffene Personen. Die beiden beraten zu den verschiedensten Themen. So kann es um Fragen zur Wohnraumanpassung, der beruflichen Zukunft oder das Beantragen eines Schwerbehindertenausweises gehen. Auch die Mobilität und das „Autofahren“ sind oft ein wichtiges Thema. Hinzu kommen Empfehlungen für Freunde, Partner und Familie zum Umgang mit Erkrankten. Beraten wird zudem in Sachen Freizeit und Hobbys, sportlichen Betätigungen und vielem mehr. „Viele Patienten haben genug von Ärzten und Reha“, sagt Ralf Dürr. Es sei wichtig, dass es für Betroffene die Möglichkeit gibt, sich unverbindlich und von ebenfalls Betroffenen beraten zu lassen. Durchaus logisch erscheint der Gedanke, dass hier das Verständnis für die eigene Situation mit am größten ist.

Man müsse sich in die Problematiken der Leute hineinversetzen können, sagt Silke Ebert, unter anderem zertifizierte Mediatorin. Und mahnt: „Vorurteile weglassen und mindestens zweimal hingucken. Wer körperlich behindert ist, kann geistig trotzdem fit und gut sein.“ Als Mediatorin sieht sie sich selbst vor allem in der Konfliktlösung im Umfeld der oder des Erkrankten beheimatet. „Hier gibt es oft Probleme und Streitereien.“ Im Zuge der kleinen Auftaktveranstaltung zur neuen Beratungsstelle im Hegereiterhaus, sprach auch Oberbürgermeister Walter Hartl ein kurzes Grußwort. Er bedankte sich bei allen, die „bereit sind, aktiv im Verein mitzuwirken.“ Er sprach außerdem von der „möglichen Hemmschwelle ins Rathaus zu gehen“ – auch dort wird Hilfe angeboten – und lobte das „niederschwellige Angebot“ des Vereins. Schwere Krankheiten könnten urplötzlich hereinbrechen, fügt er an. Als Patient fühle man sich so oft hilflos. „Es tut gut, wenn Personen da sind, die dann helfen.“

Das Projekt wird vom bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration, dem Paritätischen Verband Bayern und der Glücksspirale gefördert. Über die Telefonnummern 09861/8384 und 0172/5661970 können Hilfesuchende mit Ralph Dürr oder Silke Ebert einen Termin vereinbaren. og

Andere Kulturen besser kennenlernen

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Geselligkeit, Begegnung und Freundschaft bei verschiedenen Begegnungen vermittelt

ROTHENBURG – Die zweite Interkulturelle Woche stand unter dem bundesweiten Motto: „Vielfalt. Das Beste gegen Einfalt“. In Rothenburg wurde der Schwerpunkt auf die Themen Heimat, Integration und Begegnung gelegt.

Teil des Programms: geselliges Beisammensein in der Reichsstadthalle.   Fotos: Fischer

Teil des Programms: geselliges Beisammensein in der Reichsstadthalle. Fotos: Fischer

Die zentrale Veranstaltung der Interkulturellen Woche war der Abend der Begegnung in der festlich geschmückten Reichsstadthalle. Irmgard Fischer begrüßte etwa 150 Gäste und eröffnete die Veranstaltung. Anschließend übergab sie die Moderation des Abends an Andrea Krauss-Gonzalez, die charmant durch den Abend führte. Für die Stadt betonte Bürgermeister Dieter Kölle in seinem Grußwort, wie wichtig angesichts von ungefähr zwei Millionen Touristen und der Mitbürger aus siebzig verschiedenen Nationen das gute Miteinander in Rothenburg sei.

Der Vorsitzende des Migrationsbeirates, Roberto Mandosi erklärte die Situation der Migranten, die teilweise schon seit Jahrzehnten in Rothenburg leben. Er schilderte das Spannungsverhältnis zwischen neuer Heimat und Herkunft, zwischen Integration und Erhalt der eigenen Identität. Anhand zahlreicher Beispiele berichtete er über den Inhalt und die Notwendigkeit der Arbeit des Migrationsbeirates.

Gudrun Knoll-Schäfer, die Sprecherin des ehrenamtlichen Arbeitskreises Asyl stellte fest, dass etwa 120 Flüchtlinge vor Krieg, Terror und Verfolgung nach Rothenburg gespült wurden. Diese entwurzelten und traumatisierten Menschen benötigen dringend Unterstützung. Sie erinnerte an die Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg und appellierte an das humanitäre Denken und Handeln der Europäer. Jeder sollte sich bewusst machen, dass ein friedliches Miteinander auch für nachfolgende Generationen nur möglich ist, wenn alle an einem Strang ziehen.

Die Trommelgruppe „Red and the Colours“ und Rapper Ahmad aus Syrien (er war aus Karlsruhe angereist) sowie Liedermacher Philipp Schiffers und sein Begleiter am Schlagzeug Thomas Greil übernahmen die musikalische Ausgestaltung des Abends.

Das aus Spenden erstelle kalte Büfett fand rege Nachfrage und wurde vollständig geleert. Der Abend kann als rundum gelungen bezeichnet werden. Der Integrative katholische Kindergarten St. Johannis in der Erlbacher Straße veranstaltete Mitte der Woche einen Spielenachmittag und kleine Aktionen für Kinder und Erwachsene. Dazu wurde Verköstigung aus verschiedenen Kulturen angeboten.

Sportlich fair: Das Fußballturnier gewann die iranische Mannschaft.

Sportlich fair: Das Fußballturnier gewann die iranische Mannschaft.

Am Samstag fand das Internationale Fußballturnier unter dem Motto „Respekt“ statt. Die Organisation lag beim Migrationsbeirat. Es nahmen sieben Mannschaften aus Ungarn, Iran, Afrika, Türkei, Kroatien, Bosnien und der Firma Electrolux teil. Das Endspiel bestritten Türkei und Iran, wobei die Iraner als Sieger hervorgingen. Das gesamte Turnier wurde sportlich fair ausgetragen und hat sowohl Spielern als auch Zuschauern viel Spaß gemacht.

Zum Abschluss gab es den „Tag der offenen Kirche und Moschee“. Pfarrer Dr. Oliver Gußmann und Pfarrerin Katharina Winkler konnten in der Heilig Geist Kirche rund vierzig Besucher begrüßen, darunter Muslime und den Imam der Gemeinde. Pfarrer Gußmann erklärte Kirche, Gottesdienst und beantwortete Glaubensfragen. Im zweiten Teil gingen die Gäste gemeinsam zum Tag der offenen Moschee in die Johannitergasse, wo der Imam die Einrichtung der Moschee und die Grundsätze der muslimischen Religion darlegte. Beim gemeinsamen Essen war man sich einig, dass es mehr solcher Kontakte geben müsse, um gegenseitige Vorurteile abzubauen und sich besser kennenzulernen. if

Riesenfreude zum Start

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Campus Rothenburg mit Ansprachen und schönen Gesten eröffnet

ROTHENBURG – Es war etwas Großes für Rothenburg und sein Umland, für die gesamte Region und besonders auch für die Hochschule Ansbach: die Eröffnung des Campus mit der Auftaktveranstaltung am Freitag, sozusagen an der Schwelle in dieses Wochenende. Dementsprechend ist der Rahmen ausgefallen. In der Turnhalle der Luitpoldschule fiel vor vielen Gästen aus dem öffentlichen Leben im fast feierlichen Ton der Startschuss für den Studienort Rothenburg.

Alle Redner waren sich einig: Dieser Moment ist ein ganz besonderer und von grundlegender, ja fast epochaler Bedeutung. Professorin Dr. Ute Ambrosius, die Präsidentin der Hochschule Ansbach, hob in diesem Zusammenhang – nachdem sie das Zustandekommen „ihrer Filiale“ als große Gemeinschaftsleistung von vielen Seiten gelobt hatte – unter anderem das innovative Konzept des Lehrens und Lernens in diesem neuen Studiengang „Interkulturelles Management“ in Rothenburg hervor.

Kellermeister Ottomar Dörrer reicht jedem Studierenden einzeln den Pokal und lässt daraus trinken.

Kellermeister Ottomar Dörrer reicht jedem Studierenden einzeln den Pokal und lässt daraus trinken.

Es sei beabsichtigt, damit Strahlkraft über die Region hinaus zu entwickeln, betonte sie. Bayernweit einmalig sei dieser Ansatz mit den über weite Strecken vorgesehenen Online-Phasen und dem damit verbundenen starken Einsatz digitaler Medien. Lern­inhalte werden für interaktive Lernmodule zur Verfügung gestellt. Es gibt Fristen und Zeitvorgaben fürs Bearbeiten von Aufgaben, aber natürlich auch Tutoren, die bei Rückfragen weiterhelfen. Strukturierter Ansatz mache individuelles Gestalten möglich. Nachfassen sei durch die verschiedenen Module für die Studierenden ebenso möglich wie schnelleres Vorgehen.

Neben diesem Lernen auf digitalen Weg gibt es für die Erst-Kommilitonen und ihre Nachfolger Präsenzzeiten am Studienort Rothenburg. An 14 Tagen pro Semester müssen sie herkommen und hier an Pflichtveranstaltungen teilnehmen. Bis die Luitpoldschule zum Campus ausgebaut ist, finden diese Sequenzen im Reichsstadt-Gymnasium statt, wo im dortigen Neubau Räume als Übergangslösung zur Verfügung stehen (wir berichteten). Vielleicht könne ja schon im Frühjahr in die endgültigen Räume des Luitpold-Schulhauses umgezogen werden, meinte die Hochschulpräsidentin, was ihr aber später von anderer Seite als etwas ehrgeizig ausgelegt wurde.

Am zukünftigen Campus Rothenburg wird moderne technische Aus- stattung eingesetzt. Die Zeiten von Kreidetafeln und Beamern sind vorbei. Gearbeitet wird mit flexiblen mobilen Smartboards, es kommen Laptops und Tablet-PCs zum Einsatz. Alles ist so gehalten, dass sich innerhalb eines Raumes möglichst viele Variationsmöglichkeiten und Einsatzkonstellationen ergeben.

Moderne Lernsituation ist die Umschreibung für dieses Konzept, zu dem unter anderem auch das „Academic Dining“ (akademisches Abendessen) gehört. Dabei wird von den Lehrenden und den Lernenden zusammen gekocht, kommuniziert und gegessen. Der leitende Stab der Hochschule für den Campus Rothenburg habe auch schon Gestalt angenommen. Für die erste ausgeschriebene Professur liege eine Zusage vor, berichtete Präsidentin Dr. Ambrosius. Für die Stadt breche endgültig ein neues Zeitalter an, betonte Oberbürgermeister Walter Hartl bei seinem Willkommen an die Studierenden des Premieren-Semesters. Damit verband er einen kurzen Rückblick in das vier Jahre dauernde gemeinsame Arbeiten und Kämpfen von vielen Seiten für den Campus Rothenburg.

Erinnerungsbild von besonderem dokumentarischem Wert: Studierende des ersten Semesters mit Lehrpersonal, Mitwirkenden und Prominenz. Fotos: Weber

Erinnerungsbild von besonderem dokumentarischem Wert: Studierende des ersten Semesters mit Lehrpersonal, Mitwirkenden und Prominenz. Fotos: Weber

Vielen gelte es zu danken, angefangen von der Politik über die Wirtschaft und die Verbände, namentlich der Industrie- und Handelskammer (IHK) mit ihrem starken Arm bis hinein in die Gastronomie. Nicht nur der Staatsregierung gelte seine Verbundenheit an diesem Tag, sondern der gesamten Hochschule Ansbach, die sich voll hinter den Campus Rothenburg gestellt habe und den vielen anderen, die sich an den verschiedens­ten Stellen eingesetzt haben für das Projekt.

Zur Hoffnung von Präsidentin Dr. Ambrosius, dass vielleicht schon im Frühjahr ins endgültige Zuhause am Hornburgweg umgezogen werden könne: Die Latte sei vielleicht etwas hoch gelegt. Der offizielle Zeitplan sieht den Herbst vor. Es gebe schließlich innovative Vorstellungen bei der Raumaufteilung, meinte Hartl schmunzelnd.

Den Studierenden legte er Rothenburg ans Herz. Im Gegensatz zu manchem großstädtischen Studienort sei es hier heimelig und überschaubar, was seine Vorteile habe. Klein, aber weltoffen sei Rothenburg, ein Ort der Vielfalt und von daher ein Standort, der übers mittelalterliche Stadtbild hinaus seine besonderen Reize habe.

Für die IHK nannte die Leiterin der Geschäftsstelle Ansbach, Karin Bucher, in Vertretung des Rothenburger Gremiumsvorsitzenden Dr. Gerhard Walther den Campus Rothenburg ein klares regionalpolitisches und infrastrukturelles Signal auf dem Gebiet der Bildung. Gerade in Zeiten der Digitalisierung werde das Wissen und Können der Menschen, zu neudeutsch das Knowhow, immer wichtiger. Die hiesige Wirtschaft brauche qualifizierte Nachwuchskräfte. Sie erinnerte an Fahrten nach München und an großartige Gemeinschaftsleistungen, die unter anderem eine Stiftungsprofessur ermöglicht haben. Dass sich die Campus-Pläne mit den Umbruch-Vorhaben beim Gastronomischen Bildungszentrum (GBZ) schnitten, sei ein Pluspunkt gewesen. Für das „Academic Dinner“ könne sie sich schon einen schönen Schauplatz vorstellen, meinte sie in Anspielung darauf.

Bevor Gelegenheit war, sich am kalten Büfett zu stärken und den Austausch zu pflegen, machte der Kellermeister (Ottomar Dörrer) seine Runde bei den Studierenden – mit dem Pokal voller Apfelsaft. Die Stadt verteilte an ihre neuen jungen Gäste Taschen mit Stadtplan, einem Weingutschein der Aktion „Genießen ob der Tauber“ und auch der Rothenburg-Plus-Karte des Stadtmarketing-Vereins als Inhalt. Das Erinnerungsbild, das im Anschluss an die Zeremonie auf dem Pausenhof entstanden ist, hat in vieler Hinsicht dokumentarischen Wert.

Für die Studierenden ging es nach einer kleinen Pause in der Turnhalle am Hornburgweg gleich in den Informationsnachmittag zu Prüfungsverfahren, Bibliothek und vielem mehr. Am Nachmittag führten Lehrende in die Module des ersten Semesters ein. Im „Rappen“ klang der Tag am späten Nachmittag bei einem gemütlichen Kennenlernen für Studierende, Dozenten und auch für Mitwirkende aus. -ww-

Märchenzauber mit Halligalli

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Flippige Modenschau von „zapp-style“ macht Appetit auf die Herbst- und Winterkollektion

ROTHENBURG – Peppige Licht-akzente, glitzernder Feenstaub, transparente, mit Heliumgas gefüllte Luftballons, große hymnische Klänge und – nicht zuletzt – zehn attraktive, sympathische Vorzeigefiguren: Die kommende Herbst-Winter-Mode hatte bei der inspirierenden Fashion-Show von „zapp-style“ ihren großen, vielbeklatschten Auftritt. In pfiffig aufdekoriertem Gewand bot der überdachte Schaumannsche Innenhof zur Hirtengasse die ideale Kulisse für eine kleine Sternstunde am Samstagnachmittag.

Birgit Zapp und ihr Team hatten sich wieder eine Menge einfallen lassen, um das Publikum zu überraschen und zu begeistern. Mit den Partnern Haarschneiderei Flex (Martina Model), Daniels/Agrebi (Dorra Schwartz) und Musicpoint (Harald Köhler) an der Seite und mit Caro als Choreografin war eine Bühnenshow auf die Beine gestellt worden, die zur grazilen, vollendeten Verneigung wurde vor der kommenden Mode-Kollektion.

Posieren im wärmenden Material- und Mustermix: Von links Selina, Caro und Melanie.

Posieren im wärmenden Material- und Mustermix: Von links Selina, Caro und Melanie.

Das „Halligalli“ mit flirrendem Konfettiregen auf die Zuschauer und vielen Luftballons gleich zum Auftakt setzte einen flippigen Akzent. Laufsteg frei für die zehn Models Veronika, Marina, Romy, Nicole, Cornelia, Maria, Juliane, Caro, Melanie und Selina. Sie durften Kreationen präsentieren, die so richtig Lust machten auf das, was es da gibt an Angesagtem in Sachen Oberbekleidung für die kommenden Wochen und Monate. Effektvoll in Szene gesetzte Wimpern der Models und allerlei verträumte bis schrille Assoziationen setzen Akzente. Sie stehen für dieses Zauberhafte hinter der allzeit gültigen Botschaft und für das Augenzwinkern, das sich damit verbindet: Gekonntes und eigenwilliges Kombinieren von Farben, Formen und Materialien. Das macht eine Persönlichkeit und ihren Stil aus.

Den ultimativ neuen Look gibt es nicht. Aber es fließt viel Inspiration aus vergangenen Epochen zu überaus ansprechenden Kreationen zusammen. Elemente sind dabei unter anderem verkürzte Schlaghosen, Lederminis, Röcke zu anliegenden Rollis, Kleider- und Mantelschnitte in A-Form. Bomberjacken mit Applikationen, übergroße Pullis, viktorianisch anmutende Kleider, Verspieltes im charmanten Boheme-Stil, im Look der Weltenbummler mit viel Folklore kommen hinzu.

Genießen zum Schluss den Applaus und streuen Feenstaub ins Publikum : die Models um Birgit Zapp (mit Mikrofon) und weitere Beteiligte der Modenschau. Fotos: Weber

Genießen zum Schluss den Applaus und streuen Feenstaub ins Publikum : die Models um Birgit Zapp (mit Mikrofon) und weitere Beteiligte der Modenschau. Fotos: Weber

Die Fashion-Show konjugiert pfiffig Thema für Thema durch: „Märchenwelt“ mit kräftigen Farben, prägnanten Mustern und ungewöhnlichen Kontrasten, „Farbthemen“ in sämtlichen Abstufungen mit Bordeaux, Rot und Grün, „Globetrotter“ mit Etno-Anklängen und „Blumenkinder“-Patchwork. Außerdem „Streetstyle“ mit lässigem Look aus den großen Mode-Metropolen, „Mustermix“ mit Karos als Renner für leichte Wollstoffe und feines Mohairgarn, „Abendmode“ mit viel Spitze, raffinierten Ausschnitten und Saumabschlüssen, Glitter, Palleten und Goldakzenten. -ww-

Jugendliches Potenzial

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Stiftung Schmidt zeichnete Nachwuchs für besondere Leistungen aus

ROTHENBURG – Spaß an der Bewegung, Freude an der Teamarbeit, Neugier die eigenen Grenzen zu verschieben: Kinder und Jugendliche haben viele Gründe sportlich oder künstlerisch aktiv zu sein. Geld ist keiner davon. Umso schöner ist es da, wenn die eigenen herausragenden Leistungen unverhofft doch mit einer kleinen Finanzspritze belohnt werden, wie etwa jüngst erneut geschehen durch die Jugendstiftung Schmidt.

Nach dem er-folgreichen Abstecher zum Jugendkunstpreis im vergangenen Jahr, kam man heuer für das 6. Stiftungsfest wieder im gewohnten Ambiente unter dem Kornschen Sternenhimmel zusammen. Bernhard Benz, stellvertretender Stiftungsvorstand, betonte die „außergewöhnliche“ Bedeutung dieser Einrichtung, die Jugendliche aus Rothenburg und Umgebung mit einem „stattlichen Geldbetrag“ beschenkt. Jedes Jahr werden insgesamt 20000 Euro vergeben. Eine Summe, von der Stiftungsveranstaltungen in größeren Städten oftmals nur träumen können. 11700 Euro gehen dabei für herausragende Leistungen an Einzelpersonen oder Gruppen. Die restlichen 8300 Euro werden im Sinne des Stiftungsgründers Siegfried Schmidt dafür verwendet, auch an anderer Stelle die Jugendarbeit zu fördern, denn „nicht jeder Verein kann Höchstleistungen“ vorweisen, erklärte dessen Sohn und zugleich Vorsitzender des Stiftungsvorstandes Frank Schmidt.

Körperliche Ausnahmeleistungen mit hohem Anmut zeigen die Turnerinnen des TSV dank Trainerehepaar Hassel. Fotos: mes

Körperliche Ausnahmeleistungen mit hohem Anmut zeigen die Turnerinnen des TSV dank Trainerehepaar Hassel. Fotos: mes

Per Gießkannen-Prinzip durften sich somit auch andere Vereine über eine monetäre Zuwendung freuen, je nach Anzahl ihrer minderjährigen Mitglieder. Der Reit- und Fahrverein bekam für seine 64 Jugendliche 500 Euro. Der Tennisclub durfte 400 Euro mit nach Hause nehmen (für 49 Jugendliche). Die Franken Knights erhielten dank 143 junger Mitglieder 1050 Euro, der Alpenverein 1100 Euro (152 Jugendliche). Und als größter Verein mit 710 minderjährigen Mitgliedern wurde der TSV mit 5250 Euro bedacht.

Das übergeordnete Ziel der Stiftung Schmidt sei es, so Frank Schmidt, „Kinder zu motivieren in ihrer Freizeit aktiv etwas zu schaffen – sei es in der Kunst, im Sport oder mit dem Kopf“. Die Kategorien, in denen die Jugendlichen für ihre besonderen Leistungen ausgezeichnet werden, verlaufen deshalb entlang der drei Säulen der menschlichen Existenz „Körper“, „Seele“ und „Geist“. Auch wenn die jungen Leistungsträger an diesem Abend im Rampenlicht auf der Bühne stehen, sollen auch die „Menschen dahinter mit ausgezeichnet“ werden – Trainer, Lehrer, ehrenamtliche Mitarbeiter und die Eltern, ohne deren Zustimmung und aktive Unterstützung die Freizeitgestaltung ihres Nachwuchses oftmals nicht möglich wäre.

In der Kategorie Geist wurden große, aber noch junge Hoffnungsträger im „königlichen Spiel“ mit jeweils 250 Euro ausgezeichnet. Amalia und Raphael Stark belebten beide beachtliche Platzierungen bei den Bayerischen Schach-Meisterschaften und wurden sogar für 2016/2017 in den Leistungssport-Kader des Bayerischen Schachclubs berufen. Julian Shen, ebenfalls vom Rothenburger Schachclub, ist ein „alter Bekannter“ beim Stiftungsfest. Die Förderung ermöglichte ihm so manche Turnierteilnahme.

Ein besonderes Anliegen des im vergangenen Jahr verstorbenen Stiftungsgebers ist die Auszeichnung des besten Abiturienten in den Naturwissenschaften. Mit Traumnoten erarbeitete sich Sophia Meyer aus Dornhausen die 1000 Euro, die sie für ihr Studium der Tiermedizin sicherlich gut gebrauchen kann.

Rothenburger Grundschüler zeigen stolz ihre Werke für den Kunstspaziergang durch die Tauberstadt.

Rothenburger Grundschüler zeigen stolz ihre Werke für den Kunstspaziergang durch die Tauberstadt.

Preisträger Max Keitel (500 Euro) spielte sich selbst ein Geburtstagsständchen auf der Trompete. Neben dem 1. Platz im Regionalwettbewerb Jugend musiziert ist er Stütze und Leistungsträger der Realschul-Bläserklasse. Ebenfalls in steter Regelmäßigkeit beleben Marlon Model, Felix Wehnert, Julian Grüber und Nico Bischoff der Schlagzeugklasse der Musikschule vordere Ränge bei Wettbewerben. Neben ihren insgesamt 1000 Euro erhielt die Musikschule als Gesamtanerkennung weitere 500 Euro. Die zeichnerisch sehr begabte Realschülerin Chaya Tarasevicz wurde mit 250 Euro ausgezeichnet und auch Anastasia Kerschbaum bekam denselben Betrag für ihre eindrucksvollen Aquarellbilder überreicht. An die Rothenburger Grundschule gingen 500 Euro für ihren „Kunstspaziergang“ durch die Tauberstadt, aus dem mittlerweile Postkarten entstanden sind. Jede Klasse widmete sich einem anderen Künstler.

Für die gelungene Kombination von Kunst und Musik durften Franziska und Friederike Ritter sowie Philipp Breiter für das Reichsstadt-Gymnasium einen Scheck über 500 Euro mit nach Hause nehmen. Als Dank präsentierten sie ihr Moritat „Das schöne Müllers Töchterlein“, das von den beiden Lehrern Klaus Stuppi und Rainer Hufnagel auf die Beine gestellt wurde. Für eine kleine Änderung im Ablaufplan sorgten die Turnerinnen, denn bereits früh am nächsten Morgen rief schon wieder die Pflicht in München, so dass ihre Ehrung vorgezogen wurde. Zunächst bekamen die Mädchen der Schülermannschaft Geräteturnen des Gymnasiums um Sibylle Schneider für ihre Leistungen 500 Euro. Und auch die Athletinnen der TSV-Turnabteilung, mit „gebotener Strenge und Disziplin“ geführt von dem Trainerehepaar Hassel, gingen mit 1000 Euro nicht leer aus.

Die besondere Mannschaftsleistung brachte auch der Badmintongruppe des Gymnasiums 500 Euro ein. Vor allem dank der Förderung der Stiftung Schmidt ist es möglich, dass das Gymnasium Stützpunktschule für diesen Sport sei, betonte der zuständige Lehrer Stefan Volkamer. Daniela Schmidt vom TSV bekam ebenfalls für ihren Erfolg im Badminton einen Einzelpreis über 250 Euro. In der immer beliebter werdenden Sportart Sommerbiathlon kann Stella Wuzel beachtliche Leistungen vorweisen, etwa bei den Bayerischen Meisterschaften. Dafür wurde sie mit 500 Euro belohnt.

Bayernweit ist auch die Bogenschießgruppe der Mittelschule mit Lehrerin Sandra Wittmann auf Turnieren unterwegs. Das Preisgeld von 500 Euro kann gut für die Anschaffung eines weiteren Bogens verwendet werden. Auch die „Dauergäste“ der Franken Knights Tackle Jugend kamen nicht zu kurz. Der Bayerische Vizemeister, der im kommenden Jahr die Bayerische Meisterschaft anvisiert, darf sich über 1000 Euro freuen. Ebenfalls im Mannschaftsdress kam die C-Jugend der TSV-Handballer auf die Bühne, die in der Bayernliga, also der höchsten Spielklasse, Tore werfen. Hierfür gab es 1000 Euro. Derselbe Betrag stand auch auf dem Scheck für die TSV-Judoabteilung. Zwar biete man Breitensport an, so Trainer Thomas Banz, dennoch tun sich regelmäßig Athleten mit herausragenden Einzelleistungen hervor.

Ebenfalls preisverdächtig, aber leider schon ein paar Tage über der Altersgrenze der Jugendstiftung, zeigte sich das Irish-Folk-Duo „Tús Nua“, das die Scheck-Zeremonie mit leisen und auch mitreißenden Tönen auflockerte. mes

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