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Channel: Aus der Stadt – Fränkischer Anzeiger
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„Es muss sich richtig anfühlen“

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Zwei junge Rothenburger möchten Menschen anleiten, im Einklang mit eigenem Körper zu leben

ROTHENBURG – Viele folgen dem vorgezeichneten Weg: Sie machen einen Schulabschluss, absolvieren ein Studium oder eine Lehre – etwas Solides eben – und verdienen mit dem einmal gewählten Beruf bis zum Rentenalter ihr Geld. Franziska Kastner und Thilo Rehbogen lassen sich nicht in derartige gesellschaftliche Konventionen zwängen. Sie haben sich stattdessen dazu entschlossen, ihre Jobs aufzugegeben und sich in Indien zu Yoga-Lehrern ausbilden zu lassen. Zurück in der Heimat möchten sie nun dieses Wissen an Interessierte weitergeben.

Thilo Rehbogen beim Tai Chi vor einem Tempel während seines sechsmonatigen Aufenthalts in China. Fotos: privat

„Es muss sich richtig anfühlen“, lautet die Maxime der beiden jungen Rothenburger bei all ihren Entscheidungen. Für Franziska Kastner mag der Schritt in die berufliche Selbstständigkeit inhaltlich nicht ganz so groß gewesen sein. Sie studierte Fitnessökonomie und Fitnesswissenschaft und hat bislang in diesem Bereich auch gearbeitet. Thilo Rehbogen hingegen war vorher fünfeinhalb Jahre lang Polizist, zuletzt in München. Doch eigentlich war er es, der mit einem Anruf das Schicksal der beiden in neue Bahnen lenkte.

„Hallo Schatz, wollen wir uns zwei Monate lang in Indien zu Yoga-Lehrern ausbilden lassen?“, fragte der 28-Jährige kurzum seine Freundin am Telefon. Er selbst befand sich zu der Zeit gerade in China. Zuvor hatte er den Polizeidienst an den Nagel gehängt und widmete sich nun in einer Klosterschule ein halbes Jahr lang Tai Chi und Qi Gong. Dort lernte er auch jemanden kennen, der ihn auf die Idee mit Indien brachte.
Da sich dieses Vorhaben für das Paar einfach richtig anfühlte, machten sie sich auf nach Rishikesh – wohin auch sonst? Die 70000-Seelen-Stadt zwischen Ganges und Himalaya trägt schließlich den inoffiziellen Titel „Yoga-Hauptstadt der Welt“. Menschen aus allen Erdteilen, jeden Alters und unterschiedlicher gesellschaftlicher und sozialer Hintergründe kommen dort zusammen, um sich in der Lehre des Yoga unterweisen zu lassen. Sie alle haben gemeinsam, dass ein Umbruch in ihrem Leben stattfand, erklärt Thilo Rehbogen.
Vom Verband zertifiziert
Natürlich treffe man dort auch auf die „Klischee-Yogis“, ergänzt Franziska Kastner. Die Ausbildung an sich hat aber mit der locker-verklärten Vorstellung von „wir haben uns alle lieb“ und „love, peace and harmony“ recht wenig zu tun. Sie ist von der „Yoga-Alliance“, einem internationalen Verband, zertifiziert und muss deshalb gewissen Qualitäts-Ansprüchen genügen. So sind auch die Lehrer alles andere als vermeintlich weltfremde Eremiten, die den ganzen Tag
nur vor sich hinmeditieren. Sie alle haben akademische Abschlüsse, vorwiegend im medizinischen Bereich.
Die zwei Monate des Lehrgangs umfassen 500 Unterrichtsstunden. Der erste Block mit 200 Stunden wird von vielen Teilnehmern vor allem als eine Zeit der Zurückgezogenheit vom Alltag (auch „Retreat“ genannt) genutzt. Erst in den restlichen 300 Stunden tritt die Lehrerausbildung verstärkt in den Vordergrund. Aber nur wenige wechseln nach dieser Zeit auch tatsächlich in die Rolle des Lehrenden, so Thilo Rehbogen.

Von Indien in die Selbstständigkeit: Thilo Rehbogen und Franziska Kastner lehren von nun an Yoga in Rothenburg.

40 Grad im Schatten

Nach jedem der beiden Kurs-Teile steht eine Prüfung in Theorie und Praxis an. In dem Yoga-Zentrum wird sehr auf Höflichkeit und die Einhaltung des Stundenplans geachtet. Zudem sind Alkohol und Rauchen verboten. Die Ernährung ist ayurvedisch. Ein typischer Unterrichtstag – bei 40 Grad im Schatten – beinhaltet vier Stunden körperliches Yoga und jeweils eine Stunde Atemübungen, Meditation, Anatomie und Physiologie sowie die Philosophie des Yoga.
Mit dem Zertifikat in der Tasche ging es für Franziska Kastner und Thilo Rehbogen zunächst nach Thailand. Dort wollten die beiden eigentlich die vielen Erfahrungen aus Indien erst einmal für sich in Ruhe verarbeiten und sacken lassen. Es kam dann doch ein wenig anders. Statt sich ganz der Ruhe, Entspannung und der inneren Einkehr hinzugeben, begannen sie von Thailand aus, die ersten organisatorischen Grundlagen für ihr berufliche Selbstständigkeit als Yoga-Lehrer zu organisieren.
Der Raum, den sie für diesen Zweck in der Industriestraße in Rothenburg angemietet haben, erstrahlt mittlerweile in reinem Weiß. Und mehr muss auch gar nicht rein. Denn genau wie in dem Yoga-Zentrum in Rishikesh soll auch hier nichts die Aufmerksamkeit der Yoga-Schüler ablenken und die Atmosphäre stören. Aber nicht nur die Rahmenbedingungen, sondern auch das eigentliche Yoga wollen sie, so wie sie es in Indien gelernt haben, eins zu eins hierherbringen, sagt Franziska Kastner.
Zwar ist Yoga mittlerweile ein riesiger Trend, der ausgehend von den Großstädten auch immer mehr den ländlichen Raum erobert. Doch das dabei meist praktizierte körperliche Yoga allein ist nur „ein geringer Bruchteil“ von dem, was Yoga eigentlich umfasst, erklärt die 23-Jährige. In erster Linie ist es eine Lebenseinstellung. Die Essenz davon: Wenn man nach innen – also sich selbst gegen
über – nur Gutes tut, dann kann man nach außen – sprich anderen gegen
über – auch nichts Böses tun.
Von vier auf 200 Positionen
Eine weit verbreitete Fehlannahme ist: Wenn man sich in einer Yoga-Position, einer sogenannten Asana, befindet, besteht der geistige Teil darin, eine „Leere im Kopf“ herbeizuführen. Es geht aber vielmehr darum, sich bewusst zu machen, welche Gedanken einen gerade beschäftigen und diese dann zu sortieren. Das körperliche „Training“ dient eigentlich nur dazu, lange und bequem eine Position für diesen geistigen Teil halten zu können. Denn: Durch die körperliche Mobilität entstehe geistige Mobilität, so Thilo Rehbogen, die dazu beiträgt mit beispielsweise Stress und Leistungsdruck besser umgehen zu können. Im Uryoga reichten dafür vier Positionen aus. Da den modernen Menschen aber immer mehr Zipperlein plagen, gibt es heute 200 davon.
Die Arbeit nach innen, mit sich selbst, ist den beiden bei ihren Unterweisungen als Ergänzung zum rein körperlichen Training sehr wichtig. Nicht umsonst sind sie im Internet unter „in and out journey“ zu finden. Franziska Kastner hat der innerliche Aspekt bei ihrer bisherigen Tätigkeit im Fitnessbereich immer gefehlt. Dank der Selbstständigkeit kann sie dies nun kombinieren. Das heißt, man kann sich beispielsweise mit ihr als Personal Coach beim Waldlauf auspowern und dann im Yoga sich seines Körpers bewusst werden und dessen Signale lesen lernen.
Blockaden lösen
Zudem möchten die beiden stärker den Bereich „Atmung und Meditation“ in den Fokus rücken. Denn damit lassen sich sehr viele körperliche und geistige Blockaden lösen, sind sie überzeugt. Wer hat schließlich noch nie in einer Stress-Situation den Rat „tief durchatmen!“ bekommen? Während ihrer Ausbildung in Indien haben sie außerdem auch therapeutisches Yoga kennengelernt.
„Jeder kann Yoga machen“, betont Thilo Rehbogen. Man muss dafür nicht besonders beweglich sein. Und auch Alter und Gewicht spielen dabei keine Rolle. Wenn eine Asana nicht ausgeführt werden kann, könne man diese leicht abwandeln, macht er all jenen Mut, die ihr eigenes Fitnesslevel als nicht sehr gut ansehen. Man bemerke aber sehr schnell Fortschritte, ergänzt Franziska Kastner.
Wichtig dabei sei jedoch, dass man die Positionen unter Anleitung eines Lehrers durchführt. Sonst könnten sich sehr schnell Schmerzen, etwa im unteren Rücken einstellen. mes

Wer lässt die Kassen klingeln?

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Studie zur touristischen Wertschöpfung vorgestellt – Rothenburg in „Champions League“

ROTHENBURG – Erneut konnte die Tauberstadt bei Ankunfts- und Übernachtungszahlen zulegen, informierte Tourismusdirektor Dr. Jörg Christöphler die Mitglieder des Kultur- und Tourismusausschusses in ihrer jüngsten Sitzung. Dennoch ist die Stimmung im Gastgewerbe und Einzelhandel recht verhalten. Eine Studie zur Wertschöpfung des Tourismus in Rothenburg konnte diese Diskrepanz zwar auch nicht aus der Welt schaffen. Aber sie verdeutlichte zumindest, welches Potenzial man hierbei habe.

Nicht nur Sehenswürdigkeiten, auch das Warenangebot zieht Touristen an. Foto: Scheuenstuhl

Nachdem die letzte Untersuchung dieser Art bereits sechs Jahre zurückliegt, war es nun an der Zeit, wieder einmal genau zu schauen, wieviel Geld die Touristen in welchen Bereichen in der Tauberstadt lassen. Im Auftrag des Rothenburg Tourismus Service (RTS) machte sich das      Deutsche Wirtschaftswissenschaftliche Institut für Fremdenverkehr (dwif) an der Universtität München an eine Neuberechnung auf der Basis der Daten aus dem Jahr 2017.

Dessen Mitarbeiter Moritz Sporer stellte die seiner Aussage nach „wirklich hervorragenden Ergebnisse“ nun den Ausschussmitgliedern vor. 55 Prozent der rund 566000 Übernachtungen entfielen 2017 auf Hotels. Gasthöfe bekamen 18 Prozent, Privatvermietungen sowie die Jugendherberge jeweils fünf Prozent und Pensionen immerhin noch drei Prozent von diesem Kuchen ab.
Insgesamt schauten 1,9 Millionen Personen lediglich für einen Tag in der Tauberstadt vorbei. Wenn man die Übernachtungen und den Tagestourismus in Beziehung zueinander setzt, kommt man zu folgendem Ergebnis: Auf eine gewerbliche Übernachtung kommen rund vier Tagesreisen. Ein Übernachtungsgast gab 2017 dabei pro Tag durchschnittlich 148 Euro aus (Vergleich 2011: 145,90 Euro) und ein Tagestourist 31,10 (2011: 30,10 Euro), so die Berechnung des Wirtschaftsinstituts.
Tagesreisen machten 77 Prozent der insgesamt 2,466 Millionen Aufenthaltstage 2017 aus. 19,5 Prozent entfielen auf die Übernachtungen in gewerblichen Betrieben (mehr als zehn Betten) und 2,3 Prozent auf den Camping-Bereich beziehungsweise 1,2 Prozent auf Privatvermietungen. Die Bruttoumsätze von 135,4 Millionen Euro ließen sich zu 52,5 Prozent auf die Übernachtungsgäste in gewerblichen Betrieben und zu 43,6 Prozent auf die Tagesreisenden zurückführen. Moritz Sporer lobte diese „sehr ausgeglichene Struktur“, bei der man nicht nur von einer Zielgruppe abhängig ist.
Hauptprofiteur des Tourismus allgemein war das Gastgewerbe mit 63,9 Millionen Euro (47,2 Prozent). Für den Einzelhandel fielen immerhin 48,9 Millionen Euro (36,1 Prozent) ab. Der Dienstleistungssektor verdiente 22,6 Millionen Euro (16,7 Prozent) an den Gästen in der Stadt.
Jeder zweite Euro
Naturgemäß gaben die Übernachtungsgäste (Gesamtbruttoumsatz 76,3 Millionen Euro) mehr als die Hälfte ihres Budgets (62 Prozent) im Gastgewerbe aus. Den Rest teilten sich der Einzelhandel mit 20,3 Prozent und der Dienstleistungsbereich mit 17,7 Prozent. Bei den Tagestouristen wurde jeder zweite Euro (56,6 Prozent) im Einzelhandel ausgegeben. Der Anteil des Gastgewerbes am Gesamtbruttoumsatz von 59,1 Millionen Euro betrug 28 Prozent und der des Dienstleistungsbereichs 15,4 Prozent.
Bei der Wertschöpfung unterscheidet man zwischen der ersten Umsatzstufe, die von dem direkten Waren- oder Dienstleistungsaustausch profitiert, etwa Gastronomie, Stadtführungen, Beherbergung oder Eintrittsgebühren und die zweite Umsatzstufe. Dieser Bereich ist beispielsweise durch Vorleistungen (Baugewerbe, Banken, Gärtnereien, Versicherungen und dergleichen) an der touristischen Wertschöpfung indirekt beteiligt.
Schaut man sich den Beschäftigungseffekt des Tourismus in Rothenburg an, so kommt man auf die Zahl 2300. Soviele Personen können zu 100 Prozent ihr Primäreinkommen aus dem Tourismus beziehen. Dies ist jedoch als „absoluter Mindestwert“ zu verstehen, betont Moritz Sporer auf Nachfrage der Redaktion. Das Primäreinkommen ist das Einkommen aus Erwerbstätigkeit und Vermögen. Es gilt jedoch pro Kopf und nicht pro Beschäftigten. Man könnte also genauso sagen, dass 4600 Personen ihr Einkommen zu 50 Prozent aus dem Tourismus beziehen können.
In vielen Bereichen lebt man nur anteilig vom Tourismus. Ein Kellner beispielsweise bedient einen Touristen genauso wie einen Einheimischen. Dennoch sieht Moritz Sporer die Tauberstadt beim Beschäftigungseffekt „in der Champions-League“. CSU-Fraktionsvorsitzender Dr. Wolfgang Scheurer wies darauf hin, dass diese objektiven Zahlen kaum mit der Zufriedenheit in der Hotellerie und Gastronomie korrelieren.
Auch der Tourismusdirektor hat schon klagende Stimmen aus dem Einzelhandel vernommen. Für ihn steht fest, dass dies vor allem ein Problem des Angebots ist. Die Gästestruktur ändert sich und damit müsse man sich an allen Stellen „zeitgemäßer präsentieren“.
Von Januar bis April konnte man heuer 99141 Übernachtungen verzeichnen. Dies entspricht einem Plus von 7,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Auch die Ankünfte erhöhten sich um sieben Prozent auf 69596. Mit den Zahlen vom Mai wird man das Bestjahr 2015 übertreffen, so Dr. Jörg Christöphler. mes

Ballon ging auf Jungfernfahrt

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Unternehmen mit himmlischer Strategie – Was Vision und Mission bewirken

ROTHENBURG – Gutes Omen: weiß-blauer Himmel mit strahlender Sonne. Bei Bilderbuchwetter startete der Neuberger-Ballon auf der Wiese im Taubertal zu seiner Jungfernfahrt mit besonderen Passagieren. Nach gut einer Stunde  landete er im Abendrot auf einem Wiesenweg bei Mittelstetten.  Zuvor wurde der neue Werbeträger des Unternehmens mit einer Sektdusche getauft.

Freudiges Ereignis begossen: Vor dem Start wurde der neue Ballon mit Sekt getauft.

Der ursprüngliche Plan, auf dem Grünstreifen hinter dem Neuberger-Erweiterungsbau abzuheben, wurde aufgrund der Windverhältnisse kurzfristig geändert. Die große Ballonwiese am Fuße der Altstadt bot die besseren Bedingungen für einen fulminanten Blick auf das Taubertal und die Silhouette Rothenburgs. Als Zeichen guten Einvernehmens war Weishaupt-Geschäftsführer Thomas Weishaupt eigens nach Rothenburg gekommen. Gemeinsam mit Neuberger-Geschäftsführer Klaus Lenk­ner legte er Hand an beim Aufrüsten des Ballons und später beim Entleeren und Einpacken der Hülle. Die Ehefrauen, Carolin Weishaupt und Marlies Lenk­ner, leisteten tatkräftige Hilfe.

Zahlreiche Zuschauer, darunter Neuberger-Mitarbeiter mit ihren Familien, verfolgten das Schauspiel  am Startplatz und quittierten die Ballontaufe mit Applaus. Sie bekamen kühlen Sekt spendiert, um auf das Ereignis anzustoßen. Auch im Ballonkorb klangen die Gläser aneinander. Die Eheleute Lenkner und Weishaupt prosteten Pilot Georg Reifferscheid und Pilotenschüler René Bissbort zu und ließen eine Sektflasche überschäumen. Völlig losgelöst von der Erde stiegen sie dann zum Himmel auf und fuhren flott mit dem Wind. Über Landschaft und Baumwipfel hinweg zogen Gebsattel, Schillingsfürst und Wörnitz an ihnen vorbei – und schließlich ging es langsam wieder abwärts. Für die Landung suchte der Pilot einen Wiesenweg aus und setzte sicher auf – im Licht der roten Abendsonne.
Marlies Lenkner war die einzige Erstfahrerin im Ballonkorb. Für sie gab es eine feierliche Zeremonie mit den Elementen Feuer, Wasser, Erde. Auf einem roten Teppich kniete sie auf den Boden nieder. Eine kleine Haarsträhne wurde dem Feuer, das den Ballon in die Lüfte trug, „ge­opfert“ und sofort mit Sekt gelöscht. Mit der Ballontaufe bewegt sich jeder Ballonfahrer auf historischen Spuren und wird in den Stand der Adeligen erhoben. Marlies Lenkner bekam den Titel „Fürstin“ und die überfahrenen Ländereien geschenkt – natürlich nur eine Handbreit über dem Boden. Für Klaus Lenkner war es die vierte Ballonfahrt, für das Ehepaar Weishaupt die zweite.

Klares Design: Der Neuberger-Ballon in den Unternehmensfarben Weiß-Blau. Fotos: sis

Auf Nachfrage der Redaktion gab Thomas Weishaupt ein klares Bekenntnis zum Standort Rothenburg. Neuberger gehört seit 1995 zu der Unternehmensgruppe und ist auf Energie-Management, Gebäudeautomation, Reinraumtechnik (in der Hygiene eine besondere Rolle spielt) und Prozesstechnik spezialisiert. Weishaupt stellt Brenner, Heizungssysteme, Wärmepumpen, Solarsysteme sowie Wassererwärmer her. Zum ergänzenden Verbund gehört noch Baugrund Süd mit Fokus auf Energiegewinnung mittels oberflächennaher Geothermie. Am Stammsitz in Schwendi arbeiten rund 900 Mitarbeiter, in Rothenburg über 530. In Deutschland verfügt Weishaupt über ein Netz von 29 Niederlassungen und Vertretungen. Weltweit beschäftigt die international agierende Holding rund 3400 Mitarbeiter.

Neuberger sei eine „funktionierende Einheit mit großem Know-how“, sagte Thomas Weishaupt. Den Standort wolle man „weiter ausbauen“. Um wachsen zu können und neue innovative Wege zu gehen, müssen zusätzliche Mitarbeiter gewonnen werden, die in die Unternehmenskultur passen. Der Neuberger-Ballon mit dem glänzenden Weiß und dem intensiven Blau am Himmel soll Interesse und Bekanntheit am Unternehmen steigern. Sicherlich werden zusätzliche Sympathiewerte gewonnen.
Wie sehen die Zukunftsvisionen in der Weishaupt-Gruppe aus? Es gebe definitiv keine Pläne für Standort-Verlagerungen oder -Zusammenlegungen: „Das wäre eine schlechte Entscheidung“, betonte Thomas Weishaupt, „diesen Fehler machen wir nicht.“ Der Neuberger-Ballon am Standort Rothenburg beschleunige den Prozess von der Idee eines Weishaupt-Ballons, das Thema „Energie“ werbeträchtig umzusetzen. Letzte Woche besuchte Thomas Weishaupt einen Großkunden in China, der bald nach Deutschland kommt. Den luftfahrtbegeisterten Asiaten überraschte er mit einem  Zeppelinflug. Ein symbolträchtiges Geschenk: „Wenn es nach oben geht, ist das ein positives Zeichen.“ sis

Ein Hauch von „Hollywood“

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Student drehte einen Teil seines Abschlussfilms in der Reichsstadthalle

ROTHENBURG – Auf Kommando tanzen, jubeln, klatschen, Spaß haben: Dies war die Aufgabe der Statisten, die am Wochenende beim Dreh des Kurzfilms „Reckless“ in der Reichsstadthalle zum Einsatz kamen. Sie unterstützten damit den Neusitzer Joel Kienapfel, der die bewegten Bilder im Rahmen seines  Studiums an der Hochschule Ansbach produziert.

Die Statisten bekommen letzte Anweisungen, was sie während des Drehs zu beachten haben. Fotos: Scheuenstuhl

Insgesamt vier Drehtage waren für das Projekt angesetzt. Nachdem man in Nürnberg und Burgbernheim bereits einen Teil der Szenen gedreht hatte, ging es für das Team nach Rothenburg. Die Reichsstadthalle sei der ideale Ort für die Konzert-Szene, erklärt Joel Kienapfel, der sowohl Produzent als auch Regisseur des Films ist. Denn da es dort sowieso keine Fenster gibt, die Licht hineinlassen, hatte man keine zusätzliche Arbeit den Innenraum extra zu verdunkeln.

Auch das Drehbuch stammt aus der Feder des Neusitzers, der sich momentan im sechsten Semester des   Bachelor-Studiengangs „Multimedia und Kommunikation“ befindet. Aufgabe war es, das Gefühl von „Wut“ umzusetzen. Zudem sollte die Geschichte auch einen Bezug zu einem selbst haben. Deshalb lag der Themenkomplex „Veranstaltungstechnik“ für Joel Kienapfel auf der Hand. Denn neben seiner Haupttätigkeit als Student ist der 26-Jährige auch in diesem Bereich regelmäßig im Einsatz, beispielsweise bei den „Refo-Days“ oder der „City Church“.
Sein Abschlusswerk für den Studienschwerpunkt „Film“ trägt den Titel „Reckless“ (zu deutsch: leichtsinnig) und dreht sich um David, einen begeisterten Veranstaltungstechniker, der seine Leidenschaft für Licht, Musik und Konzertbesuche zum Beruf gemacht hat. Allerdings hält sein Chef sehr wenig von Sicherheitsvorschriften und so kommt es durchaus auch zu brenzligen Situationen.
Schauspieler und Statisten
Die vier Hauptpersonen des Films wurden von angehenden Schauspielern dargestellt. Für die Konzert-Szene in Rothenburg suchte man darüber hinaus auch Statisten. Zwar folgten weniger als erhofft dem Aufruf per Zeitung und über soziale Netzwerke. Doch das Filmteam wusste damit umzugehen und wählte die Einstellungen eben so, dass es nach einer vollen Halle aussah.
Die etwa 20-köpfige Crew setzt sich aus Kommilitonen von Joel Kien­apfel, Freunden und auch dem einen oder anderen Profi zusammen. Auch das Equipment ist unterschiedlicher Herkunft. Ein Teil stammt von der Hochschule selbst. Zudem wurde er  von „Keitel Veranstaltungstechnik“ unterstützt und ein freier Kameramann brachte seine eigenen Gerätschaften mit.
Man sollte annehmen, noch unbekannte Bands würden sich darum reißen in einem Film mitspielen zu dürfen, um so die Werbetrommel indirekt für sich zu rühren. Joel Kienapfel machte die gegenteilige Erfahrung. Zum Schluss standen dann halt Musiker auf der Film-Bühne, die so eigentlich im wahren Leben überhaupt nicht zusammen spielen.

Haben technisch alles im Griff: Regisseur Joel Kienapfel (3. v. l.) mit einem Teil seines Teams.

Trotz ihrer geringen Zahl lieferten auch die zirka 20 Statisten gute Arbeit ab. Ihnen gebühre ein „großes Lob“, da sie „die ganzen zwei Stunden mit voller Energie dabei waren und nicht nachgelassen haben vor der Bühne zu tanzen und zu feiern“, betont der Regisseur. Sie selbst können sich im November im Kino in Nürnberg auf der großen Leinwand sehen, wenn „Reckless“ zusammen mit den anderen 15 Abschlussfilmen Premiere feiert. Da die Hochschule Ansbach keine staatliche Filmhochschule ist, muss der Film komplett selbst finanziert werden. Joel Kienapfel hat bereits einige Sponsoren gefunden (weitere dürfen sich gerne noch melden), die ihm hierbei unter die Arme greifen. „Ich bin insgesamt sehr zufrieden, wie alles gelaufen ist“, zieht Joel Kienapfel ein positives Fazit, nachdem nun endlich alles im Kasten ist.

Die Arbeit geht aber noch weiter. Im Schnitt müssen jetzt die einzelnen Szenen geschickt zusammengefügt werden, damit der 15- bis 20-minütige Film komplett fertig ist. mes

Stil hinterlässt Eindruck

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Schöner Ortstermin: Bauausschuss besichtigte Hotel-Neuheit

ROTHENBURG – Staunend und beeindruckt, welchen Charakter man einer alten Jugendstilvilla nach dem Ausbau zum „Privat-Hotel” verleihen kann, zeigte sich diese Woche der Bauausschuss. Ulrike und Christian Mittermeier hatten Stadträte und Verwaltung eingeladen.

Bauausschuss staunt: über Dachgalerie, historische Loggia, Doppelduschen, Eiche-Parkett.

Die ehemalige Villa des Seifenfabrikanten der Aula erstrahlt (wie schon berichtet) in neuem Glanz. Und selbst erste Kritiker der kräftig graphit-dunklen Farbgebung sind inzwischen überzeugt, dass es sich um ein Vorzeigeobjekt am Köpfenwieslein handelt. In der Hotel- und Gastronomiemeile vor dem Würzburger Tor ist es gewissermaßen krönender Abschluss. Christian Mittermeier bedankte sich ausdrücklich bei Verwaltung und Ratsmitgliedern für die gute Zusammenarbeit und das Entgegenkommen auch bei der Wegeverlegung und Umfeldgestaltung.

Das außergewöhnliche Konzept von Appartements und Zimmern, die mehr Privatheit als Hotelcharakter ausstrahlen und ein Haus, das sich  mit seinen elf Räumlichkeiten als Art Komplett-Wohngemeinschaft anbietet, setzt sich in der Architektur fort. Architekt Martin Schroth und gestalterische Innovationen von Ulrike Mittermeier schufen ein selten stimmiges Konzept.

Das Treppenhaus: Stahl, Backstein, Licht. Fotos: diba

Wie der Hausherr sagt, ist man jetzt schon ständig ausgebucht und gerne belegen komplette Gruppen, Firmen oder größere Familien das ganze Haus, in dem man eine zentrale Küche zur Selbstbedienung vorfindet, sich einen Koch bestellen kann oder einfach in die benachbarte zugehörige Villa Mittermeier geht, um sich kulinarisch verwöhnen zu lassen.

„Wenn wir gewusst hätten, was bei der Sanierung alles auf uns zukommt hätten wir es eher nicht angepackt”, stellt Mittermeier fest, ist aber überzeugt, dass es richtig war. Nicht immer gleich abreißen, sondern Altes erhalten und sanieren ist sowieso die höhere Kunst. Der Architekt ging auf die Umbauphasen ein, wobei es zunächst galt die Folgen oberflächlicher Sanierungen aus den achtziger Jahren zu beseitigen.
Die Material- und schlichte Formensprache mit Reduktion auf Wesentliches, Backsteinwände, Stahl- sowie Holzkonstruktionen sowie Mut zu dunklen Tönen bei dezenter, heimeliger Beleuchtung bilden eine konsequente Stil-Linie bis in die letzte Kleinigkeit. Und natürlich kann man in diesen Räumen sich nicht nur selbst versorgen, sondern auch mit digitaler Technik kreativ arbeiten. Große Flachbildschirme, ipads und Apple TV mit schnellem W-LAN sowie den Türöffner als Code auf dem Smartphone gehören dazu. Ebenso wie Elektro-Ladestationen für Pkw und Fahrräder vor dem Haus.
Der solide Umbau halte sicher auf hundert Jahre, meinte Christian Mittermeier schmunzelnd.  Erst bei einem Rundgang erschließen sich die Feinheiten, und wer es selbst erkunden möchte, hat dazu diesen Samstag und Sonntag (jeweils von 12 bis 15 Uhr) Gelegenheit: Interessierte können dann „Mittermeiers Alter Ego“ näher kennenlernen.       diba

Auf besondere Weise

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Qualität und Freude am Chorgesang berührt und beeindruckt

ROTHENBURG – Fröhlich, erbauend, schwungvoll oder bezaubernd. Dies sind Rückmeldungen der Konzertbesucher auf das alljährliche Sommerkonzert des St. Johannis Kirchenchores. Gar als Geheimtipp bezeichnet, wenn es um die Qualität der Darbietung geht.

Harmonisch: der St.-Johannis-Kirchenchor und Leiterin Marianne Dreßler (re). Foto. mp

Wobei die große Zahl der Konzertbesucher in der Kobolzeller Kirche bewies, dass diese musikalische Veranstaltung ein fester Bestandteil im Rothenburger Veranstaltungskalender ist. Das Marienkirchlein  zu Kobolzell Kirchenpflegerin Birgit Hiller hob in ihrer Begrüßung hervor, dass man als Pfarrei sehr stolz auf seinen Chor sei, nicht zuletzt, weil es heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr ist, einen vor Ort zu haben. Der Chor bereichert über das Kirchenjahr hinweg die Liturgie und ist ein lebendiger Ausdruck aktiven Gemeindelebens. So schloss sie die Bitte daran, dass möglichst viele ihre Freude an der Musik zum Ausdruck bringen, indem sie selbst Teil des Chores werden.

Den Anfang des Konzertes machte Carmen Kastner an der barocken Nößler-Orgel mit dem Präludium und der Fuge in C-Moll von Gottfried Kirchhoff. Gekonnt nahm sie die Zuhörer hinein in ein Klangerlebnis, das in der Kobolzeller Kirche „Unsere Liebe Frau“ mit ihrer beeindruckenden Akustik geradezu gekrönt wurde.
Das abwechslungsreiche und anspruchsvolle Programm, das zwischen Chorgesang, Violine, Zither und Orgel variierte, spiegelte den sonnigen Sommertag wider. Die Kirche, gelegen an der lauschigen Tauber, und die Auswahl der Stücke verliehen dem Musizieren eine anmutende Leichtigkeit, so dass das Konzert ein Erlebnis für alle Sinne wurde.
Detailreiches Werk 
Der vierstimmige Chorsatz der Messe brève in F-Dur des französischen Komponisten Théodore Du- bois (1837 – 1924), begleitet von der Orgel, erklang und verschmolz mit dem Kirchenraum zu einem existenten Kunstwerk. Als musikalische Leitung verstand es Marianne Dreßler ausgesprochen gut, die Dynamik der Messe aufzugreifen und die Präsenz des Chores zu fassen, um daraus ein voluminöses sowie detailreiches Werk zu arrangieren. Der Chor zeigte sich sehr gefügig, was sich in der gehaltenen Intonation und dem homogenen Klang darbot.
Virtuos an der Zither, Johannes Friedrich sowie an der Violine, Helge Dreßler, verschafften beide Musiker mit den Stücken „Klänge der Erinnerung“ von Johannes Pugh, einem „deutschen Tanz“, dem „Thernberger Hochzeitsstückl“ oder „The Harry   Lime Theme“ dem Konzert eine heitere Bereicherung. Sie entlockten den Saiteninstrumenten auf meisterhafte Weise die Töne und brachten die Konzertbesucher damit auch zum Schmunzeln. Dabei überkam einem fast der Eindruck, dass die Singvögel sich diesem Reigen anschließen und mit ihrem Gesang in nichts nachstehen wollten.
Die Orgel mit den Stücken „La Coucou“ von Claude Daquin, „Eine Nachahmung der Nachtigall“ von Joh. Ludwig Krebs sowie den „Variationen über ein Kinderlied“ improvisiert von Carmen Kastner, komplettierte zusammen mit dem Kirchenchor und den Stücken „Dextera Domini“ von Josef Gabriel Rheinberger, „Herr, unser Herrscher“ von Moritz Hauptmann und dem „Ave Maria“ von Jörg Duda das Konzertprogramm.
Überwältigt von der positiven Resonanz der Konzertbesucher und der imposanten Atmosphäre des Juwels im lieblichen Taubertal, wächst bei den Mitgliedern des Chores schon die Vorfreude auf das neue Chorjahr. Dazu sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Geprobt wird nach der Sommerpause wieder ab dem 12. September jeden Mittwoch, ab 20 Uhr in der Burggasse 2. mp

Die Sonne verdirbt das Geschäft

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Aber nur wenn man draußen bestuhlt und keinen Schirm hat – Heißes Bauausschussthema

ROTHENBURG – Über die Schönheit der Außenbewirtschaftungen und die Notwendigkeit oder Unsinnigkeit mancher „Möblierung” lässt sich munter streiten. Im Bauausschuss standen die gewünschten Sonnenschirme im Blickpunkt und die Frage, wie sehr man ein Altstadt­ensemble verstellen darf. Um ausgedehnte verkehrsberuhigte Bereiche im Heckenacker und die erfreuliche Wohnnutzung historischer Gebäude ging es außerdem.

Außenbestuhlung „umrahmt“ den Brunnen, bisher noch ohne Schirmerlaubnis. Fotos: diba

Was Stil bedeuten kann, das sahen sich die Ausschussmitglieder vor der montäglichen Sitzung im Hause Mittermeier an, wo es eine kurze Führung und viel positive Aha-Erlebnisse gab. Im Rathaus-Sitzungssaal freute man sich über die geplante denkmalgerechte Erneuerung des kleinen Eckhauses Heugasse 10, wo zwei kleine Wohnungen entstehen. Der in Denkmalpflege bewanderte Eigentümer, so Baudirektor Knappe, habe eine umfassende Sanierung vor, wozu man eine neue Treppe im Innenhof für den eigenständigen Zugang zur oberen Wohnung braucht. Das Landesamt für Denkmalpflege habe zugestimmt, die Außenmauer wird etwas erhöht, somit ist die Treppe nicht einsehbar. Die Zustimmung fiel einstimmig.

Wieder Wohnnutzung

In der Spitalgasse 26 existierte schon lange in einem mittelalterlichen Haus aus dem 15. Jahrhundert ein Gasthaus, zeitweise auch im dahinterliegenden Garten bewirtschaftet. Die Besitzer wechselten und nun soll das Gebäude nur noch zum Wohnen sowie für Ferienwohnungen genutzt werden. Die bisher oben liegenden vier Fremdenzimmer werden künftig reiner Wohnnutzung weichen, während im Erdgeschoss dann nur noch zwei Ferienwohnungen untergebracht werden. Und der Garten soll auch wieder ein schöner Garten werden. An der hinteren Hausfassade hätte man gerne Balkone. Hier möchte das Bauamt entgegen dem Eigentümerentwurf lieber eine Art Vorschaltung einer Altane vor die gesamte Westfassade haben, wie man sie bereits vom Nachbargebäude kennt. Das Ja war einstimmig.

Die Erweiterung einer Wohnung in der Paradeisgasse 8 musste vertagt werden, weil noch nicht alles vorlag. Allein der Bauausschuss ohne Baubeirat war dann für die weiteren Themen zuständig. So als es um die Außenbewirtschaftung vor dem neuen Eis-Café in der Rödergasse 5 ging, das dort gerne Sonnenschirme hätte, weil sich sonst bei der Hitze kein Geschäft machen lässt. Eine Situation, die freilich auch die anderen Anlieger mit Außenbewirtschaftung betrifft, denn der Stadtrat wollte nicht überall Sonnenschirme zulassen. Vor allem nicht, wenn sie ein so schönes historisches Ensemble wie am Markusturmbrunnen optisch verstellen. Doch da gab es unterschiedliche Sichtweisen.

Platz strahlt Ödnis aus

Der eine meint, ohne Schirme strahle der Platz eher „Ödnis” aus und es sei „ein Unding“ einerseits Außenbestuhlung zu genehmigen, aber dann keine Sonnenschirme zuzulassen, so Stadtrat Dieter Schulz. Stadtrat Schaumann hält Schirme für „nicht unhistorisch“ und man wolle ja „die Stadt wohnlicher machen!” Dass man ein Postkartenmotiv bewahren wolle, das aber momentan nicht schöner aussehe als mit zwei Sonnenschirmen, betonte Stadtrat Stefan Reihs. Bürgermeister Kurt Förster dagegen ist das Ensemble mit freiem Blick auf den Brunnen wichtig, und Stadtrat Seiferlein verweist auf die bestehende Markisenbeschattung, die eventuell reichen könne.

Dass es keinen Anspruch auf die Sondernutzung öffentlicher Fläche gibt, unterstrich OB Walter Hartl und Stadtrat Dr. Schneider meinte, man habe aus überlegten Gründen einmal beschlossen an so markanten Stellen keine Schirme zuzulassen. Die Antragsteller wüssten das auch vorher. Da sah sich Stadtrat Thomas Schmid veranlasst darauf zu verweisen, dass auch die vorhandenen hohen Bäume und Kübel zur Eingrenzung sehr stören können. Vernünftige Außenbewirtschaftung gehe kaum ohne Sonnenschutz stellte Stadtrat Hermann Schönborn unter Hinweis auf die groß ausladende Schirme am Marktplatz fest.

Höchstens probehalber und dann aber mit passenden Sonnenschirmen könne man einen Versuch machen, hieß es, lehnte aber den Schirmantrag erstmal ab. Ein Versuch könnte dann vielleicht auch andere schon bestehende Sondernutzungen einbeziehen, sofern die Antragsteller den Aufwand (bei ungewissem Ausgang nach einer denkbaren Probephase) zu tragen bereit seien, wie die Verwaltung betont. Der Antragsteller Rödergasse 5 bekam erstmal die Erweiterung seiner Bestuhlung am Brunnen genehmigt: künftig auch rechts neben der Zugangstreppe zum Gebäude auf einem 1,35 Meter breiten Streifen, da noch genug Gehsteigplatz bleibe.

Alles verkehrsberuhigt: Vorne quer der Steinacher Weg, Abzweig Reichardsrother Weg.

Die Erweiterung des verkehrsberuhigten Bereiches Heckenacker Nord über „Reichardsrother Weg“ und „An der Landhege” mit Stichwegen bis jetzt noch zum „Steinacher Weg” wurde einstimmig beschlossen. Mit der Vergabe von Pflasterarbeiten am Campusparkplatz Hornburgweg 26 und Anfragen aus dem Gremium en-dete die öffentliche Sitzung. diba

Toller Altbau zum Wohlfühlen

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Unvergleichlicher Charme mit modernem Wohnkomfort – Ein Vorzeigebeispiel

ROTHENBURG – Wohnen in bester Altstadtlage in einem sanierten Denkmalschutzobjekt: Der Charme des Alten lässt historische Gebäude attraktiv wirken und macht sie damit auch für junge Leute interessant. Aktuelles Beispiel: das Haus Wenggasse 1.

Die rückwärtig gelegene große Dachterrasse ist als sommerliche Wohlfühloase gestaltet und bietet einen freien Blick auf die Altstadt.

Die geschichtsträchtige Immobilie hat viel Charme und ist einzigartig. Sie ist im Innenraum sehr individuell, aber auch sehr funktionell für ihre ursprüngliche Nutzung und Zeit gestaltet worden. Ihrer Erbauungszeit, die im Kern etwa auf das Jahr 1688 zurückgeht, ist es zu verdanken, dass sich das Objekt in einer zentralen Ortslage befindet.

Architektur ist eine Kunst und gerade die Kunst vergangener Tage geben dem Stadtbild einen unvergleichlichen Reiz. Modernes Wohnen in alten Mauern ist „en vogue“ und entsprechend begehrt.
Zwei junge Familien mit insgesamt drei Kindern und ein junges Pärchen wohnen im Haus. Die Erdgeschosswohnung hatte eine ältere Dame bezogen, die sich dann aber wieder  umorientierte hin zu einer neuen Bleibe.   Für Steffen und Silvia Khawam ist es wundervoll, mitten in der Altstadt zu leben: „Wir fühlen uns sehr wohl“.
Die lichtdurchfluteten Wohnräume und die gut durchdach-te Raumaufteilung schaffen eine angenehme Wohnatmos­phäre. Ein weiterer Pluspunkt ist die große Dachterrasse  mit Blick auf die Altstadt und Spielfläche für die beiden Kinder. Beneidenswert. Die junge Familie genießt auch die Nähe zu den Großeltern, die ein paar Häuser weiter ebenfalls in der Wenggasse wohnen.

Junge Altstadtbewohner: Silvia und Steffen Khawam mit Klein-Emilia. Fotos: Schäfer

Steffen und Silvia Khawam sind beide gebürtige Rothenburger. Aus beruflichen Gründen hatten sie ihrer Heimatstadt einige Jahre den Rücken gekehrt. Sie lebten in Regensburg, wo er für eine Firma arbeitete und viel unterwegs war, während sie studierte. Zur Familienplanung gehörte die Rückkehr nach Rothenburg. Ihre beiden Kinder sind inzwischen ein und zwei Jahre alt und genießen den Platz zum Spielen, den Wohnung und Dachterrasse bieten. Steffen Khawam  arbeitet weiter für seinen bisherigen Arbeitgeber in der Niederlassung in Crailsheim und damit in  erreichbarer Nähe.

Die Hausgemeinschaft hat gerade Zuwachs bekommen. Eheleute in der Nachbarwohnung sind zum ersten Mal Eltern geworden und stolz auf ihren neugeborenen Jungen. Ein richtiger Wonneproppen, gesund und munter. Der Flur im Haus ist praktisch konzipiert und passt zum Leben von Jung und Alt. Er bietet Platz für Kinderwägen und Gehwagen. Das ist in den Altstadthäusern keine Selbstverständlichkeit und oft leider wenig berücksichtigt. Es wurde auch Stauraum geschaffen, wo die Mieter ihre Sachen geordnet und übersichtlich unterbringen können.
Wie berichtet, hat ein Investor aus Fulda, der Zahnarzt Dr. Ludger Ernst, das denkmalgeschützte Gebäude von Grund auf saniert. Der Rothenburger Architekt Eduard Knoll leistete dazu fachliche Hilfe. Bei der Absicht, den historischen Altbau modern zu nutzen, wurde sehr vorsichtig vorgegangen. Die Denkmalsubstanz wurde in den Mittelpunkt gestellt und durch moderne Bauelemente in Szene gesetzt. Um dies zu gewährleisten und den Umfang der Sanierungsarbeiten einschätzen zu können, waren im Vorfeld umfangreiche detaillierte Planungstätigkeiten erforderlich. Ein sehr aufwändiger Prozess. Die strengen Denkmalvorschriften haben den Eigentümer nicht gestört. Im Gegenteil. Sie haben dazu beigetragen, dass aus der Denkmalschutzimmobilie eine staatlich subventionierte Kapitalanlage wurde – mit entsprechender Rendite. Das Haus stand lange Zeit leer, weil es als schwieriger Sanierungsfall betrachtet wurde. sis

Begeistert von „Unterwasserwelten“

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Kindergartenaktionstage an Berufsfachschule für Kinderpflege mit ansprechendem Thema

ROTHENBURG – Als Dankeschön an die Kindertagesstätten laden die Schülerinnen und Schüler der Staatlichen Berufsfachschule für Kinderpflege (SBS) nach den Abschlussprüfungen zu den Aktionstagen ein. So auch kürzlich zum Ende des Schuljahres.

Beliebt bei den Kleinen: Durch die Rolle auf dem Mattenwagen kriechen. Foto: Schwandt

Diesmal standen dabei „Unterwasserwelten“ im Mittelpunkt. In der Sporthalle war ein Parcours aufgebaut: Die Kinder starteten in einem U-Boot, um dann Nixenschwanzflossen anzulegen, zu Lianen zu hüpfen und mit deren Hilfe den tiefen Nil zu überwinden. Natürlich durften Experimente zum Thema „Oberflächenspannung des Wassers“, Bastelarbeiten und Buchvorstellungen nicht fehlen.

„Swimmy“ der kleine, schnelle schwarze Fisch inmitten seiner roten Geschwister war ein glücklicher Fisch – bis eines Tages ein Thunfisch seine ganzen Geschwister mit einem einzigen Schwupps verschlang. Auf seiner Reise durch das Meer entdeckt Swimmy wunderbare Geschöpfe und Unterwasserlandschaften.

Teresa Heubeck und Matthias Grüner hatten den Vortragsraum als Unterwasserwelt gestaltet und das Buch als zentrale Version der Geschichte mithilfe des Visualizers veranschaulicht – zur großen Begeisterung der lieben Kleinen.

So viel Bewegung, Zuhören und Basteln macht hungrig und durstig: In der Küche kreierten die Kinder gemeinsam mit den angehenden Kinderpflegerinnen Gemüseschiffchen und Muschelnudelsalat, dazu leckere blaue „Fisch“-Muffins und lustige, ernährungsphysiologisch wertvolle Fischerboot-Brote.

Schließlich gab es noch ein religiös-musikalisches Angebot: Mara Mack, Lea Mayer und Kristin Hautum hatten sich die Geschichte der „Arche Noah“ vorgenommen und passend dazu das Lied „Es ist noch Platz in der Arche“ ausgewählt.

Mehr als 150 Kinder aus allen Rothenburger Kitas und dem Umland waren der Einladung in das SBS gefolgt und begeistert. Die KinderpflegerInnen absolvieren wöchentlich einen Praxistag in der Kita, auch bei besonderen Veranstaltungen sind sie vor Ort.

Nach zwei vollzeitschulischen Jahren mit Praktika legen sie die Abschlussprüfungen ab und dürfen – nach dem Bestehen – den Titel „Staatlich geprüfte Kinderpflegerin“ bzw. „Staatlich geprüfter Kinderpfleger“ führen. Der Abschluss ist im Deutschen und Europäischen Qualikationsrahmen DQR/EQR der Stufe 4 zugeordnet. Niveau 4 beschreibt Kompetenzen, die zur selbstständigen Planung und Bearbeitung fachlicher Aufgabenstellungen in einem umfassenden, sich verändernden Lernbereich oder beruflichen Tätigkeitsfeld benötigt werden. -sw-

Viele Wege geebnet

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Ergebnis ehrenamtlicher Unterstützung und konkreter Hilfen

ROTHENBURG – Die ehrenamtliche Arbeit des Asylkreises trägt Früchte. Von den rund 75 Flüchtlingen, denen die Gruppe mit Rat und Tat zur Seite steht, gehen inzwischen 58 einer Arbeit nach und bestreiten ihren Lebensunterhalt selbst.

Der Arbeitsaufwand in der Kleiderkammer hat sich deutlich reduziert. Fotos: Schäfer

Drei Flüchtlinge besuchen momentan noch einen Sprachkurs, um ihr Deutsch zu verbessern. Vierzehn Flüchtlinge gehen keiner Tätigkeit nach, obwohl sie arbeiten dürften. Da mangelt es an gutem Willen und Einsatzbereitschaft oder ihr Qualifikationsniveau ist zu niedrig, als dass sie sich auf dem deutschen Arbeitsmarkt behaupten könnten. Es gibt auch einige wenige schwierige Fälle, die der Asylkreis nicht verschweigen will.

Darunter ein krasses Beispiel. Ein Hotelbetrieb in der Altstadt bemühte sich intensiv um die Integration eines Flüchtlings, gab ihm Arbeit und Wohnung. Ein Dreivierteljahr ging alles gut. Dann fingen die Probleme an durch schlechten Einfluss. Der Arbeitgeber schmiss ihn raus. In der Unterkunft in Leuzenbronn randalierte der junge Mann. Mittlerweile soll er sich nach England abgesetzt haben.  „Einem  Menschen kann man nicht in den Kopf schauen“, sagt Gudrun Knoll-Schäfer, „wir haben  aus den vergangenen Erfahrungen dazu gelernt.“
Die meisten Flüchtlinge wollen arbeiten und Geld verdienen. Doch die Realität ist kompliziert. Etliche Flüchtlinge sind in der Gastronomie tätig, sehr viele bei Electrolux über die Zeitarbeitsfirma, aber auch bei Lechner, Neuberger und Ebalta, um einige Beispiele zu nennen, und auch im Handwerk. Ein Flüchtling ist als Hausmeistergehilfe auf Minijob-Basis im Altenheim angestellt und freut sich mit Deutschen in Kontakt zu kommen und so im Alltag Sprachkenntnisse zu erwerben.

Gudrun Knoll-Schäfer und Eva Förster-Kern vom Asylkreis.

Der Asyl-Arbeitskreis und die Stadt  loten momentan Möglichkeiten des Bundesfreiwilligendienstes (Bufdi) für zivilgesellschaftliche Aufgaben aus. Ein Flüchtling hat dieses Sonderprogramm bereits abgeleistet.

Die höchste Hürde für die Integration sind die unvollständigen Sprachkenntnisse. Dies gilt vor allem für anspruchsvollere Tätigkeiten. Über die Arbeitserlaubnis entscheidet die Ausländerbehörde, die dabei etwa berücksichtigt, ob die Identität geklärt ist, welche Deutschkenntnisse vorliegen oder ob im Asylverfahren mitgewirkt wurde. Die Staatsregierung hat deutlich gemacht, nur Flüchtlingen mit guter Bleibeperspektive zu Lohn und Arbeit zu verhelfen. Zur Untätigkeit verdammte Asylbewerber mit geringer Bleibeperspektive sollen mit 80-Cent-Jobs von der Straße geholt werden. Nicht zuletzt, um sie bis zu ihrer Abschiebung zu beschäftigen.
Doch Unternehmen hätten gerne, dass Flüchtlinge reguläre Ausbildungen in Betrieben absolvieren dürfen angesichts des Fachkräftemangels. Eine Möglichkeit bietet die Drei-plus-zwei-Regelung, die abgelehnten Asylbewerbern drei Jahre Ausbildung und zwei Jahre Arbeit im Betrieb ermöglichen soll. Doch Flüchtlinge bekommen auch die Härte der bayerischen Asylpolitik zu spüren. Zwei Iraner, einer war bei einem Malerbetrieb beschäftigt, der andere bei Electrolux, bekamen einen ablehnenden Bescheid und dürfen seitdem keiner Beschäftigung mehr nachgehen. Sie sitzen jetzt im Wartestand „auf Kohlen“. Die rigiden Vorgaben der Staatsregierung lassen keine Arbeitsgelegenheit mehr zu. „Das ist hanebüchen“, kritisiert Gudrun Knoll-Schäfer.
Der „Bären“ als Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge wurde schon vor längerer Zeit aufgelöst. In der Gipsmühle im Taubertal waren minderjährige, unbegleitete Flüchtlinge untergebracht. Dies ist jetzt nicht mehr der Fall. Mit dem Eintritt ins Erwachsenenalter wurden sie auf andere Einrichtungen verteilt oder haben selbst für eine Unterbringung gesorgt.
Es gibt noch Gemeinschaftsunterkünfte im Förstersgässchen, in der Adam-Hörber-Straße, am Milchmarkt, in der Mergentheimer Straße, in Detwang und Leuzenbronn. Eine „Vorzeige-WG“, was Sauberkeit und Ordnung anbelangt, sei die Sammelunterkunft im Förs­tersgässchen, wo aktuell sieben Flüchtlinge untergebracht sind, wie es heißt. Voraussichtlich aber nur noch bis zum Jahresende. Dann laufe der Mietvertrag mit dem Landratsamt aus. Es werden deshalb Privatunterkünfte zu mieten gesucht. Der Asylkreis hilft bei der Vermittlung. Es gebe in allen Belangen eine gute Zusammenarbeit mit der Stadt und den zuständigen Behörden sowie eine Begleitung durch die Arbeiterwohlfahrt und die EJSA, wird betont. Benötigt wird Kinderausstattung (Bekleidung, Spielsachen, Kinderwagen, Fahrradsitz). Der Arbeitsaufwand des Asylkreises hat sich deutlich reduziert, seit das Gros der Flüchtlinge seinen Alltag selbst besser organisiert. Vieler  Hilfestellungen bedarf es aber noch bei bürokratischen Angelegenheiten. Da muss man schon der deutschen Sprache wirklich mächtig sein.   sis

Markanten Ort bespielt

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Stilvolle Präsentation Rothenburger Mode im Lotosgarten

ROTHENBURG – Inmitten des Lotosgartens mit asiatischen Pflanzen, Teichen, Bachläufen und kleinen Wasserfällen zeigte das Rothenburger Modeunternehmen AnRa seine aktuelle Sommerkollektion und einen Ausblick auf Herbsttrends.

Der asiatische Wassergarten der Keramik-Werkstatt Leyk mit Café wurde zur Bühne: für Mode nach Maß aus der Rothenburger Manufaktur von AnRa – der Stil wirkt harmonisch und fällt positiv auf. Fotos: Schäfer

Die große Besucherresonanz und die positiven Rückmeldungen vieler Teilnehmer zeigte deutlich den Erfolg dieser Veranstaltung, die schon im letzten Jahr einen gelungenen Einstand hinlegte. Unter dem Motto „Von Natur zur Natur“ präsentierten die Models (Mitarbeiterinnen und Freunde) fließende Leinenkleider in Uni und im Blumendruck sowie leichte Röcke und Blusen aus Baumwolle und Bambus-Seide – allesamt Naturstoffe für heiße Tage und angenehm auf der Haut zu tragen. Der Schnitt reicht von lässig-leger bis zu figurbetont.

Die modischen Neuheiten für den Herbst hat Anett Perner kürzlich auf der „Fashion Week“ in Berlin internationalen Händlern und Vertretern der Modeindustrie vorgestellt und jetzt erstmals in Rothenburg. Die Palette reicht hier vom dünnen Merino-Jersey aus dem die Pullover genäht sind bis zu Gewebe mit verschiedenfarbigen Seiten in Pünktchen oder floralem Muster. Auch weiche Merinostoffe sind angesagt, aus denen Kostüme und Jacken genäht wurden. Die Merino-Stoffe werden überwiegend in Deutschland und Italien gestrickt.

Die Modenschau bei Kaffee und Kuchen im Lotosgarten war ein informatives und geselliges Ereignis. Nina Stein ergänzte die Mode-Kollektion mit handgefertigtem Halsschmuck aus edlen Steinen und Perlen. Musikalisch Akzente setzte die gebürtige Amerikanerin und Wahl-Rothenburgerin Amelia Hansen am Klavier. Mit ihren ansprechenden Liedern, gepaart mit inhaltsvollen Texten, rundete sie die Modenschau klangvoll ab.

Auch die „Nähkids“ hatten ihren großen Auftritt mit eigenen Kreationen. Über siebzig Kinder haben seit November ihren „Nähführerschein“ im AnRa-Kreativcafé erworben und ihre Kenntnisse in Näharbeiten umgesetzt. Männer und Jungen zeigten maßgeschneiderte Hemden, die wie angegossen sitzen. Das Publikum quittierte die Vorführungen mit Applaus und drückten ihre Anerkennung aus, dass AnRa die Finalrunde beim Großen Preis des Mittelstandes erreicht hat.

Individualistische Macherin: Anett Perner.

Anett Perner erhielt kürzlich bei einem feierlichen Empfang in Erlangen die Urkunde aus den Händen des Kuratoriumsvorsitzenden der Oskar-Patzelt-Stiftung, Christian Wewezwow und Servicestellenleiter Markus Zahner. Von über 5000 nominierten Un­ternehmen und Organisationen konn­ten in diesem Jahr 21 aus Mittelfranken die Finalrunde erreichen. „Dass wir nominiert sind, ist ein schönes Zeichen der Wertschätzung“, sagt Anett Perner. Der Kompetenzpreis, der „Oskar des Mittelstandes“, wird am 15. September in Würzburg verliehen.

Klappern gehört zum Handwerk, um auf sich aufmerksam zu machen. Die Modenschau für die Herbst- und Winterkollektion findet am 16. Ok­tober unter dem Motto „AnRa zeigt Klasse auf der blauen Terrasse“ im „Hirschen“. Einige Handmade-Kollegen, Handwerker, Künstler und Produzenten regionaler Produkte werden sich gemeinsam präsentieren. sis

Keine Behelfsbrücke während der Arbeiten

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Wäre zu teuer gekommen – Jetzt Baustelle zwischen der Oberen Walkmühle und der Schmelzmühle

ROTHENBURG – Derzeit gibt es für Fahrzeuge, Radler, Fußgänger und Jogger keine Verbindung über die Tauber zwischen der Oberen Walkmühle und der Schmelzmühle zu Füßen von Rothenburg. Grund: Die umfangreichen Sanierungsarbeiten an der Holztragbrücke, die den Fluß an der relativ breiten Stelle ziemlich in der Mitte zwischen beiden Mühlen überspannt, haben inzwischen begonnen.

Bis Ende letzter Woche (als unser Schnappschuss entstandt) möglich: Wanderer haben die sanierungsbedürftige Brücke auf ihrem Weg an der Tauber überquert. Foto: Weber

Ursprünglich wollte die Stadt Rothenburg als Bauträger für die voraussichtlich drei Wochen Bauzeit eine Behelfsbrücke für Radler, Fußgänger und Jogger errichten lassen. Allerdings nahm sie davon Abstand, weil das ganz einfach zu teuer gewesen wäre. „Das hätte fast einen fünfstelligen Betrag gekostet,“ bestätigte gestern der für Brücken, Spielplätze und einige städtische Gebäude zuständige Techniker Richard Fluhrer vom Stadtbauamt auf Anfrage.

Abgesehen davon wären nach seinen Worten auch noch Baumfällarbeiten im größeren Umfang mit einer solchen Behelfsbrücke verbunden gewesen, was man nicht ohne Not in Kauf nehmen wollte. Man ließ dieses Begleitprojekt also kur­zerhand fallen.

Das Stadtbauamt setzt auf das Verständnis aller Betroffenen. Für Mountain-Biker, Jogger, Spaziergänger und Wanderer, die auf der linken Tauberseite auf dem Natursteig unterwegs sind, empfiehlt es sich jetzt, über das verzweigte Netz in diesem Bereich unmittelbar im Bereich der Schmelzmühle den Weg zurück in Richtung Haltenbrücke einzuschlagen.

Mit Fahrzeugen ist der Bereich auf der linken Tauberseite ab dem Wildbad aufwärts für die Dauer der Arbeiten nur über die Zufahrt an der Eselsbrücke zu erreichen.

Rund 80000 Euro soll das Projekt kosten. Dabei muss die gesamte Brückenkonstruktion samt des teilweise morschen Holzbelags komplett abgebaut werden. Damit ist inzwischen begonnen worden.

Drei neue, eigens gefertigte Stahltragrahmen werden bei den Arbeiten eingebaut. Sie nehmen die gesamte neue Holzkonstruktion samt dem Eichenbalken-Belag und dem wiederverwendeten (weil noch relativ neuen) Geländer auf. -ww-

Auf den Hund gekommen

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Rothenburger Stadtgeschichte in künstlerischer Arbeit verewigt

ROTHENBURG – Das Plönlein mit dem Brunnen gehört zu den beliebtesten Motiven für Fotografen und Maler. Einst zierte ein großer Stoffhund die Brunnensäule, um die Stadt mit diesem Schabernack zum Handeln zu bewegen. Mit Erfolg.

Karl Thürauf zeigt den Unglücks-Prellstein. Fotos: Schäfer

Es handelt sich um eine wahre Geschichte, die sich kurz nach Kriegsende abspielte, während „die Besatzung herrschte“. Es war Mai 1945. In den Abendstunden fuhr ein „Ami“ im Jeep vom Marktplatz die Schmiedgasse hinunter – und die Schlangenlinien waren nicht zu übersehen. Am Plönlein, wo die Straße enger wird, „bretterte“ der Wagen über den Prellstein am Brunnen und krachte in das guss­eiserne Absperrgitter, das seinerzeit spöttisch dem „Gelsenkirchener Barock“ zugeschrieben wurde. Durch den heftigen Aufprall wurde die Brunnenabsperrung in viele Teile zerlegt.

Von der heftigen Karambolage hatte man in der benachbarten „Glocke“ nichts mitbekommen. Die Wirtsstube befand sich damals noch im Erdgeschoss. Es gehörte zur Gewohnheit, dass abends die Fensterläden geschlossen wurden, um wegen des Gesprächslärms keine Ruhestörung zu verursachen. Erst als plötzlich die Tür aufgerissen und laut gebrüllt wurde: „Draußen ist etwas passiert“, wurde man des Unfalls gewahr. Der „Ami“ lag blutüberströmt auf der Straße und wurde ins Militärlazarett nach Mergentheim gebracht.

Fast zwei Jahre stand der Brunnen ohne Absperrgitter da, weshalb der sonst wassergefüllte Steintrog nicht eingelassen wurde. Das ramponierte Ensemble sorgte für unerschöpflichen Gesprächsstoff – auch am „Glocke“-Stammtisch, wo allabendlich die Nachbarschaft und hin und wieder auch der damalige Landrat an Feierabend zusammenkamen. Es gab lediglich Dünnbier zu trinken in der Nachkriegszeit und die Verpflegung war kaum besser.

Der Kunstmaler Eduard Hintze, Nachbar und Freund der Familie Thür­auf, kam in geselliger Runde auf die Idee, „ein ausgestopftes Viech“ auf die Brunnensäule zu setzen. Karl Thürauf, damals ein junger Bursche, kramte auf Geheiß des Künstlers seinen Spielhund aus der letzten Ecke hervor, den er als Bub geschenkt bekommen hatte. Das Schmusetier in der Größe einer Bulldogge wurde mit Draht und Nägeln auf dem Podest der Brunnensäule befestigt. Der „rasende Reporter“ in der Stadt bekam einen Tipp und machte den nächtlichen Schabernack publik. Das Gelächter war groß.

Künstlerisch verewigt: die Hundesäule.

Die Stadt fühlte sich provoziert. Der Hund auf der Säule wurde schleunigst beseitigt und ward nicht mehr gesehen. Es dauerte noch eine gewisse Zeit, aber es kam Bewegung in die Sache. Ein Freund Rothenburgs, der Eisengießer Hofmann aus Bad Windsheim spendierte der Stadt das Material und der Kunstschlosser Willi Krauß aus dem Alten Keller hat es in seiner Werkstatt geschmiedet. Da ist sich Karl Thürauf zu „99 Prozent sicher“.

Die Plönlein-Hunde-Story wurde in Kanada künstlerisch umgesetzt. Von Dr. Konrad Lindemann, Lebensgefährte und späterer Ehemann der Rothenburger Mundart-Dichterin Mathilde Lindemann-Hintze, genannt „He“. Sie war die Schwester von Eduard Hintze und hatte deshalb auch trotz der großen räumlichen Entfernung während ihrer Jahre in Nordamerika stets eine enge Verbindung mit ihrer Heimatstadt.

Dr. Konrad Lindemann, auch kurz „Koni“ oder „Prof. Blinkdahl“ genannt in Anspielung auf das Blinktal, malte die Episode aus dem Gedächtnis, die damit für die Nachwelt verewigt wurde auf gepressten Seiten zwischen zwei Buchdeckeln. Bei seiner Szenerie stand der Hund auf der Brunnensäule schon im neuen Gitter, um die Vision Wirklichkeit werden zu lassen. Das Sonderheft Plönlein mit den städtegeschichtlichen Studien von „He“ und „Koni“, bekam Albert Thürauf, der Vater des heutigen „Glocke“-Seniorchefs Karl Thürauf, im Februar 1966 zum Geburtstag geschenkt. Das künstlerische Werk mit den einmaligen Bildern und den passenden Geschichten dazu („Der Ploilesbrunne, wie bekannt, der hat en Treff, diese Schand….“) wird in der Tradition der Familie Thürauf gehütet wie ein Schatz, als schöne Erinnerung an die gemeinsame Zeit. sis

„Aufgeben ist keine Option“

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Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit zeigen sich besorgt über parteipolitisches Agieren

ROTHENBURG – In Rothenburg geben vier Ehrenamtliche, Nicole Weis, Doris Pelzeter, Jeannine und Ruthild Centmayer, seit drei Jahren mehreren jungen Flüchtlingen Nachhilfeunterricht. Sie haben das minderjährige Alter überschritten und werden deshalb nicht mehr in der Gipsmühle von der Diakonie betreut. Im Moment wird die Geduld von ihnen allen auf eine schwere Probe gestellt, weil ihre Schützlinge völlig in der Luft hängen, obwohl nicht alle aus sogenannten sicheren Herkunftsländern kommen.

Jeannine Centmayer (v.li), Doris Pelzeter, Ruthild Centmayer und Nicole Weis. Foto: sis

Während junge Leute aus Syrien oder Eritrea, die als Flüchtlinge an­erkannt werden, ihre Spracheinführungsphase abgeschlossen haben und nun gerade dabei sind, Berufe zu erlernen, stehen andere junge Flüchtlinge vor dem Nichts. Sie haben enorme Anstrengungen gemacht, eine für sie sehr schwierige Sprache zu erlernen, Lücken in ihren Mathematikkenntnissen zu schließen und Fehlendes mit großem Fleiß nachgelernt. Sie haben sich integriert, wo es ging und nun stehen sie vor einem Vakuum. Sie dürfen keine Lehre beginnen, ja nicht einmal ein Praktikum machen!

Die vier Ehrenamtlichen, die die jungen Leute drei Jahre begleitet  haben, fragen  sich, warum die Politik auf halber Strecke stehen bleibt und den Flüchtlingen letztendlich jegliche Zukunftsperspektive verwehrt. „Warum dürfen diese jungen Menschen jetzt keinen Beruf ergreifen? Noch dazu solche Berufe, in denen dringend Leute benötigt werden?“ Für Jemanden mit gesundem Menschenverstand sei diese Situation unverständlich.
Weil die vier Rothenburgerinnen das Schicksal der jungen Flüchtlinge nicht unberührt lässt, schildern sie deren Umstände. Zum Schutz der jungen Leute, verzichtet die Redaktion auf die Namensnennung. A. ist seit drei Jahren in Deutschland. Er kommt  aus einem Land an der Westküste Afrikas und war Analphabet. ln seinem Land ist Französisch Amtssprache. Deshalb haben Nicole Weis und Jeannine Centmayer, beide Französinnen, die schon lange Jahre in Deutschland leben, mit ihm Deutsch gelernt und sein Französisch verbessert.
Der junge Mann hat inzwischen solche Fortschritte gemacht, dass er problemlos mündlich  und schriftlich kommunizieren kann. Er hat in mehreren  Berufspraktika  bewiesen, dass er handwerklich begabt ist und sich in ein Team positiv integrieren kann. Nach erfolgreichem Abschluss der Integrationsklasse geht für ihn nichts mehr weiter. Eine Lehrstelle in der Gastronomie durfte er nicht antreten. Ein weiteres Praktikum wurde ihm verboten. Nun macht er weiter Deutschkurs und wartet  darauf, die Erlaubnis für eine Berufsausbildung zu bekommen. Wie lange noch?
Ruthild Centmayer kümmert sich um einen jungen Mann, der aus dem Iran über die Türkei nach Deutschland flüchtete, nachdem seine Kontakte zu christlichen Gruppen der Polizei verraten worden waren. Seine Familie brach den Kontakt ab. Er kam nach einigen Zwischenstationen nach Rothenburg, wo er zunächst in einer Integrationsgruppe Deutsch lernte. Der junge Mann konnte in die Mittelschule wechseln und machte dort seinen Abschluss. Ruthild Centmayer begleitete ihn dabei.
Da sein Asylverfahren noch nicht abgeschlossen ist, darf er keine berufliche Ausbildung beginnen. Was soll er tun? Er kann als Christ nicht zurück in seine streng muslimische Famlie und hier darf er trotz guter Deutschkenntnisse und mit einem ordentlichen Schulabschluss keine Arbeit aufnehmen, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen.
Gut ausgebildet
Doris Pelzeter hat einen jungen Mann aus Afghanistan unter die Fittiche genommen. Er ist ebenfalls seit drei Jahren in Deutschland. Er spricht inzwischen perfekt Deutsch und schreibt fast fehlerfrei. „Ich würde sagen, besser als ein durchschnittlicher junger Deutscher“.  B. hat seine Ausbildung als Krankenpflegehelfer mit „gut“, in der Praxis sogar mit „sehr gut“ abgeschlossen. Er ist in das Rothenburger Leben integriert, hat Freunde, spielt im Fußballverein, gehört zur Freiwilligen Feuerwehr und macht sogar beim Festspiel mit.
„Mehr Integration geht nicht“, sagt Doris Pelzeter. Aber seit einem Jahr stagniert sein Leben. Er darf seine Berufsausbildung nicht weiterführen, er darf nicht arbeiten und nicht einmal ein Praktikum machen. Obwohl Afghanistan laut Einschätzung des Weltflüchtlingsrats als nicht sicher gilt, bekommt  der junge Mann trotzdem keine Anerkennung als Flüchtling. „Es ist eine sinnlose Ressourcenverschwendung, die da passiert“, kritisiert die Rothenburgerin. „Die jungen Flüchtlinge integrieren sich mit großem Aufwand jahrelang, die Helfer setzen ihre Arbeitskraft in vielen Stunden ein, Steuergelder werden gezahlt, die Arbeitsplätze  sind frei, es werden dringend Leute benötigt – und dann – Hinhaltetaktik, Entmutigung“. Für sie ist das unbegreiflich:  „Wem nützt das?“ Nachhaltigkeit  und intelligentes Handeln sehen nach ihrer Meinung anders aus.
Die vier engagierten Frauen hoffen inbrünstig, dass bald eine Kehrtwende  in der Flüchtlingspolitik erfolgt, was die Behandlung der seit Jahren hier lebenden und integrierten jungen Leute betrifft. „Der Umgang mit Flüchtlingen darf nicht mehr Spielball der Parteipolitik sein“. Die Rothenburgerinnen sind ehrenamtlich tätig geworden in einer Zeit, als in Deutschland der Begriff der Willkommenskultur geprägt wurde. „Diese Kultur gibt es immer noch, auch in unserer Stadt machen viele Ehrenamtliche seit Jahren gute Arbeit, während eine Reihe ‘christlicher’ Politiker das Klima Flüchtlingen gegen­über vergiften und diese humane Aufgabe für Macht­ und Parteiinteressen negativ besetzen“.
Auch wenn es die Flüchtlingsunterkunft in der Gipsmühle nicht mehr gibt, leben diese jungen Menschen weiter  in der  Nähe mit den gleichen Sorgen und Nöten: „Sie brauchen uns mehr denn je. Es ist die beste Entwicklungshilfe, sie jetzt gut auszubilden“. Aufgeben – so das Credo der Rothenburgerinnen – ist daher keine Option. sis

Kontrollierter Handel

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Nachhaltiger Konsum wird immer wichtiger

ROTHENBURG – Rothenburg möchte „Fairtrade-Stadt“ werden. Einen entsprechenden Beschluss hat der Stadtrat im Herbst letzten Jahres gefasst. Um dieses Prädikat zu erhalten, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein. Die ersten Schritte sind gemacht.

Oberbürgermeister Walter Hartl (4.v.re) mit der Unterstützergruppe. Foto: Schäfer

Es hat sich eine Unterstützergruppe um Klaus Zerkowski gebildet, in der Personen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft vertreten sind. Diese Freiwilligen haben bei Floristen, Cafés, Restaurants, Schulen, Vereinen und Kirchen um Unterstützung geworben. Mit Erfolg von Anfang an. Zehn Geschäfte, vier Gastronomiebetriebe, sechs Vereine, fünf Schulen und drei Kirchengemeinden haben sich auf Anhieb bereiterklärt, wenigstens zwei Fair-Trade-Produkte zu verwenden. Die Kampagne soll ausgebaut werden.

Die Mindestzahl an nachzuweisenden Unterstützern orientiert sich an der Einwohnerzahl. Die Kriterien sind bereits soweit erfüllt, dass Oberbürgermeister Walter Hartl die Bewerbungsunterlagen um die Auszeichnung als „Fair-Trade-Stadt“ einreichen kann. Die Auszeichnung gilt zunächst für zwei Jahre.

Beim fairen Handel geht es nicht nur um den Warenhandel, sondern es geht auch darum, auf politischer Ebene für mehr Gerechtigkeit einzutreten. Die Gruppe ist sich bewusst, dass der faire Handel nicht die Lösung für die Probleme dieser Welt ist, aber er biete benachteiligten Produzenten eine Möglichkeit, ihre Produkte unter fairen Bedingungen zu vermarkten. Egal auf welchem Kontinent oder in welchem Land: Menschen wollen mit ihrer Arbeit mindestens so viel verdienen, dass sie davon leben können. Armut durch Ausbeutung, Hunger und Perspektivlosigkeit sind Gründe, weshalb Menschen auf der Suche nach einem besseren Leben aus der Heimat fliehen, neben Krieg, Konflikten, Gewalt und Katastrophen.

Wenn ein Bauer trotz harter körperlicher Arbeit seine Familie nicht ernähren könne, dann liege das zum Teil auch an ungerechten Welthandelsstrukturen. Im fairen Handel seien die Strukturen anders, betont der Kreis von Unterstützern. Die Produkte würden zu fairen Bedingungen hergestellt und importiert. Im Mittelpunkt stünden die Produzenten. Ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen zu verbessern ist das Ziel des fairen Handels. Produkte mit dem Fairtrade-Siegel oder Siegeln einzelner Handels-Organisationen gibt es inzwischen auch im Supermarkt und beim Discounter. Dies ist auch ein Verdienst der Handelsbewegung „Fairtrade“. Die Produktpalette ist vielfältig: neben Kaffee, Tee, Säften, Bananen, Reis, Zucker, Schokoladen und vielen anderen Süßigkeiten sind auch Blumen, Textilien aus Baumwolle und Seide, Porzellan, Gläser, Musikinstrumente Schmuck und viele andere kunsthandwerkliche Waren erhältlich.

Über dreitausend verschiedene Produkte tragen in Deutschland das grün-blaue Siegel. Produkte, die ohne Zwangs- und Kinderarbeit entstanden sind und für die die Hersteller fair entlohnt werden, wie betont wird. Die Idee des fairen Handels hat in den USA und in Deutschland einen kirchlichen Ursprung. 1970 demonstrierten kirchliche Jugendverbände mit Hungermärschen gegen die damalige Entwicklungspolitik. Aus diesem Protest entwickelte sich die „Aktion Dritte Welt Handel“ und auch die neu gegründete Arbeitsgemeinschaft der Dritte-Welt-Läden.

Schon seit 26 Jahren vertreibt der Rothenburger Weltladen in der Klostergasse Produkte aus fairem Handel. Lebensmittel werden bei den großen traditionellen Fair-Handelsgenossenschaften GEPA, EL Puente und dwp bezogen, die in den Anfängen des fairen Handels vor zirka 40 Jahren entstanden sind. Die Produkte bestehen aus nahezu 100 Prozent fair gehandelten Zutaten. Damit überschreiten sie bei weitem Kriterien, die das Fairtrade-Siegel vorschreibt. Kunstgewerbe-Artikel stammen von kleinen Handwerker-Kooperativen aus Ländern des globalen Südens. sis


Stütze für brüchige Trockenmauern

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Großes Reparaturprojekt des Landbauamts im Bereich um Rothenburg bis Bettwar läuft

ROTHENBURG – Ein Projekt, das nicht nur eine stolze Summe verschlingt, sondern auch Zeit braucht: Mit Gesamtkosten in Höhe von 225000 Euro lässt das Landbauamt Ansbach als zuständiger Straßenbauträger derzeit brüchige und ausgebauchte Trockenmauern an den Staatsstraßen 1022 und 2268 bei Rothenburg reparieren.

Gegenüber der Steinmühle wurde begonnen: Trupp der Firma Herzig bei der Arbeit. Foto: Weber

Die Arbeiten führt das in Steinarbeiten erfahrene und in Rothenburg durch Denkmal-Projekte gut eingeführte Unternehmen Herzig aus Rot am See im Auftrag der staatlichen Behörde durch. Die Firma ist immer mit mehreren Mitarbeitern vor Ort und hangelt sich mit ihrem Team von Einsatzstelle zu Einsatzstelle.

Über 220 Meter

Insgesamt müssen Teile von sieben Passagen – im Technikerjargon Stützbauwerke genannt – saniert werden. Dabei handelt es sich um schadhafte Trockenmauer-Abschnitte mit einer Gesamtlänge von 224 Metern und mit einer Gesamtfläche von rund 400 Quadratmetern.

Trotz des erheblichen Aufwands geht es bei dem Projekt allerdings weniger um eine tiefergehende Maßnahme mit Langzeitwirkung. Im Gegenteil: Derzeit müssen sich die Bemühungen eher darauf beschränken, bei den alten Stützbauwerken entlang der Taubertalstraße und in der kniffligen Kurve unweit der Eselsbrücke den weiteren Verfall zu stoppen oder sie gar vor dem Umkippen zu bewahren. Das Bauprogramm läuft deshalb unter dem Titel „Bestandserhaltung“.

„Langfristig muss mehr gemacht werden,“ räumt Michael Schätzl, Abteilungsleiter Konstruktiver Ingenieurbau Straßenerhaltungsmanagements beim Staatlichen Bauamt Ansbach, gegenüber unserer Redaktion auf Anfrage ein.

Zu dem besonderen Bauprogramm im Rothenburger Bereich gehört der Mauerabschnitt gegenüber der Steinmühle an der Staatsstraße 1022. Dort wurde mit dem Abarbeiten des Projektes begonnen. Sechs weitere Bereiche betreffen die Taubertalstraße, die Staatsstraße 2268. Es geht dabei um Abschnitte gegenüber der Langenmühle, gegenüber der Unteren Walkmühle, gegenüber der Schwarzenmühle und gegenüber der Weißenmühle bis Bettwar.

Um eine größere Standfestigkeit zu erreichen, werden die Lagerfugen bei dem Projekt vermörtelt, nur die Stoßfugen nicht, um die Mauer durchlässig zu halten. Ursprünglich sind die Stützmauern an der Tauber bisher größtenteils nicht verfugt. Noch viel vor Wie unsere nebenstehende Grafik zeigt, hat das Landbauamt bereits 18 weitere Abschnitte um Rothenburg und an der Tauber bis Bettwar auf der Rechnung. Ob in einem weiteren Schritt dann auch die Entschärfung der Kurve an der Steinmühle mit Anlage eines Geh- und Radwegs in den Fokus rücken könnte? Im Rothenburger Stadt-rat ist die gefährliche Situation dort für Fußgänger und Radler jedenfalls immer wieder Thema. -ww-

Gute Ausbildung

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Preis des besten Bildungspakets für Schulzentrum

ROTHENBURG – Die Schulfamilie des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums SBS Rothenburg-Dinkelsbühl traf sich zu einem gemeinsamen Abschlussabend im Vitalhotel Meiser in Neustädtlein: Anlass war der mit 10000 Euro dotierte 1. Preis, mit welchem die Stiftung „Bildungspakt Bayern“ das SBS ausgezeichnet hatte.

Der Zauberer ließ die Lehrer rätseln. Foto: M. Schwandt

Beeindruckend groß zeigte sich die Schar der Mitstreiter am SBS: 100 Gäste durfte Dr. Friedhard Nichterlein begrüßen, neben den unterrichtenden Lehrkräften die Sekretärinnen, Hausmeister und Reinigungskräfte sowie die Schülersprecher.

Wir hätten den „Oscar der Schulen“ gewonnen, so der Schulleiter, dies schaffen nur wenige Bildungseinrichtungen. Wir sind eine tolle Schule und „das Geld soll in die Mitarbeiter und Schüler investiert werden“. Er versprach den Lehrkräften einen zauberhaften Abend und tatsächlich hatte er mit Manuel Wolf einen jungen Zauberer eingeladen, der immer wieder Zuschauer auf die Bühne holte und mit ihnen verblüffende Zaubertricks vorführte.
Nachdem das Lehrerkollegium fast vollständig vor Ort war, nutzten die einzelnen Abteilungen, die Kollegen der jeweiligen Schulstandorte und das Gesamtkollegium die Gelegenheit, die Fotos für die grundlegend neu gestaltete Homepage zu aktualisieren.
Derzeit werden am SBS rund 2000 Schüler von 80 Lehrkräften unterrichtet, die an der Wirtschaftsschule Dinkelsbühl, der Berufsschule Dinkelsbühl mit der Außenstelle Bechhofen und an der Berufsschule mit der Berufsfachschule für Kinderpflege in Rothenburg tätig sind. Einige der Lehrkräfte pendeln zwischen den Schulstandorten. Zudem gehört zum SBS die „Berufsschule Plus“, in der die Schüler parallel zu ihrer Berufsausbildung die allgemeine Fachhochschulreife erwerben können. sw
Taizé-Abendgebet
ROTHENBURG – Am Sonntag findet in der Kobolzeller Kirche um 20 Uhr ein ökumenisches Taizé-Abendgebet statt. Lieder aus Taizé, Kerzenschein und Stille laden ein, zur Ruhe zu kommen und Gottes Nähe zu spüren.

Die heimische Wirtschaft profitiert

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Viele Absolventen der Oskar-von-Miller-Realschule gehen in hiesige Firmen – Verabschiedung

ROTHENBURG – Ein riesiger, dazu noch überaus erfolgreicher und engagierter Absolventen-Jahrgang ist am Donnerstagnachmittag bei der Abschlussfeier der Oskar-von-Miller-Realschule in der Reichsstadthalle verabschiedet worden.

Erfreut präsentieren sich die Preisträgerinnen der Wahlpflichtgruppen mit den Vertretern der Preisstifter. Fotos: Weber

Insgesamt 95 Schülerinnen und Schüler konnten dabei in ansprechendem Rahmen – nach guten Vorleistungen und in vielen Fällen mit ausgezeichnet bestandener Prüfung – ihr Mittlere-Reife-Zeugnis in Em-pfang nehmen.

Doch bevor die Besten ihren Moment hatten und für ihre Leistung geehrt wurden, durften all jene ein dickes Lob einstreichen, die sich in vieler Hinsicht in die Schulgemeinschaft eingebracht und für andere engagiert hatten.

Vielfältiges Engagement

Im Bereich Soziales trifft das auf Sarah Dürr und Anastasia Kühlwein zu. Sie dürfen sich über den Preis des Rotary-Clubs Rothenburg-Bad Windsheim freuen. Dr. Markus Hirte, der Leiter des Rothenburger Kriminalmuseums, überreichte ihn.

Schülersprecher Thomas May nahm für sein allgemeines Engagement für Mitschüler ein mit einer anerkennenden Gabe verbundenes Sonderlob entgegen. Als Schulsanitäter haben sich Sarah Dürr und Anastasia Kühlwein zusätzliche Anerkennung verdient, für ihre Tätigkeit als Schülerlotsen Lukas Dengel, Jonah Potthoff, Luca Schulz, Elias Wunderlich und Florian Köhler.

Als Lern-, Übungs- und MINT-Tutoren (MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaftliche Fächer und Technik) haben gewirkt: Sarah Dürr, Lukas Hahn, Anastasia Kühlwein, Simon Schrödel (alle 10a), Jana Beck, Elias Hassold, Anika Herrmann, Florian Köhler, Elias Wunderlich, Christian Dehner, Jan-Philip Niemann, Max Nguyen, Luca Schulz (10 b), Noah Gerlach, Jennifer Heilmann, Felix Rossel, Jan Vollmer (10c), Nina Lechner, Jonas Lederer und Nadine Maisch (10 d), als Streitschlichter Jennifer Heilmann, Liam Unger (beide 10 c), Maja Ehrmann, Rene Rauschert und Nina Richter (alle 10 d).

Als Musiker oder Sänger brachten sich ein: Tenorhornist Thomas May, Posaunist Florian Settler, im Chor Sarah Dürr und Anastasia Kühlwein (alle 10 a), Klarinettistin Jana Beck (10 b), Klarinettistin Lena Horn (10 c), Posaunist Nikolai Abelein und Marimbaphonist Marlon Model (beide 10 d).

Der neu geschaffene Christoph-Hinckeldey-Preis für Rechtsgeschichte ging an Nadine Maisch. Dr. Markus Hirte überreichte ihn, hob und damit die Kompetenz der Absolventin im Fach Wirtschaft und Recht hervor.

Vier „Spezialistinnen“

Zum sechsten Mal sind alle besonders geehrt worden, die in den vier verschiedenen Wahlpflicht-Fachgruppen am besten abgeschnitten haben. Vertreter der heimischen Wirtschaft unterstrichen damit ihre Verbundenheit zur Schule, dass sie besagte Absolventen mit Laudatio und Preis ehrten.

In der Wahlpflichtgruppe Mathematik/Physik zeichnete Personalleiter Friedrich Uhl von der Firma Neuberger Gebäudeautomation Hanna Schiller (10 a) aus, in der Wahlpflichtgruppe Wirtschaftswissenschaften Kundenberater Borislav Gajic von der VR-Bank Mittelfranken West Jennifer Heilmann (10 c), in der Wahlpflichtgruppe Französisch Heidi Treiber vom Textilhaus Haller (auch „Lola“) Nadine Maisch (10 d) und in der Wahlpflichtgruppe Kunst Carmen Hiller vom Rotabene Medienhaus Caroline Holz (10 d).

Meriten als Klassenbeste holten sich sechs Absolventen: Simon Schrödel (10 a) ist mit einem Notenschnitt von 1,33 gleichzeitig Schulbester. Er nahm von Bürgermeister Kurt Förster den Preis der Stadt Rothenburg entgegen. In der 10 a glänzten außerdem Hanna Schiller (1,42) und Sarah Dürr (1,45), in der Klasse 10 d Nadine Maisch (1,45) sowie in der Klasse 10 b Jana Beck (1,58) und Anika Herrmann (1,58).

Rektor Schulz (vorne links) zeigt sich erfreut mit seinen Absolventinnen und Absolventen.

Schlusspunkt

Die Zeugnisüberreichung an alle erfolgte klassenweise zum Schluss des offiziellen Teils der Veranstaltung. Als besonderen Gruß gab es eine Rose für jeden Absolventen. Die Klassleiter drückten sie „ihren Abgängern“ samt dem Abschlussdokument und dem gedruckten Jahresbericht mit herzlichen Worten in die Hand.

Schulleiter Dieter Schulz zeigte sich in seiner von vielen launigen Betrachtungen begleiteten Rede überaus zufrieden mit den Ergebnissen des Prüfungsmarathons. Die erbrachten Vorleistungen seien in vielen Fällen eine gute Grundlage gewesen. Keiner sei schon in der Vorrunde ausgeschieden wie die deutsche Fußball-Nationalmannschaft. Er gratulierte sowohl den Absolventen als auch deren Eltern und Familien.

In der schriftlichen Prüfung kam es 134 mal zur Verbesserung der Vorzensuren. Eine Schülerin habe es sogar fertiggebracht, sich 5-fach zu verbessern. Nur zwei hätten nicht bestanden. Der eine davon tritt eine Lehrstelle als Landschaftsgärtner an. Auch im anderen Fall sei es ohne Tränen abgegangen.

61 Absolventen haben einen Platz in hiesigen Betrieben gefunden. 32 besuchen die Fachoberschule oder andere Fachschulen und nur drei wollen auf dem Gymnasium die allgemeine Hochschulreife erwerben. Konrektor Alexander Müller hatte eingangs vor vollbesetztem Haus begrüßt. Für die Absolventen sei die Feier endgültig der Schritt vom Schutzraum Schule in die Öffentlichkeit, betonte er. Als deren Vertreter waren unter anderem die Bürgermeister Peter Köhnlechner (Insingen), Johannes Hellenschmidt (Ohrenbach) und Alfred Wolz (Windelsbach) sowie Delegierte weiterer Gemeinden gekommen.

Verschmitzter Rückblick

Bei der Preisübergabe an den Schulbesten rief Rothenburgs Bürgermeister Kurt Förster die Abgänger dazu auf, sich in der Gesellschaft zu engagieren, nicht zuletzt auch in der Kommunalpolitik.

Elternbeiratsvorsitzender Thomas Breitschwert gratulierte den Absolventen in seiner Ansprache zum Erreichten und spornte dazu an, weiter zu machen und Wege zu suchen für neue Ziele.

Schülersprecher Thomas May ließ in humorvoller, verschmitzter Art die zurückliegenden Schuljahre Revue passieren. Er erinnerte dabei unter anderem auch an die Episode mit dem Containerprovisorium in der Zeit des Schulumbaus und an die Skilager. Die Lehrer seien manchmal streng gewesen, aber vielleicht auch zurecht.

Für den musikalischen Rahmen sorgten bei der Feier die Bläsergruppe unter der Leitung von Helge Dreßler, die Schulband unter der Leitung von Johannes Friedrich und Marlon Model mit einem Solostück am Marimbaphon. -ww-

Gute Perspektive für alle

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Absolventen-Abschied an der Valentin-Ickelsamer-Mittelschule

ROTHENBURG –  Zum Ende des Schuljahres heißt es Abschied nehmen für die Abschlussklassen: Im festlichen Rahmen hat die Valentin-Ickelsamer-Mittelschule Rothenburg ihre Absolventen gefeiert. Die Übergabe der Zeugnisse war begleitet von vielen Ehrungen und Auszeichnungen.

Die Schul- und Klassenbesten unter den Absolventen mit Schulleiter Markus Heindl (rechts) und Bürgermeister Dieter Kölle (links). Foto: Castello

Die Zeit der Abschlussprüfungen ist anstrengend, aber sie lohnt sich: 163 Prüflinge der 9. und 10. Klassen sind dieses Jahr angetreten, die meisten mit sehr gutem Erfolg. An der besonderen Prüfung zum qualifizierenden Abschluss haben 117 Schüler teilgenommen mit einer Bestehensquote von 74 Prozent. 10 der 15 Schüler der Praxisklasse 9 schafften den Abschluss. Die Mittlere Reife haben alle 40 Prüflinge der M10 und V2 erreicht.

Gute Aussichten 
Rektor Markus Heindl freut sich für die Schüler, wie er bei der Verabschiedung betonte. Die Aussichten für seine Absolventen sind so gut wie schon lange nicht mehr: Die derzeitige Vollbeschäftigung schlägt voll auf die   Ausbildungssituation zurück. Alle Schüler haben eine Perspektive, wie es weitergehe, sei es beim Schritt ins Berufsleben oder bei einer weiteren folgenden schulischen Ausbildung, die nun angehängt wird.
Heindl bittet die Absolventen, ihr Leben nicht in Gleichgültigkeit einzurichten, an ihre Arbeit zu glauben, sie gerne zu machen und für wichtig zu halten. Sie dürfen stolz auf sich sein, froh, zufrieden und vor allem dankbar, denn es ist auch Glück, dass sie in einem freien Land die Schule besuchen können und am Ende ein Qualitätszeugnis erhalten.
Stellvertretend für den Schulverband bat Bürgermeister Dieter Kölle um einen Sonderapplaus für Eltern und Familie. Er legte den ehemaligen Schülern ans Herz, alles mit Engagement und Freude anzugehen, um so Hürden leichter zu überwinden. Gemeinsam mit dem Rektor ehrte er die Schul- und Klassenbesten.
Den besten qualifizierenden Abschluss erreichte Marina Weinberger aus Dombühl mit einem Notendurchschnitt von 1,7, dicht gefolgt von den Klassenbesten Jennifer Reif (Oberndorf, 1,8), Kevin Blaznik (Neusitz 1,8), Bianca Banias (Rothenburg, 2,1), Florian Schmidt (Steinbach, 2,1), Michael Schmidt (Schillingsfürst, 2,3) und Sara Jenan (Rothenburg, 2,5).
Der Klassenbeste der Praxisklasse P9 ist Nicolas Torski aus Rothenburg mit 2,6. Die Mittlere Reife schafften sowohl Sofia Hoselnik (Rothenburg) als auch Lukas Kreiselmeyer (Leuzenbronn) mit 2,0, Tina Hahn aus Schillingsfürst mit 2,3.
Dr. Markus Hirte vom Rotary-Club  Rothenburg-Bad Windsheim zeichnete Johannes Berger (P9) und Moritz Thiel (M10) für ihr soziales Engagement aus. Berger stach unter anderem im Rahmen des Projekts „Soziales Lernen“ an einem Barfußpfad hervor, Thiel gestaltete als erster Schülersprecher und SMV-Leiter maßgeblich das Schulleben  – bei der Verabschiedung nun zum letzten Mal auch in Form der Ansprache des Absolventen-Vertreters.
Darin machte er die Aspekte des einen nun lachenden und des anderen weinenden Auges deutlich, das es nun beim Abschied gibt. Besonders das tolle Schulklima werde man vermissen. Den besonderen Unterstützerinnen und Unterstützern aus der Schulverwaltung  dankte er mit einer kleinen Präsentgeste.
Herzlicher Dank 
Beate Junkersfeld vom Elternbeirat verabschiedete  bei der Veranstaltung neben den Schülern auch den Vorsitzenden des Elternbeirats der letzten zwei Jahre, Gabriel Kastner. Dessen Nachwuchs zählt zu den aktuellen Absolventen. Sie dankte mit herzlichem Worten für die hervorragende Zusammenarbeit und Unterstützung.
Schließlich ließen auch die Lehrer ihre Schützlinge in die Welt hinaus: Der Lehrerchor unterhielt mit einer mitreißenden Interpretation von „Barbara Ann“, die Klassleiter hielten ihre Abschiedsworte und Wünsche in WhatsApp-Sprache kurz, erläuterten diese aber glücklicherweise dem ahnungslosen Publikum.
Im Anschluss luden die Moderatoren Aleyna Karabulut und Kevin Blaznik alle Absolventen, Eltern, Verwandte und Freunde zum vom Elternbeirat organisierten Empfang in der Schulaula ein, um ausgiebig zu feiern. cas

Riesenfreude über die Erfolgsgeschichte

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„Sechs Tanzstunden in sechs Wochen“ hat dem Toppler Theater Verkaufsrekord und begeisterte Besucher beschert

ROTHENBURG – Es ist eine Erfolgsgeschichte ohnegleichen, mit der beim Toppler Theater nun die erste Hälfte seiner aktuellen Sommerspielzeit zu Ende gegangen ist. Die Komödie „Sechs Tanzstunden in sechs Wochen“ hat viele begeisterte Publikumsreaktionen gebracht und einen Besucherrekord, der selbst die kühnsten Erwartungen übertraf.

Dr. Ulrich Zimmer legt das Hauptrequisit der letzten Aufführung auseinander.

Erich Landgraf von der Theaterleitung zeigte sich gestern auf Anfrage unserer Re-daktion überglücklich. Nicht nur, dass es in diesem Sommer bisher kein einziges Mal den Fall gegeben habe, dass eine Aufführung wetterbedingt gestrichen oder abgebrochen werden musste: „Ein Wahnsinnsglück.“

Beste Werbung

Auch das Stück selber und die darstellerische Leistung haben offensichtlich den Geschmack der Zuschauer getroffen wie kaum zuvor im Toppler Theater. Die beiden Schauspieler setzten den Stoff und auch ihren Part so erfrischend und überzeugend um, dass sich das in Windeseile herumsprach und zur besten Werbung wurde. Botschaft: Das musst du einfach gesehen haben. Das ist so gut gemachtes und gut gespieltes Theater. Da musst du hin.

So viele begeisterte Stimmen wie diesmal seien noch nie zu hören gewesen nach einer Aufführung im Toppler Theater, meinte Erich Landgraf gestern nach der letzten Aufführung äußerst zufrieden. Beim Kartenverkauf sei man ganz deutlich über dem Soll gelandet. Mit 1300 bezahlten Plätzen sei gerechnet worden. Am Ende seien über 1600 daraus geworden.

Swing, Tango, Foxtrott und Co ließen grüßen bei den „Sechs Tanzstunden“. Fotos: Weber, maro, Toppler-Theater

Die Premiere (mit vielen geladenen Zuschauern) und die Generalprobe (mit kostenlosem Eintritt für Mitarbeiter der Stadtverwaltung und des Bauhofs, für Gästeführer, Nachbarn, Angehörige der Kirchengemeinde St. Jakob und alle Helfer) eingerechnet, hätten sich insgesamt 1817 Besucher „Sechs Tanzstunden in sechs Wochen“ angesehen und daran ihre Freude gehabt.

Diese Komödie von Richard Alfieri um eine pensionierte Lehrerin (Ilona Schulz) und Witwe eines konservativen Baptistenpredigers aus dem Süden der USA und den hitzigen, mimosenhaften Tanzlehrer (Tobias Rott) glänzt nur so vor kurzweiligen Dialogen, Sprachwitz, überraschenden Wendungen und Bewegung zur Musik. Da finden zwei auf ungewöhnliche Weise zueinander, die anfangs alles andere als dafür geschaffen zu sein scheinen.  -ww-

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