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Channel: Aus der Stadt – Fränkischer Anzeiger
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Vom Zwang befreien

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Wenn der hohe Selbstanspruch zur Last wird – Stress meiden

ROTHENBURG – Das Frühstückstreffen für Frauen im Theatersaal des Wildbades zog wieder zahlreiche Teilnehmerinnen an. Die Referentin Helga Mösle, Biblisch-Therapeutische Seel­sorgerin aus Oberstetten, verstand es, mit ihrem Vortrag „Die Organsprache unseres Körpers“ die Anwesenden anzusprechen. Am Abend waren dann auch Männer zum Vortrag eingeladen.

Gut besucht: Das traditionelle Frühstückstreffen für Frauen im Wildbad. Fotos: Vorlaufer

Karin Sackenreuter, eine Mitarbeiterin des Frühstückstreffen für Frauen in Rothenburg, konnte zahlreiche Gäs­te im voll besetzten Saal begrüßen. Dabei stellte sie auch die Ziele des überkonfessionellen Vereins „Frühstückstreffen für Frauen in Deutschland“ vor. Cornelia Merklein sorgte mit zwei Stücken am Klavier für die musikalische Umrahmung der beiden Veranstaltungen.

Die Organsprache – ein Thema, bei dem man sich im ersten Moment garnichts so richtig vorstellen könne. Man könne viele Fremdsprachen lernen, aber das mit der Organsprache sei so eine Sache, die lehre uns nur das Leben. Der Bluthochdruck zum Beispiel, der eigentlich nicht weh tue, „und alles was nicht weh tut verdrängen wir zunächst einmal“, sagte Helga Mösle.

In unserem Leben entstehe ein Erwartungsdruck von innen und von außen. Die Aussage: ich habe keine Zeit, kennen alle. Es komme folglich zu einem Überdruck und irgendwann suche sich der Körper ein eigenes Ventil, wenn der Überdruck zu viel werde. Es gebe den äußeren Stress, den die Umwelt verursache.
Selbstliebe lernen 
Den inneren Stress würden wir uns selbst machen. „Wie oft setzen wir uns selbst unter Druck durch zu vielen Anforderungen an uns selbst. Die Vorstellung, dass es im Älterwerden ruhiger wird, hat zumindest bei mir noch nicht richtig funktionert“, stellte die Refrentin fest. Die Organsprache melde sich in Form von Kopfschmerzen, Schwindel, Tinnitus, Unwohlsein oder Energiemangel.
Wie sich innerer Stress aufbaue, sehe man von außen nicht. Er entstehe, wenn der Spannungsbogen unserer Möglichkeiten zu lange überspannt bleibe zwischen dem, was wir wollen, und dem was wir können. Wir würden oft zu viel wollen und könnten doch nicht mehr so. „Gerade wir Frauen möchten immer jung bleiben, aber das geht nicht, das ist nicht die Realität. Wir werden alle älter und wir müssen aussteigen aus dieser Perfektionsfalle, betonte Helga Mösle. Manchmal müssten wir eben Abstriche machen zwischen dem was ist und was sein sollte.
Es gelte den Spannungsbogen auszuhalten zwischen Wirklichkeit und Wunsch. „Die Wirklichkeit ist, dass wir so sind wie wir sind und das ist gut“. Zu uns zu stehen, den Bogen nicht zu überspannen und die Balance zu finden zwischen Anspannung und Entspannung sei sehr wichtig. „Es heißt doch so schön: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst und um die Selbstliebe geht es. Wenn es uns gut geht, gehts auch dem Anderen gut.“
Der Volksmund formuliere folgende Begriffe: Es stolpere das Herz, es schlage uns was auf den Magen oder die Galle laufe über, die schwache Blase melde sich oder man habe die Nase voll und so weiter. Und schon seien wir mitten in der Organsprache, die gelte es aufzuschlüsseln. Hinter einer Krankheit stecke immer eine körperliche oder eine seelische Ursache. Der Körper sende lange Zeit Signale aus, die deutlich darauf hinweisen, dass eine Störung im Gesamtbefinden des Menschen vorlägen.
„Welche Gedanken und Gefühle bestimmen mich, prägen mein Leben?“, fragte Helga Mösle. Gedanken bestimmen unsere Worte, Worte bestimmen unsere Gefühle, Gefühle bestimmen unser Tun, dann folgen die Handlungen und zum Schluss unser Lebensschicksal. „Die Bibel sagt zum Thema Organsprache in den Sprüchen folgendes: Ein betrübter Geist dörrt den Körper aus, Zorn vergiftet die Speisen“, zitierte die Referentin. „Man sollte bescheiden essen, lieber ein trockenes Brot in Frieden als einen gemästeten Ochsen im Streit.“
Wir brauchen einen, bei dem wir unsere Lebenslast abladen können und zwar dort, wo wir verstanden und geliebt werden und zwar bei Jesus Christus. Die Bibel sei wie eine Schatztruhe. Dort gebe es Pflaster, Salben und Pillen für die Seele in Form von hoffnungsvollen, befreienden Botschaften und klare Aussagen über uns, sie sei eine Quelle, von der wir uns erquicken lassen können. „Die Organsprache zeigt uns unsere seelische Verfassung und vor allem, was wir in unseren Seelen tief innen drin ausgraben müssen, umgraben, ausreißen oder einpflanzen, was wir jäten und was wir düngen müssen. Die Organsprache muss keine Fremdsprache mehr sein, wir dürfen sie erlernen“, schloss Helga Mösle ihren mit lang anhaltendem Beifall bedachten Vortrag. vr

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