Wohnmobile und Busse nehmen Bezoldweg-Platz in Beschlag
ROTHENBURG – Die Parkerei am Bezoldweg feiert fröhliche Urständ – ein Ärgernis für Einheimische. Ständig parken dort Wohnmobile und sogar Busse, obwohl die Verkehrszeichen an den Einfahrten eindeutig nur Personenwagen mit einer Gesamtbreite von 2,20 Metern zulassen. Die Schilder sind eindeutig und werden trotzdem ignoriert.

Die Bildkomposition zeigt deutlich wie die Situation sich in der Alltagspraxis darstellt. Fotos: Hufnagel
Die großen Fahrzeuge beschädigen durch ihr Rangieren die Baumkronen in einem der letzten zusammenhängenden Obstbaumbestände direkt vor der Stadtmauer. Die gepflasterten Parkflächen sind bereits ein starker Engriff in den Grüngürtel. Umso mehr benötigt der verbliebene Lebensraum Natur einen schonenden Umgang und Rücksichtnahme.
Die ideale Parkplatzlage an der Altstadt zieht Verkehrsteilnehmer an, wie die Motten das Licht. Auch Camper und Busfahrer lockt die Stellplatz-Idylle. Eine städtische Internetseite zum Thema „Parken“ befördert diese Situation noch. Dort wird auf die fünf großen Parkplätze außerhalb der Altstadt verwiesen: Friedrich-Hörner-Weg, Nördlinger-Straße, Galgentor, Schweinsdorfer Straße und auch auf den Bezoldweg.
Mit dem klaren Vermerk, dass auf all diesen Großraum-Parkplätzen neben Pkw und Motorräder auch ausdrücklich Busse und Wohnmobile parken dürfen: von 9 bis 18 Uhr kostenpflichtig mit Parkschein. „Die restliche Zeit ist kostenfrei“. Lediglich für Wohmobile gilt auch nachts die Gebührenpflicht, wobei der maximale Tagessatz zehn Euro beträgt.
Dieses günstige Angebot lassen sich die Wohnmobilisten natürlich nicht zweimal sagen. Auf einem Campingplatz müssten sie deutlich mehr bezahlen. Anwohner des Bezoldweges, die große Sorge um den Baumbestand haben, erhielten auf wiederholte Nachfragen bei der Stadt die stereotype Antwort, dass eine Lösung geplant sei. Abgesehen von dem Poller an der westlichen Einfahrt ist ansonsten nichts passiert. Dabei wäre das Problem mit einer einfachen und kostengünstigen Höhenkontrolle wie bei Parkhäusern leicht aus der Welt zu schaffen. Eine solche Vorrichtung gab es vor langer Zeit an der Stelle schon einmal. Auch die Zusage der Stadt, dass die Wohnmobile von der örtlichen Verkehrsüberwachung beanstandet werden, konnte der Anwohner nicht bestätigen. „Ich habe noch bei keinem Wohnmobil ein Knöllchen gesehen“, sagte er.
Es stellt sich die Frage, weshalb die Stadt nicht selbst am Erhalt der Obstbäume interessiert ist und dafür sorgt, dass Busse und Wohmobile auf den für viel Geld geschaffenen Stellplätzen vor dem Spitaltor und in der Schweinsdorfer Straße abgestellt werden. Zumal dort auch die Vorrichtungen zur sachgerechten Entsorgung der Wohnmobiltoiletten vorhanden sind. sis