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Channel: Aus der Stadt – Fränkischer Anzeiger
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Sehr strapaziert

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Momentane Situation am Holzmarkt ist eher unbefriedigend

ROTHENBURG – Das kürzlich über Mitteleuropa gezogene Sturmtief „Kolle“ hat allein in Bayern 2,5 Millionen Festmeter Holz beschert, zusammen mit den Nachbarländern sogar insgesamt etwa 13 Millionen. Es gibt deshalb eine Empfehlung der Forstbetriebsgemeinschaft Rothenburg.

Rat an die Waldbauern: Nicht noch zusätzliches Frischholz auf den Markt werfen.Foto: Wiesen

Rat an die Waldbauern: Nicht noch zusätzliches Frischholz auf den Markt werfen. Foto: Wiesen

Der durch große Mengen Käferholz ohnehin schon sehr volle Holzmarkt, vor allem bei der Fichte, ist weiter unter Druck geraten. Das äußert sich auch am Rundholzpreis, der deutlich eingebrochen ist – vor allem beim Käferholz und Palette, sprich den minderwertigeren Sortimenten. Die Sägewerke sind relativ voll und brauchen derzeit kaum neues Holz. Dadurch fallen auch Frachtkapazitäten weg, was sich in der derzeit sehr langsamen Holzabfuhr bemerkbar macht. Auch der Energieholzmarkt ist sehr strapaziert.

Glücklicherweise ist zumindest beim Borkenkäfer mittlerweile das Gröbste überstanden – die Temperaturen sinken, die Tage werden kürzer, der Käfer dadurch deutlich inaktiver. Frischer Ausflug ist momentan unwahrscheinlich. Daher empfiehlt die Forstbetriebsgemeinschaft den Waldbesitzern, momentan nach Möglichkeit kein Frischholz einzuschlagen, um nicht noch mehr Menge auf den Holzmarkt zu bringen – das Holz zu dem schlechten Preis zu verkaufen. Insofern besteht derzeit kein Grund zur Hektik. Wenn der Einschlag dennoch nötig sein sollte, dann in Absprache mit der Forstbetriebsgemeinschaft. Die Waldbesitzer sollten aber natürlich trotzdem das jetzt noch anfallende Käferholz möglichst bald aufarbeiten, um ein Ausfliegen der fertigen Käfer nächstes Frühjahr möglichst zu unterbinden.

Die Forstbetriebsgemeinschaft geht davon aus, dass sich die Situation (wie nach den Stürmen in den vergangenen Jahren) am Holzmarkt gegen Ende des Jahres etwas entspannt, wenn bei den Sägern der Bedarf an Frischholz wieder steigt. Kiefer ist derzeit noch wenig nachgefragt, allerdings rechnet man damit, dass die Nachfrage im Winter wieder steigen wird, sobald die Käfermengen der Fichte verarbeitet sind. tw


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