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Channel: Aus der Stadt – Fränkischer Anzeiger
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Kontinuierliche Arbeit

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Touristische Potenziale der Stadt noch besser ausschöpfen

ROTHENBURG – In vier Jahren feiert der Verkehrsverein sein einhundertjähriges Gründungsjubilä­um. In der Jahreshauptversammlung am Mittwochabend im Hotel-Gasthaus Schranne warf der Vorsitzende Dr. Karl-Heinz Schneider Schlaglichter auf die wesentlichen Arbeitsgebiete, die ohne das große ehrenamtliche Engagement nicht geleistet werden könnten.

Der Bekanntheitsgrad Rothenburgs erwächst nach Auffassung des Verkehrsvereins ausschließlich aus dem Stadtbild. Fotos: sis

Der Bekanntheitsgrad Rothenburgs erwächst nach Auffassung des Verkehrsvereins ausschließlich aus dem Stadtbild. Fotos: sis

Die Anfänge gehen ins Jahr 1921 zurück mit der Gründung eines Tourismusamtes, welches stärker mit der Stadtverwaltung verbunden wurde, um damit die Werbeaktivitäten des Verkehrsvereins zu ersetzen. Der Träger dieses neu installierten Tourismusamtes war der Verkehrsverein, der in der Ratstrinkstube erfolgreich sein Reisebüro betrieb, ehe er als Verein wichtige Aufgaben erfüllte – auch in Zusammenhang mit dem städtischen Tourismusservice und der Hotellerie und Gastronomie. Es gibt viele gemeinsame Schnittstellen, etwa wenn es um Ausstellungs- und Messebesuche geht.

In konkretes Handeln umgesetzt

2006 begann der Verkehsverein mit der Neuauflage der Christbaumständer zur innerstädtischen Weihnachtsbeleuchtung und mit der Konzeption des Taubermühlenweges. Er initiierte die Gründung des Taubermühlenvereins. Zwischenzeitlich wurden elf informative Steine gesetzt und damit auf die Bedeutung der reichen Mühlenlandschaft des Zarchen, darunter versteht man den Talabschnitt um Rothenburg, für Einheimische und Gäste hingewiesen.

Die Schaffung einer Wanderkarte für Rothenburg und Umgebung im Verbund mit einer Ausweisung von dreizehn Wanderwegen rings um Rothenburg folgte. Die zweimal stattfindenden Wanderwochen schlossen sich an – und werden bis heute erfolgreich durchgeführt. Zwei besondere Steine auf der Engelsburg, an der Skischanze und am Bismarckstein wurden mit Panorama-Darstellungen der Stadt und entsprechenden Erläuterungen der wichtigsten Gebäude versehen. Sie erklären die Stadtkrone mit ihren Türen und Toren.

Verkehrsvereinsvorstand und Tourismusdirektor Dr. Jörg Christöphler (li) mit den geehrten Wanderführern.

Verkehrsvereinsvorstand und Tourismusdirektor Dr. Jörg Christöphler (li) mit den geehrten Wanderführern.

Nützliches Netzwerk

Im Bereich des Kinderspielplatzes ließ der Verkehrsverein auf seine Kosten eine junge Linde pflanzen, die gut gedeiht. Mit dem Setzen des Pogromsteins in der alten Burg fand man in ganz Mittelfranken große Beachtung und brachte dem Verein reiche Spenden von der Politik ein.

Auch in der Werbung für die Stadt ist der Verkehrsverein aktiv. So hat er Tragetaschen mit der Rothenburger Silhouette in einer Auflage von mehr als 50000 anfertigen lassen und an den Handel weitergegeben. Als Kooperationspartner beteiligt man sich am Oster- und Reiterlesmarktprogramm. Aber auch viele andere Initia­tiven, Handzettel und Prospekte, die vom Verein entwickelt und auf seine Kosten gedruckt wurden, tragen dazu bei, die Bekanntheit Rothenburgs zu fördern und zu steigern.

„Aber nicht nur die Schlachten von gestern sind es, welche die Popularität des Verkehrsvereins bis heute begründen“, so Dr. Karl-Heinz Schneider, „sondern der Umstand, dass es uns weiterhin gelingt, wichtige zukunftsweisende Ideen zu entwickeln und umzusetzen.“ Die im Frühjahr und Herbst stattfindenden Wanderwochen mit Einheimischen und Gästen werde man als Bewährtes weiterführen. Es sei gelungen, bis 2020 ehrenamtliche Wanderführer zu finden, welche uneigennützig und zuverlässig den Dienst mit Sachverstand und Freude ausüben. Durch die guten Kontakte zum Gebsattler Wanderverein werde man auch den jüngst eröffneten „Berglesweg“ in die Wanderkarte aufnehmen.

Als weitere Neuerung konnte durch Pfarrer Dr. Oliver Gußmann eine Wanderung auf dem Jakobsweg aufgenommen werden. Eine Bereicherung bildet die bewährte Führung von Albert Thürauf durch den Rothenburger Weinberg. „Es zeigt all dies, wie wichtig die Schaffung eines Netzwerks ist“, betonte der Verkehrsvereinsvorsitzende, „ein solches Netzwerk lässt sich nicht erzwingen und nicht mit finanziellen Mitteln herbeireden.“ Es erfordere kontinuierliches Werben um die Sache, persönliches Vertrauen und einen hohen persönlichen Einsatz. „Verordnen lässt sich dies leider oder gottseidank nicht“.

Der Verkehrsverein ist nicht nur lokal gut vernetzt. Auf Grund seiner langjährigen Mitgliedschaften in den Tourismusverbänden Romantisches Franken, Liebliches Taubertal und Tourismusverband Franken. Zu den regionalen und überregionalen Tourismusverbänden pflege man gute Kontakte, die dem Verein bei Messeauftritten, etwa seit 1999 bei der CMT in Stuttgart, der weltweit größten Publikumsmesse für Tourismus und Freizeit, zu Gute kommen. Im Übrigen würden Vereinsmitglieder durch die persönliche Teilnahme den RTS-Haushalt entlasten. „Wir überlegen derzeit, ob wir im kommenden Jahr die in München stattfindende internationale Messe „Expeat City“ zusätzlich in unser Messeprogramm aufnehmen“, erläuterte Dr. Karl-Heinz Schneider.

Hochgesteckte Ziele

In diesem Jahr sei es mit Hilfe von Thomas Branz gelungen, die vom Verkehrsverein initiierte digitale Wanderkarte fertigzustellen und ins Netz zu bringen. Sie ermöglicht es, auf Grund ihres reichhaltigen Inhaltes jedem Wanderer mit Hilfe seines Mobiltelefons den Wanderweg selbstständig auszuwählen und mit allen notwendigen Informationen versehen, abzugehen. Zwischenzeitlich sei diese Möglichkeit mit der Rothenburgseite des RTS verlinkt und erschließe so einen weiteren Benutzerkreis. Eine verbesserte Neuauflage der Vereins-Wanderkarte sei ebenfalls geplant, hieß es.

Für 2018 plant der Verkehrsverein die Erstellung einer Internetseite. „Sie ist längst überfällig und ermöglicht uns, noch präsenter zu werden.“ Letztlich werde es auch mit dem Mühlenweg im kommenden Jahr weitergehen. Hierzu sei man mit den Nachbargemeinden im Gespräch: „Sie haben immer ein offenes Ohr für unsere Belange.“

Am Schluss seiner Rede bedankte sich der Vorsitzende bei allen Unterstützern des Vereins. Die Wanderführer wurden mit einem Geschenk bedacht. Christl Flörchinger, Irmgard Pohl und Hans-Karl Frei nahmen die gefüllten Tüten persönlich entgegen. An Bernd und Ruth Edelhäuser, Fritz Heilmann, Albert Thürauf, Lothar Schmidt, Hans-Gustaf Weltzer, Daniel Gros und Franz Metschl werden sie nachgereicht. Ein Dankeschön sprach Dr. Karl-Heinz Schneider der Stadtverwaltung und dem Bauhof für die Hilfe aus, ebenso den anwesenden Vertretern des Hotel- und Gaststättenverbandes. Über die Jahre sind enge Verbindungen entstanden, die man pflegt und beidseitig nutzt. Auch zu Tourismusdirektor Dr. Jörg Christöphler, der als Gastredner Zahlen und Fakten zur aktuellen Situation erläuterte. Nach zweijähriger Abstinenz beim Verkehrsverein holte er weit aus und machte deutlich, dass er die Messlatte für seine Arbeit hoch ansetzt. Zum Erreichen seiner erklärten Ziele ist er auf Unterstützung angewiesen.

Unter den Gästen befanden sich zur Überraschung des Veranstalters drei Vertreter des Stadtmarketingvereins. Sie versuchten Möglichkeiten auszuloten, ob man den Verkehrsverein für finanzielle Lösungen mit ins Boot holen kann. Die Interessenvertretung der Gewerbetreibenden steht unter Zugzwang gegenüber der Stadt und muss Handfestes liefern, das die Höhe des Zuschusses aus dem Stadtsäckel rechtfertigt. Die Entscheidung im Stadtrat war nicht unumstritten und stieß auf Befremden, vor allem bei jenen Akteuren, die ohne Gegenleistung zur nachhaltigen Stadtentwicklung beitragen. sis


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