Quantcast
Channel: Aus der Stadt – Fränkischer Anzeiger
Viewing all articles
Browse latest Browse all 1548

Ein Hauptpreis für die Zukunft

$
0
0

7-Jährige punktet mit Wissen und gewinnt Fahrrad bei Verkehrssicherheitsaktion

ROTHENBURG / NEUSITZ – Auf die Polizeidienststelle gebeten zu werden löst bei den meisten Menschen wohl eher keine Begeisterung aus – bei Pauline Schneider aus Neusitz schon. Denn der 7-Jährigen blühte nicht etwa eine Belehrung wegen Fehlverhaltens durch die Beamten. Ganz im Gegenteil: Als Belohnung für ihr Wissen um das richtige Verhalten im Straßenverkehr erwartete sie ein ganz besonderer Preis.

Gelungene Aktion für alle Seiten: Pauline Schneider (Mitte) freut sich mit ihrer Familie und den Beamten der Rothenburger Polizeiinspektion über den Preis.Foto: Scheuenstuhl

Gelungene Aktion für alle Seiten: Pauline Schneider (Mitte) freut sich mit ihrer Familie und den Beamten der Rothenburger Polizeiinspektion über den Preis. Foto: Scheuenstuhl

Dieses Wissen hatte sie – zugegebenermaßen mit etwas Unterstützung ihrer Mutter – bei der jüngs­ten bayernweiten Verkehrssicherheitsaktion, an der sich wie immer auch die Rothenburger Polizeiinspektion beteiligte, mit Bravour unter Beweis gestellt. Unter dem Motto „Bayern mobil – sicher ans Ziel“ klärten im vergangenen Herbst die hiesigen Beamten im Foyer der Sparkassen-Hauptgeschäftsstelle über die Gefahren von Ablenkungen im Straßenverkehr auf. Neben der Anleitung zum richtigen Verhalten und der Möglichkeit, sein eigenes Handeln dahingehend auf den Prüfstand zu stellen, konnte man an dem Infostand auch sein (neu erworbenes) Wissen bei einem Gewinnspiel testen.

Zur Steigerung der Attraktivität dieses Gewinnspiels lobt das Polizeipräsidium Mittelfranken stets zusätzlich einen Hauptpreis aus, der immer abwechselnd im Bereich einer anderen Polizeiinspektion verlost werden darf. Heuer kam die Rothenburger Dienststelle zum Zug. Durch das spendable Zutun des Fahrradhauses Krauß, darf sich der Gewinner über ein hochwertiges, komplett ausgestattetes Fahrrad freuen.

Mit ihrer Schützenhilfe war Paulines Mutter so etwas wie ihre erste Glücksfee. Die zweite war schließlich die Praktikantin der Dienststelle, die aus den vielen Teilnahmescheinen für den Hauptpreis ausgerechnet denjenigen von Pauline zog. Dementsprechend freudestrahlend fand sich die gesamte vierköpfige Familie in der Polizeiinspektion ein, um das Fahrrad entgegenzunehmen.

Dass die Zweitklässlerin noch ein bisschen wachsen muss, um das Gefährt auf Herz und Nieren zu prüfen, tat der Freude keinen Abbruch. Vielleicht darf ihre ältere Schwester ja das Fahrrad für sie schon einmal ein wenig einfahren.

Folgen der Ablenkung

Stefan Schuster, Leiter der Rothenburger Dienststelle, beglückwünschte Pauline zu ihrem Gewinn und nutzte die Gelegenheit, noch einmal darauf hinzuweisen, wie leicht man sich beim Auto- und Fahrradfahren, aber auch als Fußgänger, ablenken lässt und welche gravierenden Folgen dies haben kann.

„Finger weg vom Handy am Steuer“, lautet die oberste Regel. Der Gesetzgeber hat vor kurzem erst der sich immer weiter ausbreitenden Handynutzung von Verkehrseteilnehmern insoweit Rechnung getragen, dass das bloße Halten eines Smartphones am Steuer von Kraftfahrzeugen ein Bußgeld von 100 Euro nach sich zieht. Bis dahin waren nur 60 Euro fällig. Es gebe aber immer noch Kollegen, so der Dienststellenleiter, die oft genug genau diese Verstöße entdecken – oder wie sich Verkehrsteilnehmer während der Fahrt schminken, rasieren oder sich ins Fernsehprogramm oder die Zeitung vertiefen. Auch das Bedienen des Navigationsgeräts sollte bereits vor Fahrtantritt erfolgen, unterstreicht der Dienststellenle­iter.

Eindrückliche Rechnung

Dass die Denke „es kann ja nicht viel passieren wenn ich nur mal kurz auf mein Smartphone schaue“ ein Trugschluss mit fatalen Folgen sein kann, verdeutlichte Stefan Schuster mit einer einfachen, wie auch eindrücklichen Rechnung: Ein abgelenkter Autofahrer, der mit einer Geschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde unterwegs ist, legt in einer derartigen Situation, 15 Meter pro Sekunde im Blindflug zurück.

Das ist genug Zeit und Weg, dass sich das Verkehrsgeschehen komplett ändern kann. Bei einer dann eventuell notwendigen Bremsung kann diese zum 40 Meter langen Anhalteweg zusätzliche Strecke schlimme Folgen haben. Stefan Schuster kündigt an, dass die Rothenburger Polizei „ganz offensiv in Schwerpunktaktionen“ derartige Verkehrssünder ins Visier nehmen wird – „unabhängig von der Jahreszeit“.

Zudem bleibt man weiter der bewährten Linie treu, schon frühzeitig in den Schulen mit Hilfe der beiden Verkehrserzieher Peter Körner und Harry Englert, die Kinder für das richtige Verhalten im Straßenverkehr etwa mittels Schulwegtraining und der Fahrrad-Verkehrserziehung zu sensibilisieren. mes


Viewing all articles
Browse latest Browse all 1548

Trending Articles