Feldschmiede des Festspiels gestaltete Aktionswochenende im Freilichtmuseum am Schliersee mit
ROTHENBURG – Folgen überaus erfreulicher Art hatte jetzt für die Gruppe Feldschmiede des Historischen Festspiels „Der Meistertrunk“ der Besuch des ehemaligen Skirennläufers Markus Wasmeier bei den Reichsstadttagen 2014 mit einem Team des Bayerischen Rundfunks. Der Tross wurde vom prominenten Ex-Sportass eingeladen und durfte das Schmiedetreffen in dessen Freilichtmuseum am Schliersee mitgestalten.
Bei einer Hitzeschlacht mit Temperaturen über 30 Grad durften die Rothenburger und die anderen im Museum verteilten Schmiede während der normalen Öffnungszeiten ein ganzes Wochenende lang ihre Kunst zeigen. Insgesamt waren rund 30 Schmiede aktiv, wo- bei die Feldschmiede mit 12 Teilnehmern die stärkste Fraktion stell-te. Die Tauberstädter waren die einzigen Teilnehmer in historischen Gewändern und ohne elektrische Unterstützung, was bei den Besuchers sehr positiv ankam. Der Samstagabend wurde nach Schließung der Museumspforten in der großen Schmiederunde gefeiert. „Den Erfahrungsaustausch mit den neuen Schmiedefreunden, das wunderbare Ambiente des Freilichtmuseums und die schöne Landschaft haben wir sehr zu schätzen gewusst,“ berichtet Uwe Schubert von der Feldschmiede-Gruppe ganz begeistert. Das Museum liegt etwas oberhalb vom Schliersee. Die Berge im Hintergrund, der See in der Nähe, rustikale Berghöfe, eine Alm, eine Brauerei, eine Bäckerei, ein Wirtshaus – ein Gesamtpaket zum Zungeschnalzen.

Erinnerungsbild wie gemalt: Die Feldschmiede-Gruppe freut sich mit „Wasi“ über den Erfolg. Fotos: Schubert
Auf ihren Auftritt am Schliersee hat die Feldschmiede des Festspiels durch das Museum und durch viele Besucher nur positives Echo erhalten. Trotz der Anstrengungen sei das Schmiedetreffen ein Genuss gewesen und die Einladung eine besondere Ehre. Der Tross freut sich, bei dieser Gelegenheit auch gute Werbung für das Festspiel und für Rothenburg gemacht zu haben. Seit rund 20 Jahren besteht die Schmiedegruppe des Festspiels inzwischen. Sie hat sich über die Jahre mit ihrem Einsatz und mit ihrem Können einen guten Ruf erarbeitet. Bereits bei den Dreharbeiten zu den Filmen „Der Pate von Rothenburg“ und „Der Dreißigjährige Krieg“ war zwischen Redakteur Christian Lappe vom Bayerischen Rundfunk und Uwe Schubert aus der Gruppe ein netter Kontakt entstanden. An den Reichsstadt-Festtagen 2014 verdichtete sich der persönliche Draht dann beim Besuch von Markus Wasmeier bei der Historischen Feldschmiede. „Wir durften ,Wasi‘ als offene und schmiedeinteressierte Persönlichkeit kennenlernen. Nach einer kleinen Vorführung unserer Schmiedekunst erfolgte spontan die mündliche Einladung zum alle zwei Jahre in seinem Freilichtmuseum stattfindenden Schmiedetreffen an den Schliersee“, erzählt Uwe Schubert. Alles weitere wurde mit Andreas Bauer (Museumsschmied) und Daniel Wagner (Geschäftsführer des Museums) ausgemacht. Im Mai 2015 kam die formelle schriftliche Einladung durch Markus Wasmeier. Bereits kurz nach Pfingsten bereitete die Gruppe ihr kommendes Gastspiel am Schliersee vor. Für die Schmiede sind „Auswärtsspiele“ (bisher in Ohrenbach, Schillingsfürst, Dinkelsbühl, Kulmbach und Ingolstadt) eine gewisse Herausforderung, da der Transport des Schmiedewagens und der Ausrüstung eine gewisse Logistik erfordert und relativ teuer ist. Die Ehre des Auftritts im Freilichtmuseum am Schliersee wollte sich die Gruppe aber auf keinen Fall entgehen lassen. Die Teilnehmer finanzierten die Anreise mit privaten Pkw und einem Dreieinhalbtonner aus eigener Tasche. Das Museum zeigte sich großzügig, sorgte für die die kostenlose Unterbringung im 4-Sterne-Hotel Bayerischer Hof in Miesbach und tat während des Aktionswochenende alles für die gute Bewirtung der Feldschmiede-Gruppe: „Markus Wasmeier besuchte uns als typischer Naturbursche barfuß und mit Fahrrad.“ Recht wohltuend war auch die Sequenz nach Anreise und Entladen des Lastwagens: Mit den anderen eingeladenen Schmieden traf man sich im Biergarten des Museumswirtshauses. Ein gemeinsames Abendessen und eine Brauereiführung durch den Museums-Braumeister Olaf waren ein schönes Willkommen. -ww-