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Channel: Aus der Stadt – Fränkischer Anzeiger
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Fundiert und unterhaltsam

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Großes Angebot in Rothenburg zum Weltgästeführertag am kommenden Wochenende

ROTHENBURG – Mit einem thematisch breit gefächerten und anspruchsvollen Angebot eigens ausgearbeiteter Führungen und Vorträge lädt Rothenburg am kommenden Wochenende anlässlich des bundesweiten Weltgästeführertags (Thema „BAUeinHAUS“) zum Besuch ein. Wenn das bei voraussichtlich vorfrühlingshaftem Wetter kein Grund für einen Abstecher ist!

Thema beim Weltgästeführertag in Rothenburg: Gebäude mit „Lebenslust“. Fotos: Weber

Organisator und Veranstalter ist der von Karin Bierstedt angeführte Ve-rein Rothenburger Gästeführer. In den letzten Jahren schon lockten die von diesem Zusammenschluss ausgearbeiteten Präsentationen und Themen-Spaziergänge mit fundiertem aber gleichzeitig auch unterhaltendem Ansatz zum Weltgästeführertag Hunderte von Besucher in die Tauberstadt.

Auch diesmal sind alle Angebote zum Weltgästeführertag wieder kostenlos. Wer gern eine Spende gibt, tut etwas für die Restaurierung wertvoller Bausubstanz in Rothenburg. Denn der Gästeverein stellt – wie schon in den Vorjahren für andere gemeinnützige Anliegen zugunsten der Stadt und ihrer Besucher – den gesamten Erlös für das aktuelle Projekt zur Verfügung, mit dem der Verein Alt-Rothenburg und der Verein Kulturerbe Bayern in der Judengasse ein Signal setzen.

Wichtiges Anliegen

Dort beginnt auch die Serie der Führungen zum Weltgästeführertag 2019. Dessen Motto geht auf das 100-jährige Bauhaus-Bestehen zurück. Planungen und Maßnahmen zu den Häusern Judengasse 10/12 stellt am Samstag ab 11 Uhr Dr. Markus Naser, Vorsitzender des Vereins Alt-Rothenburg vor. Der bayernweit tätige Verein Kulturerbe Bayern e.V. hat im Frü̈hjahr letzten Jahres beschlossen, das Haus Judengasse 10 mit seiner mittelalterlichen Mikwe in Rothenburg als ersten Schü̈tzling unter seine Fittiche zu nehmen.

Der Verein Alt-Rothenburg, dem das Haus bis vor kurzem noch gehörte, hat sich bei der Bewerbung gegen fast 30 Mitbewerber durchgesetzt und den begehrten Zuschlag erhalten. Zusammen mit dem Kulturerbe Bayern e.V. möchte er auch das Haus Judengasse 12 wieder herrichten und einer nachhaltigen Nutzung zufü̈hren. Die Führung ist ideale Gelegenheit, sich ein Bild vom aktuellen Stand zu machen.

Imponierend: St. Jakob als Bauwerk der Gotik.

Nächste Station am Samstag ist die Jakobskirche. Ab 13 Uhr laden dort zum Thema „Bau ein Gotteshaus in der Gotik“ Gästepfarrer Dr. Oliver Gußmann und Gästeführerin Camilla Ebert zur Führung ein. Sie geben dabei Antworten auf Fragen, die der eine oder andere Besucher gern stellt. Was können wir aus Steinen lesen? Was wissen wir über Steinmetze und ihre Zeichen, Sitten und Bräuche? Was ist ein „Heilig-Geist-Loch“? Wofü̈r wurde es verwendet? Ein Gang in und um St. Jakob, um einen kleinen Einblick in die Besonderheiten des Kirchenbaus zu geben, wird angekündigt.

„Hoppla, was ist denn da passiert?“ heißt es am Samstag ab 14.30 Uhr bei einer Führung mit den Gästeführern Karin Bierstedt und Werner Weber. Treffpunkt ist vor dem Rödertor am Hornburgweg. In jü̈ngerer Zeit hat sich die historische Bausubstanz an einigen Stellen verändert, oft auch ein ganzer Bereich, mit mehr oder weniger Auswirkungen – auch auf die Sicht von draußen auf die Altstadt. Die etwas andere Führung zum Thema des Weltgästeführertags wird angekündigt.

Interessante Details

„Zeitreise durch die Jahrhunderte“ heißt es am Samstag mit Horst Fechtner ab 16 Uhr am und im „Café Lebenslust“. In unmittelbarer Nähe zur Jakobskirche steht jener größere Gebäudekomplex, der inzwischen das „Café Lebenslust“ beherbergt.

Das dreigeschossige Hauptgebäude schließt hofseitig an einen ehemaligen Pferde- und Schweinestall an. Ü̈ber ihm liegt der Wohnbereich. Die beiden ältesten Gebäude stammen von 1422/23, die um 1600 erneuert wurden. Von 2015 bis 2017 wurde restauriert. Dazu sind bei der Führung interessante Details zu erfahren. „Rothenburg und sein Plönlein“ nennt sich der Spaziergang, den Helga Grund am Sonntag ab 11 Uhr anbietet. Treffpunkt ist vor dem Kobolzeller Tor. Das Plönlein ist eine kleine Berü̈hmtheit. Es diente schon manchem Film als Kulisse. Unzählige Maler bildeten es schon ab. 2013 wählte es der berühmte „Lonely Planet Guide“ gar als Titelmotiv fü̈r seinen Deutschland-Reisefü̈hrer.

Was ist das fü̈r ein windschiefes Häuschen auf dem kleinen Platz zwischen zwei Straßen, an dem kaum ein Gast, egal aus welchem Land, vorbeikommt, ohne ein Foto schießen zu mü̈ssen? Worin liegt die Faszination? Die Führung verspricht Antworten. Auf Spurensuche nach der Kirche des ehemaligen Dominikanerinnenklosters geht es am Sonntag ab 12.30 Uhr mit Gästeführer Robert Frank. Treffpunkt ist am Reichsstadtmuseum, das ab 1. April als Rothenburg Museum wieder öffnet. Wo finden wir Überreste der 1812 abgerissenen Kirche des ehemaligen Dominikanerinnenklosters im Garten und im Konvent? Der Versuch einer Rekonstruktion vor dem geistigen Auge wird angekündigt.

„Herausforderung Denkmal“ ist das Thema des Vortrags von Eduard Knoll am Sonntag ab 14 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses (2. Stock). In der Öffentlichkeit bestehen bisweilen noch falsche Vorstellungen zu den Möglichkeiten und Verpflichtungen bei einem Baudenkmal. So betrifft Denkmalschutz nicht nur Fassaden, sondern auch das Innenleben eines Denkmals. Dabei ist doch eigentlich alles geregelt.

Mit dem Vortrag sollen Missverständnisse bei der Umsetzung von Denkmalschutz und Denkmalpflege ausgeräumt werden. Denkmalpflege darf die Eigentümer nicht verunsichern, schon gar nicht in Rothenburg, das auch vom historischen Bestand lebt.

Vorbild für Hampstead

„Rothenburg ob der Tauber in London, Einflüsse auf die Gartenstadtbewegung“ ist der Titel des Vortrags von Edith Weitzel am Sonntag ab 15.30 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses. Dank der harmonischen Einheit seiner mittelalterlichen Stadtarchitektur mit der Landschaft des Taubertals gilt Rothenburg als die »pittoreske« (malerische) Stadt schlechthin. Bereits ab Mitte des 19. Jahrhunderts wird sie ein beliebtes Ziel. Zunächst kommen Kü̈nstler, Architekten und Literaten, später Gäste aus aller Welt. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts war Rothenburg Vorbild zur Konzeption und zum Bau der Gartenstadt Hampstead bei London. gf/FA


Sache zum Erfolg bringen

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Umweltschützer setzen sich für viele Unterschriften unter das Volksbegehren ein

ROTHENBURG – Mit einem Infostand zum Volksbegehren „Rettet die Bienen“ haben Umweltschützer für eine Teilnahme der Bürger am Volksbegehren geworben.

Vor einem Verbrauchermarkt in Rothenburg: Aktivisten werben für Unterschriften. Foto: privat

Vielfältiges Informationsmaterial zum Artenschutz, zur Imkerei und zur Biolandwirtschaft konnten eingesehen und mitgenommen werden. Viele interessante Diskussionen wurden geführt, dabei kristallisierte sich deutlich heraus, dass ein „weiter so“ von der Mehrheit der Bürger nicht mehr hingenommen wird. Zu dramatisch sind die Zahlen von 75 Prozent Verlusten bei den Insekten und 55 Prozent bei den Vögeln.

Die konventionelle Landwirtschaft dagegen sieht sich seit Jahren am Pranger. Dies sei umso belastender für die Bauern, da viele um eine angemessene Entlohnung oder sogar ums finanzielle Überleben kämpfen. Sie verweisen unter anderem auch darauf, dass auch Privatbürger in ihren Gärten viel mehr für die Artenvielfalt und den Artenschutz tun könnten, aber nur die Landwirte mit Gesetzesvorgaben gegängelt werden.

Der Flächenfraß mit der einhergehenden Versiegelung war ein weiterer Diskussionspunkt, so fragte eine ältere Dame warum bei den Einkaufsmärkten so viele Parkplätze sein müssten und warum nicht mit einem zusätzlichen Stockwerk und damit flächensparender gebaut wird. Diese Flächen gingen ja unnötigerweise der Landwirtschaft und der Natur als Lebensraum verloren.

Bis hin zum Philosophenweg

Auch die geplante Restbebauung des Philosophenwegs wurde immer wieder diskutiert. „Arten und Biotopschutz fängt auch in Rothenburg vor der Haustüre an, und gilt nicht nur für den Regenwald in Südamerika“, war eine Aussage oder auch „der Philosophenweg mit dem Turmseelein ist ein hochwertiger Lebensraum für Pflanzen und Insekten und Vögel, aber auch für alle Rothenburger Bürger und muss daher erhalten bleiben“.

Am kommenden Freitag ab 19.30 Uhr findet im „Rappen“ eine Informationsveranstaltung zum Volksbegehren statt mit dem Landtagsabgeordneten Martin Stümpfig und der zweiten Bürgermeisterin von Muhr, Doris Schicker, auch als Hobbyimkerin aktiv. Am Samstagvormittag können sich Bürger dann noch einmal am Infostand in der Hafengasse zum Volksbegehren informieren.

Das Rothenburger Aktionsbündnis appelliert an die Bürger, sich für das Volksbegehren im Rathaus in Rothenburg sowie im Bereich der beiden Verwaltungsgemeinschaften Rothenburg und Schillingsfürst und auch bei Geschäftsstellen der beiden Verwaltungsgemeinschaften einzuschreiben, dem Volksbegehren zum Erfolg zu verhelfen und so einen Volksentscheid zum Thema „Rettet die Bienen“ zu ermöglichen. ab/FA

Überzeugender Vortrag

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Schüler erbringen gleich zweifach Bestleistungen in Englisch

ROTHENBURG – Kürzlich fand am Reichsstadt-Gymnasium Rothenburg (RSG) zum sechsten Mal ein englischer Vorlesewettbewerb der 7. Jahrgangsstufe statt.

Die Jury mit den beiden Siegerinnen Anastasia Kerschbaum und Judith Overmanns. Foto: privat

Nach einer zuvor erfolgten klasseninternen Ausscheidung traten Anas-tasia Kerschbaum (7a) und Judith Overmans (7b) gegeneinander an. Beide lasen zunächst einen von ihnen selbst gewählten Text, bevor sie nach wenigen Minuten Vorbereitungszeit einen unbekannten Text vortrugen, einen Auszug aus „The Legend of Spud Murphy“ von Eoin Colfer.

Die Leistungen der beiden Schülerinnen fanden großen Beifall, sowohl unter den Klassenkameraden als auch unter der Jury. Diese bestand aus den Fachlehrkräften Barbara Steinke und Benno Heuer, der Fremdsprachenassistentin Samantha Burke, der Vorjahressiegerin Viktoria Ritter sowie Maria Zylka-Eistert, die die Deutsch-Amerikanische Gesellschaft Rothenburg vertrat. Beide Teilnehmerinnen wussten mit ihrem Vortrag zu überzeugen und wurden von der Deutsch-Amerikanischen Gesellschaft mit Buchpreisen belohnt. Der Jury fiel es schlussendlich nicht leicht, eine Entscheidung zu treffen. Judith Overmans konnte „The English Reading Competition 2019“ schließlich für sich entscheiden und darf das RSG nun in zwei Wochen beim Regionalentscheid an der Universität Erlangen vertreten.

Die besten Schüler des Englisch-Jahrgangsstufentests (10. und 6. Klasse) mit Schulleiter Walter Först.

Aufgaben zentral gestellt

Darüber hinaus stehen am RSG im Fach Englisch für die 6. und 10. Klassen die Jahrgangsstufentests an. Schülerinnen und Schüler können sich auf diese nicht ganz so gezielt vorbereiten wie auf eine Schulaufgabe, denn die Aufgaben werden zentral gestellt, um eine Vergleichbarkeit der Leistungen in ganz Bayern zu ermöglichen. Daher ist die Aufregung vor dem Test meist groß und die Freude danach umso größer, wenn gute Ergebnisse erzielt werden.
In den 10. Klassen gab es dieses Jahr gleich vier Schülerinnen und einen Schüler, die die Note eins erzielt haben und zurecht stolz auf diese Leistung sein können. Es handelt sich um Eva Kuchenbecker (10a), Haley Farland (10a), Furkan Biber (10b), Viola Schmidt (10c) und Madlen Watzke (10c).
In der sechsten Jahrgangsstufe war der Test in diesem Jahr besonders anspruchsvoll. Matilda Hulsman aus der 6b hat ihn trotzdem mit Bravour gemeistert und als Einzige ihres Jahrgangs die Note eins erzielt. Schulleiter Walter Först überreichte den Schülerinnen und dem Schüler eine Urkunde und einen Buchpreis als Anerkennung für ihre herausragenden Leistungen.   eb

Sensormatten gespendet

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„Mediroth“ übergibt Spende an die Rothenburger Klinik

ROTHENBURG – Unbeirrt setzt der Rothenburger Krankenhaus-Förderverein seine Arbeit zur Unterstützung und Sicherung der Klinik in der Tauberstadt fort. Jüngstes Beispiel: die Spende von Sensormatten.

Übergabe mit Hans-Peter Nitt (links), Pflegedienstleiterin Manuela Hefner (daneben) und Schwestern. Foto: privat

Dabei geht es um kabellose Funk-Sensormatten im Wert von insgesamt 1400 Euro. Diese bieten besonders dementen und sturzgefährdeten Menschen mehr Sicherheit und unterstützen so das Pflegepersonal bei der notwendigen Pflege und Beaufsichtigung.

Wenn der Patient die vor dem Bett liegende Matte betritt, wird ein akustisches Signal ausgelöst, das den Pflegedienst aufmerksam macht. Durch die eingelassenen Griffe können die Matten im Fall einer Verlegung einfach getragen werden.
Die Übergabe der Pflegehilfen an das Krankenhaus erfolgte durch Mediroth-Vorsitzenden Hans-Peter Nitt im Beisein der Pflegedienstleitung und von Mitarbeiterinnen des Pflegedienstes der Klinnik. -ww-

Junge Streicher erfreuten die Älteren

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Geigen-Matinee im Seniorenzentrum der Violinklasse um Alida Bauer begeisterte die Zuhörer

ROTHENBURG – 19 Violinschülerinnen und Violinschüler der Musikschule haben zusammen mit ihrer Lehrerin Alida Bauer bei ihrem ers-ten Klassenkonzert im Seniorenzentrum Rothenburg die dort untergebrachten älteren Menschen erfreut.

Viel Streichernachwuchs hat Alida Bauer (sitzend, rechts) um sich versammelt. Mit im Bild: Gebhard Bauer (Mitte, rechts). Foto: privat

Die Idee der Geigenlehrerin, einmal ein Geigenkonzert im Seniorenzentrum abzuhalten, war von ihren Schülerinnen und Schülern sehr positiv aufgenommen worden. Mit großem Engagement wurde das dann in monatelanger Vorbereitung umgesetzt.

Jetzt war es soweit: Julian Schell eröffnete das Konzert mit der Ode an die Freude von Beethoven. Ihm folgten Annika Haßold, Lea Hahn und Valentina Kerschbaum sehr virtuos mit Sätzen aus Violinkonzerten von Küchler und Haydn.
Bunter Strauß
Im Mittelteil der Matinee wurden die Zuhörer auf eine musikalische Reise nach Irland eingeladen. Jana Ruckser, Janina Angene, Vivian Reu, Finnja Popp, Ronja Jörk, Luka Raisch, Amalia Stark, Marlene Milferstädt, Anna Weinhardt, Naomi Schroth und Pia Ehrle  gestalteten mit ihren Geigen mitreißend einen bunten Strauß aus melancholischen oder fröhlichen Melodien bis zu schneller Countrymusik.
Im letzten Drittel des Konzertes bezauberten Klara Neidhardt und Elisa Pehl mit Scene de Ballett von Beriot und der Chaconne von Vitali. Zwei Jazz-Klassiker, gespielt von Laura Wieth und Chaya Thiel rundeten die Veranstaltung passend mit „Take     Five“ und „Smoke gets in your Eyes“ ab.
Sämtliche Beiträge wurden am Klavier gekonnt und einfühlsam von Gebhard Bauer, Musiklehrer und Oberstudienrat am Rothenburger Reichsstadt-Gymasium Rothenburg begleitet. Die Zuhörer waren gerührt und begeistert und die Geigenklasse wurde sofort erneut eingeladen für das kommende Jahr. Also kann man abschließend sagen: Experiment erfolgreich! gk/FA

„Die Politik muss handeln“

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Stadtmarketingverein fordert auf Landesebene andere Sonntagsöffnungsregelung für Handel

ROTHENBURG – In einer Art Positionspapier zur Sonntagsöffnung des Handels in Rothenburg sieht der Stadtmarketing-Verein die Politik auf Landesebene gefordert. „Ganz besonders wichtig sei uns, dass das Thema dort diskutiert wird, wo maßgebliche Entscheidungsträger dafür Sorge tragen,“ dass es zukunftsorientiert behandelt werde, betont Geschäftsführerin Ariane Koziollek ergänzend. Es dürfe nicht darum gehen, den Gast oder Kunden zu verunsichern. Auch dürfe im Sinne einer positiven Imagegestaltung Rothenburgs für den Einheimischen und Gast nicht der Eindruck entstehen, dass sich die Aufenthaltsqualität in Rothenburg ändern könnte.

Rothenburg muss Anziehungspunkt bleiben, wie hier bei einer zurückliegenden Ausgabe der Stadtmosphäre. Foto: Weber

Die Verantwortung liege auf der politischen Ebene des Landes Bayern, betont der Stadtmarketingve-rein. Aufgabe müsse es sein, die Entscheidungsträger in diesem Thema zu sensibilisieren und allumfassende Debatten anzustrengen. Auf ein Land wie auch auf eine Stadt, so wird betont, wirkten viele Interessen ein. Die oft unterschiedlichen Belange seien alle zu gewichten: „Für uns stellt sich die Frage, welche Effekte langfristig erzielt werden, wenn man dem Kommerz durch strenge gesetzliche Regelungen auf einem begrenzten Gebiet Einhalt gebietet. Vor allem dann, wenn nur einseitig reguliert wird, machen den Umsatz halt die Anderen.“

Nicht umsonst sei schon heute der Sonntag der verkaufsstärk-ste Tag im Online-Handel. Die Idee, dass der Handel die Chance habe, sein Angebot selbst online anzubieten, sei in diesem Sinne die richtige Konsequenz. Stehe aber auch im Widerspruch zum Erhalt des Sonntags als Tag der seelischen Erhebung und der Arbeitsruhe. Denn auch der Händler müsse dann, neben seiner Tätigkeit an einem Werktag im Geschäft, zusätzlich an einem Sonntag fü̈r seinen Online-Shop-Umsatz arbeiten oder jemanden einstellen. Der Konsument habe „eine weitere Online-Möglichkeit, seine Freizeit an einem Sonntag zu gestalten.“
Fü̈r Fremdenverkehrsorte ergeben sich nach Auffassung des Stadtmarketings, je nach strukturellen Stärke der Orte, ein unterschiedlicher Handlungsbedarf und Erfordernisse fü̈r die jeweiligen Gemeinden und dort angesiedelten Akteure:  „Zum Beispiel sind fü̈r Fremdenverkehrs-orte mit hohem Anteil an ausländischen Gästen, oder in Wintersportorten, andere Konsumbedü̈rfnisse und Nachfrageverhalten zu berü̈cksichtigen, als z. B. an Kur- und Erholungsorten an einem See oder an der Kü̈ste. Badegegenstände sind in einer Region die von Ski- oder Wandertourismus geprägt ist, beispielsweise Nebensache. Hier sind Funktionsbekleidung, Wanderschuhe oder Skiausrü̈stung Kern des touristischen Reisebedarfs.“
Optimaler Weise wäre daher nach Ansicht des Stadtmarketings die Festlegung der privilegierten Sortimente mit entsprechendem Entscheidungsfreiraum bei den Gemeinden zu verorten: „Unser Anliegen ist es, die Debatte um die einzelnen Regelungen des Ladenschlussgesetzes bei den politischen Entscheidungsträgern des 18. Bayerischen Landtags erneut anzufachen. Fü̈r die Weiterentwicklung der Fremdenverkehrs-orte sehen wir eine Chance darin, wenn vor allem eine Überprü̈fung der deklarierten Sortimente, unter Berü̈cksichtigung der progressiven touristischen Bedü̈rfnisse, Priorität erhält.“ Dadurch werde dem Wirtschaftsfaktor Rothenburg Rechnung getragen.
In die Diskussion und Evaluierung der Sonntagsöffnung können noch viel mehr Argumente einfließen, betont das Stadtmarketing und liefert eine Reihe von Stichworten, die sich nach Überzeugung der Gemeinschaft beliebig verlängern lasse: Tankstellen, Flughäfen, Bahnhöfe, Reisebedarf, Branchen mit allgemeinen Ausnahmeregelungen, Wettbewerb der Länder, Verschiebung der Konsumausgaben zu Weihnachten und Magnetwirkung der Innenstädte.
„Als Gemeinschaftsorganisation setzen wir uns fü̈r die Aufenthaltsqualität und standortbedingten Inte-ressen unserer mehr als 100 Mitglieder aus Handel, Gastgewerbe, Handwerk, Dienstleistung, Industrie, aus  Hauseigentü̈mern und Privatleuten ein: „In diesem Sinne geht es uns um die wirtschaftlichen Interessen unserer Mitglieder genauso wie um die Aufenthaltsqualität und das Einkaufserlebnis fü̈r die Bü̈rger und Gäste in unserer Stadt.“
Ganz besonders wichtig sei es, das Thema dort zu platzieren, wo es entschieden werden kann. Der Gast und Kunde dürfe „indessen in keiner Weise verunsichert werden.“ Branchenverbände wie der Bayerische Handelsverband und auch verschiedene Industrie- und Handelskammern in Bayern setzten sich „bereits seit längerer Zeit fü̈r eine Liberalisierung des Ladenschlussgesetzes ein.“
Bezüglich der Sonntagsöffnung in Fremdenverkehrsorten „sind wir mit dem Handelsverband im engen Austausch.“ Ende November letzten Jahres sei dem Stadtmarketing schriftlich bestätigt worden, dass sich die HBE-Hauptgeschäftsfü̈hrung in Mü̈nchen zusammen mit dem HBE-Präsidenten, Ernst Läuger, in Gesprächen mit Staatsminister Hubert Aiwanger, Staatsministerin Kerstin Schreyer vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales, Ministerpräsident Dr. Markus Söder und den betreffenden Ausschussvorsitzenden fü̈r eine praktikablere Lösung einsetzen werden. HBE steht für Handelsverband Bayern.
„Auf eine Zusammenarbeit mit allen Interessierten, die gemeinsam mitwirken möchten, in diesem Thema die Weichen fü̈r die Zukunft, im Sinne attraktiver Innenstädte und einer Förderung des stationären Einzelhandels im Reiseland Bayern zu stellen, freuen wir uns,“ heißt es abschließend. -ww-

Bayerisch-pragmatisch

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CSU-Generalsekretär mit Lösungsvorschlag zum Ladenschluss

ROTHENBURG – Für einen bayerisch-pragmatischen Ansatz zur Ladenöffnung in touristisch geprägten Orten wie Rothenburg hat sich CSU-Generalsekretär Markus Blume gestern beim Neujahrs-Empfang von Ortsunion und Mittelstandsunion des Landkreises im Saal des Gasthof-Hotels „Schranne“ stark gemacht.

Am Rand des Empfangs: v. re. Generalsekretär Markus Blume, Selina I. und Johannes Schneider, Bürgermeister von Adelshofen und Winzervereinsvorsitzender von Tauberzell. Foto: Weber

Damit meint er, wie er zu verstehen gibt, eine für den Bereich des Freistaats gültige neue Regelung beim seit 1956 bestehenden Bundesgesetz gerade im Hinblick auf die Möglichkeit an den Sonn- und Markttagen zu verkaufen sowie auf das dann geforderte Sortiment in den Geschäften. Der CSU-Generalsekretär sprach in diesem Zusammenhang von vergleichsweise geringen Veränderungen, die erforderlich seien.

Ortsvorsitzende und stellvertretende Vorsitzende der Mittelstandsunion Silke Sagmeister-Eberlein konnte zum Empfang neben Parteifreunden und Mandatsträgern aus Bund und Land unter anderem auch Oberbürgermeister Walter Hartl (parteilos) und etliche Gemeindeoberhäupter aus dem Rothenburger Umland begrüßen.

Die Tauberzeller Weinprinzessin Selina I. führte die Delegation aus dem Weinort mit der Lagebezeichnung „Hasennestle“ an. Wir berichten auf den nächsten Seiten über die gestrige Veranstaltung. -ww-

Weltgästeführertag sehr erfolgreich

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Große Resonanz auf gewohnt fundiertes und umfangreiches Gratis-Angebot in Rothenburg

ROTHENBURG – Großes Echo beim Weltgästeführertag, bei dem die Rothenburger Gästeführer und Experten als Referenten am vergangenen Wochen­ende in der Tauberstadt insgesamt acht verschiedene Angebote gemacht haben: Die Besucher kamen scharenweise.

Am Rödertor startete eines von insgesamt acht Angeboten beim Weltgästeführertag. Foto: RoRot

Sie ließen sich bei dieser schon traditionellen Gelegenheit im Februar mitnehmen zum Ausflug auf verschiedene geschichtsbezogene Felder, in denkmalschützerische Betrachtungen und auf stadtbildbezogene Spaziergänge.

Auch diesmal wurden wieder alle Programmpunkte, die von den Führern und Referenten als Werbung für eine fundierte, unterhaltende Präsentation von Rothenburg eigens für den Weltgästeführertag ausgearbeitet worden waren, kostenlos angeboten. Insgesamt gab es am Samstag und am Sonntag acht verschiedene Führung­en bzw. Vorträge.

Mit ihrer Spende haben die vielen Interessierten aus Rothenburg und Umgebung sowie von weiter her auch in diesem Jahr wieder ein besonderes gemeinnütziges Anliegen mit Bezug zu einem besonderen Denkmalanliegen beziehungsweise zur Darstellung der Rothenburger Geschichte im Bereich der Altstadt unterstützt. Diesmal geht der gesammelte Betrag an das Projekt Judengasse 10. Vor kurzem erst ist der nächste und entscheidende Schritt zur Rettung und Sanierung dieses wertvollen Hauses mit der jüdischen Mikwe im Keller gemacht worden: der Ankauf durch die Stiftung Kulturerbe Bayern. Als bisheriger Eigentümer bleibt der Verein Alt-Rothenburg aber enger Partner in der praktischen Umsetzung der historisch gerechten Erneuerung.

Es handelt sich um einen zweigeschossigen, traufseitiger Steilsatteldachbau mit massivem Erd- und Fachwerkobergeschoss sowie Rundbogenportal aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts, das später umgebaut wurde. -ww-


Angeregter Gedankenaustausch

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Gut besuchte Informationsveranstaltung des Aktionsbündnisses zum Volksbegehren

ROTHENBURG – Das Aktionsbündnis für das Volksbegehren Artenvielfalt „Rettet die Bienen“ in Rothenburg hatte zu einem Informationsabend zu diesem Thema mit dem Landtagsabgeordneten Martin Stümpfig, Sprecher für Klimaschutz und Energiepolitik von Bündnis 90/Die Grünen im Bayerischen Landtag und mit Imkerin Doris Schicker aus Muhr am See eingeladen.

Klärten über Gründe, Inhalte und Ziele des Volksbegehrens auf (v.l.) Imkerin Doris Schicker, Kreisrätin Gabi Müllender und Landtagsabgeordneter Martin Stümpfig. Fotos: privat

An diesem sehr gut besuchten Abend wurden die Gründe, Inhalte und Ziele für das Volksbegehren durch Martin Stümpfig erörtert, Doris Schicker begründete danach die Dringlichkeit dafür aus Sicht einer Imkerin. Gabi Müllender, Kreisrätin von Bündnis 90/Die Grünen, moderierte den Abend.

Die einheimische Flora und Fauna ging in den letzten 30 Jahren dramatisch zurück: 54 Prozent aller Bienenarten sind bedroht oder bereits ausgestorben, 75 Prozent aller Fluginsekten und 73 Prozent aller Tagfalter sind ausgestorben. 54 Prozent aller Vogelarten sind stark rückläufig, viele Arten werden auf der „Roten Liste“ geführt. Bekassine und Kiebitz sind stark gefährdet, Kornweihe und Brachpieper sind bereits ausgestorben.
Gründe für diese dramatische Entwicklung sind der Verlust von Lebensräumen durch die veränderte Bewirtschaftung der Agrarflächen wie zum Beispiel durch häufigen Wiesenschnitt, ein Verlust von Hecken und Saumstrukturen in der Landschaft,   ein zu hohes Einbringen von Stickstoff, Phosphor und Pestiziden – sogar im Wald – und der fortschreitende Klimawandel und Flächenfraß.
Vor 10 Jahren wurde die bayerische Biodiversitätsstrategie unter dem Motto „Natur.Vielfalt.Bayern“ verabschiedet. Trotz mancher Erfolge, etwa beim Weißstorch und der großen Hufeisennase, bleibt noch viel Handlungsbedarf. Die gesetzten Ziele werden nicht erreicht, das Vogel- und Insektensterben schreitet  unvermindert fort, die „Rote Liste“ bedrohter Tier- und Pflanzenarten wird länger. Aus diesen Gründen hat ein breit aufgestelltes Aktionsbündnis aus Parteien, Vereinen, Verbänden und Einzelpersonen das Volksbegehren zum Artenschutz ins Leben gerufen.
Ziele des Volksbegehrens ist ein Aufhalten des Artenrückgangs durch eine Verbesserung des Bayerischen Naturschutzgesetzes bei folgenden Punkten: die bayernweite Vernetzung von Biotopen, die Vermittlung des Naturschutzes in den Lehrplänen der Schulen, der Schutz der Staatswälder durch den Erhalt der biologischen Vielfalt, die Schaffung und der Erhalt von Blühwiesen (auf 10 Prozent des Grünlandes soll keine Mahd vor dem 15. Juni erfolgen, um genügend Nahrungsquellen für Insekten bereitzustellen und Rückzugsmöglichkeiten für andere Tiere zu schaffen).
Mehr Ökolandbau
Weitere wichtige Punkte: ein Verbot von Pestiziden in Naturschutzgebieten und gesetzlich geschützten Biotopen, mehr Ökolandbau und die Umstellung aller staatlichen Flächen auf Ökolandbau, verbesserter Schutz von Grünland, Grundwasserpegeln und strukturgebenden Hecken und Feldgehölzen in der  Landschaft, der Erhalt von Alleen, das Stoppen von Lichtverschmutzung, die Schaffung von Gewässerrandstreifen in einer Breite von mindestens 5 Meter.
Wünschenswert ist laut Martin Stümpfig die zukünftige Unterstützung auch kleinerer Höfe durch Fördermaßnahmen. Durch die derzeitige EU-Politik fließen die Fördergelder vorwiegend an die großen Höfe.

Gut besucht war die vom Aktionsbündnis durchgeführte Informationsveranstaltung.

Wie geht es weiter? Wenn das Volksbegehren erfolgreich ist und 10 Prozent der Wahlberechtigten in Bayern unterschrieben haben, kann die Staatsregierung das Gesetz entweder direkt annehmen oder sie erstellt einen Alternativvorschlag und lässt danach in einem Volksentscheid darüber abstimmen, an dem sich mindestens 10 Prozent der Stimmberechtigten beteiligen müssen, damit er wirksam ist.

Im Anschluss an den Vortrag von Martin Stümpfig ging Doris Schicker in ihrem Bericht „Mit Bienen blüht das Leben“ auf ihre bereits achtjährige Tätigkeit als Imkerin ein und begann mit dem Zitat von Albert Einstein: „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben.“
Ein Drittel der landwirtschaftlichen Pflanzenproduktion hängt von den Bienen ab. Mit der Bestäubung durch Bienen sind die Erträge zum Beispiel bei Obst und Raps wesentlich höher und weisen eine bessere Qualität auf. In den letzten Jahrzehnten war eine starke Rückläufigkeit der Bienenvölker zu verzeichnen, auch die heimische Honigproduktion geht zurück. Und dann nannte die Imkerin Zahlen, die immer wieder aufhorchen lassen: für 20 Gramm Honig fliegt eine Biene 3000 Kilometer, für 500 Gramm Honig müssen von den Bienen 5 Millionen Blüten angeflogen und 150 000 Kilometer zurückgelegt werden, was dem 3,5 fachen Umfang der Erde entspricht.
Im gesammelten Blütenpollen an den Beinchen der Bienen und im Propolis, dem Kittharz, sind Rückstände von schädlichen Spritzmitteln gefunden worden, die Bienenvölker bedrohen. Die Imker unterstützen das Volksbegehren, um vor allem durch einen Biotopverbund, den Bestand von Gewässerrandstreifen und eine Mahd nach dem 15. Juni ausreichend naturnahe Blühflächen zu gewährleisten und auf diese Weise eine Überlebenschance für die Bienen zu schaffen.
Es schloss sich eine angeregte Diskussion und ein Gedankenaustausch an, bei dem viele Fachleute, auch aus dem landwirtschaftlichen Bereich, sowie Privatpersonen ihr Erfahrungswissen einbrachten, ihre Sorgen um die zukünftige Entwicklung aussprachen und Möglichkeiten des weiteren Vorgehens beim einzelnen Bürger und im Bereich kommunaler und landespolitischer Arbeit erörterten. cb

Spontane Solidaritätsbekundung

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Beim Seniorenfrühstück stand plötzlich das Rothenburger Krankenhaus auf dem Programm

ROTHENBURG – Das Seniorenfrühstück im Wildbad ist inzwischen zu einer Institution geworden. Mehr als 90 Besucher haben zunächst an festlich gedeckten Tischen gemeinsam gespeist. Die runden Tische haben zu vielen Gesprächen und Diskussionen angeregt.

Nach der angeregten Diskussion um das Krankenhaus sorgte die Sitzgymnastik für Entspannung. Foto: privat

Es blieb nicht aus, dass die Diskussion um das Krankenhaus Ansbach auch hier zum Thema wurde. Herr Dr. Paul Kerscher, der frühere Chefarzt der Chirurgie in Rothenburg, hat die Entwicklung der Kardiologie in Rothenburg aus nächster Nähe verfolgt. In einem spontanen Statement hat er sachlich vorgetragen, wie vor zirka 15 Jahren Dr. Christian Wacker nach Rothenburg kam.

Er ist damals auf den Chef der Ansbacher Kardiologie zugegangen und wollte mit ihm gemeinsam die Herzkatheter-Therapie aufbauen. Dies ist von Ansbach aber abgelehnt worden. Mit Unterstützung der damaligen Geschäftsführung hat er dann eben nur in Rothenburg den Herzkatheter aufgebaut. Dabei hat er in der Anfangszeit über sechs Monate einen 24/7-Dienst alleine betrieben. Rasch zeigte sich, dass er ein hervorragender Kardiologe ist.
Hohes Ansehen
Er hat sich sowohl bei der Bevölkerung wie auch bei den Ärzten ein hohes Ansehen erworben. Auf Grund des Patientenzustroms konnte er Rothenburg zu einem Zentrum ausbauen. Er hat einen versierten Elektrophysiologen gewinnen können. Mit speziellem      Katheter-Messplatz kann jetzt hier eine Kardiologie auf höchstem Niveau betrieben werden. Dr. Christian Wacker hat sich internationale Anerkennung erworben. Er hat an bedeutenden Studien zur akuten Herzinfarkttherapie teilgenommen, in die auch die Daten der hier behandelten Patienten eingeflossen sind. Die Ergebnisse der Studie sind von der deutschen Gesellschaft für Kardio­logie in die deutschen Leitlinien zur Herzinfarkttherapie übernommen worden. Diese Leistung wurde 2017 von der Arbeitsgemeinschaft der             Leitenden Krankenhaus-Kardiologen Deutschlands mit einem Förderpreis gewürdigt.
Gewinn für gesamtes Klinikum
Dr. Rainer Hoffmann, selbst Internist, ehemaliger Chefarzt  und Vorsitzender des Seniorenbeirats, würdigte ebenfalls Dr. Christian Wacker als hervorragenden Kardiologen und einen Gewinn für das gesamte Klinikum. Dieser  hat vor Jahren zusätzlich die Leitung der Kardiologie in Ansbach übernommen und ist an drei Wochentagen in Ansbach und an zwei in Rothenburg tätig. Und dies, obwohl in Rothenburg etwa eineinhalb mal so viele Herzkatheter als in Ansbach durchgeführt werden.
Das völlige Unverständnis im Saal über die „öffentliche Demontage“ von  Dr. Christian Wacker griff Dr. Rainer Hoffmann auf. Er bat die Anwesenden, dieses Thema im Bekanntenkreis weiter zu diskutieren und gerade jetzt zum Krankenhaus Rothenburg zu stehen. Die Erhaltung der Kardiologie in Rothenburg ist im „Interesse des gesamten Klinikums“. Wenn die Kliniken schon „ein Haus“ sind, ist auch Solidarität gefordert.
Dr. Christian Wacker setze sich „mit ganzer Kraft“ für das Ansbacher Krankenhaus ein. Nach dem Weggang von Dr. Jörn Maroske, dem Chef der Chirurgie in Rothenburg, sei über mehr als ein halbes Jahr der einzige verbliebene Oberarzt „alleine gelassen“ worden. Nicht einen einzigen Tag sei er von seinen Ansbacher Kollegen unterstützt worden.
Dr. Rainer Hoffmann  unterstrich, dass der gesamte Seniorenbeirat sich auch öffentlich hinter Dr. Christian Wacker stelle und die „unsachliche und schädliche Diskussion in der Presse“ verurteile. Gerade richtig zur Entspannung stand dann anschließend die Sitzgymnastik auf dem Plan, angeleitet von Christel Flörchinger. Die Besucher turnten fleißig mit.
Den Vormittag schloss Burkhart Eugen mit der Kurzgeschichte  „Die Geschichte des Hausierers“ von Mark Twain ab.   eb

Große Erfolgsgeschichte

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Aber das 22. Tansania-Forum zeigte auch die Fallstricke der Partnerschaft auf

ROTHENBURG – Partnerschaften mit Afrika, den Regionen und den Menschen dort erfordern ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen und den unbedingten Willen, auch mit weniger Perfektion zufrieden zu sein. Das ist die Erkenntnis aus dem 22. Tansania-Forum in der Evangelischen Tagungsstätte Wildbad. Dabei zog der frühere Leiter des Hauses, Pfarrer Herbert Dersch, einen interessanten Vergleich zwischen den Ständen in Tansania 2005, als er zum vorletzten Mal in der Kilimandscharo-Region war und 2018, als er das mittelafrikanische Land zum letzten Mal besuchte.

Das 22. Tansania-Forum hatte mit dem Theatersaal des Wildbads eine prächtige Kulisse. Fotos: Castelo

Auf Einladung des evangelisch-lutherischen Pfarramts Insingen sowie des Dekanats Rothenburg fand das jüngste Tansania-Forum des Partnerschaftsausschusses statt. Neben der Weitergabe von Informationen zu den neuesten Entwicklungen aus dem Partnerdekanat Hai am Kilimandscharo referierte Valinirina Nomenjanahary von Mission EineWelt Neuendettelsau zu den verschiedenen Aspekten von Partnerschaften, die bei der Zusammenarbeit bedacht werden sollten.

Pfarrerin Barbara Müller eröffnete als kommissarische Partnerschaftsbeauftragte zum ersten Mal das Tansania-Forum des Partnerschaftsausschusses, das heuer im Theatersaal des Wildbads stattfand. Da sie bereits bei drei Besuchen Tansania sehr gut kennen gelernt hat, war es kein Hindernis, dass sie dieses Amt erst seit einem Monat inne hat. Gemeinsam mit den über 30 erschienenen Teilnehmern begann sie das Forum mit einer Andacht und dem tansanischen Lied „Asante sana yesu“.

Valinirina Nomenjanahary aus Madagaskar.

Als Gastrednerin war Valinirina Nomenjanahary eingeladen, Leiterin des Referats Partnerschaften Afrika von Mission EineWelt Neuendettels­au. Selbst aus Madagaskar, sprach sie zum Thema „Chancen, Fallstricke und Anekdoten aus der Welt der Partnerschaften“. Für sie gibt es einen klaren Anhaltspunkt, wann eine Partnerschaft erfolgreich ist: wenn die Beteiligten erkennen, dass es keine Perfektion gibt, und bereit sind, stets am gegenseitigen Verständnis zu arbeiten.

Eine Übersicht der häufigsten Fallstricke mit bildhaften Beispielen kann hier helfen: schon bei der Begegnung der unterschiedlichen Kulturen, und verständlicherweise beim Verständnis und der Einstellung zu Geld. Die entstehende Vertrautheit kann zudem zu Missverständnissen führen, zum Beispiel bei Verleihung der Etiketten „Geschwister“ und „Freunde“. Weitere Hürden können beispielsweise die Exotik-Falle oder die Exklusiv-Falle darstellen.
Viele Chancen
Dem stehen allerdings auch zahlreiche Chancen gegenüber. Die Begegnung zwischen den Kulturen ermöglicht es, mehr als Einzelgeschichten wahrzunehmen. Man kann neue Lebenswelten kennen und bekannte Lebenswelten mit anderen Augen sehen lernen. Schließlich eröffnen sich bei der Konfrontation von Kulturen immer wieder neue Fragen, Probleme werden im weltweiten Rahmen erkannt und Zusammenhänge besser verstanden.
Durch die zweite Hälfte des Tansania-Forums führte Pfarrer Herbert Dersch, ehemaliger Leiter der Evangelischen Tagungsstätte Wildbad und in der Freistellungsphase der Altersteilzeit befindlich. Da er nun viel Zeit habe, entschloss er sich im Oktober 2018 nach 13 Jahren wieder in den Norden Tansanias zu reisen, meinte er. 1998 war er das erste Mal dort gewesen und dann bis 2005 jährlich.
In den zurückliegenden 13 Jahren  habe sich viel verändert, betonte er. Er wollte Menschen und Orte wiedersehen, die Umsetzung von Projekten und Ideen ansehen und gegebenenfalls neue Impulse für weiteren Fortschritt geben.
Die Handwerkerschule, das Herzstück der Partnerschaft, ist eine wahre Vorzeigeschule im Norden Tansanias. Ihr wurde die staatliche Anerkennung bereits mündlich zugesagt, was in dem Land mit hohen Hürden verbunden ist. Ein Zeichen der Wertschätzung.
Im Ort Save gibt es mittlerweile eine neue, kleine Handwerkerschule, für die grundlegenden Basiskenntnisse. Die staatliche Schule Lerai hält ihr Niveau trotz häufigem Personalwechsel, dort lernen 500 Schüler und erhalten täglich ein Mittagessen, was die Bereitschaft der Eltern, die Kinder dorthin zu schicken, enorm fördert.
Besonderen Einsatz zeigte Dersch für das Gästehaus der Diözese Lyamungo. Dieses erinnerte ihn bei seinem Besuch sehr an seine Anfangszeit im Wildbad. Der Verfall des ehemaligen englischen Herrenhauses geht mit großen Schritten voran. Gerade aufgrund seiner Erfahrung in Rothenburg suchte der Pfarrer mit der Kirchenleitung vor Ort nach konkreten Möglichkeiten und Lösungen, um die lange bestehenden Visionen endlich umzusetzen. Der örtliche Bischof Dr. Frederick Shoo beteiligte sich bereits finanziell und das Projekt zeigt schon sichtbare Fortschritte, wie die gezeigten tagesaktuellen Bilder beweisen konnten.
Wasserversorgung schwierig
Pfarrerin Müller berichtete abschließend über die aktuellsten Neuigkeiten aus Hai. Eine der ernsten Sorgen betrifft die Wasserversorgung, da aufgrund illegaler Brunnen und ausbleibenden Regen aufgrund des Klimawandels gerade auch die Trinkwasserversorgung immer problematischer werde.
Die kommissarische Partnerschaftsbeauftragte gab zudem einen Einblick in die finanzielle Unterstützung, die vom Dekanat nach Tansania fließe. Die Spenden werden nur direkt an die Handwerkerschule sowie das Partnerschaftsdekanat geleitet, welches die Gelder dann an die Projekte verteilt.
Neue steuerliche Regelungen zum Nachweis und der Transparenz sorgen dafür, dass die Hilfe bei den designierten Empfängern ankommt. Da das Schulgeld der Handwerkerschule 500 Euro pro Schuljahr betrage, übernehme man 20 Stipendien statt wie bisher 13, um finanzielle Engpässe aufgrund der schlechten Erntejahre abfedern zu können. Knapp 20000 Euro investiert man in das Erwachsenenprojekt Boloti, das weiter wachsen und praktisches Wissen zum verbesserten Anbau vermitteln soll.
Im Anschluss an den offiziellen Teil des Forums tauschten sich die Interessierten beim Mittagessen über weitere Möglichkeiten der Unterstützung und die allgemeinen Entwicklungen aus. Die nächste Reise nach Hai und damit ins Partnerschaftsdekanat ist für 2020 geplant. cas

Endlich ein Leben ohne Ferien

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Walter Först, Direktor des Reichsstadt-Gymnasiums, wird in Ruhestand verabschiedet

ROTHENBURG – Es ist der Traum jedes Lehrers: Einmal einen Urlaub planen, ohne dabei auf die Ferienzeit achten zu müssen. Für den Leiter des Reichsstadt-Gymnasiums, Oberstudiendirektor Walter Först, erfüllt sich nun endlich dieser Wunsch, denn morgen wird er im feierlichen Rahmen in den Ruhestand verabschiedet. Und zwar auf den Tag genau 40 Jahre nach seiner Vereidigung als Studienreferendar am Platen-Gymnasium in Ansbach.

Schulleiter Walter Först mit Angelika Gachstetter (li.) und Manuela Vogt, seine beiden rechten Hände im Sekretariat. Foto: Scheuenstuhl

Ausschlafen, sich einfach mal eine Stunde Zeit nehmen, ein Buch zu lesen, spontan losfahren und in der Region – aber auch in anderen Ecken Deutschlands – unter der Woche Ausstellungen und andere kulturelle Veranstaltungen besuchen. Dies steht für den aus Lauf stammenden Walter Först nun auf seinem Ruhestands-Stundenplan.

Von bereits pensionierten Pädagogen habe er sich außerdem sagen lassen, dass in diesem neuen Lebensabschnitt der „Sonntag eine ganz neue Qualität“ bekomme. Auf diese bislang ungewohnte Freiheit freue er sich, so Walter Först, der nun im Alter von 65 Jahren und 9 Monaten seine Dienstzeit beendet.
Bereits in der gymnasialen Oberstufe stand für ihn fest, dass er Lehrer werden wollte. Weniger weil er so viele positive Beispiele in seiner eigenen Schulzeit hatte. „Da gab es teilweise schon problematische Lehrer“, erinnert er sich. Vielmehr das große Interesse an Deutsch, Sozialkunde und Geschichte, also jenen Fächern denen er dann auch beim Lehramtsstudium in Erlangen treu blieb, ließen ihn den Beruf des Pädagogens wählen. Und die selbstauferlegte Prämisse, „bewusst einen besseren Umgang mit den Schülern zu pflegen“, als es seine Lehrer getan hatten. Seine, wie er selbst sagt, berufliche „Tour durch Franken“ begann 1979 mit dem Start an der Seminarschule in Ansbach. Danach war er 17 Jahre lang im oberfränkischen Naila tätig, bevor er an das Markgraf-Georg-Fried­rich-Gym-nasium nach Kulmbach wechselte. Dort bekleidete er zwölf Jahre lang die Position des stellvertretenden Schulleiters. Er habe damals „schon überlegt“, ob er diesen Karriereweg überhaupt einschlagen solle, gibt er offen zu.
Lehrreiche Zeit
Denn einem normalen Lehrer seien  viele der Aufgaben, die im Direktorat anfallen, schließlich nicht bekannt. So denkt er mit Schrecken zurück an die umfassenden Statistiken, die er bezüglich der Schwerbehinderung von Lehrern zu erstellen hatte. Letztlich war es eine überaus lehrreiche Zeit, die ihn auch für die präferierte freie Stelle in der Tauberstadt qualifizierte.
Es war nämlich sein ausdrücklicher Wunsch, zurück nach Mittelfranken zu gehen und dort am liebsten in den ländlichen Raum –  aufgrund seiner guten Erfahrungen am Gymnasium in Naila, das mit 600 Schülern eine vergleichbare Größe zum Reichsstadt-Gymnasium aufwies. Seine Annahme, dass es dort wohl weniger Probleme gebe, hat sich als wahr herausgestellt. So musste seitdem er 2010 an die Rothenburger Schule kam nur ein einziges Mal der Disziplinarausschuss einberufen werden.  Eine „gute Kommunikation“ mit Schülern und Lehrern und die Schaffung eines „freundlichen und angenehmen Klimas“ an der Schule lag ihm immer sehr am Herzen. Er wollte für jeden ein Ansprechpartner sein, deshalb war er in den Pausen im Lehrerzimmer und jeden Morgen bereits ab 7.40 Uhr in der Aula präsent.
Daneben galt es auch Leistungen zu erbringen. Die Abitur-Ergebnisse sind ein Gradmesser dafür. In allen Fächern sei man da stets ganz nahe am Landesdurchschnitt, erklärt Walter Först hörbar stolz. Das bedeutet, dass in der Vorbereitung „hervorragend gearbeitet“ wurde. Und auch sonst lässt er nichts auf die ihm unterstellten Pädagogen kommen. Mit derzeit 50 Lehrkräften steht man zahlenmäßig sehr gut da.
„Engagiertes Kollegium“
Aber auch was die Qualität betrifft, sieht Walter Först keinen Grund zur Klage. Am Reichsstadt-Gymnasium (RSG) habe man ein „äußerst engagiertes Kollegium“, findet der Chef. Besonders imponiert ihm das „bemerkenswerte Bemühen“ vieler Lehrer in Deutsch, aber auch in Englisch, Aufsätze ausführlichst zu kommentieren und detaillierte Verbesserungsvorschläge zu machen. Verlassen kann sich der Schulleiter auch stets auf Angelika Gachstetter und Manuela Vogt, die im Sekretariat alles unter Kontrolle haben.
Auch bei der Ausstattung befindet man sich am RSG in einer zufriedenstellenden Situation. In den meisten Klassenzimmern zieren sogenannte Whiteboards die Wände. Aber: „Ein guter Unterricht hängt immer noch entscheidend vom Lehrer ab“, ist Walter Först überzeugt. Neben der zunehmenden Digitalisierung, von der man noch gar nicht so genau weiß, was darin alles enthalten ist, gab es während der achteinhalb-jährigen Dienstzeit von Walter Först auch weitere Entwicklungen, die die Schulfamilie beeinflusst haben.
Zum einen wurde das inhaltliche Spektrum der Schule um einen wirtschaftswissenschaftlichen Zweig erweitert. Dies sei „wichtig“ gewesen und werde auch „sehr gut angenommen“, sagt Walter Först. Zum anderen wurde das Doppelstundenprinzip eingeführt, das von Schülern und Eltern mehrheitlich und von den Lehrern knapp befürwortet wurde.

Geschichte und Kultur waren schon immer Steckenpferde von Walter Först. Foto: privat

Die einschneidendste von außen auferlegte Veränderung war die Umstellung auf das achtstufige Gymnasium mit anschließender Kehrtwende. „G8 wäre machbar“, so der Schulleiter. Doch die Schüler brauchen ein zusätzliches Jahr der Reife – für ihre eigene Entwicklung und auch im Hinblick auf das Hochschulstudium, ist Walter Först überzeugt. Deshalb hat er sich ausdrücklich für die Rückkehr zum G9 eingesetzt. Und auch anderweitig zeigte er Flagge für das RSG. So nahm er regelmäßig an Unternehmertreffen und städtischen Veranstaltungen teil.

Bei aller ländlichen Idylle, so macht manche gesellschaftliche Entwicklung doch nicht vor der Provinz Halt. Während es zu Walter Försts beruflichen Anfängen – „79 gab es keine Handys, kein Internet und nur armselige Ferneher“ –  in den Unterstufen noch „völlig problemlos“ zuging und erst die Mittelstufe Herausforderungen für die Pädagogen mitbrachte, hat sich dies im Laufe der Zeit nach unten verschoben. Vor allem beim Sozialverhalten gibt es zunehmend Defizite. „Da kommen wir uns manchmal vor wie ein Reparaturbetrieb“, sagt Walter Först.
Zunehmend Nachholbedarf
Aber auch hinsichtlich grundlegender schulischer Kompetenzen besteht zunehmend Nachholbedarf. So stellt der Schulleiter, der pro Woche noch vier Unterrichtsstunden gibt, immer häufiger bei den Schülern einen eingeschränkten Wortschatz fest. Mit einer gezielten Leseförderung (die fünften Klassen verbringen deshalb eine Schulstunde pro Woche in der Schulbibliothek) soll dem entgegengewirkt werden. Darüber hinaus versucht die „StiL“-Gruppe („Stark ins Leben“) mit verschiedenen Aktionen auch die Lebenskompetenz der Schüler zu stärken. Generell seien Lehrer heutzutage stärker als Pädagogen und Erzieher gefragt, schlussfolgert Walter Först. Er persönlich gehe immer noch „sehr gerne“ in den Unterricht und würde jederzeit wieder Lehrer werden.
Auch wenn die Leidenschaft für den Lehrerberuf auch nach vier Jahrzehnten vorhanden ist, gibt Walter Först nun den Schulleiter-Staffelstab weiter. Sein Nachfolger ist der Rothenburger Thomas Knäulein, der derzeit stellvertretender Direktor am Gymnasium Dinkelsbühl ist. Die wichtigste Aufgabe in den nächsten Jahren wird für ihn – und seine Amtskollegen in ganz Bayern – die Gestaltung des G9 sein.
Walter Först hat für seinen Abschied Wert darauf gelegt, dass sie musikalisch von den Schülern begleitet wird. Und deshalb gibt es morgen ab 11.30 Uhr in der Aula des Reichsstadt-Gymnasiums nicht nur viele Worte des Dankes zu hören, sondern auch das Orchester sowie den Unter- und Oberstufenchor. mes

Fundgrube der Geschichte(n)

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Rothenburgs Gästeführerverein bot zum Weltgästeführertag großes Programm auf

ROTHENBURG – Als wahre Fundgrube für Geschichte und Geschichten hat sich Rothenburg auch beim jüngsten Weltgästeführertag wieder gezeigt. Ganz zur Freude der vielen Besucher, die zu den insgesamt acht kostenlosen Führungen und Vorträgen der Gästeführer und einiger Experten kamen.

Helga Grund (Mitte mit Manuskript) hatte Interessantes zum Plönlein vorbereitet. Fotos: privat

Die eingegangenen Spenden fließen in diesem Jahr in voller Höhe und gleichen Teilen der Restaurierung von Haus 12 (Eigentümer: Verein Alt Rothenburg) und von Haus 10 (Eigentümer: Verein Kulturerbe Bayern) zu. Alt-Rothenburg-Vorsitzender Dr. Markus Naser hat am Samstag zum Start ins Programm des Weltgästeführertags über die Geschichte der Häuser und den derzeitigen Stand der Untersuchungen berichtet.

Nach neuestem Kenntnisstand sind die alte Bohlenstube und die Mikwe im Haus 10 mit dem Bau entstanden und werden auf 1409/1410 datiert. Die Häuser in der Judengasse wurden von der Stadt Rothenburg erbaut und vermietet. Die Judengasse war wohl kein reines jüdisches Wohngebiet. Die Untersuchungen sind momentan im vollen Gang und das beauftragte Unternehmen wird tatkräftig von ehrenamtlichen Helfern unterstützt.
Einen Blick in die Zukunft haben die interessierten Besucher auch erhalten. Der Eingangsbereich soll neben dem Zugang zur Mikwe auch für die Präsentation der jüdischen Geschichte Rothenburgs dienen. Im ers-ten Stock sollen die Bohlenstube und der zweite zur Straße liegende Raum als Büro für die beiden Vereine hergerichtet werden. Im hinteren Teil sollen Schlaf- und Badezimmer für die Wohnung eingebaut werden, die im oberen raumoffenen Dachgeschoss entsteht, wobei bewusst die Balkenkonstruktion zur Geltung kommen soll. Mit einem Augenzwinkern stellte Dr. Naser die Option in den Raum, dass Spender ab einer Höhe von 20000 Euro auch mal einige Tage probewohnen dürfen.

Oliver Gußmann und Camilla Ebert in St. Jakob.

Heilender „heiliger Sand“

Die Jakobskirche war nächste Station. Gästeführerin Camilla Ebert erklärte alte Werkzeuge und Berufe wie Steinmetze, Laufwerkhauer, Sailer, Zimmerer, Steinsetzer oder die Schmiede für die Werkzeugherstellung und -ausbesserung. Gemessen wurde mit Finger, Daumen, Fuß und Elle. Anschaulich wurde das mit einem Seil präsentiert. Beim Gang um die Kirche zeigte und erklärte Camilla Ebert die sichtbaren Steinmetzzeichen. Auch Kratzspuren, Wetzspuren der Lanzen von Soldaten waren sichtbar. Der „heilige Sand“ der so entstand, soll heilende und schützende Wirkung gehabt haben.
Gästepfarrer Dr. Oliver Gußmann erläuterte am Ölberg die Bedeutung der Figuren. Die waren auch zeitweilig ausgelagert und kamen dann aber wieder an ihre alte Stelle im Ölberg. Ölberggruppen entstanden als christliche Andachtsstätten, nachdem die Kreuzzugsideen aufgegeben und der Zugang zum Heiligen Land für längere Zeit unmöglich wurde. Über die Sakristei ging es ins Hauptschiff. Beim Übergang zum Ostchor war mal ein Lettner angedacht, das sieht man noch an der Abschrägung des Fens-ters am Altar des Ludwig von Toulouse. Das Heilig Geist Loch diente während der Bauarbeiten an der Kirche als Durchzug für Baumaterial ins Dachgeschoss. An Himmelfahrtstagen zog man hölzerne Christusfiguren nach oben. An Pfingsttagen warf man Rosenblätter oder brennende Holzwolle hinunter zur Erinnerung an die Feuerflammen des Heiligen Geistes auf den Köpfen der Jünger beim ersten Pfingsten (Apostelgeschichte 1).
Sadie Walkers Geige
Die Tour mit den Gästeführern Werner Weber und Karin Bierstedt startete am Hornburgweg vor dem Rödertor. Die Auffüllung des Wallgrabens ist deutlich sichtbar. Der Torbogen am Rödertor wurde mehrfach repariert und schließlich erhöht sowie die ganze Basteianlage immer wieder Veränderungen erfahren hat. Auch zwei Linden die vor dem Tor gepflanzt waren, gibt es nicht mehr, nur noch die Erinnerungstafeln aus Stein.  Ein Vorgängerbau mit der alten Hausnummer 904 musste Anfang des 20. Jahrhunderts dem neu errichteten Amtsgericht weichen. Aus aktuellem Anlass zum Tod von Gertrud Schubart kam hier auch die tragische Geschichte der amerikanischen Geigerin Sadie Walker zur Sprache. Sie musste ab 1942 in einer Euthanasieanstalt verbringen, kam danach wieder nach Rothenburg, wo sie am 2. November 1948 starb. Sie hinterließ eine Geige, die lange Streitanlass war.
Irmgard Endlein und andere Anwohner verfolgten die Geschichten um die alten Hausnummern und Eigentümer gespannt. Die noch unbebauten Grundstücke sind teilweise auf Kriegsschäden zurückzuführen, bzw. der ehemaligen landwirtschaftlichen Nutzung geschuldet. Mit dem geplanten Ensembleschutz im Zuge einer Ergänzung der Denkmalliste für Rothenburg könnte der Bestand  auch in der Zukunft erhalten bleiben.
Am abgetragenen Ruckesserturm ging es wieder in die Altstadt. Die Höhenunterschiede der Wallgräben mussten überbrückt werden. Spuren der alten Außenbefestigung sind am Gasthaus „Landwehr am Turm“ genauso sichtbar wie der kürzlich geänderte Schriftzug im Giebel. Die Überbrückung des ehemaligen Feuergrabens beim Café Uhl ist so gelungen, dass sie im ersten Moment gar nicht auffällt. Bäcker Härdtlein zahlte dem damaligen Glockenwirt Anfang des 20. Jahrhunderts 1000 Golddukaten. Nach dem Abriss wurde das Wohnhaus der Glocke dann so zurückgesetzt wiedererrichtet,  dass der Bäcker aus seinem Haus am Eck Neugasse auf den Marktplatz schauen konnte.

Ina Elser (mit Manuskript) und Horst Fechner (daneben, mit Brille) führten durchs „Lebenslust“.

Einblicke in Hausgeschichte

Gästeführerin Ina Elser hat die Besichtigung des Cafés Lebenslust initiiert. Ihre Freunde Sonja Rüter und Horst Fechner zeigten den interessierten Besuchern die Entstehungsgeschichte des Hauses an der Ecke Klostergasse/Kirchgasse auf. „Das Haus hat uns gefunden“ sagte Herr Fechner und ist heute dem strengen Reglement des Denkmalschutzes dankbar, dass im Haus die verschiedenen Epochen als noch sichtbare Spuren vorhanden sind. Im hinteren Teil des Hofes waren die Stallungen. Auch ein eigener neun Meter tiefer Brunnen wurde wiederhergerichtet. Im riesigen Keller waren auch die Eiskeller der ehemaligen Brauerei untergebracht. Das heutige Café war die ehemalige Brauerei. Frau Rüter zeigte  auch die privaten Wohnräume in der ersten Etage und die wunderbare Dachterrasse. Ein gelungenes Beispiel eines Mehrgenerationenobjektes und eines spannenden gastronomischen Konzepts.
„Klein-Montmartre“ und Ikone
Gästeführerin Helga Grund nahm ihre Gäste mit auf eine Exkursion ins Rothenburg des 14. Jahrhunderts – erster Ankunftsort Plönlein. Der steile Aufstieg entlang des alten Kreuzweges machte deutlich, dass es hier Vorspannpferde benötigte, um die Fuhrwerke sicher hinauf und mit dem Radschuh oder Bremsschuh wieder hinunterzubringen. Die Vorspannpferde standen beim Glockenwirt.
Von der historischen Anreise im Pferdefuhrwerk über eine Begriffs- und Ortsbestimmung des Plönleins, bis zu dessen Bedeutung als „Logistikzentrum“, „Klein-Montmartre“ und Touristenikone – all die Facetten dieses besonderen Ortes in Rothenburg wurden anhand von geschichtlichen Fakten, Bildern, Anekdoten und Zeitungsartikeln präsentiert und erlebbar gemacht. Auch kleine Spitzen gegen das Stereotyp des Rothenburgers durften nicht fehlen und verwiesen ihn ins „Roetheburcher Eck in Himml“ (Gertrud Schubart). Schließlich rundete eine virtuelle Zeitreise durch die Geschichte die Führung ab und katapultierte das Plönlein und seine Besucher in die digitale Zukunft
Eine kleine Anekdote war auch Thema: Der frühere Glockenwirt liebte Aale. Einer hat bei einem Fluchtversuch durch die Fischtröge sein Leben in der Verbindungsröhre verloren und eine Überschwemmung verursacht, die die anderen Aale die Kobolzeller Steige hinuntergeschwemmt hat.

Robert Frank und Andrea Neidhardt im Klostergarten.

Spurensuche nach Klosterkirche

Im Klostergarten waren die Ausmaße der ehemaligen Kirche des Dominikanerinnenklosters abgesteckt. Als „Nordenbergerin“ wies Gästeführerin Andrea Weinhardt auf die großzügige Stiftung der Kirche durch die Reichsküchenmeister von Nordenberg hin. Gästeführer Robert Frank lud die Gäste ein, sich als Bauforscher mit auf die Spurensuche nach der Kirche zu begeben. Auf dem Flipchart mit Drucken, Gemälden, Grundrissen und Skizzen aus verschiedenen Jahrhunderten entstand ein Bild der Kirche, das sich die Gäste gut vorstellen konnten. Die Kirche – besser wohl das Material – wurden 1812 verkauft und abgerissen. Die Westfassade ist noch rudimentär vorhanden. An den noch vorhandenen Mauerteilen begann die Spurensuche.
Die Westfassade und Teile der Südwand des Dormitoriums sind noch nachweislich von 1265. Die Nonnen hatten sechs Gebete in 24 Stunden zu absolvieren. Das Nachtgebet fand im Dormitorium statt, aber bereits um 0.30 Uhr ging es in der Kirche weiter. Die Empore war vermutlich einst sehr weit vorgezogen, damit die Damen beim Gebet nah am Hochaltar waren. Der südliche Teil des Kreuzganges ist nicht mehr im Original erhalten, das zeigte der Vergleich zu früheren Aufnahmen. Eine Doppelpforte gibt einen Hinweis darauf, dass auch Pilger willkommen waren. Fünf Altäre können archivalisch belegt werden, von zweien auch der genaue Standort. Ausgrabungen im Jahr 1979 im Klosterhof weisen wohl auf Spuren des ehemaligen Hofes der Reichsküchenmeister hin und reichten bis in eine Tiefe von drei Meter.
Denkmal-Experte informierte
Eduard Knoll ist seit einigen Jahren im Netzwerk Denkmal aktiv. Er und seine Mitstreiter versuchen die Beteiligten und Betroffenen zum Thema Denkmalschutz besser zu informieren. Denkmalschutz ist eine staatliche Aufgabe und gesetzlich geregelt. Denkmalpflege ist der Erhalt eines Denkmals, wie er im Sitzungssaal des Rathauses erläuterte.
Ein Denkmal, so Knoll, ist von Menschen erschaffen, aus vergangener Zeit, auch als Teilbestände eines Gebäudes mit ihren integralen Bestandteilen, Möbeln oder Gärten. Es wird in einer Denkmalliste geführt. In Bayern kann es auch nachträglich dort aufgenommen werden. Damit entstehen für die Eigentümer Verpflichtungen. Eduard Knoll und seine Kollegen plädieren dafür, dass einem Käufer, Investor oder Erben vor dem Erwerb eindeutig kommuniziert wird, dass er ein Denkmal erwirbt.
Er erklärte, dass zwischen Konservieren, Instandsetzen, Restaurieren, Renovieren, Rekonstruieren und Modernisieren durchaus Unterschiede in der Außenwirkung sind und wies auch auf die entsprechenden Artikel in den unterschiedlichen Gesetzen hin. Um die Übersicht zu behalten empfiehlt Eduard Knoll allen, gut zu planen und sich mit oft hochbezuschussten Voruntersuchungen Klarheit zu schaffen, ob das Vorhaben zu stemmen ist. Wer gut plant, dokumentiert und den Überblick behält, hat auch langfristig Freude an einem Denkmal.
Mit „pittoreskem“ Schlusspunkt 
Edith von Weitzel-Murdersbach fragte abschließend im Sitzungssaal des Rathauses „Wie kommt Rothenburg nach London?“ Warum ist „pittoresk“ ein Thema für den Tourismus? Sie zeigte das im 19 Jahrhundert von Künstlern geprägte Bild vom romantischen Rothenburg. Darunter waren bekannte englische Künstler, wie Elias Bancroft. Die Bilder fanden ihre Bewunderer im England der Industrialisierung. England hatte massive Probleme mit den Arbeitern, die in unzumutbaren Verhältnissen wohnten. Industrielle sahen die Notwendigkeit, Verbesserungen einzuführen.
Die ersten Aufträge für Gartenstädte kamen auf. Was bedeutete die Gartenstadtbewegung? Eine Gartenstadt sollte höchstens 30000 Einwohner haben. Die Wohneinheiten sollten modern gestaltet sein, Platz bieten, Garten und Grünflächen haben, alle Infrastruktureinheiten vorweisen und gleichzeitig kurze Arbeitswege zu den Industrieanlagen bieten. Wo gab es Vorbilder? Rothenburg wurde das Paradebeispiel einer pittoresken Gartenstadt und diente als Vorbild für die Gartenstädte Hampstead bei London und Hellerau bei Dresden. Das Thema ist noch nicht nachhaltig erforscht. Am 5. und 6. April läuft dazu das Symposium „Rothenburg ob der Tauber als Landschaftsgarten“ im Wildbad. kb/FA

Persönliches Geschenk von Herzen

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Schülerfirma der Realschule kreiert besondere Schlüsselanhänger für den „Tag der Liebe“

ROTHENBURG – Große Valentinsaktion in der Oskar-von-Miller-Realschule. In Zusammenarbeit mit der FabLab-Gruppe der Schule startete die Schülerfirma „Oskars Schreibwaren“ Ende des Jahres ein „Herzens“-Projekt mit dem Ziel ein in­dividuelles Valentinstagsgeschenk selbst herzustellen und an die Schüler zu verkaufen.

Es passt nur zusammen, was zusammen gehört. Foto: privat

Nach einigen Wochen des Überlegens und Ausprobierens entstand schließlich ein mit dem Laserdrucker hergestelltes Holzherz, welches in zwei Schlüsselanhängerhälften individuell gebrochen wurde, damit auch wirklich nur die zueinander gehörenden Herzhälften zusammenpassen. Die Gravur der gewünschten Initialen vervollständigte dieses ganz besondere Andenken.

Einblicke in Abläufe
Ein Geschenk von Herzen, das den Mitgliedern der Schülerfirma neben der Freude am Miteinander auch Einblicke in wirtschaftliche Abläufe und Fragestellungen bot. So erfuhren die Schüler und Schülerinnen recht schnell, was es heißt, ein Produkt von der Idee bis zu ihrer Fertigstellung zu begleiten, welche Tücken das Unternehmerdasein manchmal bereit hält, welche Faktoren bei der Entwicklung, der Vermarktung und dem Verkauf beachtet werden müssen, welches Bestellsystem für die  Zwecke am effektivs­ten ist, Zweifel, ob das Produkt überhaupt angenommen wird, welche Positionen bei ­einer Preiskalkula-tion beachten werden ­müssen, die Vor- und Nachteile des „Just-in-­Time“-Ver­fahrens, und welche Konsequenzen es haben kann, wenn der geplante Ablauf ins Stocken gerät.
Doch es war alle Mühe wert, denn die Aktion fand in der Schulfamilie großen Anklang. Nicht nur zahlreiche Schüler, sondern auch Lehrer, bestellten bei „Oskars Schreibwaren“ ihr Valentinstagsgeschenk von Herzen – für die beste Freundin, die liebs­ten Eltern, den tollsten Kollegen oder die große Liebe.
Nach dieser positiven Rückmeldung herrschte genau eine Woche vor dem Valentinstag im Klassenzimmer 101 eine ganz besondere Stimmung. Während die letzten Anhänger montiert und die fertigen Holzherzen verpackt wurden, erfüllte den Raum purer Stolz und große Freude über das endgültige Produkt, das nun in den Händen gehalten werden konnte, aber auch über die eigene Leistung.
Köpfe zusammenstecken
Und während man dieses Jahr am Valentinstag ganz besonders viel Liebe im Schulhaus „herumhängen“ sehen kann, heißt es bei „Oskars Schreibwaren“ schon längst wieder: Einnahmen zählen, den Umsatz berechnen, offene Rechnungen begleichen und den Gewinn ermitteln und die Köpfe zusammenstecken  – auf
der Suche nach einer neuen aufregenden Idee rund um die Schülerfirma und die Oskar-von-Miller-Realschule. cy

Von der Tauber geht es an die Côte d’Azur

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AvD-Histo-Monte-Rallye erstmals in Rothenburg gestartet

ROTHENBURG – „In zwei Jahren zur nächsten Rallye am liebsten wieder in Rothenburg!“ Organisator und AvD Rallye-Leiter Peter Göbel ist begeistert von der Aufnahme, die man hier die letzten Tage für 90 Fahrzeugteams gefunden hat. So hört man es auch von den Teilnehmern. Nicht die „Schnauferl“, sondern eher jüngere Oldtimer machten sich gestern früh auf den Weg von hier nach Monte Carlo ans Mittelmeer.

Der Marktplatz bot eine große Fahrzeugschau und war AvD Histo-Monte Startplatz. Gestern ging es durchs Spitaltor hinaus. Fotos: diba

Wer hat schon einen historischen Marktplatz als Parkplatz. Auf dem trafen seit Montag nach und nach die Rallye-Teilnehmer mit ihren Fahrzeugen bis Baujahr 1995 ein, von denen manche Modelle noch so zeitgemäß aussehen, dass sie im Verkehr ohne ihre Rallye-Ausstattung gar nicht weiter auffallen würden. Da sticht ein englischer Riley Baujahr 1936 natürlich ins Auge, zumal er offen gefahren wird und nicht mal ein Verdeck hat. Aber auch aufgemotzte mit zig Scheinwerfern bestückte und im Cockpit technikbepackte Limousinen erregen ebenso wie ein klassischer Austin-Mini von 1968, ein Trabi, eine Ente oder ein Lancia Stratos Kit Car besonderes Interesse.

Bevor am gestrigen Mittwoch ab 7.30 Uhr die Teilnehmer im kurzen Zeitabstand auf die große Tour geschickt wurden, konnten sie sich bereits am Dienstagabend einfahren. Dazu bot der Veranstalter Allgemeiner Automobilclub von Deutschland (AvD) mit der Agentur Plusrallye erstmals einen „Prolog“ an. Ab 17 Uhr starteten vor großem Publikum im Minutentakt die Oldtimer ins Taubertal. Über Creglingen und Röttingen ging es bis nach Ippesheim und von Bullenheim über Uffenheim zurück nach Rothenburg.

Oberbürgermeister Hartl mit Startflagge beim zweiten Fahrzeug, dem Riley von 1936.

Den Startschuss gab Oberbürgermeister Walter Hartl mit der Rothenburg-Flagge, jedes Fahrzeug wurde kurz vorgestellt. Die Ausfahrt mit Zeitvorgabe war letzte Gelegenheit für die Zwei-Personen-Teams ihre Oldtimer zu testen. Die sind natürlich alle straßentauglich und zugelassen, aber trotzdem gab es nochmals technische Kontrollen beim Rothenburger TÜV. Die weniger Erfahrenen konnten beim Rallye-Lehrgang mit Peter Göbel, der im Rathaus-Sitzungssaal stattfand, Theorie pauken. Ein Pressebüro im Eisenhut, der Montagabend-Treff im Hotel Mittermeier und die Belegung verschiedener Häuser für Übernachtungen machten abgesehen vom Medieninteresse mit Fernseh- und Zeitungsberichten den Rallye-Auftakt zu einem für Rothenburg werbewirksamen Ereignis.  Etliche Fahrer sahen Rothenburgs Altstadt zum erstenmal und versprachen gleich wiederzukommen.

Der Kabarettist Urban Priol ist mit seinem BMW 1800 tilux von 1969  bereits Rallye-erfahren, kennt Rothenburg von mehreren Auftritten und ist im April wieder bei Kultur Korn zu erleben. „Die längste Tour bisher war nach England und jetzt diese, es ist immer schön mal ein paar Tage so unterwegs zu sein und alles andere zu vergessen“, meint er, da ergäbe sich auch oft Anregendes für das Kabarett. „Im aktuellen Programm (Gestern, Heute, Morgen) könnte ich eigentlich alte Nummern wieder bringen, denn es kommt atomares Rüsten  ebenso wieder wie die soziale Frage, das ist echt verrückt und da fehlt nur noch die Mauer wieder”. Sein BMW mit 170 000 km auf dem Buckel ist noch ohne Technikfirlefanz „ganz wie früher und nicht so hochgerüstet wie andere”, betont der Rallye-Pilot am Start.

Promi-Teilnehmer Urban Priol im alltagstauglichen BMW 1800 tilux freut sich auf die Tour

Etliche sind erfahrene Tourenfahrer, so ist Horst Friedrichs (als Vorjahressieger Start-Nr. 1) schon das zehnte Mal dabei und sein Opel Ascona Rallye ist identisch mit dem von Walter Röhrl, der diesmal nicht dabei war. Er ist ebenso wie die anderen auf Winterbedingungen gut vorbereitet. Einige haben komplette Radsätze mit Schneeketten oder Spikes im Gepäck.

Alexander Haller freut sich mit seinem offenen Riley sogar auf die Herausforderung schneebedeckter Berge und meint: „Alles eine Frage der Kleidung und beim Skifahren gibt es ja auch Ski-Brillen!” Über zwanzig Jahre in einem Container geschlummert hat der 600 Kilo schwere Trabi Baujahr 1971, dessen Mitfahrer Markus Grünewald  (sein Vater pilotiert) sich auf die „Premiere mit dem guten Stück bei der Histo-Monte” freut. Von 26 auf 45 PS hat man
den Motor hochgetunt, schmunzelt Grünewald.
Den mehrfachen Deutschen Rallye-Meister Matthias Kahle trifft man im Skoda 130 RS, Fahrtleiter Göbel erlebte an seiner Seite  fünf Siege, er war außerdem Beifahrer von Walter Röhrl. Nicht nur aus ganz Deutschland, sondern auch aus Frankreich, der Schweiz, Italien, Belgien und England kommen die Teilnehmer.
Beim Fahrerfest am Dienstagabend in der Reichsstadthalle mit Begrüßung durch Oberbürgermeister Walter Hartl gab es schon Urkunden für die Besten der Abendausfahrt, gewonnen hat das Porsche 911-Team Zebulon aus Belgien. Den Siegerpokal wird am Samstag in Cannes der bekannte italienische Rallye-Fahrer Miki Biasion überreichen, der auch die letzte Etappe mitfährt. Gestern war Freiburg das Ziel, heute geht es durch die Schweiz nach Frankreich und morgen wird Cannes am Mittelmeer das Ziel sein.
Das Reglement bei dieser 22. AvD-Rallye ist streng, gefahren wird nur auf Landstraßen, steile Serpentinen sowie Teilstrecken der legendären  Rallye Monte Carlo und die Wetterbedingungen fordern von den Fahrerteams alles. Mehr als neunzig Fahrzeuge werden nicht zugelassen und alle müssen die strengen Voraussetzungen erfüllen. Oldtimer- und Rallye-Sport ist nicht billig, rund 4500 Euro beträgt das Startergeld für das Zweier-Team, wobei aber Unterkünfte bereits enthalten sind. Und die Klassik-Autos haben ihren Wert.
Das Management schwärmt geradezu vom „Gastgeber Rothenburg”. Man sei mit offenen Armen empfangen worden, was ausschlaggebend für die Wahl des Ortes war. Soviel Unterstützung und Entgegenkommen seitens der Stadt und aller Beteiligten habe man noch nirgendwo erlebt, freut sich Agentur-Geschäftsführer und Fahrtleiter Peter Göbel: „Wir fühlen uns hier sehr wohl, die Bedingungen sind toll und wir wollen sehr gerne 2021 wiederkommen!       diba

Am „runden Tisch“

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Gastronomie, IHK-Prüfer und Berufsschule im Austausch

ROTHENBURG – Auf großes Inte­resse stieß in diesem Jahr der „Runde Tisch der Gastronomen“, an welchem Vertreter der Ausbildungsbetriebe, Prüfer der IHK und Lehrkräfte des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums ins Gespräch kamen und sich austauschten.

In der Rothenburger Berufsschule: „Runder Tisch der Gastronomen“ in eckiger Formation. Fotos: Schwandt

Das Fachbereichsleiterteam Maria Middendorf und Andreas Bonk begrüßten Ausbilder aus dem Wildbad Burgbernheim, der Villa Mittermeier und dem Hotel Sonne in Rothenburg, dem Kurhotel Pyramide und dem Arvena Reichsstadthotel in Bad Windsheim sowie dem Landgasthof „Zur Krone“. Selbst aus dem Fränkischen Seenland  hatten sich Ausbilder aus dem Strandhotel Seehof in Langlau und dem Adlerbräu in Gunzenhausen auf den Weg nach Rothenburg gemacht.

Jeder Vierte mit Sprachproblemen
Derzeit werden in Rothenburg im Ernährungsbereich 235 Schüler un­ter­richtet, unter ihnen sind 8 Fleischer und Fleischereifachverkäuferinnen. Von den 227 Gastronomieschülern wird je ein Drittel zu Hotel- und Restaurantfachleuten, zu Köchen und zu Systemgastronomen ausgebildet. 61 der Auszubildenden haben einen Migrationshintergrund oder kommen aus einem EU-Land, um in Franken eine Ausbildung zu absolvieren. Jeder vierte Schüler kämpft mit Sprachproblemen, so Studiendirektorin Middendorf. Trotzdem haben mehr als 90 Prozent der Schüler ihre IHK-Abschlussprüfung bestanden, wenngleich die Ergebnisse im Schnitt zwischen 3 und 4 liegen.
Die Prüfungen, gerade im theoretischen Bereich, könnten besser ausfallen, darüber war man sich einig, bekämen Schüler, die eine andere Sprache als Deutsch als Muttersprache haben, mehr Zeit zur Erledigung der Prüfungsaufgaben. Hier gilt es noch viele Hürden zu überwinden. Es wurde zudem angeregt, die Prüfungen von ihrem Anspruch her zwar nicht leichter, aber in vereinfachter Sprache zu gestalten: Schließlich handelt es sich bei einer IHK-Abschlussprüfung nicht um eine sprachliche, sondern um eine fachliche Prüfung.

Leiten den Gedankenaustausch: Maria Middendorf (links) und Andreas Bonk.

„Wir sprechen in der Küche inzwischen Englisch“, war aus einem renommierten  Rothenburger Ausbildungsbetrieb zu hören, den international wie die Gastronomie sind auch deren Mitarbeiter. Und: Wir müssen „out of the box“ denken, wenn es um die Ausbildung vom jungen Menschen geht und diese individuell fördern. Leider würden in der Gastronomie immer nur auf die negativen Aspekte, wie ungünstige Arbeitszeiten oder die bescheidene Entlohnung verwiesen. Dabei eröffneten gastronomische Berufe alle Möglichkeiten – weltweit.

Die Berufsschule arbeitet bereits intensiv an der Begleitung von Schülern, die aufgrund sprachlicher Defizite dem Unterrichtsgeschehen nur schwer folgen können: mit ihnen wird regelmäßig der aktuelle Fachtheorie- und BWL-Stoff nachgearbeitet. Dazu soll eine zweijährige Berufsausbildung eingeführt werden, die zunächst einen einfacheren Abschluss zur Service-Fachkraft oder zur Fachkraft der Küche ermöglicht. Eine Anschlussausbildung zur Restaurant- bzw. Hotelfachfrau oder zum Koch kann jederzeit erfolgen.
Neuordnung kommt
Voraussichtlich 2022 wird die Neuordnung der Gastronomischen Berufe abgeschlossen sein und ein neuer kompetenz- und lernfeldorientierter Lehrplan eingeführt werden. Diskussionen gibt es noch über die Inhalte der Abschlussprüfungen: Während die schriftliche Theorieprüfung bundesweit einheitlich  gestellt wird, nimmt die praktische Prüfung bisher auf die regionalen Gegebenheiten Rücksicht. Änderungen sind angedacht, aber noch nicht entschieden. Auch sollen die Ergebnisse der Zwischenprüfung künftig in die Abschlussprüfungsnote eingerechnet werden.
Das drängendste Problem bleibt die Nachwuchswerbung: Die Berufsschule hatte in diesem Schuljahr bereits die Kolleginnen und Kollegen der „Zubringerschulen“ für die Berufsschulen eingeladen und ihnen die verschiedenen Ausbildungsberufe vorgestellt. Auch am Berufsinfotag ist das Staatliche Berufliche Schulzentrum vertreten und informiert gerne über Ausbildungsmöglichkeiten und die berufliche Weiterbildung. Die Berufsschule bittet um die möglichst umgehende Meldung der Ausbildungsverhältnisse an die Berufsschule, um die Klassenbildung, die Block- und Stundenpläne möglichst für alle in die Ausbildung involvierten Kräfte optimal zu gestalten.
Auch Abiturienten möchte die Gastronomie wieder verstärkt für eine Ausbildung gewinnen: Ihnen winkt eine verkürzte Lehrzeit, dazu natürlich ein sozialversichertes Ausbildungsverhältnis und ein Berufsabschluss auf der EQR-Stufe 4. Möglicherweise ist das sogar eine Alternative für „Work and Travel“, so die Ausbilder: geschultem Fachpersonal stünden gerade während der Studentenzeit lukrative Nebenjobs offen. Nicht zuletzt bietet die Gastronomie vielfältige Weiterqualifikationsmöglichkeiten, z. B. zum Hotelbetriebswirt, an.
Abschied in den Ruhestand 
An der einzigen bayerischen Staatlichen Fachschule für das Hotel- und Gaststättengewerbe in Bad Kissingen kann man sich in 2 Jahren zum Hotelbetriebwirt qualifizieren, dabei die Ausbildereignungsbefähigung und die Fachhochschulreife erwerben. Schulgeld wird nicht verlangt und es kann BAföG beantragt werden. Der Abschluss steht auf der EQR-­Stufe 6 und entspricht damit dem ­Bachelor-Niveau.
Andreas Bonk, der seit 1983 an der Berufsschule unterrichtet und die Fachpraxis des Ernährungsbereichs leitet, ergriff abschließend das Wort: Er dankte für das jahrzehntelange, konstruktive Miteinander mit den Ausbildungsbetrieben und den Kollegen an der Berufsschule. Er wünschte dem „Runden Tisch der Gastronomen“, dass alle positiven Ideen und Anregungen in Erfüllung gehen mögen – im Interesse der jungen Menschen, die den Weg in die Gastronomie wählen. Er selbst verabschiedet sich zum Halbjahr in den wohlverdienten Ruhestand. -sw-

Spatenstich für Energiewende-Projekt

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Architekt Martin Schroth hat ein intelligentes Wohn- und Bürohaus geplant, das jetzt gebaut wird

ROTHENBURG – „Jetzt ist es soweit“ konnte Professor Martin Schroth beim Spatenstich verkünden. Seit drei Jahren arbeitet sein Büro an dem Projekt „L25“ und der Idee, ein intelligentes Wohn- und Bürohaus zu errichten.

Spatenstich: v. li. Michael Held (Bauamt), Bauunternehmer Rohbau Georg Gerhäuser, Stadtbaudirektor Michael Knappe, Bauherr Professor Martin Schroth, Aaron Schroth, Melanie Schroth, Josia Schroth, Naomi Schroth und Bauunternehmer Erdbau Peter Semmer. F.: Respondek

Die digitale Zukunft wird im Projekt „L25“ des Achitekten erlebbar. Eine durchgängig digitale Planung bis hin zum digitalen Betrieb und Energiemanagement haben bei der Planung eine besondere Rolle gespielt.

Mit 10 hochwertigen Wohnungen und einem Bü̈ro entlastet das Projekt nicht zuletzt auch den angespannten Rothenburger Wohnungsmarkt. Da­rauf hat Baudirektor Michael Knappe jetzt beim Spatenstich für das Projekt hingewiesen.

Tolle Wohnungen mit Bezug zur Stadt Rothenburg seien sehr gesucht. Damit appelliert er an Bauherren und Investoren, sich mit guter Architektur zu positionieren.

Die Energie der Zukunft wird dabei flexibel und durch Informationstechnik in ein intelligentes Gebäudemanagement eingebunden. Damit entsteht ein „KFW 40 Haus“ von morgen, das die Anforderungen nach dem aktuellen EnEV-Standard um 60 Prozent unterschreitet.

Eine hervorragend gedämmte Gebäudehü̈lle, eine zentrale Wärmeversorgung ü̈ber eine Wärmepumpe, die ü̈ber regenerativ erzeugten Strom angetrieben wird und als Spitzenlastabdeckung ein gasbetriebener Heizkessel machen es möglich.

Außerdem ist eine Bauteilkü̈hlung fü̈r die warmen Tage in den Betondecken integriert und die dezentrale Warmwasserversorgung ü̈ber Wohnungsstationen sorgen darüber hinaus fü̈r eine sichere und zuverlässige Wasserhygiene.

Das intelligente Energiemanagement bedeutet, dass der elektrische Strom ü̈berwiegend selbst erzeugt und genutzt wird. Auf dem Flachdach befindet sich eine Photovoltaikanlage mit 30 Kilowatt-Peak und einem großen Stromspeicher im Kellergeschoss.

Das wird einen Selbstnutzungsanteil am erzeugten Strom von immerhin rund 85 Prozent ermöglichen. Auch die zukü̈nftige Elektromobilität ist berücksichtigt und integriert. In der Tiefgarage befinden sich Ladestationen, die mit dem mehrheitlich selbst erzeugten Strom versorgt werden.

Bei der technischen Planung fand Professor Martin Schroth durch den Energieberater Jakob Merbach und den Haustechnikfachplaner Wolfgang Schirmer (Haustechnik) zwei kompetente Fachleute fü̈r die zukunftsweisende Konzeption. as/FA

Auf der Suche nach Lösungen

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Neun von 13 Grüngut-Sammelstellen müssen teuer nachgerüstet werden

ROTHENBURG – Kostenträchtige Änderungen wird es bei den Grüngut-Sammelstellen geben. Insgesamt mindestens 155000 Euro müssen investiert werden, um 9 von 13 vorhandenen Standorten nachzurüsten – mit Betonwannen, um Sickersäfte aus dem Biomaterial zurückzuhalten, und mit wasserundurchlässigen Mulden zur Trennung von Grünschnitt und Ast- und Zweigmaterial.

Sammelplätze für Grüngut (hier der am Kaiserweg) müssen teuer nachgerüstet werden. Foto: Weber

Dieter Schulz (CSU) regte kürzlich im Bauausschuss an, das doch relativ ehrgeizige Projekt auf vier Jahre zu verteilen. Das sei nicht möglich, weil die Stadt zu den Nachbesserungen verpflichtet sei, sonst könne es rechtlich problematisch werden, gab Oberbürgermeister Walter Hartl zu verstehen. Schulz schlug vor, den Bürger über das gesamte Abfallentsorgungs-Angebot der Stadt besser zu informieren und Bewusstsein zu schaffen. Das Stadtoberhaupt  gab ihm recht und verwies auf konkrete Vorhaben, die es in Bezug auf die gezielte Öffentlichkeitsarbeit zu diesem Thema gibt.
Im Grunde gehe es besonders um zwei Punkte zur Neuregelung beim Thema Grüngut: Es sollen widerrechtliche Ablagerungen vermieden werden. Außerdem könne der Standort Spitaltorparkplatz aufgelöst werden, weil er kaum frequentiert sei und der am Friedrich-Hörner-Weg in unmittelbarer Nähe sei.
Am Kaiserweg, Schießhaus weg?
Peter Schaumann (CSU) schlug vor, auch die Grüngut-Sammelstelle am Kaiserweg zu streichen, was nicht befürwortet wurde. Dr. Günther Strobl meinte, man könne sich den Standort am Schießhaus sparen, weil er kaum genutzt sei. Er musste sich aber von Stadtbaudirektor Michael Knappe sagen lassen, dass er extrem gut frequentiert sei. Einstimmig befürwortete der Bauausschuss schließlich den Verwaltungsvorschlag.
Er sieht vor, den Grüngutsammelplatz am Spitaltorparkplatz aufzulösen und Änderungen in die Abfallwirtschaftssatzung einzuarbeiten, die widerrechtliche Ablagerungen verhindern. Zu den Gebührenerhöhungen sagte Oberbürgermeister Walter Hartl, eine Steigerung von über 60 Prozent, wie in der Verwaltungsvorlage erwähnt, könne er sich nicht vorstellen.
In Zusammenhang mit der in Rothenburg über den Satz für die schwarze Tonne kalkulierte Müllgebühr regte Dr. Karl-Heinz Schneider eine Satzungsänderung an. Für Ferienwohnungen müsse eine Restmülltonne zwingend vorgeschrieben werden. Sonst müsse man sich nicht wundern, wenn die Entsorgung über die Abfallkörbe in der Stadt vonstatten gehe.
Sauna wird groß umgebaut
Schon in Kürze soll der Umbau und Ausbau des Saunabereichs im RothenburgBad beginnen. Das hat Stadtbaudirektor Michael Knappe jetzt im Bauausschuss des Stadtrats in Aussicht gestellt. Das Projekt des Badbetreibers Städtische Werke betrifft sowohl das Untergeschoss des dortigen Traktes mit dem Umkleide-, Dusch- und Sanitärbereich als auch den Abschnitt mit verschiedenen Saunen, Bewirtungszone (auch für Gäste des Bades zugänglich) und Ruhebereich im Erdgeschoss und einen Ruhebereich ein Stockwerk höher mit Freifläche auf dem Dach.
Geschickt werde alles so in den vorhandenen Gebäudebestand im vom Hallenbad etwas abgesetzten Block Bereich integriert, dass von außen kaum etwas zu sehen sei, unterstrich der Stadtbaudirektor. Was Fritz Sommer (UR) zu der Bemerkung veranlasste, in puncto Barrierefreiheit sei das Projekt wohl nicht ganz auf der Höhe. Schließlich fehle ein Aufzug, der Rollstuhlfahrern und Menschen mit größerer eingeschränkter Beweglichkeit den problemlosen Wechsel zwischen den verschiedenen Ebenen ermögliche.
 Warum das so sei, wo doch gerade bei Projekten im öffentlichen Bereich Barrierefreiheit längst Verpflichtung sei? Er vermute, aus Kostengründen, sagte der Stadtbaumeister. Genaues wisse er aber nicht. Die Stadt sei schließlich nicht der Bauherr. Bürgermeister Kurt Förster (SPD) verteidigte die Pläne der Stadtwerke. Die eingeschränkte Erreichbarkeit für Leute mit Behinderung betreffe lediglich den Ruhebereich im oberen Geschoss.
Kritik an Fällaktion
Auch die Stellplatzsituation war Thema. Sommer sagte, verglichen mit dem derzeitigen Stand müssten zusätzliche Parkmöglichkeiten bereitgestellt werden, weil sich der Berechnungsschlüssel ändere. Dem werde Rechnung getragen, betonte der Stadtbaumeister. Die zusätzlichen Plätze würden regulär ausgewiesen.
Von Brigitte Klingler (FRV) wurde kritisiert, dass es im Vorfeld des Projektes beim Baumbestand auf dem Badgelände zu tiefe und aus ihrer Sicht auch unnötige Einschnitte gegeben habe. Es seien lediglich Sichtachsen freigeschnitten worden, hieß es dazu von Seiten des Bauamtes.  Außerdem seien die Arbeiten mit der Unteren Naturschutzbehörde beim Landratsamt Ansbach abgestimmt gewesen.
Auch eine kleine Geschichte zum Schmunzeln hatte der Bauausschuss zum Ende seiner öffentlichen Sitzung zu bieten. Für die neue Papst-Tafel in der Judengasse gab es offensichtlich Abstimmungsprobleme wegen des Standorts. Jedenfalls waren anfangs an einer Stelle etwas unterhalb der jetzigen Position Löcher für die Halterung gegraben worden. Nachdem sich der Eigentümer des dortigen Wohnhauses dagegen ausgesprochen hatte, musste etwas nach oben gerückt und dort erneut aufgegraben werden. -ww-

Ade dem „fröhlichen Franken“

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Glückwünsche, Musik und Dankesworte begleiten Walter Först in den Ruhestand

ROTHENBURG – Der aus dem Amt scheidende Direktor des ReichsstadtGymnasiums, Walter Först, wurde von 160 geladenen Gästen an seinem vorletzten Schultag offiziell in den Ruhestand verabschiedet. Neben Danksagungen, guten Wünschen und Geschenken zu seinem zeitgleichem 40-jährigem Dienstjubiläum hat er bei der Organisation ausdrücklich um ein musikalisches Rahmenprogramm durch die Schüler gebeten.

Die Lehrer ließen ihren Ex-Chef (re.). nicht ohne ein Präsent gehen. Fotos: Castelo

Während seiner Zeit als Direktor in Rothenburg hat Walter Först viel erreicht, darüber waren sich die zahlreichen Gratulanten einig. Daher war es nicht verwunderlich, dass er zum Abschied aus dem Beruf mit herzlichen Worten überschüttet wurde.

Wilfried Büttner, stellvertretender Ministerialbeauftragter für die Gymnasien in Mittelfranken, konnte aus Personalunterlagen zitieren, dass die Beurteilung er sei „für alles zu gebrauchen“ bereits in den 1990ern getroffen wurde und auch für den kommenden Ruhestand seine Vorteile habe. Ebenso die Einschätzung, Först sei „für Aufgaben mit Anspruch geeignet“ habe sich immer wieder bewahrheitet, wie unter anderem eine lange Liste mit eingeführten Neuerungen unterstreicht.
Die Urkunde für den Ruhestand kam bereits per Post, Büttner konnte allerdings die offizielle Urkunde für das 40-jährige Dienstjubiläum überreichen. Er bot sich zudem an, die zwei Tage Sonderurlaub, die mit dem Jubiläum zugestanden werden, aufopfernd zu übernehmen.
Landrat Dr. Jürgen Ludwig freute sich sichtlich über das musische Begleitprogramm von Orchester, Unter- und Oberstufenchor, sowie weiteren Solisten. Dabei könne er die alltäglichen Sorgen hinter sich lassen. Först war der 50. Schulleiter des Reichsstadt-Gymnasiums, während seiner Dienstzeit wurden in Zusammenarbeit mit dem Landkreis zahlreiche bauliche und technische Verbesserungen umgesetzt, aus Sicht des Landkreises ist die Schule gut für die weitere Zukunft gewappnet. Als Abschiedsgeschenk überreichte Ludwig ein Stifte-Set und wünscht sich die ein oder andere Postkarte von den Reisen, die Först nun ausgiebig unternehmen kann.
In Vorbereitung auf die Verabschiedung hat sich Rothenburgs Oberbürgermeister Walter Hartl nochmals die Stichworte für seine Ansprache zum Amtsantritt des Oberstudiendirektors angeschaut. Der gute Ruf, der dem Schulleiter aus seiner zuvorigen Dienststelle als stellvertretender Direktor des Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasiums in Kulmbach vorauseilte, konnte aus seiner Sicht in jedem Punkt bestätigt werden.
Rolf Sauerhammer sprach im Namen der Schulleiter der westmittelfränkischen Gymnasien seinen herzlichs-ten Dank aus. Aufgrund seines Humors, seiner Belastbarkeit und dem starken Nervenkostüm war der Rothenburger Direktor zu jeder Zeit eine Bereicherung für ihre Arbeit. Die Definition einer Selbsthilfegruppe, laut Wikipedia, treffe auf den Zusammenschluss der Direktoren interessanterweise in allen Punkten zu, was Sauerhammer Punkt für Punkt untermauerte. Först aber sei als langjähriger Anhänger des 1. FC Nürnberg jedoch leidensfähig und erhielt zum Trost für die aktuellen Entwicklungen ein Kissen des Vereins als Abschiedsgeschenk.
Sympathieträger für Schule
Für den Personalrat des Gymnasiums ergriff Wolfgang Engelmann das Wort. Zu Försts Amtsantritt 2010 sei eine „Charme-Offensive“ gestartet worden, die schnell darin resultierte, dass das neue Gesicht des Gymnasiums in der Öffentlichkeit durch seine offene Art zum Sympathieträger für die Schule wurde. Der „fröhliche Franke“ habe auch im schulischen Leben seine Führungsqualitäten bewiesen. Er habe Freude an der Arbeit geweckt und wertgeschätzt, war immer Fahnen- statt Bedenkenträger und hat in jeder Stimmungslage Einfühlungsvermögen bewiesen.
Für die Arbeit auf Augenhöhe zeigte das Lehrerkollegium seine Dankbarkeit mit einem besonderen Präsent in Form eines Fotomosaiks mit den Schülern und Lehrern des RSG. Außerdem berührte der Lehrerchor mit einer umgedichteten Version von Freddy Quinns „So schön war die Zeit“.
Christian Horn bedankte sich für den Elternbeirat, dass in hochgerechnet 45 Elternbeiratssitzungen zu unendlich vielen Themen durch Först immer ein Ausgleich aller Interessen erreicht werden konnte. Ute Kraus schloss sich dem Dankesreigen im Namen des Fördervereins an, der Schulleiter habe immer ein offenes Ohr für alle gehabt, und überreichte ihm ein schokoladiges Präsent. Die Schulbeauftragte des Dekanats, Andrea Rößler, fasste die Gefühle der Anwesenden treffend zusammen: Mit einem lachenden und einem weinenden Auge lasse man den Direktor gehen.

Die Schülersprecher ließen in einem Film ihre Mitschüler mit Anekdoten zu Walter Först zu Wort kommen.

Weitere seiner Reden mit tieferem Sinn wären schön gewesen, seine Kommentare mit einem verschmitzten Augenzwinkern werden vermisst werden. Die Kunst, alle Blickwinkel zu betrachten und Entscheidungen mit Augenmaß zu treffen, beherrschen nicht viele.

Die Schülervertreter der SMV waren der Ansicht, dass eine Rede Einzelner der Verabschiedung von Walter Först nicht gerecht werden könne und präsentierten einen Film mit zahlreichen Schülerstimmen zu lustigen Anekdoten, Charakterisierungen aus Schülersicht und Wünschen für die Zukunft.
Schließlich ergriff der Jubilar und in Kürze Ruheständler das Wort. In seiner so eigenen und äußerst beliebten Art bedankte er sich für die Glückwünsche und Lobeshymnen, musste jedoch sein Lieblingswort „aber“ anfügen: Geschichte müsse immer differenziert betrachtet werden, daher wäre die ein oder andere Kritik wohl auch nötig gewesen. Zur Feier des Tages konnte er anscheinend darüber hinweg sehen und sprach nun seinerseits seinen Dank an alle Anwesenden aus, in erster Linie dem Lehrerkollegium und den Mitarbeitern des Direktorats, sowie Carolin Leyh und Gebhard Bauer für die musikalischen Glanzlichter der Veranstaltung.
Aktives Engagement
Ihm werde künftig sicher nicht langweilig, neben vielen Reisen bleibe er Rothenburg treu. Hier plant er ein aktives ehrenamtliches Engagement in mehreren Funktionen und werde bestimmt auch die Einladung der Lehrer für den ein oder anderen Besuch an seiner „alten“ Schule wahrnehmen.
Der stellvertretende Schulleiter Dr. Nikolaus Kocher hatte es in der Begrüßung bereits „verraten“ – im Anschluss lud Walter Först die Gäste ein, bei einem Leberkässemmel noch ein wenig ganz inoffiziell zu plaudern. Damit sei laut Dr. Kocher ein konstanter Blutzuckerspiegel aller Gäste gesichert, man vermeide Stimmungsschwankungen und der Erfolg der Veranstaltung wäre damit garantiert. cas

„Stupfl Hurra“ im Wildbad

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Gäste aus Schillingsfürst brachten ausgelassene Stimmung zum Seniorenfasching

ROTHENBURG – Genau um 14.33 Uhr zogen die „Frankemer Stupfl“, angeführt von der Jugendgarde und dem Sitzungspräsidenten Werner Rauch, unter den Klängen des Narhallamarsches in den vollbesetzten Theatersaal des Wildbads ein. Zum ersten Mal in ihrem langjährigen Bestehen verließen sie ihre angestammte Halle in Schillingsfürst zu einem auswärtigen Gastspiel.

Ob kostümiert oder in zivil: Beim gemeinsamen Schunkeln gab es für die Rothenburger Jecken kein Halten mehr. Fotos: Hoffmann

Der Rothenburger Seniorenbeirat hatte eingeladen und die Frankemer  kamen mit einem beachtlichen Programm. Nachdem die beiden Animateure Maja Löschel und Natalie Siller zwei Gäste zu gemeinsamen Hula-Hup-Übungen auf die Bühne geholt hatten, kamen die Kleinsten an die Reihe: die „Stupfl-Schrabbe“ mit einer Darbietung der ZDF-Hitparade, mit der sie beim Publikum sehr viel Applaus auslösten.

Fürstlicher Glanz
Martin Rohn beleuchtete in seiner Büttenrede als Dieselumrüster den Skandal von allen Seiten mit dem Ergebnis, dass wieder einmal der kleine Mann den Schaden zu tragen habe. Die Jugendgarde entließ die Zuhörer in die Pause, nach welcher Markus Löschel und Ralf Albig dem Nachmittag als Prinzenpaar fürstlichen Glanz verliehen. In prächtig geschneiderten Kostümen überreichten sie Orden an Axel Kutscheidt und Burkhart Eugen, die Organisatoren des diesjährigen Seniorenfaschings.
Genau richtig am Platze waren die „Stupfl-Moudli“, die sich als alte Damen aus dem Schillingsfürster Elisenstift in Seniorengymnastik und Tanz satirisch versuchten, was so manchen im Saal zu einem Schmunzeln veranlasste. Schließlich erschienen mit Sirene und Martinshorn zwei Bombenentschärfer und ein Polizist auf der Bühne, um mit Hilfe eines Roboters eine herrenlose Aktentasche zu entschärfen.
Die weitgehend kostümierte Rothenburger „Jugend 60+“ begleitete den gesamten Auftritt mit kraftvoll dankbarem Applaus und Schunkeln.  Und verabschiedete die wackeren „Jecken“ bei deren Ausmarsch mit dem gemeinsam gesungenen Lied „Wörnitzwellen“, der inoffiziellen Schillings­fürs­ter Nationalhymne. Fazit: ausgelassene Stimmung, die gut zu dem auf dem Heimweg herrschenden Sonnenwetter passte. Man braucht nach diesem Nachmittag kein Prophet zu sein, um vorauszusagen, dass der Seniorenfasching 2020 wieder vor ausverkauftem Hause stattfinden wird. be
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