Quantcast
Channel: Aus der Stadt – Fränkischer Anzeiger
Viewing all 1548 articles
Browse latest View live

Großer Auftritt für die Mode

$
0
0

Fashion-Show mit Live-Musik bei Zapp-Style begeisterte das Publikum

ROTHENBURG – Sie wurde zum fulminanten Start in den Frühling und machte jede Menge Lust auf die Mode der kommenden Wochen und Monate: die große Fashion-Show zum Valentinstag bei Zapp-Style. Was zehn Models dort in flotter Abfolge als den angesagten textilen Dress-Code für den Lenz und den Sommer 2019 präsentierten, harmonierte so herrlich mit den italienischen Live-Songs von „Quartetto Corleone“, dass es die Zuschauer richtiggehend von den Sitzen riss.

Schöne Geste: Zapp-Style-Chefin Birgit Zapp bedankt sich auch bei den vier Musikern von „Quartetto Corleone“ mit jeweils einer Rose.

Dabei wurde der rund 20 Meter lange Catwalk hinter der Schopf-Passage bei der Premiere als neuer Trumpf perfekt ausgespielt – eingebettet in eine ansprechende Inszenierung, bei der es auch einen männlichen Part gab und bei der Hündin Lucy, der Vierbeiner der Hausherrin, eine Rolle spielen durfte.

Zur Valentinstags-Show bei Zapp-Style ging es nicht zuletzt auch ums Gefühl und in diesem Fall speziell um das immer wieder inspirierende Spannungsfeld zwischen den Geschlechtern. Die Mode und die hübschen Models, die sie präsentierten, gelangten im wahrsten Sinn des Wortes durchs Herz (in der Kulisse) auf den Laufsteg.

Qual der Wahl

„Gigolo“ Lukas war anfangs gar heftig in Konfusion und angesichts der frühlingshaften Konstellation dringend auf der Suche nach einer Eva, die er mit seiner Anwesenheit beglücken konnte. Im Lauf der Show wurde es nicht leichter für ihn. Er hatte die Qual der Wahl bei zehn schönen Damen: Marina, Nicole, Katrin, Romy, Valentina, Thea, Cornelia, Janine, Maria und Juliane. Sie hatten sich in überaus schicke Garderobe gehüllt, was seine Sehnsüchte zusätzlich anspornte. Das Spiel wurde – neben der auf den Punkt passenden Live-Musik mit nostalgischen Anklängen – zur anregenden Inspiration.

Wie sich auf dem Catwalk zeigte – gerade in dieser Frühlings-/Sommer-Saison 2019 viele modische Anleihen aus männlichen Kleiderschränken zu finden: Maskulin wirkende Looks sind „en vogue“ und herrlich unkompliziert zu tragen, z.B. das Männer Jacket. Es ist Vorbild für den neuen Blazertrend, und zeigt sich gern: großzügig geschnitten, oft auch zweireihig, als Begleiter zu weiten Marlenehosen aber auch , und das ist ganz neu, getragen über feminine Kleider.

Etwas vom Mann

Auch das Maxi-Hemdblusenkleid – im Schnitt und Stil, wie das Hemd des Mannes geschnitten, oft auch in eigenwil­liger „Papertouch“-Haptik, erlebt einen großen Auftritt.

Das Hemdblusenkleid ist der Liebling der Saison und zeigt sich in vielen Längen. Leger geschnitten ist es ein ideales Kleidungsstück – lässig und elegant zugleich. Zum Beispiel Hemdblusen, die, wie der Name schon verrät, eher einem männlichen Hemd als einer Damenbluse gleichen.

Der „Gigolo“ geleitet die flott gekleideten Damen über die Treppe. Fotos: Weber

Unverkennbar: Der Frühling kommt! Von lässig bis sportiv die neuen zentralen Stücke der Saison in zartem Pastell. Sie stimmen auf einen fröhlichen Modesommer ein. Da­runter Lederjacken in zarten pastelligen Tönen – oder in den Sorbet Farben Türkis, Gelb und Rosa.

Dazu Ton in Ton die passenden Hosen, gerne in den neuen Cropped-Längen, in verkürzter Fasson, was generell modern wirkt. Neu: fantastisch anmutende Drucke – vom Comic Motiv bis zu Afrika Drucken. Weiter wichtig bleiben: Marlene – Hosen – 7/8 Hosen mit Umschlag.

Bei Röcken und Kleidern: Neu sind asymetrische Rocksäume. Dank des asymmetrischen Schnittes machen sie sofort viel mehr her als Pencil-Shirts.

Die moderne Folklore ist der wohl schönste Vorbote des kommenden Sommers. Prints in Paisleymustern auf Hemdblusenkleidern machen den Boho-Style modern und neu. Drucke mit Afrika-Mustern auf bodenlangen Röcken und Kleidern oder extavagante Kleider mit Asymmetrie im Asia Look. Bestechend schön: die neuen Drucke, leichte Qualitäten und leuchtende Farben. Grenzenlos verspielt bedienen sich diese Looks bei stilelementen der freiheitsliebenden 70er.

Animal-Prints, ob Zebra, Schlange, Ozelot oder Leo: Sie sind schon seit Jahren modisch angesagt und sie werden so schnell auch nicht verschwinden. Looks in Animal-Fake-Optik haben subtile Exotik und wirken Sommer wie Winter. Ein Stück im Animal-Print verleiht Lässigkeit plus Eleganz und zeigt unmittelbar „Fashion-Präsenz“

Pastellige Töne und Sorbet-Farben sind angesagt. Sie wirken zart und sommerlich leicht und stimmen auf den Modesommer ein. Raffinierte Drucke mit Batik-Motiven, Comic-Themen, Animal-Prints, Afrika-Drucken und Dschungel-Drucke begegnen auf Kleidern, Röcken, Hosen, Overalls, Shirts, Blusen, ob als kompletter Look getragen oder als kombinierfreudiges Einzelteil zu Unifarbenem.

Der Vintage-Charme hat seine große Stunde: Wundervoll verspielt, zum Verlieben schön: Kleider von Emily und Fin – Blutsgeschwister und King Louwie im Stil der 50 er Jahre. Romantisches Design darf in der modernen, coolen Welt nicht fehlen. Mit aussdrucksstarken Kleidern , in fließenden Silhouetten tanzt die modebewusste Frau in dieser Saison gern durch laue Sommernächte.

Birgit Zapp und ihr Team haben die Latte hoch gelegt bei dieser Fashion-Show. Zum Dank gab es eine Rose für jedes Model und jeden Musiker sowie jede Menge Applaus. -ww-


Üben zahlt sich aus

$
0
0

Musikalischer Nachwuchs der Region war zu Gast in Rothenburg

ROTHENBURG – 17 junge Instrumentalistinnen und Instrumentalisten der Region Westmittelfranken präsentierten sich auf der Bühne des Städtischen Musiksaals beim Preisträgerkonzert des 56. Regionalwettbewerbs „ Jugend musiziert“.

Das erfolgreiche Gitarrentrio: Merle Knoll, Judith Overmans und Alexander Birk beim Preisträgerkonzert (v.l.). Foto: privat

Die Wertungen des diesjährigen Regionalwettbewerbs „Jugend musiziert“ Westmittelfranken fanden für die Instrumente Violine und Cello in Heilsbronn, und für Schlagzeug in Rothenburg im Haus der Musik statt.

Konzert der Preisträger
Am  Sonntag  trafen  sich  dann  die  Preisträgerinnen  und  Preisträger  zum gemeinsamen Konzert wieder einmal in Rothenburg. Das traditionelle Preisträgerkonzert wandert von Jahr zu Jahr durch die Veranstaltungs­orte der Region, zu denen Weißenburg, Ansbach oder auch Heilsbronn gehören.
Beiträge beeindruckten
17 junge Talente im Alter zwischen 7 und 18 Jahren, als Solisten mit Geige, Cello  und  Perkussionsinstrumenten,  als  Kammermusikensembles  mit  Klavier und  Flöte  und  Gitarren präsentierten  Werke  aus  ihrem Wettbewerbsprogramm.
Dabei konnten sich die Zuhörer im Städtischen Musiksaal durch teilweise beeindruckende Beiträge von der Vielfalt der musikalischen Talente der Region überzeugen.
Als Vertreter des Landkreises, des Bezirkstages und der Stadt Rothenburg als Unterstützer dieses Regionalwettbewerbs, taten das der stellvertretende Landrat Stefan Horndasch, der Bezirktagspräsident Armin Kroder, und Bürgermeister Dieter Kölle, die gerne die Einladung des Regionalausschusses annahmen.
Am Ende  freuten sich die Vertreter von Bezirk, Landkreis und Stadt die  Urkunden an die  jungen Instrumentalisten/innen überreichen und ihnen zum Abschneiden gratulieren zu dürfen.
Zum Landeswettbewerb
Aus Rothenburger Sicht war auch dieser Regionalwettbewerb wieder einmal sehr  erfolgreich  für  die  Städti­sche  Musikschule.  Das  junge  Gitarrentrio mit Merle Knoll, Judith Overmans und Alexander Birk aus der Gitarrenklasse von Oswin Voit, erspielten sich durch ihren hervorragenden Auftritt in der Altersgruppe III mit fast der Optimalpunktzahl einen 1. Preis mit Weiterleitung zum Landeswettbewerb, der Mitte April dann in Hof stattfindet.
Trotz G8-Belastung
Alle drei sind „alte Jugend-musiziert-Hasen“ und waren schon einmal in ähnlicher Besetzung im Landeswettbewerb. Sie zeigen auf beeindruckende Weise was durch den Willen zum gemeinsamen vielen, vielen Üben,   zusammen mit Begabung und einem engagierten, kompetenten Lehrer möglich ist, trotz einer hohen schulischen G8-Belastung. tm

„Unangemessenes Vorgehen“

$
0
0

Gastronomie kritisiert die Stadt zum Prozedere beim jüngsten Brauhaus-Konzept

ROTHENBURG – Als unangemessen kritisiert Marion Beugler, die Ortsvorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbands, die Vorgehensweise der Stadt Rothenburg beim neuesten Brauhaus-Projekt. Sie beanstandet, dass nach einer nichtöffentlich geführten Diskussion alle in der Stadt-ratssitzung am 23. November letzten Jahres vor vollendete Tatsachen gestellt wurden. Das hat sie jetzt bei der Jahreshauptversammlung des Rothenburger Hotel- und Gaststättenverbands deutlich gemacht.

Am Präsidiumstisch: v.re. Marion Schlag, Wolfgang Heinzel, Brigitte Klingler, Bernd Teutscher, Dr. Paul Engelmann. Fotos: Weber

„Das Ergebnis stand bereits fest. Eine fachliche Diskussion fand kaum statt. Sachliche Argumente wurden niedergebügelt. Eine Bedarfsanalyse wurde nicht gemacht, zumindest nicht in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband (BHG). Eine Matrix wird erstellt, nachdem man sich bereits für eine Ausrichtung entschieden hat. Normalerweise geschieht das genau anders herum,“ betonte sie.

„Unverständlich“ 
Auch seien weder die Bürger Rothenburgs noch die Vereine gehört worden. Dies wäre bei einem für die Stadtentwicklung so wichtigen Projekt definitiv zu erwarten gewesen: „Diese Eile und irrationale Vorgehensweise ist uns absolut unverständlich!“ Es werde an diesem Beispiel wieder deutlich, dass es in Rothenburg an einer grundsätzlichen, strategisch ausgerichteten Stadtentwicklungsplanung bzw. zukunfts-trächtigen Strategie fehle: „Es werden nach wie vor isolierte Entscheidungen getroffen.“ Dies falle besonders auf, wenn in einem so wichtigen und grundlegenden Fall entschieden wird, ohne die Gesamtheit der Auswirkungen zu berücksichtigen.
Vorher hatte Bürgermeister Kurt Förster bei der Versammlung in Vertretung von Oberbürgermeister Walter Hartl von einem Qualitätshaus in der Kategorie 4 plus bis 5 gesprochen, das auf dem Gelände vor dem Klingentor entstehen soll. Das vorgelegte Konzept habe mehr überzeugt und sei vor allem von der Priorität her höher gestanden als das Alternativ-Projekt mit einer Wohnbebauung auf dem Gelände. Aber noch stehe nicht fest, ob die ins Auge gefasste Hotelanlage gebaut werde. Dazu solle man erst die Ausschreibung abwarten. Eventuell komme ja die Wohnbebauung doch noch zum Zug.
Abschied von Tradition? 
Verabschieden werde sich der Hotel- und Gaststättenverband voraussichtlich von der seit vielen Jahren durchgeführten Bewirtung zum Osterfeuer. Bürokratismus und Überregulierung seien der Hintergrund für diesen Schritt, der schon bei den bevorstehenden Ostertagen zum Tragen komme. Es werde eine Konzession gefordert. Dabei gehe es nicht um die 35 Euro, die sie koste, sondern um ihre rechtlichen Folgen. Ihr Verband würde in die Veranstalterhaftung kommen, was er natürlich nicht übernehmen möchte. Persönlich wolle verständlicherweise   keiner die Haftung übernehmen. Man müsse sich nur vorstellen, ein Teilnehmer verbrenne sich an der Hand und einer müsse dafür geradestehen. Die Vorsitzende würde ihres Lebens nicht mehr froh werden, sagte sie: Es wäre schön, wenn noch ein Weg gefunden würde, diese liebgewonnene Tradition fortzuführen.
Auch dass die Aktion Hochzeitsbaum in diesem Jahr zum 11. Mal und damit aus ihrer Sicht voraussichtlich zum letzten Mal stattfindet, lässt Marion Beugler alles andere als jubeln. Das Grundstück am Hochzeitswäldchen reiche nur noch für die Aktion 2019. Eine weitere Fläche habe die Stadt bisher nicht zur Verfügung gestellt: „Wir würden es sehr bedauern, wenn diese Aktion sterben würde.“ Gespräche mit der Stadt, dem Rothenburg Tourismus Service und dem Campus laufen.

Ortsverbandsvorsitzende Marion Beugler.

Die Vorsitzende nutzte die Gelegenheit, den kommenden Berufsinfotag am 9. Mai in der Mehrzweckhalle als Podium auch für die Betriebe der  Hotel- und Gaststättenbranche und ihren Bedarf an Auszubildenden herauszustreichen. Außerdem verwies sie in ihrem Jahresbericht auf die beliebten Wanderwochen im Frühjahr und im Herbst mit über 100 Teilnehmern. Der Hotel- und Gaststättenverband sorge bei dieser Gelegenheit für eine üppige Verköstigung mit Getränken und Speisen. Engagierte Mitstreiterin sei Jutta Striffler vom Verkehrsverein. Auch beim Märchenzauber seien der Verband und einige seiner Mitglieder mit Themengerichten und -menüs, Rätseln, Auslage von Büchern, Filmvorführungen, Lesungen und Hotelpauschalen dabei.

Als aktuelle Herausforderungen nannte die Ortsvorsitzende nach einem guten Jahr 2018 immer mehr Risiken und Herausforderungen für die Wirtschaft und insbesondere für die sehr anfällige Tourismus-Branche:  „Steigende Kosten, immer mehr Bürokratie und neue Auflagen, unfaire Wettbewerbsbedingungen sowie der extreme Mitarbeitermangel sorgen für dunkle Wolken am Horizont.“
Insbesondere das Fehlen von Fachkräften führe dazu, dass Öffnungszeiten in den Restaurants und Bettenkapazitäten in den Beherbergungsbetrieben reduziert werden müssen. Zusätzlich werde das ehrenamtliche Engagement hierdurch immer schwieriger, was Auswirkungen auf die Verbandsarbeit habe.
Verschärfte Bedingungen
Insgesamt verschärft hätten sich bedauerlicherweise die Rahmenbedingungen in Rothenburg. Dabei gelte es unter anderem zu erwähnen: Thema Biomüll, Overtourism, Tourismusabgabe auch beim Verkauf von Immobilien und die Sonntagsöffnungszeiten. Die Ortsvorsitzende sprach sich in der Versammlung für eine Vorverlängerung des Weihnachtsmarktes und für Nachjustierungen bei der Parkraum-Bewirtschaftung aus.
Tourismusdirektor Dr. Jörg Christöphler führte den Gastronomen in seinem EDV-gestützten Vortrag die bemerkenswerte Entwicklung vor Augen, die Rothenburg bei der Wertschöpfung aus dem Tourismus in den Jahren 2011 (120 Millionen Euro) bis 2017 (135 Milionen Euro) gemacht hat. 2018 sei mit Steigerungen  bei den Übernachtungen von 10,5 Prozent und bemerkenswerten Sprüngen nach oben bei Gästen aus Japan (plus 39,5 Prozent), Großbritannien (plus 28 Prozent), USA (plus 11,3 Prozent), China (plus 10,8 Prozent) und anderen ein Rekordjahr gewesen.
Großes Kursangebot
Als Regionalleiterin des IHK-Bildungscampus Westmittelfranken mit Sitz am GBZ in der Kreuzerstraße in Rothenburg stellte sich bei der Versammlung Yvonne Wetsch vor. Sie nutzte das nicht zuletzt auch, um das Angebot ihrer Einrichtung zur Fortbildung und Weiterbildung im gastronomischen Bereich darzustellen.
Das reiche vom Seminarkonzept für Quereinsteiger, über das Angebot „Service am Tisch“, Wein- und Somelierseminare in Kooperation mit einer fachlichen Bildungseinrichtung  in Würzburg bis hin zu neuen Angeboten über auch in der Gastronomie immer häufiger geforderte besondere Kost und Seminare zur barrierefreien Gastronomie.
In Vertretung des erkrankten Berufsschulleiters Dr. Friedhard Nichterlein sprang Professor Dr. Dominik Kögel vom Campus Rothenburg als Referent ein. Er stellte den aktuellen Stand an der Außenstelle der Hochschule Ansbach dar. Außerdem berichtete Justitiar Dr. Paul Engelmann über Aktuelles aus dem Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband. Brigitte Klingler erstattete den Kassenbericht.
Zu Beginn hatte Kreisvorsitzender Bernd Teutscher ein Grußwort gesprochen und dabei der Ortsvorsitzenden für ihre engagierte Arbeit gedankt. Er rief bei der Gelegenheit die kommenden Termine des Verbands mit Versammlungen, Kursen und Referaten in Erinnerung.                -ww

In voller Montur auf die Strecke

$
0
0

Feuerwehrmann Christian Kanis nimmt an Laufwettbewerben für guten Zweck teil

ROTHENBURG – Manche Streckenläufer suchen ihre Grenzen, den persönlichen Kick. Andere kämpfen mit dem Laufen gegen überzählige Pfunde. Wieder andere stellen in Laufschuhen und trendigem Outfit vor allem ihr Ego zur Schau. Christian Kanis hat mit all dem nichts am Hut. Wenn der 36-jährige Feuerwehrmann aus Rothenburg in kompletter Feuerwehrmontur und mit Pressluftatmer auf dem Rücken an Wettläufen teilnimmt, dann rennt er aus einem einzigen Grund: für den guten Zweck.

Als Blickfang im großen Läuferfeld schafft Christian Kanis Aufmerksamkeit für die Stiftung Foto: privat

Genauer gesagt ist er für den Verein „Paulinchen“ auf den Beinen. In dieser Gruppe organisieren sich Feuerwehrleute aus ganz Deutschland, die mit ihrer Teilnahme an Benefiz- und sonstigen Läufen in der ganzen Republik Spenden eintreiben möchten zugunsten der Stiftung, die 1993 gegründet wurde, um Familien nach Verbrennungs- und Verbrühungsunfällen ihrer Kinder zu beraten, bei Problemen in der Rehabilitationszeit zu helfen sowie präventiv auf die Unfallursachen hinzuweisen.

Christian Kanis ist seit 23 Jahren in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv. Das Lauf-Fieber hat ihn erst vor gut einem Jahr gepackt. Denn seitdem kommt er an manchen Wochenenden aus den Feuerwehrklamotten fast nicht mehr heraus. Es gab Wochenenden im vergangenen Jahr, an denen startete er an zwei oder gar drei Läufen. Deutschlandweit waren es gut 20, an denen er im zu Ende gegangenen Jahr teilnahm.
Egal wo Christian Kanis in Feuerwehrmontur mitläuft: Er erregt Aufsehen, nicht für sich, sondern für die Sache, für die er sich engagiert, so hofft er. Oft ist er nicht allein am Start, sondern es nehmen weitere Feuerwehrfrauen und -männer des FCC Team Seukendorf teil. Mit dem geschulterten fast zwölf Kilo schweren Pressluftatmer auf dem Rücken, der Einsatzjacke und -hose sowie dem Helm auf dem Kopf trägt Kanis an die 25 Kilo zusätzlich mit sich herum, schätzt er. Allein deshalb fallen er und seine Gleichgesinnten Kollegen aus dem Schema X des Wettkampf-Läufers heraus.
Aufbrandender Applaus
Die zusätzliche Belastung des Körpers durch das Extragewicht und den Hitzestau unter der dicken Einsatzkleidung nehmen Kanis und seine Mitstreiter bewusst auf sich, wie er erklärt: „Dies soll symbolisch auf den beschwerlichen und kräftezehrenden Weg der Brandverletzten Kinder aufmerksam machen.“ Die Botschaft scheint anzukommen, denn wenn die Feuerwehr-Läufer die Zuschauer an der Laufstrecke passieren, brandet der Applaus oft besonders energisch auf, berichtet der Rothenburger.
Auch mit dem Training übertreibt er es nicht. Zweimal pro Woche geht er laufen – oft im kompletten Feuerwehroutfit, manchmal sogar mit Atemschutzmaske, wie er meint. Auch hier zieht er Aufmerksamkeit auf sich. „Manche Autofahrer hupen, wenn sie an mir vorbeifahren“, berichtet er, nicht, weil sie ihn aus dem Weg haben möchten, sondern zur Aufmunterung. Egal, ob Wettlauf oder Training, auf dem Rückenschild seiner Einsatzjacke steht für jeden zu lesen, weshalb er unterwegs ist: „Laufen für brandverletzte Kinder –  FCC Team Seukendorf. „Team“ ist deshalb dort zu lesen, weil Kanis nicht der einzige Laufbegeisterte  ist. Neben ihm gibt es elf weitere Kollegen.
Höhepunkt seiner bisherigen Läufe war der Nürnberger Run Sport Scheck Anfang Oktober.  Auch an sogenannten Treppenläufen möchte er heuer verstärkt teilnehmen. Im letzten Jahr startete er an einem Treppenlauf in Rottweil, wo er die 1390 Stufen hinauf hetzte. Solche Wettbewerbe gibt es auch in Berlin, Köln, Düsseldorf und weiteren Städten. „Das ist noch viel anstrengender als das normale Laufen“, sagt Kanis. Es gibt sogar Treppenlauf-Wettbewerbe, bei denen die Teilnehmer nicht nur in Feuerwehrmontur starten, sondern auch mit angelegter Atemschutzmaske. Dann bekommen sie ihre Luft zum Atmen aus den Pressluftflaschen auf ihrem Rücken, was eine zusätzliche Strapaze darstellt.
Im kommenden Jahr möchte Kanis, der bislang meistens gut sechs Kilometer läuft, nicht nur möglichst einen Hobbylauf laufen, sondern noch etwas Neues testen: einen 24-Stunden-Wandermarsch. Da kommt es weniger aufs Tempo an, sondern vielmehr aufs Durchhaltevermögen. Einen solchen Marsch über 100 Kilometer im Landkreis Gotha hat er schon im Blick. Und auch hier geht es dem jungen Rothenburger nicht ums eigene Vergnügen, denn der Erlös des Laufes geht ebenfalls an die Initiative „Paulinchen“. Guter Zweck hin oder her – warum macht er das alles? Ich war schon immer der Typ, der gerne hilft.“ Deshalb ist er wohl auch bei der Feuerwehr.
Christian Kanis investiert für sein wohltätiges Hobby und für seine Lobby-Arbeit für die Interessen von Kranken und Hilfsbedürftigen nicht nur sehr viel Zeit, sondern auch eigenes Geld. Das Sponsoring von Firmen hält sich in Grenzen, weshalb er seine Ausrüstung größtenteils selbst gekauft hat. Und die Fahrtkosten, um zu den Wettläufen zu gelangen, zahlt er ebenfalls aus eigener Tasche. Vielleicht finden sich ja doch noch ein paar Unterstützer für dieses Engagement, so seine Hoffnung. eb
Die Stiftung „Paulinchen“ kann über folgendes Spendenkonto unterstützt werden: Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder e.V., Bank für Sozialwirtschaft AG, IBAN: DE54 2512 0510 0008 4794 00

Durch Etatentwurf geblättert

$
0
0

Bei Beratungen zum Verwaltungsabschnitt im Stadtrat kaum zählbare Ergebnisse

ROTHENBURG – Fast anderthalb Stunden hat sich der Rothenburger Stadtrat zuletzt Zeit genommen, um zum Start der laufenden Haushaltsberatungen den Entwurf des Verwaltungsabschnitts und den des Bauressorts für den laufenden Bedarf durchzublättern und nach Einsparmöglichkeiten zu durchforsten. Ergebnis der Detail- und Fleißarbeit: relativ überschaubar.

Öffentliche Toiletten, wie die neuen in der Mehrzweckhalle, bringen der Stadt Einnahmen. Fotos: Weber

Vor dem Hintergrund der von den Stadtratsfraktionen unter der Federführung von Peter Staudacher (SPD) für die Stadtverwaltung und ihre Wirtschafter erstmals gesetzten „Leitplanken“ war es für Beobachter nicht zuletzt interessant, wie sich diese Neuerung auf die Beratungen und ihren Ablauf auswirken würden. Um es gleich vorweg zu verraten: Am nicht besonders spannenden und vor allem in der Regel wenig ergiebigen Prozedere hat sich so gut wie nichts geändert.

Dass es durchaus sinnvoll wäre, die Neuverschuldung noch etwas hochzuschrauben, machte Oberbürgermeiser Walter Hartl klar. Für das neue Siedlungsgebiet „Am Himmelsweiher“ müssten dringend Nägel mit Köpfen gemacht werden. Um 2019 planerisch und in sonstiger Vorbereitung etwas bewegen zu können, wären etwa eine Million Euro erforderlich. „Rentable Kosten, das  heißt, das Geld würden wir relativ schnell wieder hereinbekommen und es ergäben sich darüber hinaus viele positive Folgeeffekte,“ betont das Stadtoberhaupt.
Außerdem aus seiner Sicht aufgrund der Mangelsituation in der Stadt nicht länger aufschiebbar: das Projekt „Sozialer Wohnungsbau“. Im Zwickel zwischen dem Heizungsbau Hammel und dem Fußweg zwischen Erlbacher Straße und Bleiche sollen in einem rund 3 Millionen Euro teuren Neubau von städtischer Seite bis zu 20 günstige Wohnungen für Menschen mit geringem Einkommen und für sozial Schwächere entstehen.  Der Grund ist schon erworben. Es wäre sinnvoll, für 2019 die erforderlichen Planungsmittel von etwa einer halben Million Euro im Haushalt vorzusehen, betont der Oberbürgermeister.
Mit einem ersten Wunsch aus den Fraktionen in dieser Richtung meldete sich Hermann Schönborn (UR) zu Wort. Stadtbaudirektor Michael Knappe und sein Team sollten doch bitteschön Hochrechnungen bezüglich der Kosten und des möglichen Ertrags beim kommenden Siedlungsgebiet „Am Himmelsweiher“ einschließlich der Fördermöglichkeiten anstellen. Was als deutliches Signal zu verstehen wäre, dass durchaus vorstellbar wäre,  hier trotz eng geschnürten Finanzkorsetts entscheidende Schritte bei Planung und Vorbereitung zu gehen, falls die Zahlen stimmen.
Erschwerter Durchblick 
Bei Anfragen zu einer ganzen Reihe von Ansätzen wurde deutlich: Umbuchungen und Änderungen im Verrechnungs- und Anrechnungssystem erleichtern bei den Beratungen nicht unbedingt den Durchblick. Zudem ist manchmal die Umsatzsteuer enthalten und manchmal nicht.
Mit anfänglicher Verwunderung wurde im Gremium registriert, dass für den Campus jährliche Internetkosten in Höhe von immerhin nicht ganz 21000 Euro angesetzt sind. Der städtische EDV-Beauftragte und Personalamtschef Rainer Hermann nannte den Grund. Die Hochschul-Einrichtung in der früheren Luitpoldschule ist an das Deutsche Forschungsnetz angeschlossen und von daher gefordert im ständigen Austausch. 25000 Euro zahlt die Stadt jährlich für die mit 115000 Euro jährlich angesetzte Stiftungsprofessur. Die verbleibenden 90000 Euro kommen aus der Wirtschaft.

Weiter Sorgenkind: die Parkscheinautomaten.

Auch das Kapitel Parkscheinautomat darf nicht fehlen zum Auftakt der Haushaltsberatungen. Der Stein der Weisen sei ja inzwischen nicht unbedingt gefunden bei und mit diesen Geräten, gab Hermann Schönborn zu verstehen. Ob Aussichten bestünden, mit Neuanschaffungen die Probleme zu beseitigen, wollte er wissen.

Näheres samt aktueller Zahlen zum Thema Parkscheinautomaten werde er im April im Hauptausschuss des Stadtrats vorlegen, kündigte Ordnungsamtschef Roland Pfaffelhuber an. Aber es werde keineswegs auf Neuanschaffungen hinauslaufen, verriet er jetzt bei der ersten Etatberatung sozusagen vorab.
Der derzeitige Geräteanbieter sei der einzige, der mit seinen Apparaten gleichzeitig das Zahlen mit Bargeld und EC-Karte sowie den Einsatz der RothenburgCard für die Freiparkzeit möglich mache.
Nach Lage der Dinge komme Rothenburg über seine Parkscheinautomaten wenigstens dem Ziel näher,  längerbleibende Gäste bei sich zu haben, meinte Schönborn spottend zu den Wartezeiten bei der Ausgabe der Parkscheine und zu den Schlangen, angesichts so mancher immer wieder zu beobachtender Bedienungsprobleme.
Um 10000 Euro mehr
Angesichts der Kosten riet Peter Schaumann (CSU) die Sanierung am Vorbach aufzuschieben. Stadtbaudirektor Michael Knappe sieht das nicht als Option. Es bestehe schon eine Aufforderung durch das Landratsamt. Außerdem mache es die Investition von privater Seite in diesem Bereich sinnvoll, dass sich die Stadt hier anschließe.
Die Einnahmen bei den städtischen Toilettenanlagen sind nicht ganz ohne. Warum man, angesichts zuletzt deutlich steigender Tendenz im Zusammenhang mit der neuen Anlage in der Mehrzweckhalle statt der eingeplanten 42000 Euro bei den Einnahmen nicht gleich auf 52000 Euro hochschraube, wollte Dr. Wolfgang Scheurer (CSU) wissen. Schließlich mache Kleinvieh doch auch Mist, betonte er. Der Ansatz wurde um 10000 Euro angehoben.
Dass für das Weindorf laut Ansatz ein Defizit von 15000 Euro bleibt, dürfe nicht sein, beanstandete Dieter Schulz (CSU). Er musste sich sagen lassen, dass dem an anderer Stelle im Haushalt Einnahmen gegenüberstehen. Bis auf die Werbung, für die ein Betrag von rund 4000 Euro im Budget des Rothenburg Tourismus Service (RTS) vorgesehen ist, trage sich die Veranstaltung selbst, gab die Verwaltung zu verstehen.
Und die Grundsteuer?
Eine Stunde Blättern war vergangen bis dahin.  Danach wurde die Fremdenverkehrsabgabe kurz zum Thema. Wobei die  Verwaltung da­rauf hinwies, dass in zwei Fällen Widersprüche wegen des mitgeteilten Ansatzes laufen. Dr. Karl-Heinz Schneider wies in diesem Zusammenhang mit Hinweis auf die aktuellen Zahlen auf die Bedeutung des Tourismus für Rothenburg hin. Was Dieter Seiferlein (Bündnisgrüne) mit dem relativierenden Hinweis konterte, die Stadt habe dafür auch Kosten im Millionenbereich zu tragen.
Silke Sagmeister-Eberlein (CSU) wiederholte ihre schon bei anderen Gelegenheiten gestellte Anfrage an die Verwaltung. Sie betrifft den Bestand an städtischen Mietwohnungen und den aktuellen Bestand, was ihre Belegung sowie Wartelisten von Bewerbern und den Renovierungsbedarf.
Den Ansatz für Einnahmen aus dem Verkauf von Baugrund höher vorzusehen als im Entwurf vorgesehen, empfahl Peter Schaumann. Selbst die Grundsteuer B dürfe mit dem, was sie in die Stadtkasse bringe und was sie damit zur Finanzierung des Stadthaushalts beitrage, nicht bei Erhöhungsüberlegungen auf immer außen vor bleiben, gab Dr. Wolfgang Scheurer zu bedenken. Es empfehle sich, erst abzuwarten, was zu diesem Punkt in Berlin ausgekartelt werde, empfahl Dr. Günther Strobl (SPD). Oberbürgermeister Walter Hartl befürchtet, es gebe nicht nur Vorteile durch die Neuregelung. Gut 70 Minuten dauerte das von Anmerkungen und Fragen begleitete Blättern im Entwurf des Zahlenwerks bis dahin.
Eine knappe halbe Stunde Beratung zum laufenden Bauunterhalt folgte, ebenfalls begleitet vom Blättern durch ein in diesem Fall rund 50 Seiten starkes Register. Edith Hümmer (Bündnisgrüne) machte sich in einem Antrag energisch dafür stark, der Stadtbücherei anlässlich des 50-jährigen Bestehens im Jahr 2021 ein 130000 Euro teures, umfassendes Renovierungsprojekt vom Teppich über die Vorhänge bis zum Wandanstrich zukommen zu lassen.
Nur kleine Renovierung
Dem könne er leider nicht stattgeben, sagte der Oberbürgermeister. Er verwies auf ganz aktuelle Pläne. Demnach soll die Stadtbücherei, wie gemeldet, in der generalsanierten und umgenutzten Schrannenscheune  zusammen mit der Mittagsbetreung der Grundschule und der Begegnungsstätte ein neues Zuhause finden (wir berichten). Das umzusetzen werde dauern, merkte Dr. Strobl an. Deshalb schlug er vor, einen fünfstelligen Betrag für ein reduziertes Renovierungsvorhaben der Bücherei einzustellen, damit sie zum Jubiläum wieder einigermaßen vorzeigbar sein könne. Dieter Seiferlein schloss sich dem an.
Als weitere Projekte angesprochen und nach Dringlichkeit unterschiedlich beurteilt wurden die Torwärterhäuschen am Burgtor (Fritz Sommer, UR) und die Tribüne des Stadions (Bernhard Benz, SPD). -ww

Etatzahlen noch nicht zementiert

$
0
0

Fortschreibungen des Haushalts und Beratungen ändern die Ansätze mehr oder weniger

ROTHENBURG – Von den Abschlagszahlungen für die Mehrzweckhalle an die Städtischen Werke bis hin zu den Schlüsselzuweisungen: In den sogenannten Fortschreibungen zum Haushaltsentwurf für 2019 ändern sich die Ansätze.

Parkgebühren bringen fast eine Million in die Stadtkasse. Foto: Weber

Unter dem Strich sind die Einnahmen und Ausgaben im Verwaltungsabschnitt in der zweiten überarbeiteten Fassung durch erforderliche Anpassungen um 429000 Euro gestiegen. Durch vor­-her nicht absehbare Änderungen nahm der Vermögensabschnitt in seinen Einnahmen und Ausgaben um 184000 Euro zu.
Am 14. März Vermögensteil
Zuletzt hat es bei den Haushaltsberatungen, wie berichtet, keine wesentlichen Veränderungen an diesem modifizierten Zahlenkonzept des Kämmerers für 2019 gegeben.    Lediglich um 10 000 Euro stieg der Ansatz im Verwaltungsbereich. Das geht auf den Antrag von Dr. Wolfgang Scheurer (CSU) zu den Einnahmen bei den öffentlichen städtischen Toiletten zurück. Statt der ursprünglich vorgesehenen 42000 Euro wurden 52000 Euro angesetzt. Damit ist der Umfang des fürs laufende Geschäft vorgesehenen Verwaltungshaushalts auf jetzt 37,934 Millionen Euro gestiegen.
In der nächsten Etatsitzung am Donnerstag, 14. März, wird sich der Stadtrat dem Vermögensabschnitt mit seinen Investitionen widmen. Bei der zweiten Fortschreibung stieg die Summe der Einnahmen und Ausgaben in diesem Haushaltsabschnitt um 184000 Euro auf rund 10,007 Millionen Euro.
Die Erhöhung ist vor dem Hintergrund des anstehenden Generalsanierungsprojekts an der Valentin-Ickelsamer-Mittelschule unter anderem verursacht durch eine größere Umlage an den Schulverband der Mittelschule und durch mehr Schlüsselzuweisung  als anfangs geplant.
Bei der letzten Fortschreibung im Verwaltungsabschnitt spielten mehrere Faktoren mit. Reinigungsarbeiten im Musiksaal, im Jugendzentrum und in der Reichsstadthalle sind inzwischen an eine Firma vergeben. Es fällt deshalb Umsatzsteuer an. Die vom Bauamt beantragten 100000 Euro für die Sanierung und Erneuerung der Stützmauer am Vorbach reichen nicht aus. Es müssen rund 55000 Euro nachgeschoben werden.
Die Stadtwerke haben die Abschlagszahlungen für die Mehrzweckhalle erhöht. Beim Campus kommt die Wartung teurer als geplant. Andererseits wird durch die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED bei den Stromkosten gespart.
Für den Weihnachtsmarkt war versehentlich von den Nettoeinnahmesätzen die Umsatzsteuer abgezogen worden. Statt ursprünglich 900000 Euro wird bei den Parkgebühren mit Einnahmen von 960000 Euro gerechnet. Ursprünglich waren 110000 Euro an Schlüsselzuweisung vorgesehen. Er wurde aufgrund der Mitteilung des  Landesamtes für Statistik auf etwas über 414 000 Euro angehoben.
Die Verabschiedung des städtischen Haushalts 2019 mit Anmerkungen der Fraktionssprecher ist in der Stadtratssitzung am Donnerstag, 28. März, vorgesehen. In der kommenden Woche hat der Stadtrat am Donnerstag reguläre Sitzung im Monat und beschäftigt sich mit anderen Themen als dem großen Zahlenwerk für dieses Jahr.   -ww-

Applaus für Wacker

$
0
0

Enormes Echo bei Infoveranstaltung zur Krankenhauszukunft

ROTHENBURG – Überwältigend groß war der Zuspruch zur Infoveranstaltung „Zukunft der Rothenburger Klinik“ im Hotel „Schranne“. Nachdem im Gastraum und in allen Nebenräumen über 300 Plätze besetzt waren, warteten nach Angaben von Seniorenbeirat und dem Verein Mediroth weitere rund 100 Bürger draußen.

Aus allen Nähten platzte der Versammlungsort bei der Veranstaltung. Foto: Kleinschrot

Im Saal forderten Politiker aller Stadtratsfraktionen einhellig, das Rothenburger Krankenhaus in seiner gegenwärtigen Form zu erhalten. Das Haus sei wirtschaftlich gesund und auch dank seiner weithin geschätzten kardiologischen Abteilung ein „Leuchtturm“ für den gesamten Verbund ANregiomed. Die Klinik dürfe nicht geschwächt werden zugunsten des Standorts Ansbach.

Neben der Wertschätzung für das eigene Krankenhaus brachten die Rothenburger auch ihren Respekt vor Kardiologie-Chefarzt Dr. Christian Wacker zum Ausdruck.
Sein Ruf sei wegen eines formalen Fehlers, der keine Konsequenzen gehabt habe, stark beschädigt worden, kritisierte Oberbürgermeister Walter Hartl unter Applaus. Wer sich in der Herzkatheterbereitschaft so engagiere wie Wacker, habe keine Verurteilung verdient, sondern Anerkennung.
Wertschätzung betont  
Nach Angaben von Hans-Peter Nitt, dem Vorsitzenden des Fördervereins Mediroth, haben sich 36 Ärzte aus Rothenburg und der Umgebung in einem „sehr sachlichen Schreiben“ an die Entscheidungsträger von ANregiomed gewendet. Darin wird die Wertschätzung für die Rothenburger Klinik zum Ausdruck gebracht. (Ausführliche Berichterstattung auf der Seite „Landkreis Ansbach“). cc

Prädikat „wertvoller Arbeitgeber“

$
0
0

Lechner erreicht bei Befragung von Wirtschaftsmagazin Spitzenposition in der Region

ROTHENBURG – Unternehmenserfolge werden von Menschen erzielt. Umso wichtiger ist die Qualität, die Unternehmen als Arbeitgeber aufweisen. Das Rothenburger Unternehmen Lechner, der führende Anbieter von maßgefertigten Küchenarbeitsplatten und -rü̈ckwänden im Premium-Segment in Europa wurde jüngst in dieser Hinsicht eine besondere Auszeichnung zuteil: Das Magazin „WirtschaftsWoche“ ehrte das Unternehmen als „wertvollen Arbeitgeber – 1. Platz“ in der Region.

Das Rothenburger Unternehmen Lechner ist führender Anbieter von maßgefertigten Kü̈chenarbeits-platten und -rü̈ckwänden. Fotos: Goos Communication

Ob ein Unternehmen für eine Region als Arbeitgeber „wertvoll“ ist, wissen die dort lebenden Menschen am besten. Aus diesem Grund hat die WirtschaftsWoche in Kooperation mit dem Marktforschungsinstitut „ServiceValue“ die Bewohner von 106 Landkreisen und 34 kreisfreien Städten in der Region Süd befragt, wie sie den Wert von insgesamt 3804 regionalen Arbeitgebern für das Gemeinwohl beurteilen.

Im Landkreis Ansbach wurde Lechner von den Befragten auf den ersten Platz gewählt. Mit dieser hervorragenden Platzierung kann Lechner den Titel „Wertvoller Arbeitgeber 1. Platz“ der WirtschaftsWoche tragen. Für das Unternehmen ist die Auszeichnung eine hervorragende Bestätigung ihrer Überzeugungen.

Vorstandsvorsitzende Andrea Lechner-Meidel.

„Wir investieren seit jeher in Mitarbeiter und Unternehmensstruktur“, sagt Andrea Lechner-Meidel, Vorstand der Lechner Holding AG. „Ein gutes Arbeitsklima, in dem sich die Menschen wohlfühlen, nach ihren Fähigkeiten und Interessen eingesetzt werden und sich entwickeln können – daran arbeiten wir ständig.“

Mit Erfolg, wie die Auszeichnung zeigt. Vor dem Hintergrund des vielzitierten Fachkräftemangels wird Lechner auch in Zukunft alles dafür geben, seine Qualitäten als Arbeitgeber weiter zu stärken. „Dazu gehört für uns selbstverständlich auch Kontinuität“, so Personalchef Dieter Reinhard. „Nachwuchs qualifiziert auszubilden und verdiente Mitarbeiter im Unternehmen zu halten, ist für uns die Basis der Mitarbeiterpolitik.“
Dafür wurde Lechner kürzlich von der IHK als „Ausbildungsbetrieb 2019“ anerkannt. Die Urkunde bezeugt, dass Lechner Qualität durch berufliche Ausbildung sichert und sich bei den IHK-Prüfungen engagiert. Aktuell befinden sich bei Lechner 22 junge Arbeitnehmer in der Ausbildung. Von kaufmännischen Berufen bis hin zu Maschinen- und Anlagenführern im gewerblichen Bereich bietet Lechner insgesamt zehn verschiedene Ausbildungsberufe an.
Neben der aktiven Förderung von neuem Fachpersonal steht für Lechner natürlich auch die Pflege des Mitarbeiterstamms im Fokus: „Wir wissen, wie wertvoll zufriedene Mitarbeiter sind“, so Andrea Lechner-Meidel. „Sie sind einer der entscheidenden Erfolgsfaktoren. Dass unsere Mitarbeiter teilweise von der Lehre bis in die Rente dabei sind, zeigt, dass wir hier etwas richtig machen.“
Gerade wurde auf der Jahresfeier von Lechner wieder eine ganze Reihe von Betriebsjubiläen gefeiert. Vor 500 Mitarbeitern wurden 60 Mitarbeiter für 10-, 20- und 25-jährige Betriebszugehörigkeit geehrt. Der Leiter des Fuhrparks ist sogar schon seit 30 Jahren im Unternehmen. „Das sind nicht nur 60 Mitarbeiter, die Lechner entscheidend mitgeprägt haben – es sind auch 60 Belege dafür, dass wir den Titel der WirtschaftsWoche mit Stolz tragen können“, so Andrea Lechner-Meidel.
Die international agierende Lechner AG ist ein führender Anbieter von maßgefertigten Küchenarbeitsplatten und -rückwänden im Premium-Segment in Europa. Das familiengeführte Traditionsunternehmen – heute mit Sitz in Rothenburg – wurde 1974 von Doris und Günter Lechner in Forstinning bei München gegründet. Das Unternehmen verfügt über drei Produktionsstandorte in Deutschland, Ungarn und Schweden.
Materialvielfalt, Qualität und Innovation kennzeichnen die Produkte des Herstellers. Küchenarbeitsplatten und -rückwände werden in den Materialien Glas, Keramik, Dekton®, Naturstein, Quarzstein, Massivholz, Compact, Laminat und Mineralwerkstoff in unterschiedlichsten Dekoren gefertigt. Ergänzt wird das Produktportfolio durch passende Produkte wie Spülen, Thekenboards und weitere Ausstattungskomponenten. eb

Herz für die Romantik

$
0
0

Zweite Auflage des „Valentinsleuchten“ im Burggarten

ROTHENBURG – Lust auf Lichtblicke hatten laut Angabe des veranstaltenden Stadtmarketing-Vereins mehr als 500 Gäste am Valentinstag und kamen zum „Valentinsleuchten“ in den Burggarten.

Romantisch: Doppeltes Kerzen-Herz im Burggarten. Fotos: RicRum

Auf der Wiese vor dem Burgtor strahlte ein überdimensionales Herz aus Kerzen. Und da das „Valentinsleuchten“ nun schon zum zweiten Mal stattfand, wurden auch zwei Herzen installiert. Auch sonst verwandelte sich der Garten am Fuße der Herrngasse ab 17.30 Uhr für zwei Stunden in eine romantische Kulisse.

Stimmungsvolles Lichtkonzept von Harry Köhler.

Für die Illumination sorgten mehr als 100 Kerzen am Wegesrand und auf der Wiese, die erst kurz vor Beginn angezündet wurden. Die Licht-inszenierungen in den Bäumen und an den Gebäuden setzte Harry Köhler  um. Das Panorama wirkte fast wie eine gemalte Szenerie. Viele Fotografen nutzen die Gelegenheit, den einzigartigen Moment einzufangen.

Die aufgestellten Feuerschalen und Gaslaternen entfachten eine angenehm warme Atmosphäre bei frostigen Temperaturen. Der Gitarrist und Sänger Rainer Wolf aus dem Steigerwald wurde wieder für die musikalische Unterhaltung eingeladen. Ohne Pause konnte das Publikum zwei Stunden gefühlvoll arrangierte Folk-Songs und Klassiker genießen. „Die positive Resonanz und unzählige persönliche Rückmeldungen der Gäste zeigen uns, dass wir mit der Idee einen Nerv getroffen haben“, so Stadtmarketing-Geschäftsführerin Ariane Koziollek. Die Veranstaltung soll im Umfang seinen privaten Charakter behalten und scheint in dieser Form, eine Lücke im Veranstaltungskalender zu füllen. „Unser Ziel ist es daher, das Valentinsleuchten als feste Veranstaltungsgröße zu etablieren, so Ariane Koziollek.
Mit Getränkestand
Den Service des Getränkestands realisierte wie im Vorjahr ehrenamtlich der Stadtmarketing-Vorstand. Die heißen und kalten Getränke kamen unter anderem aus der „Weinstube Zur Höll“ aus der Burggasse und vom „Weingut Glocke“ aus Rothenburg. Und Inhaber der RothenburgPlusKarte kamen wieder in den Genuss eines Getränke-Vorteilspreises.
Die Besucher verweilten bei anregenden  Gesprächen – manche sogar von Anfang bis Ende – um danach in der Rothenburger Gastronomie einzukehren.
Der Panoramablick, die Illuminationen im Burggarten und das Unterhaltungsprogramm sorgten bei Vielen für verträumte Blicke. Verliebte Paare nutzen das Herz aus Kerzen für ein Erinnerungsfoto. Auch viele Eltern mit ihren Kindern waren rund um das Herz zu sehen. ak

Wetterbedingte Wandereuphorie

$
0
0

Internationale Volkswandertage in Rothenburg waren erneut Besuchermagnet

ROTHENBURG – Mit geschätzt über 2500 Wanderern auf – wie immer – neu ausgesuchten Strecken machten auch die 41. IVV-Wandertage des TSV 2000 ihrem Namen als „größte Volkssportveranstaltung in der Region“ alle Ehre. Während ein gewohnt buntes Publikum aus allen Teilen Deutschlands wie auch aus manchem Nachbarland die Strecken bei herrlichem Wanderwetter sichtlich genoss, sorgten über 80 freiwillige Helfer für einen reibungslosen Ablauf.

Preisverleihung am Sonntag mit Oberbürgermeister, Kellermeister und TSV- Wanderabteilungsleiter Jochen Messerschmidt. Fotos: Götz

Egal in welches Wanderer-Gesicht man am Wochenende in und rund um Rothenburg blickte, es gab kaum eines, das nicht strahlte. Kein Wunder, strahlte doch auch eine kräftig-wärmende Wintersonne sowohl am Samstag wie auch am Sonntag fröhlich vom Himmel, beschien die mittelalterlichen Türme und Gemäuer der Tauberstadt genauso wie sie sich über die weite Ebene zwischen Gebsattel und Bockenfeld legte.

Gemeinsam mit einem so klaren wie blauen Firmament war damit vieles angerichtet für eine rundum sorglose 41. Ausgabe der Internationalen Volkswandertage, veranstaltet wie gewohnt von der zuständigen Abteilung des TSV 2000 Rothenburg, welche sich auch in diesem Jahr wieder an eine neue Streckenführung wagte.
Für Abteilungsleiter Jochen Messerschmidt essentiell: „Wir wollen unseren Wanderfreunden etwas bieten, uns mit unserer Gegend beschäftigen, auch wenn es einen Mehraufwand bedeutet“, sagte er. Diesen, so der TSVler weiter, versuchten immer mehr Vereine zu vermeiden, was am Ende zwar weniger Aufwand und Bürokratie mit sich bringe, den Wanderausflug dabei aber immer unattraktiver mache. Neues Jahr, neue Strecke lautet dagegen das Mantra bei den Rothenburgern.
Beginnend mit einer kurzen „Aufwärmrunde“ durch das Industriegebiet, ging es so 2019 über Gebsattel und Bockenfeld – gespickt mit teils herrlichen und wenig bekannten Panoramablicken auf Rothenburg – wieder zurück in Richtung Tauberstadt. Nach deren Umrundung dann ab in die Sporthalle an der Erlbacher Straße, die wie gewohnt als Start- und Zielort sowie Verpflegungsstation diente. Zumindest dann, wenn man sich für die Halbmarathon-Strecke entschied, die wieder einmal „sehr gut angenommen wurde“, wie Messerschmidt betonte.

Bei Sonnenschein und blauem Himmel besonders reizvoll: Die Umrundung der Altstadt.

Jeder kam auf seine Kosten 

Darüber hinaus gab es wie immer auch die Möglichkeit abzukürzen und damit nur elf oder sechs Kilometer zu laufen. Auch die traditionelle Altstadtwanderung am Samstag durfte freilich nicht fehlen. So kam ein jeder je nach individueller Vorliebe auf seine Kosten. Und während ein Großteil mit zügigen Schritten wanderte, zog sich manch einer auch Laufschuhe, Trainingsshirt und Fitnessarmband über, wieder andere flanierten sichtlich entspannt die Riviera entlang und genossen den Frühlingsausblick, den sich der Winter am Wo­chen­ende erbarmte zu geben.

Egal ob in der Gruppe oder ganz allein, es trieb Alt und Jung runter vom Sofa, hinaus in die Natur. Das freute auch Ehrenpräsident Horst Volkmann: „Rausgehen hält uns gesund“, sagte er. „Ebenso wie die Geselligkeit an Start und Ziel.“ Und in der Tat: Vor allem zur Mittagszeit präsentierte sich die Erlbacher Sporthalle bei musikalischer Umrahmung gut besucht.
Ob es dort auch wieder Gäste aus Frankreich, Luxemburg, Österreich und Belgien hinzog? Gut möglich, Anmeldungen aus den deutschen Nachbarländern lagen jedenfalls vor. Und auch auf der Strecke traf man immer wieder auf ein internationales Publikum. Aus Belgien kam gar die mit 112 Teilnehmern viertgrößte Gruppe nach Franken. Dass das Wandervolk darüber hi­naus immer aus allen Teilen Deutschlands anreist, gilt sowieso als ausgemachte Sache.
Die größte Teilnehmergruppe stellten in diesem Jahr mit 193 Gästen die „Wanderfreunde Creglingen“. Es folgten Vereine aus Zirndorf (135 Teilnehmer) und Schrozberg (114 Teilnehmer) auf den Plätzen zwei und drei.
Auch Rothenburgs Oberbürgermeister Walter Hartl war auf der Strecke unterwegs. Es sei immer schön die Kulisse zu sehen, sagte er und lobte im Rahmen der traditionellen Ehrung der größten Teilnehmer-Gruppen am Sonntag unter anderem die „gewaltige logistische Leistung“ der Verantwortlichen. Dieter Kölle, Bürgermeister und TSV-Vorsitzender, schloss sich ihm an, lobte Organisation, Streckenwahl und Team-Leistung. Mit rund 2500 Wanderbegeisterten war die Veranstaltung erneut ein Besuchermagnet. Und bleibt mit rund 200 Übernachtungen, wie Jochen Messerschmidt schätzte, auch ein wirtschaftlicher Faktor. Gestrahlt haben dürften am Ende also noch viele mehr. og

Willkommen im Scherzkatheterlabor

$
0
0

„Butzfasching“-Riege lief erneut zu Höchstform auf

ROTHENBURG – Was approbierte Mediziner tunlichst vermeiden sollten, nämlich den Finger in die Wunde ihres Patienten zu legen, taten die Humor-Doktoren des „Butzfaschings“ mit umso größerer Freude und Kreativität. Ihr „Opfer“: Die Diskussion um das Rothenburger Krankenhaus und den Klinikverbund sowie alle anderen Themen, die bei den Bürgern für Kopfschütteln, Verärgerung und Frustration sorgen.

Die Puppen sind los: Dr. Bob (Juan Paton Sanchez) kümmert sich mit seinen Krankenschwestern Miss Piggy (Kerstin Nägelein, links) und Janice (Gabi Sommerkorn) um den Patienten (Michael Sommerkorn). Fotos: Scheuenstuhl

Wenn Lachen die beste Medizin ist,   dann dürften am Samstagabend alle Gäste „pumperlgsund“ den Gasthof „Butz“ verlassen haben. Denn die engagierte Faschingsriege brachte in gewohnt unterhaltsamer Weise einfallsreiche und scharfsinnige Darbietungen auf die Bühne. Aber auch die vielen „Narren“ im Publikum haben sich mächtig ins Zeug gelegt, um dem diesjährigen Motto „Es rockt das Krankenhaus“ auch optisch zu entsprechen.

Medizinalrat a. D. Dr. Erasmus Hindemit (alias Hans Kraus) kehrte aufgrund des Ärztemangels aus dem Ruhestand zurück, um die fachliche Leitung der „neu konzipierten Scherzkatheterstation“ im „Butz“ zu übernehmen. In dieser Funktion informierte er zunächst über die vorhandenen Fluchtwege. Allerdings können die Notrutschen nicht benutzt werden, „da die erforderlichen Geländer noch nicht geliefert wurden“.
Enttäuschen musste er all jene, die neben einer Damen- und Herrentoilette auch eine Gender-Toilette erwartet haben. Deren Einbau verzögere sich wegen „diverser Haushaltssparmaßnahmen bis zum Jahr 2030“. Dies ist aber gar nicht so schlimm, denn Studien haben ergeben, dass sie „im direkten Vergleich mit einem Parkautomaten den Gast nicht zum längeren Verbleib anregt“.
Überregionale Körperteile
Dr. Erasmus Hindemit appellierte an die Gäste „nicht vor Mitternacht nach Hause zu gehen, um den Fernsehgenuss der Anwohner nicht zu stören“. Ebenso eindringlich bat er, auf die Gesundheit zu achten, denn die pathologische Abteilung sei komplett an das Klinikum Ansbach verlegt worden. Dort wühlen jetzt die Drei von der Pathologie – Hilde Kistenfeger, Eva Förster-Kern und Edith Hümmer – „in überregionalen Körperteilen“.
Und dabei sind sie auf einen ganz besonderen Fund gestoßen: ein Bein aus Rothenburg vom Philosophenweg, das „bestimmt die Unterschriftensammler dort hingeschmissen“ haben. Denn dann müsse nicht nur eine Artenschutzprüfung neu gemacht werden, sondern gleich noch eine „prähistorische Untersuchung“.  Aber eigentlich gäbe es ja andere Möglichkeiten, sich der Leichenteile zu entledigen, nämlich die Grüngutcontainer. Denn „die von dr Stood hewwe doch gsocht, dass die Leit doa alles Mögliche neischmaaße“.

Die Drei von der Pathologie (v.l.): Edith Hümmer, Hilde Kistenfeger und Eva Förster-Kern.

Geisterbahn bis ins Museum

Findig sind die Drei von der Pathologie aber auch in anderen Bereichen. Beim Thema Sonntagsöffnung solle man einfach ein paar Rosenkränze und „dem Söder sei Kreuz ins Fenster“ hängen und schon darf man wieder aufmachen. Und eine Geisterbahn in den Stollen und Keller des Brauhauses könnte nicht nur eine Lösung für die Entsorgung überzähliger Gliedmaßen aus der Pathologie sein. Wenn man die dann bis zum RothenburgMuseum fahren lässt, hätte man dort schon einmal den ersten Besucheransturm.
Auch wenn man die Pathologie nach Ansbach ziehen lassen musste, die chirurgische Abteilung in Rothenburg ist, laut Dr. Hindemit, „auf höchs­tem Niveau“ – vor allem in Sachen Schönheitsoperationen. Sandra Wittmann, die auf ihre zum Krankenhaus-Clown umgeschulte Freundin Sabine Hassel trifft, kann davon ein Lied singen.
Mit ihrem Haken bei „divers“ wollte sie sich eigentlich nur die ganze Palette der möglichen körperlichen Optimierungen gönnen. Nun hat sie eine neue Identität – irgendwas eben zwischen Frau und Mann. Immerhin könne sie so noch Pfarrsekretärin für St. Johannis werden, tröstet Sabine Hassel sie, denn in der entsprechenden Stellenanzeige stand „männlich, weiblich, divers“.
Eine Million für Beamtengehirn
Sandra Wittmann sieht sich eher in der Marketingabteilung des Krankenhauses, um mitzuhelfen das in Deutschland einzigartiges Angebot zur Rettung des Rothenburger Krankenhauses bekannter zu machen, nämlich Gehirntransplantationen. Das Denkorgan eines Nobelpreisträgers kostet dabei nur 5000 Euro. Das einer verbeamteten Person komme allerdings auf 1 Million Euro – es ist ja schließlich „noch vollkommen ungebraucht“.
Neben dieser genialen Finanzierungsidee kann man am „Butz“-Krankenhaus auch stolz darauf sein, einen Teil der Muppet-Show als Aushilfsnotfallteam – natürlich spezialisiert auf tierische Patienten – bekommen zu haben. Und sogleich torkelt auch schon ein Schwein (Michael Sommerkorn) auf den Untersuchungstisch. Während sich Miss Piggy (Kerstin Nägelein) und Janice (Gabi Sommerkorn) um ihn kümmern, fehlt von Dr. Bob (Juan Paton Sanchez) zunächst jede Spur. Er hat keinen Parkplatz gefunden, was auch kein Wunder ist, denn „seit die Parkgebühren am Krankenhaus billiger sind als in der Stadt, parkt da Gott und die Welt“. Doch schließlich steht die Diagnose für den Patienten fest: „Ein saumäßiger Drehwurm“, weil er im Kreisverkehr steckengeblieben ist. Als nächstes ist das (Reeb-)Huhn an der Reihe, das sich einen Allergieschock aufgrund der Milben im Jahrzehnte alten Teppich der Stadtbücherei zuzog.
Neben Einzelhandel begraben
Bei der Therapie nimmt sich das Fachpersonal einfach ein Beispiel am Bundesverkehrsminister. „Wir setzen die Grenzwerte für Milbenbefall wie beim Feinstaub einfach herauf“, beschließt Dr. Bob. Das Ergebnis: der Patient stirbt. Aus dem Hintergrund ertönt der bissige Kommentar von Waldorf (Siggi Hornung) und Statler (Günter Egner): „Und begraben wird er am Sonntag“ – „Direkt neben dem Rothenburger Einzelhandel“.
Die nächste Einlieferung in die Tierklinik ist ein Hund, der Brötchen kaufen wollte und während des langen Wartens in einer hiesigen Bäckerei –“hinten wurden wohl gerade Rühreier zubereitet“ – eine Unterzuckerung erlitt. Natürlich haben auch in diesem Fall die zwei nörgelnden Alten eine Weisheit parat: „Willste Brot, brauchste Zeit“ – „Gaaaanz viel Zeit“.
Obwohl auch die Mitglieder der Sanitäterä-Band (alias Sixbag) das eine oder andere Wehwehchen hatten, unterhielten sie die Gäste im Anschluss an die Darbietungen bis spät in die Nacht hinein. mes

Erlesene Auswahl

$
0
0

Ausstellung in St. Jakob zeigt Vielfalt der Heiligen Schrift

ROTHENBURG – Die ehrwürdige Rothenburger Stadtkirche St. Jakob ist wahrlich nicht arm an kunsthistorischen Schätzen. Zur Zeit beherbergt sie darüber hinaus auch noch weitere besondere kirchliche Kostbarkeiten: 30 Exemplare der Heiligen Schrift, die im Rahmen einer Bibelausstellung im Chorgestühl des Gotteshauses zu Ehren kommen.

Im Chorgestühl von St. Jakob kommt jede einzelne der 30 Bibeln der Ausstellung für sich zur Geltung. Fotos: Scheuenstuhl

Dass diese endlich einmal ihrem „versteckten Dasein“ entfliehen können und den Weg  in die Öffentlichkeit finden, ist Alt-Dekan Dr. Dietrich Wünsch zu verdanken. Als Ruheständler hat er sich der Bibliothek des Pfarrkapitels angenommen. Die Bibeln bereits anlässlich des großen Reformationsjubiläums auszustellen – so der ursprüngliche Plan – konnte leider nicht umgesetzt werden. „Jetzt ist es aber dringend“, sagt Dr. Dietrich Wünsch. Denn bald werde er sich wohl nicht mehr um die kostbare Sammlung kümmern können, weil die richtig umfang-reichen Bände doch entsprechende Kraft beim Tragen erfordern.
 In Absprache mit seinem Amtsnachfolger, Dekan Hans-Gerhard Gross, gab es deshalb nun grünes Licht für die Bibelausstellung in St. Jakob. Hierfür ausschlaggebend sei auch gewesen, dass keine Kosten damit verbunden sind und sie niemanden – außer natürlich Dr. Dietrich Wünsch – „arbeitstechnisch belastet“. Im Chorgestühl hat man einen passenden Platz für die Exponate gefunden. Dass sie nicht hinter Glas ausgestellt sind, ist für Dr. Dietrich Wünsch kein Grund zur Sorge. Die meisten Bücher seien in einem Zustand, wo eher ein Restaurator als ein Sammler seine Freude daran hätte, erklärt der Alt-Dekan.
Etwa 100 Werke umfasst die Bibelsammlung des Pfarrkapitels, die vielmehr zufällig als wirklich systematisch nach und nach gewachsen ist. So enthält sie etwa weder eine katholische Bibel noch eine Heilige Schrift aus dem tansanischen Partnerdeka-nat Hai. Dennoch gelang es Dr. Dietrich Wünsch 30 Exponate auszuwählen, die sowohl eine zeitliche Entwicklung – die älteste entstand vor dem 15. Jahrhundert – als auch die verschiedenen Zwecke der Bibel und die Internationalität des Wort Gottes ansprechend vermitteln.

Eine Bibel auf Hebräisch – Standardausrüstung für Pfarrer.

Ausführliche Beschreibung

Allein die verschiedenen Einbände, persönlichen Widmungen und Eintragungen sowie die diversen Druckstile und Bilder – ab und an durchaus auch in Farbe – ziehen     optisch den Blick auf die einzelnen Werke. Darüber hinaus hat sich der Alt-Dekan die Mühe gemacht, zu jedem Ausstellungsstück eine ausführliche Beschreibung mit zusätzlichen Bildern anzufertigen. Mit dieser kann sich der geneigte Besucher je nach Zeit und Interessensschwerpunkt intensiver auseinandersetzen.
Jeden Abend wird durchgeschaut, ob die schriftlichen Erläuterungen auch wirklich bei den dazugehörigen Exponaten liegen. Dr. Dietrich Wünsch ist häufig selbst vor Ort anzutreffen, um nach dem Rechten zu schauen. Aber auch, um sich mit den interessierten Besuchern zu unterhalten und sein Wissen mit ihnen zu teilen. Den Anfang der Ausstellung machen die Lutherbibeln, die von Anfang des 16. Jahrhunderts stammen. Es werden kleine, handliche Bücher gezeigt, die man für das tägliche Bibelstudium hernahm. Aber auch an Altar-Bibeln erinnernde imposante Ausführungen gibt es, die jedoch aus Privathaushalten stammen, wo sie mit ihrer Größe den Wohlstand, aber auch die Frömmigkeit des Besitzers unterstreichen sollten.
Innerhalb der Sammlung des Pfarrkapitels gibt es auch die sogenannte „Wuchererbibliothek“. Sie enthält verschiedene Werke, die aus der theologischen Privatbibliothek der Familie Wucherer aus Steinach stammen. Eines davon findet sich auch in der Ausstellung wieder. Ein anderes Ausstellungsstück zeigt die Taufband erneuerung, also das persönliche Gelübde der Besitzerin, das sie vorne in das Buch hineingeschrieben hat.
Bibeln können auch direkt mit der Geschichte der Stadt verbunden sein – etwa jenes Exemplar, das einst für die Bibelstunden im Städtischen Musiksaal verwendet wurde, in einer Zeit als das Dekanat neben der Kirche über keine weiteren öffentlichen Räumlichkeiten verfügte. Während des Dritten Reichs war dieses gemeinsame Bibelstudium in einem städtischen Gebäude dann nicht mehr erlaubt, erklärt Dr. Dietrich Wünsch.
Am meisten ziehen jene Bibeln die Blicke auf sich, die in einer anderen Sprache beziehungsweise sogar mit einer ganz anderen Schrift gedruckt sind. Neben einer englischen, französischen und hebräischen Ausgabe findet sich in der Ausstellung auch eine Bibel in Alt-Syrisch wieder. Beeindruckend ist auch die Bibel aus Schweden, vor allem durch ihre Buchdeckel, die zwar aufgrund des Alters nicht mehr mit dem Rest des Buchs verbunden, aber umso aufwändiger gestaltet sind.
Die Bibelausstellung ist noch bis auf Weiteres im Chorgestühl von St. Jakob zu sehen.   mes

Entscheidung vertagt

$
0
0

Stadtrat beschäftigt sich erst in Haushaltssitzung mit Aufzug im Rathaus

ROTHENBURG – In seiner jüngs-ten Sitzung beschäftigte sich der Stadtrat neben der Containerlösung, um dem akuten Mangel an Betreuungsplätzen für Kleinkinder beizukommen (wir berichteten), unter anderem auch mit der Einführung einer Sicherheitswacht und dem Einbau eines Aufzuges in das Rathaus. Letzteres nahm Oberbürgermeister Walter Hartl aufgrund einiger Wortmeldungen von der Tagesordnung.

Der Aufzug befindet sich hinter der „K-Strebe“ der Wand im 1. Obergeschoss und ist vom Vorraum nicht zu sehen. Foto Scheuenstuhl

„An 14 Tagen soll es nicht scheitern“, so seine Begründung für diese Entscheidung. Dass sich dieses Projekt überhaupt auf der Tagesordnung befand, lag daran, dass man zügig damit beginnen wollte, um das Rathaus nicht auf Jahre hinaus zu einer Dauerbaustelle zu machen. Denn aktuell stehen auch die Sanierung der Decke im Kaisersaal und des Treppenturms an. Stadtbaudirektor Michael Knappel erklärte, dass man die Maßnahmen „besser miteinander“ durchführe. Außerdem würden die Baukosten später „nicht günstiger“ werden.
Bereits im April vergangenen Jahres hat der Bauausschuss grünes Licht dafür gegeben, mit den Planungen für den Einbau eines Innenaufzugs in das Rathausgebäude fortzuführen. Nach der Vorlage der Entwurfspläne und der Kostenberechnung wolle man neu entscheiden. Beides liegt den Stadtratsmitgliedern nun vor.
Gewölbe-Optik erhalten
Der Zugang zum Aufzug soll über den Lichthof erfolgen, der Vorraum ist natürlich barrierefrei. Die archäologische Untersuchung des Baugrundes im Gewölbe ist weitestgehend abgeschlossen. Trotz Einbaus des Aufzugs soll die Optik des Gewölbes erhalten bleiben. Deshalb wird es nach der Fertigstellung nicht verputzt. Im 1. Obergeschoss befindet sich der Aufzug dann dort, wo derzeit der Durchgang zwischen der Balustrade ist. Die Sandsteinbrüstung kommt an ihren ursprünglichen Platz, nämlich in den Kaisersaal.
Im 2. Obergeschoss versteckt sich der Lift hinter der Fachwerkwand. Er ist also vom Vorraum aus nicht zu sehen. Die „K-Strebe“ muss allerdings ein wenig nach rechts zur Tür hin versetzt werden. Der Aufzug führt vom Lichthof bis in das Dachgeschoss, wo endlich auch barrierefreie Toiletten eingebaut werden. Diesen Punkt sieht FRV-Fraktionsvorsitzender Dr. Karl-Heinz Schneider kritisch. Wenn es im Rathaus brennt, sei der Aufzug nicht mehr benutzbar. Jemanden, der beispielsweise im Rollstuhl sitzt von ganz oben nach unten zu tragen sei seiner Meinung nach nicht möglich.
Er habe grundsätzlich nichts gegen den Aufzug, erklärte er weiter. Angesichts des „selbstauferlegten gewissen Sparzwangs“ könne man nicht die Erschließung des Neubaugebiets „Himmelweiher“, die Errichtung von Sozialwohnungen und auch noch den Einbau des Aufzugs machen. Er plädiert dafür Letzteres ein Jahr zu schieben und sich dann noch einmal damit zu befassen.
Stark in Rahmen eingreifen
Hermann Schönborn, UR-Fraktionsvorsitzender, gab zu bedenken, dass dieses Thema stark in den von den Fraktionen vorgegebenen Rahmen für den Haushalt eingreife. Laut Kostenberechnung schlage die gesamte Maßnahme mit etwa 580000 Euro zu Buche. Im aktuellen Haushalt sind 200000 Euro eingeplant, im Haushalt für 2020 weitere 225000 Euro. Die restlichen 155000 Euro müssten zusätztlich 2020 eingeplant werden. Man wolle mit einer Entscheidung in dieser Sitzung „keine Prämisse schaffen“, so Hermann Schönborn, die die anstehende Haushaltsdiskussion stark beschneide.
Ein gewisser Widerstand von Seiten einiger Stadtratsmitglieder gab es bei dem Tagesordnungspunkt „Einführung einer Sicherheitswacht“. Für Dieter Seiferlein, Grünen-Fraktionsvorsitzender, gibt es „keinen vernünftigen Grund“ dafür, zumal in den Polizeiberichten meist nur von Rempeleien zu lesen ist. Er fürchte sich vor der Pressemeldung „Stadt führt Sicherheitswacht ein“. Dies „erhöht das Unsicherheitsgefühl“, ist Dieter Seiferlein überzeugt.
Oberbürgermeister Walter Hartl pflichtete ihm bei, dass alle Statistiken der Polizei zeigen, dass Rothenburg eine „sehr sichere Stadt“ sei. Niemand müsse sich deshalb Sorgen machen, die Stadt zu besuchen. Er verdeutlichte aber auch, die eigentliche Funktion der Sicherheitswacht, nämlich etwa bei Veranstaltungen die Polizei zu unterstützen.
Auch Peter Wack (CSU-Fraktion) unterstrich, dass die Sicherheitswacht „in keinster Weise“ zur Kriminalitätsbekämpfung eingesetzt werde. Vielmehr stehe bei ihr die Prävention und der Service-Gedanke im Vordergrund. Letztlich wurde die Einführung einer Sicherheitswacht mit vier Gegenstimmen beschlossen.  Einstimmig wiederum beschlossen die Ratsmitglieder die Musik AG des Förderzentrums mit 500 Euro zu bezuschussen. Die Überzeugung der Stadt, dass, wenn der Landkreis als Schulträger das Projekt nicht fördere,  man auch nicht aus dem städtischen Haushalt Mittel bereitstellen könne. Kämmerer Franz Fisch hatte dann die Idee, die Zuwendung aus der Dorndorff- und von-Winterbach-Stiftung zu nehmen.
Anders als geplant muss auch die Sanierung des Treppenturms des Rathauses durchgeführt werden. Eigentlich sollte die Turmhaube während der Sanierung auf dem Marktplatz verbleiben. Dies würde aber soviel Platz in Anspruch nehmen, dass dadurch Veranstaltungen wie etwa der Wochenmarkt und die „Ambassadors of Music“ über Gebühr beeinträchtigt werden. Deshalb wird die Turmhaube in einer Halle gelagert. me

Naturreine Jungkur

$
0
0

Anstrich mit Leinölfirnis fürs reichlich ausgeblichene alte Burgtor-Portal

ROTHENBURG – Eine extra Portion Leinölfirnis als Anstrich hat es jetzt für das alte Holz des Burgtors gegeben. Das laut eingeschnitzter Inschrift noch von 1555 stammende originale und zuletzt reichlich ausgeblichene Portal sog die Pflegeration gierig auf.

Ins Holz des Portals geschnitzt: die Jahreszahl 1555.

Und zeigt sich nun, wenn auch  mit deutlich dunklerer Färbung als bisher, gut gerüstet für weitere Jahre und Jahrzehnte. Auch eine Holzwurmkur an einem vom Schädling stark befallenen Stück im unteren Bereich des Tors gehörte zum Renovierungsprojekt.
Die Holzwurmbekämpfung samt Renovierungsanstrich wurde von der Holzwerkstatt Göttfert mit Sitz in Neusitz im Auftrag der Stadt Rothenburg umgesetzt. Schreiner Holger Springer und Tetras David aus Eritrea legten dabei gemeinsam Hand an.

Holger Springer hat die linke Hälfte fast fertig. Fotos: Weber

Der Anstrich Leinölfirnis besteht aus Leinöl, aus einem Trocknungsmittel und aus weiteren Zusatzstoffen. Nach dem Aushärten zeigt sich eine klare, wasserabweisende Schutzschicht aus Linoxin, was als Firnis oder auch als Leinölfirnis gilt. Hergeleitet ist der Begriff aus dem Französischen. Er kommt von ‚vernis’ und bedeutet ‚Lack‘. Der Anstrich findet seine Verwendung vor allem für Holz im Innen- und Außenbereich, aber auch für andere Materialien.

Mit dem sogenannten Nadelöhr weist  das alte Portal des Burgtors im übrigen eine Besonderheit auf. Damit war es möglich, einzelne Personen durch die kleine Tür einzulassen ohne den großen Torflügel zu öffnen, was – vor allem nachts – aus Sicherheitsgründen nachteilig gewesen wäre.

In jenen Zeiten, als das Burgtor nach dem Abbruch der Burg als weiterer Zugang zur Altstadt größere Bedeutung erhalten hatte, strich alles mögliche fragwürdige Gesindel um die Mauer.  Wer einigermaßen sicher sein wollte, sollte deshalb – zumal bei Dunkelheit – den Schutz der Stadtmauer suchen, auch wenn die Wachen beim Einlass durchs Nadelöhr einen Obolus als Sonderservice nahmen.

Der Anstrich des Burgtor-Portals ist ein Beispiel für die vielen aktuellen Arbeiten besonders auch im öffentlichen Bereich. Ganz gezielt wird dafür die gegenwärtige ruhige Phase vor Beginn der Tourismussaison genutzt. -ww-

Für „Baba Uhli“ zum letzten Mal

$
0
0

Friedrich Uhl hat bei 23 Reisen nach Tansania rund 9000 Nähmaschinen repariert

ROTHENBURG – Eigentlich hat Friedrich Uhl so viel getan für Tansania, dass er jetzt im Alter von 79 Jahren seinen wohlverdienten Ruhestand genießen und gar nicht mehr die strapaziöse Reise dorthin auf sich nehmen wollte. Aber ihn haben von dort dringende Hilferufe erreicht. So entschloss er sich doch, sich noch einmal auf den Weg an den Kilimandscharo zu machen. Ein letztes Mal.

Bei seiner letzten Tansania-Reise: Zum Dank erhält Friedrich Uhl ein Hemd in tansanischem Stoffdesign. Fotos: privat

Schließlich wollte er damit nicht zuletzt auch Danke sagen, allen Freunden in Tansania, die seine kranke Frau immer wieder in Rothenburg besucht hatten. „Mama Elfriede“ nennen sie sie in Afrika liebevoll, weil sie ihrem Mann in all den Jahren für dessen ehrenamtliche Hilfe unermüdlich den Rücken freigehalten und unterstützt hat.

Vor einem Jahr verstarb Elfriede Uhl, von ihrem Mann bis zuletzt aufopfernd gepflegt und betreut. Seine 23. Reise ins Innere Afrikas war Trauerarbeit und Hilfsexpedition zugleich. Er kam – wenn auch müde – als Beschenkter zurück. Große Dankbarkeit und Verbundenheit für die erbrachte Hilfe machen ihn zum reichen Mann.
„Baba Uhli“ nennen sie ihn in Tansania. Er ist für sie ein Vater. Einer, der für sie sorgt und ihnen gleichzeitig einen wichtigen Schlüssel für ihr weiteres Leben in die Hand gibt. Er ist der Mann, der in all den Jahren zuhause viele tausend gebrauchte Nähmaschinen zweier großer deutschen Marken gesammelt und instandgesetzt nach Afrika verschickt  hat. Um den Menschen dort zu einer Berufsausbildung und auch zu einem späteren selbstständigen Lebensunterhalt zu verhelfen.
Rechnet man hoch, wieviele Maschinen er bei seinen Reisen nach Afrika in Tansania in all den Jahren repariert und wieder zum Schnurren gebracht hat, kommt man auf erstaunliche Zahlen. 300 bis 400 Stück waren es meist im Schnitt pro Reise an den verschiedenen Standorten. Bis um die 9000 Maschinen durften unter seinen geübten und geschickten Händen also wieder flott werden. Ist das nicht eine riesige Zahl?
Auch bei seiner letzten Expedition hat der frühere Nähmaschinen-Fachhändler bei der Rundfahrt durch Schulen, Waisenhäuser und Behinderteneinrichtungen noch unermüdlich gewerkelt vom frühen Morgen bis in den späten Abend. Mit ein paar geübten Handgriffen und mitgebrachten Ersatzteilen behebt er die kleinen bis mittleren Defekte, vollbringt gar an hoffnungslosen Fällen schiere Wunder.
„Das ist Entwicklungsarbeit pur“, sagt Friedrich Uhl. Er hätte allen Grund zur Zufriedenheit. Vielleicht könnte er auch ein bisschen stolz sein auf das Geleistete. Aber so etwas liegt dem grundbescheidenen Mann fern. Er sieht sich viel mehr als Teil einer Mission. Einer Mission, die den Menschen in Afrika Hoffnung gibt. Und die ihnen auch spürbare Besserung bringt.
Hilfe zur Selbsthilfe. Für Friedrich Uhl ein ganz zentrales Anliegen seines Engagements in Afrika. Ein rührendes Beispiel ist Schuhmacher Rapha-eli. Als Behinderter muss er besonders um seine und für seine Existenz kämpfen. Mit einem fehlenden und einem missgebildeten Fuß waren seine Perspektiven eher begrenzt. Bis  vor Jahren Friedrich Uhl auf ihn aufmerksam wurde. Er konnte ihm nach langem Suchen in Deutschland eine  der selten verfügbaren gebrauchten Schuhmacher-Maschinen verschaffen und legte damit die Basis für eine fundierte Berufsausbildung und für ein geordnetes Leben.
Glücklich
Heute ist Raphaeli nicht nur ein Mann, der mit seinem Handwerk für sich selber sorgen kann. In seiner Schuhmacherei beschäftigt er inzwischen zwei Auszubildende, die er an den Beruf he-ranführt und fit macht für ihr späteres Auskommen. So etwas zu sehen, das macht Friedrich Uhl glücklich.
Aber auch die vielen anderen persönlichen und Kontakte, aus denen tiefe  Freundschaften wurden, sind für ihn großer Dank. So wurde seine letzte Reise nach Tansania, die er wie alle anderen vorher komplett aus eigener Tasche bezahlte und die als reiner Arbeitsbesuch geplant war, nicht zuletzt auch zu einer berührenden Abschieds-Rundfahrt.
„Meine ersten Einsätze waren in Usa-River“, berichtet Friedrich Uhl. Dort betreiben die Rummelsberger Brüder eine Behindertenwerkstätte. Weiter ging es zur Handwerkerschule Hai des Partnerdekanats Rothenburg. In der Berggemeinde Sawe am Kilimandscharo schaute er bei der Schneiderklasse vorbei, in Ushirka  wa Neema in der Schule der „Augsburger Diakonissen“ in Afrika, in Moshi bei der Schneiderschule der Mama-Clementina-Foundation von  Dr. Maria und Georg Kamm (sie war Frau von hohem Rang), danach noch in zwei Schulen in Tanga am Indischen Ozean.
Zuletzt waren zu der Reisegruppe  unter anderem Jeanine und Hannes Centmayer, Lieselotte Lindner, Heinz Schleier auch der Schwäbisch Haller Helmut Denzinger gestoßen, Wie Friedrich Uhl ist er ein Mann vom Nähmaschinen-Fach. Vier geschulte Hände beim Reparieren: Da ging es noch schneller voran. Weiterreise über die Usambara-Berge mit Übernachtung in Lushoto, dem früheren Wilhelmstal im einstigen Deutsch-Ostafrika, nach Morogoro. Dort Besuch von Hermann Christenn, der mit Georg Kamm und Friedrich Uhl in Rothenburg als früherer Klassenkamerad befreundet ist.
Weiterfahrt über Iringa nach Tosamanga mit Besuch einer großen Schneiderklasse der SCIM-Brüder. Dort gab es viel zu tun für die Nähmaschinen-Experten. Zur großen Einrichtung gehört auch ein Waisenhaus. Dort sind 100 Kinder (meist noch ganz klein) untergebracht, die ihre Eltern durch Aids verloren haben. Friedrich Uhl: „Sie werden von Theresina-Schwestern rührend versorgt“
Während die Mitreisenden den Ruaha-Nationalpark besuchten, ging es für die beiden Nähmaschinen-Reparateure mit straffem Programm ans Werk. Was für sie hieß: um 4 Uhr aufstehen, um 5 Uhr mit der Arbeit beginnen und 10 Stunden durcharbeiten. „Mit Erfolg“, wie vom Rothenburger Tansania-Helfer mit Freuden angemerkt wird.
Dass er bei seiner letzten Reise altvertraute Gesichter sehen und Freunde treffen durfte, freut ihn besonders.  Bischof Dr. Frederick Shoo, beispielsweise, die vielen Pfarrer und deren Frauen und alle anderen , die sich immer wieder auf den weiten Weg nach Rothenburg machten, um seine kranke Frau zu besuchen. Ihnen wurden die mitgebrachten Spendengelder der Familie Uhl und ihrer Freunde gerne anvertraut. „Wir konnten damit viel helfen, besonders in den Waisenhäusern,“    -ww-

Weiter warten auf die Verkehrsfreigabe

$
0
0

Ungeduld der Autofahrer wegen der schon lange fertigen, aber immer noch nicht befahrbaren Tangente wächst

ROTHENBURG – Wann kann die neue Ostspange zwischen der Ansbacher Straße und der Erlbacher Straße nun endlich ihrer Bestimmung übergeben werden? Die Ungeduld vieler Autofahrer wächst.

Sicherheit geht vor: Brückengeländer und lange Stahlrohr-Konstruktion zu beiden Seiten davon. Fotos:Weber

„Warum dauert das denn so lang?“, „Was muss denn noch gemacht werden, damit endlich eröffnet wird?“, „Eine echte Zumutung!“ So oder so ähnlich sind die Äußerungen, in denen der Unmut zum Ausdruck kommt.

Langes Geländer

Wie berichtet, ist das fehlende Brückengeländer, das die nach dem sonstigen Baufortschritt schon vor Weihnachten mögliche Verkehrsfreigabe auf Februar verschoben hat, inzwischen montiert. Zusätzlich gibt es zu beiden Seiten der Brücke auf der Westseite noch ein über mehrere hundert Meter verlaufendes Geländer aus Stahlrohr. Allerdings kann all das nicht, wie bei der Planung angenommen, zur Eröffnung verhelfen.

Derzeit bei Joggern beliebt: Parallelweg an der Tangente.

Denn es hat sich im Nachhinein seitens der Regierung von Mittelfranken als Förderbehörde herausgestellt, dass für die zu weiten Teilen auf einem Damm verlaufende Straße bei den dort zugelassenen Geschwindigkeiten Leitplanken unabdingbar sind. Die sind zwar schnell nachgeordert worden, aber leider nicht sofort lieferbar. Ohne Leitplanken darf die Tangente aber aus Sicherheitsgründen nicht für den Verkehr freigegeben werden. So bleibt keine andere Wahl: Es muss abgewartet werden, bis die Leitplanken geliefert und auch montiert sind. „Noch zwei, drei Wochen vielleicht, dann wissen wir mehr,“ meinte gestern Stadtbaudirektor Michael Knappe auf unsere Anfrage etwas vertröstend. Es gebe zwar einen Liefertermin für die Leitplanken, aber keiner wisse, ob der gehalten werde.

Gebranntes Kind

Die Stadt Rothenburg ist mit ihren Projekten zuletzt ein gebranntes Kind. Das betrifft nicht nur die Tangente mit den Problemen zunächst beim Brückengeländer und jetzt bei den Leitplanken. Schon zum Schuljahresbeginn im vergangenen September sollten die drei Wartehäuschen an der neu gebauten Schulbushaltestelle vorm Spitaltor stehen. Sie fehlen bis heute. Die beauftragte Firma kann den zugesagten Liefertermin nicht einhalten. Als Übergangslösung wurde zwar ein Container aufgestellt. Der ist aber viel zu klein, um alle wartenden Schulkinder auf einmal aufzunehmen. Die draußen bleiben müssen, können nur hoffen, dass es das Wetter gnädig mit ihnen meint. -ww-

Licht ins Dunkel des Schwarzen Lochs

$
0
0

Hochinteressanter astrophysischer Vortrag mit Dr. Lisa Edelhäuser und Dr. Alexander Knochel

ROTHENBURG – Diesmal mussten die beiden Astrophysiker Dr. Lisa Edelhäuser und Dr. Alexander Knochel bei ihrem schon fast traditionellen Vortrag bei Kunst Kultur Korn unterm Sterndach noch auf simulierte Bilder von Schwarzen Löchern als unvorstellbare Energieansammlungen im Weltall verweisen. Schon in diesem Jahr werden aber konkrete Abbildungen eines solchen kosmischen Giganten erwartet. Mit dieser Ankündigung machten die beiden Wissenschaftler ihr fasziniertes Publikum gespannt auf die Ereignisse, die uns die kommenden Monate in astronomischer Hinsicht versprechen.

Die beiden Astrophysiker Dr. Lisa Edelhäuser und Dr. Alexander Knochel (am Celestron-Fernrohr von Robert Hellenschmidt als „Deko“). Foto: Weber

Was muss man sich eigentlich unter diesen Riesen vorstellen, die als „Schwarze Löcher“ in sozusagen unheimlicher Mission durchs Weltall wabern und dort alles gierig in sich aufsaugen, was ihnen an Licht, Energie und Masse in ihren Einflussbereich kommt? Mit einem allgemeinverständlichen wissenschaftlichen Vortrag, der mit vielen EDV-gestützten Darstellungen, mit plastischen Erklärungen und auch mit unterhaltenden Quizfragen angereichert war, luden die beiden Experten ihre rund 100 gespannt lauschenden Zuhörer zum Blick auf die kosmischen Gigangen ein und brachten so Licht ins Dunkel der Schwarzen Löcher.

Im Sternbild Schützen verbirgt sich  – im Zentrum der Milchstraße unserer eigenen Galaxie – eine Region, aus der intensive Radiostrahlung zu uns dringt. Bei genauerem Hinsehen entdeckten Astronomen, dass sich dort viele Sterne extrem schnell auf Bahnen um einen zentralen Punkt bewegen, von dem besonders viel Strahlung im Radiobereich ausgeht.
Dieses Objekt bekam den Namen Sagittarius A*  (Sagittarius = Sternbild Schütze). Lange wurde vermutet, dass es sich bei diesem Objekt um ein sogenanntes supermassives Schwarzes Loch handelt. Hochpräzise Beobachtungen der Europäischen Südsternwarte konnten bestätigen, dass dort auf nach kosmischen Maßstäben kleinem Raum die gewaltige Masse von über vier Millionen Sonnen konzentriert ist – ein Ergebnis, das nur durch die Existenz eines zentralen schwarzen Loches zu erklären ist.
Aber was sind diese schwarzen Löcher überhaupt? Bereits im Jahre 1783 stellte der britische Naturforscher J. Michell die Vermutung an, dass schwere Sterne solch große Schwerkraft aufweisen könnten, dass ihr eigenes Licht ihnen nicht entfliehen kann und sie so für uns schwarz erscheinen.
Unser modernes Verständnis dieses kosmischen Phänomens nahm dann mit den Arbeiten Albert Einsteins zur allgemeinen Relativitätstheorie ihren Anfang. Nachdem er 2015 seine Feldgleichungen publizierte, konnte der Astronom Karl Schwarzschild – zu diesem Zeitpunkt als Soldat im Ersten Weltkrieg eingesetzt – die Einsteinschen Gleichungen erstmals für eine konzentrierte Massenansammlung exakt lösen und so die Schwerkraftwirkung in der Einsteinschen Relativitätstheorie exakt verstehen.
Rätselhaft
Die Mathematik von Schwarzschilds Lösung enthielt aber einen rätselhaften Aspekt, der von den Astronomen der Zeit mehrheitlich als mathematische Kuriosität ohne Bezug zur Realität abgetan wurde: Näherte man sich einer konzentrierten Massenansammlung innerhalb eines bestimmten Abstands an, schien die Zeit nicht nur langsamer zu vergehen, sondern an einem Punkt sogar stehen zu bleiben.
Gleichzeitig, so die Aussage der Formeln, konnte nichts dieser Region des Raumes entkommen. Alle Objekte, die auf ein solches schwarzes Loch fielen, würden von außen gesehen in der Zeit eingefroren, und ihr Licht durch diese Zeitverlangsamung ins Unendliche verdunkelt.
In den 1960er Jahren häuften sich die astronomischen Hinweise, dass diese mathematische Kuriosität tatsächlich in unserem Universum ihre reale Entsprechung findet. Eine intensive Quelle von Röntgenstrahlung im Sternbild Schwan (Cygnus X-1) konnte nur durch die extreme Schwerkraftwirkung eines schwarzen Loches erklärt werden.
Auf viel größeren Skalen gaben die fernen Quasare durch ihren gigantischen Energieausstoß lange Rätsel auf. Auch sie werden heute als Kerne großer Galaxien verstanden werden, in denen supermassive schwarze Löcher durch ihre Schwerkraft die hineinfallende Materie in Strahlungsenergie umwandeln.
Der endgültige direkte Nachweis, dass schwarze Löcher – wie von der Einsteinschen Theorie vorhergesagt – existieren, konnte im Jahr 2015 durch die Beobachtung der Gravitationswellen zweier verschmelzender schwarzer Löcher am LIGO-Observatorium erbracht werden.
Im Jahr 2019 sind die Wissenschaftler nun bereit, den nächsten Schritt zu gehen und den Schatten des supermassiven schwarzen Loches in unserer Milchstraße direkt sichtbar zu machen. Die dafür benötigte extrem feine Auflösung (Sagittarius A* erscheint am Himmel eine Million mal kleiner als der Planet Saturn) kann nur erreicht werden, indem Radioteleskope auf der ganzen Welt – vom Südpol bis in die nördlichen Breiten – mithilfe von Supercomputern zu einem virtuellen, erdumspannenden Riesenteleskop zusammengeschaltet werden.
Die ersten Bilder des schwarzen Loches durch dieses sogenannte Event Horizon Telescope werden im Laufe des Jahres 2019 erwartet. Wissenschaftler erhoffen sich durch diese ersten Blicke auf die kosmischen Giganten im Herzen der Galaxien ein besseres Verständnis der Naturgesetze, die die Entstehung und Entwicklung des Kosmos bestimmen.
Vielleicht kommen wir so auch der Lösung jener Rätsel näher, die die schwarzen Löcher uns heute noch aufgeben, wie zum Beispiel das sogenannte Informationsparadoxon. Ein Schwarzen Loch erzeugt nämlich eine solch starke Gravitation, dass weder Materie noch Information (etwa Licht- oder Radiosignale) diese Umgebung verlassen können. Nach der Allgemeinen Relativitätstheorie ist davon auszugehen, dass eine ausreichend kompakte Masse die Raumzeit so stark verformt, dass sich ein Schwarzes Loch bildet.
Der Vortrag schloss mit einem Ausblick auf eine ganze Reihe wichtiger astronomisch-wissenschaftlicher Ereignisse dieses Jahres neben den erwarteten ersten Bildern von einem Schwarzen Loch. Eine überaus interessante und mit vielen Details gespickte Fragerunde, die fast so lang dauerte wie der Vortrag selbst, ist den beiden Wissenschaftlern der beste Beweis, dass sie mit ihren Ausführungen ins Schwarze getroffen hatten. -ww-

Als Agrarexperte einiges bewegt

$
0
0

Horst Angermüller gestorben – Von 1970 bis 1984 Chef des Rothenburger Landwirtschaftsamtes

ROTHENBURG – Er gehörte zu den Persönlichkeiten, die das öffentliche Leben in Rothenburg und Umgebung als kompetenter Ansprechpartner der Landwirtschaft, als umsichtiger Behördenleiter und als Mann mit dem Herz auf dem richtigen Fleck über Jahre vor und nach der Gebietsreform geprägt hat: Horst Angermüller. Kurz vor seinem 90. Geburtstag ist jetzt sein arbeitsreiches und erfülltes Leben zu Ende gegangen.

Horst Angermüller. Foto: privat

Es war Liebe auf den ersten Blick, die den Weg des in Meschenbach bei Coburg gebürtigen Oberfranken ganz wesentlich mitbestimmt hatte. Bei einem Ball in der Tauberstadt lernte der in Weihenstephan ausgebildete Diplom-Agraringenieur seine spätere Frau Elfriede (geborene Groß) kennen. Drei Jahre später heirateten sie und er konnte – nach einer ersten beruflichen Station am Landwirtschaftsamt Straubing – in Rothenburg Privates und Berufliches zusammenführen. Die ersehnte Versetzung ans Landwirtschaftsamt der Tauberstadt war ganz wesentlicher Punkt dabei. Nach einer Zwischenstation bei der Regierung von Mittelfranken wurde er zum Chef des damals noch in der Ansbacher Straße beheimateten Rothenburger Landwirtschaftsamtes ernannt, engagierte sich bald auch an Heilig Geist, wo er als Mitglied des Kirchenvorstands mitgestaltete. Eine Berufung zum Leiter der heutigen Landwirtschaftlichen Lehranstalten in Triesdorf lehnte der stark in die bäuerliche Beratung eingebundene und abends oft auf Versammlungen gefragte Agrarfachmann aus Rücksicht auf seine Familie ab. Dagegen nahm er gern andere Sprossen der Karriereleiter, die sich boten. So wurde er in nächsten Stationen Chef des Amtes für Landwirtschaft und Bodenkultur in Ansbach und später Abteilungsdirektor bei der Regierung von Mittelfranken. In seinem Ruhestand widmete sich Horst Angermüller besonders dem Garten ums eigene Haus in der Scharffstraße. Er freute sich an der gemeinsamen Zeit mit seiner Frau, am beruflichen und privaten Glück seiner Tochter Sigrid und seines Sohnes Frank sowie an seinen Enkelkindern Simon und Laura. Es war für ihn Ausgleich für private Entbehrungen in der Zeit der beruflichen Beanspruchung und vor allem auch für die Schrecken, die er noch in seiner Jugendzeit als Soldat zum Ausklang des Zweiten Weltkriegs am eigenen Leib miterleben musste. In den letzten Wochen wurde er eingezogen und zur Partisanenbekämpfung ins Gebiet von Tschechien entsandt. Zum Glück gelang ihm damals die unversehrte Heimkehr zum elterlichen Hof. Am vergangenen Wochenende wurde Horst Angermüller auf dem Rothenburger Friedhof zu Grabe getragen, nur Wochen nach seiner geliebten Frau. Beiden war ein langer gemeinsamer Lebensweg vergönnt, der nun fast zeitgleich zu Ende gegangen ist. -ww-

 

Ein tüchtiges Mädel

$
0
0

Anerkennung für motivierte Fachkraft in der Kinderbetreuung

ROTHENBURG – Gratulation zum Abschluss: Für ihre guten Noten als Einser-Schülerin an der Berufsfachschule für Kinderpflege in Rothenburg wird die 19-jährige Julia Mietzschke aus Hartershofen am heutigen Mittwoch mit dem Staatspreis der Regierung von Mittelfranken ausgezeichnet.

Mit Freude läuft es besser: Julia Mietzschke.

Babysitten und Kinderbetreuung hat Julia Mietzschke schon immer gern gemacht. Als sie in der neunten Klasse ein Praktikum im Kindergarten absolviert hat, stand ihr Berufsziel fest: die pädagogische Arbeit mit Kindern. Nach dem Abschluss der Mittleren Reife an der Oskar-von-Miller-Realschule hat sich die junge Frau für die Kinderpflegeschule in Rothenburg entschieden und damit auch für einen festen Berufsabschluss. Sie will eine Weiterbildung zur Erzieherin machen, die viele neue Kompetenzen vermittelt und teilweise auch akademisiert worden ist. Auch Praxiserfahrung ist erforderlich. Momentan absolviert Julia Mietzschke ein dreiwöchiges Praktikum in der evangelischen Kindertagesstätte „Kunterbunt“ in Schillingsfürst. Danach drückt sie für die Erzieherausbildung an der Fachakademie für Sozialpädagogik erst einmal wieder die Schulbank bis zu den Sommerferien. Dann steht das Freizeitpraktikum an, welches sie in einem Zeltlager absolviert. Die junge Frau ist mit Leib und Seele vielseitig aktiv. Sie zeichnet und malt gern, begeistert sich für die Trendsportart Bouldern und tanzt Standard und Latein, beides macht sie zusammen mit ihrem Freund. Sie fährt auch Inliner und Longboard oder unternimmt Spaziergänge mit ihrem Hund. Freimütig räumt Julia Mietzschke auf Nachfrage ein, dass sie erst in der Kinderpflegeschule zur Einser-Schülerin wurde, weil der Faktor Freude eine große Rolle gespielt hat, der ihr Tun beflügelte. Mit der Hartershöferin werden heute über sechzig weitere Absolventen der Rothenburger Berufsschule für ihren erfolgreichen Abschluss ausgezeichnet. Darunter Verfahrensmechaniker für Kunststoff und Kautschuk sowie Einzelhandelskaufleute. Die Staatspreise in Form einer Urkunde stockt der Landrat auch diesmal wieder mit einem Geldgeschenk auf. sis

Lust auf Modefrühling gemacht

$
0
0

Modehaus Haller lud mit Präsentation zum Ausblick auf die kommenden Wochen ein

ROTHENBURG – Wenn das bei dem Sturmgebraus und den Schneeschauern der letzten Tage kein sonniger Start in den Modefrühling war! Was sich da an herrlichen Farben und jungen Schnitten bei den textilen Kreationen für die trendbewusste Frau zeigte, macht jedenfalls richtig Lust auf die wärmeren Tage, die nun hoffentlich bald kommen werden. Kein Wunder, dass das Publikum richtiggehend begeistert war bei der Modepräsentation in „haller’s Lieb-lingsstücke“.

Erfreut: Heidi Treiber und Tina Hellenschmidt (vorne von links) mit den Models der Präsentation. Foto: Weber

Gemeinsam mit dem anderen Hallerschen Modeladen „haller’s drunter & drüber“, ebenfalls in der Hafengasse zu finden, nur ein paar Meter weiter schräg gegenüber,  war unter dem Motto „Hallo Frühling“ zu einem kleinen, ansprechenden Ausflug in den Modefrühling eingeladen worden.

Bei frühlingsfrischen Leckereien und einem Gläs-chen Erfrischendes gab es in „haller’s Lieblingsstücke“   gleich zu drei verschiedenen Terminen am Tag Ausschnitte aus den kommenden Kollektionen zu sehen, in kurzweiliger Abfolge von vier Models des Hauses auf pinkem Teppich sympatisch präsentiert.
Angelika, Katie-Julia, Noelle und Lissy zogen jedenfalls in den vorgeführten flotten und frühlingsbetonten Dress-Varianten die bewundernden Blicke nur so auf sich.
Wohnzimmer-Perspektive
Die einen unter den Zuschauerinnen  hatten sich auf der Couch ein kuscheliges Plätzchen gesucht und genossen  den kleinen Aufmarsch der Frühlingsmode  wie im eigenen Wohnzimmer.  Die anderen verteilten sich auf die Ladenfläche   zu beiden Seiten des pinken Teppichs und orientierten sich dabei auch gleich ein wenig zu den gezeigten Kollektionen in den Regalen und an den Kleiderständern. Auch der eine oder andere Mann nutzte die Gelegenheit, schon ein wenig in Richtung Frühling zu blicken.
Dass in der kommenden Saison nicht zuletzt Schuhe die modebewusste Frau ausmachen, war bei der Präsentation unverkennbar. Das Schuhhaus Hellenschmidt hatte die Models mit einer ganzen Reihe teils aufsehenerregender Vorzeigestücke ausgestattet. Für die Lichtinstallation sorgte „Kombinatblau“-Veranstaltungstechnik aus Neusitz
In dieser Saison ist die Mode bunt wie ein frischer Blumenstrauß. Farbenvielfalt gibt den Ton an. Farb-Flash und auch Gedecktes sind zu finden. Für jeden Farbtyp ist etwas dabei. Die Musterpalette ist reichhaltig: Minimal-Dessins, graphische Drucke, „Wording“,  Karos und Streifen, psychedelische und florale Muster und natürlich die  groß angesagten „Animal-prints“ (Tierdrucke) neu in ungewöhnlichen Farben.
Auch die Formen und Proportionen bieten eine große Vielfalt: von lang bis kurz, von schmal bis weit, von schrill bis „clean“ (eher in die brave Richtung). Es darf mutig gemixt werden. Dabei braucht es mitunter auch ein sicheres Händchen.
Die Silhouette des Kleides, bietet viele Möglichkeiten: beispielsweise das Etuikleid – neben dem Hemdblusen-Kleid – und das figurschmeichelnde „loose-fit-Kleid“ (locker geschnitten), modische Hängerchen und das trendige Maxi-Kleid. Je nach Figur, Stil und Anlass findet jede Frau ihr Lieblingsstück.
Als Aufsteiger der Saison zeigt sich der Rock. Vor allem in der neuen Maxi-Länge, mit lässigen Pullis und sportiven Sneakers kombiniert, wird der Look alltagstauglich und voll trendig. Einfach gut angezogen.
Der Blazer ist zurück und zeigt sich modern, lässig und so gar nicht spiessig. Auch der komplette Hosenanzug  gehört wieder zum Repertoire der gut angezogenen Frau. Das richtige Oberteil darunter und der perfekte Schuh dazu, schon ist das trendige Outfit  (Obendrüber) perfekt.
Etwas entspannt 
Überhaupt darf man alles etwas entspannt sehen. Die Hose zeigt sich weit und lang oder weit und verkürzt als Culotte. Fließende Stoffe machen es möglich. Jogg-Style-Pants  (orientiert am Stil des sportlichen Dresses beim Laufen) und Hosen mit Galonstreifen an der Seite sind auch weiter sehr beliebt. Die Jeans hat also ernstzunehmende Konkurrenz bekommen. Deshalb erfindet sie sich neu und macht sich mit spannenden Details begehrlich.
Heidi Treiber und Tina Hellenschmidt durften sich am Ende zusammen mit den Models strahlend und überaus zufrieden zeigen. Mit Hinweis auf die gute individuelle Beratung, die bei aller Fülle von Neuheiten unverzichtbar ist, wenn alles zuverlässig aufeinander abgestimmt sein und für den jeweiligen Typ passen soll.
Schon am übernächsten Wochen-ende geht es in den Modeläden von Haller weiter mit den Präsentations-Aktivitäten. Am Samstag, 23. März, wird bei „Lola“ ein  „Frühlings-Zauber“ entfacht. Ein ganzer Tag voller Mode, kleinen Genüssen, Lebensfreude und Live-Musik der „The Beersteins“. Und die „living dolls“ (lebenden Puppen) sind in der Zeit von 11 bis 19 Uhr zu bestaunen. -ww-
Viewing all 1548 articles
Browse latest View live